Warum Regierungen Anleihen herausgeben
Wenn eine Regierung aufgrund eines Haushaltsdefizit Kreditbedarf hat, kann sie Anleihen ausgeben. Diese Anleihen werden in Deutschland als Bundesanleihen, kurz Bund, bezeichnet. Wer die Wertpapiere mit festen Zinsen erwirbt, gibt der Regierung damit ein Darlehen.
- Darlehen an die Regierung
- Feste Laufzeit
- Feste Verzinsung
- Geringes Risiko
In den meisten Fällen kann man davon ausgehen, dass es sich bei Staatsanleihen um eine Investition mit sehr geringem Risiko handelt – schon deshalb, weil es äußerst unwahrscheinlich ist, dass die Bundesregierung bankrott geht und daher nicht in der Lage ist, die für das Darlehen fälligen Zinsen oder das Darlehen selbst bei Fälligkeit vollständig zurückzuzahlen.
Indexgebundene Staatsanleihen: Inflationsschutz integriert
Eine Sonderform sind Staatsanleihen, die an einen Index gebunden sind – in der Regel an den Verbraucherpreisindex (VPI). Mit ihnen erhalten Anleger eine variable Verzinsung, der Wert der Anleihe ändert sich abhängig von der Inflation. Vor der Währungsunion waren indexgebundene Anleihen in Deutschland nicht möglich, im März 2006 emittierte der Bund die erste Anleihe dieser Art mit zehnjähriger Laufzeit.
- Inflationsschutz bei Anleihen durch Indexbindung
- Abhängig vom Verbraucherpreisindex
- Vorteil bei steigender Inflation
Die Zinsen dieser Anleihen richten sich nach dem VPI. Da die Inflation von Jahr zu Jahr tendenziell positiv ist, ist dies ein weiteres Anlageinstrument, das sich auszahlen könnte, aber von der Inflationsrate und natürlich der guten oder schlechten Konjunktur abhängt.
Regierungen auf der ganzen Welt geben Anleihen entsprechend den eigenen Kreditanforderungen aus. Anleger, die in Erwägung ziehen, Staatsanleihen in einem Land außerhalb Deutschlands zu kaufen, sollten zuvor gründlich recherchieren – beispielsweise durch einen Vergleich der Optionen im Broker-Vergleich, oder auch durch einen genaueren Blick darauf, auf wie sicheren Füßen die Wirtschaft eines in Frage kommenden Landes steht.
Vorteile des Kaufs von Staatsanleihen
Zu den Vorteilen einer Investition in Staatsanleihen gehört unter anderem das geringe Ausfallrisiko. Staatsanleihen bieten einen relativ sicheren Hafen für das von Ihnen investierte Kapital und die regelmäßigen Zinsen, die Sie erhalten. Sie können in Anleihen mit unterschiedlichen Laufzeiten investieren, um eine langfristige Strategie zu verfolgen oder nach vergleichsweise sicheren kurzfristigen Gewinnen streben.
- Höhere Stabilität gegenüber börslicher Spekulation
- Stabile Volkswirtschaften mit geringerem Risiko
- Geringeres Risiko bei Unternehmensanleihen als mit Aktien
Der Hauptvorteil von Staatsanleihen stabiler Volkswirtschaften ist das viel geringere Risiko, das angelegte Kapital zu verlieren. Märkte können volatil sein, und bei der Anlage in Unternehmensanleihen, setzen sich Investoren einem deutlich höheren Risiko aus. Wie die Lehren der Vergangenheit zeigen, sind selbst große Unternehmen nicht davor gefeit, insolvent zu werden – in diesem Fall gehen Aktionäre und die Halter von Anleihen oft leer aus.
Das soll natürlich nicht heißen, dass man grundsätzlich nicht in Unternehmensanleihen investieren sollte, aber immer in Kenntnis der potenziellen Risiken. Aus diesem Grund wünschen sich viele Anleger ein Portfolio, das eine ausgewogene Mischung aus Staats- und Unternehmensanleihen enthält, um das Risiko besser zu verteilen. Staatsanleihen bieten in der Regel eine stabile, wenn auch niedrigere Zinsrendite, während mit Unternehmensanleihen eine höhere Kapitalrendite erzielt werden kann.
Nachteile des Kaufs von Staatsanleihen
Zu den Nachteile des Kaufs gehört unter anderem das Zinsrisiko. Der Erwerb von Staatsanleihen bringt normalerweise nur ein geringes oder gar kein Risiko eines Ausfalls des Kredits mit sich. Werden Anleihen jedoch auf dem freien Markt gehandelt, können sie an Wert verlieren, wenn die Zinssätze über den Nennwert der Anleihen hinaus steigen. Da sich die Anleihepreise in die entgegengesetzte Richtung wie die Zinssätze bewegen, sinkt der Preis der bestehenden Anleihen. Wenn jedoch die Zinssätze fallen, wird der Wert von Anleihen wahrscheinlich steigen.
Zu unerwarteten Überraschungen kann es im Einzelfall ebenfalls kommen. Obwohl Anleihen eigentlich als nicht ausfallgefährdet eingestuft werden, kann es zu Marktverschiebungen bei bestimmten Anleihen, etwa bei US-Kommunalanleihen, kommen. Das kann einen Ausfall nach sich ziehen. Bei der Auswahl der Anleihen sollte man also Vorsicht walten lassen.
Mit dem Kauf von Staatsanleihen treten private Anleger sehr nahe an ein risikofreies Anlageumfeld heran. Das gilt jedoch nicht unbedingt für die Investition in Anleihen von Regierungen, die wirtschaftlich oder politisch nicht sicher sind. In diesem Fall ist ein höheres Risiko für das eingesetzte Kapital gegeben. Auch wenn der Zinssatz einer Anleihe im Verhältnis zu einer bekannten, sicheren Wahl hoch ausfällt, sollte man überlegen, ob man bereit ist, die damit verbundenen Risiken einzugehen. In diesem Fall sollte man die eigenen Anlage- und Handelsstrategien mit einem erfahrenen Broker entwickeln und dabei die eigene Risikoneigung beim Aufbau eines vielfältigen Anlageportfolios bestimmen und berücksichtigen.
Unternehmensanleihen erklärt
Bei der Entscheidung für den Kauf von Staatsanleihen oder Unternehmensanleihen hängt die Auswahl stark von der Höhe des Risikos ab, das man mit den Anlageplänen eingehen möchte. Viele Anleger wissen, dass der Kauf von Staatsanleihen eine erhebliche Sicherheit bietet, aber als Anlage mit relativ geringem Risiko erzielen sie keine besonders hohen Zinserträge für das gewährte Darlehen. Aus diesem Grund kann man in Erwägung ziehen, dem eigenen Portfolio Unternehmensanleihen hinzuzufügen. Sie bilden einen Mittelweg zwischen der relativen Sicherheit von Staatsanleihen und riskantere Anlagen im Aktienmarkt.
Wenn ein Unternehmen egal welcher Größe Kapital für Entwicklung oder Umstrukturierung aufnehmen möchte, kann es Unternehmensanleihen emittieren. Wer über eine Diversifizierung Ihres Portfolios nachdenkt, sollte dem Markt für Unternehmensanleihen und seinen Mechanismen einen Blick widmen. Wer Anleihen in einem Unternehmen kauft, leiht diesem das eigene Kapital. Man kauft sich in das Unternehmen ein, und mit guter Recherche, gegebenenfalls auch mit professioneller Unterstützung eines Maklers, lässt sich dabei eine gute Rendite erzielen. Die Palette der Möglichkeiten reicht von soliden Investitionen in bekannte Unternehmen bis zum Wagniskapital für Technologie-Startups. Dabei sollte man immer daran denken, dass die Anlage ein Risiko mit sich bringt, und nicht mehr investieren, als man zur Not verschmerzen könnte.
So funktionieren Staats- und Unternehmensanleihen
Die Grenzen zwischen den technischen Aspekte bei der Funktionsweise bestimmter Anlageformen sind fließend und nicht immer leicht zu verstehen – vor allem für Einsteiger, die sich erstmals mit dem Thema beschäftigen.
Geht man von einer herkömmlichen Bundesanleihe aus, gibt es beispielsweise die Möglichkeit, in Anleihen mit zehnjähriger Laufzeit zu investieren, bei einer derzeitigen Verzinsung von 0,0070 % per annum. Das bedeutet, dass ein Anleger bei einer Investition von 10.000 Euro jährlich eine Rendite von 70 Euro erzielt, und das so lange, bis das investierte Kapital nach Ablauf von 10 Jahren zurückgezahlt wird. Das scheint nicht viel – aber wenn man einen größeren Betrag in Staatsanleihen investiert, auf der Suche nach dem sprichwörtlichen „sicheren Hafen“ mit garantierter Rendite, dann sollte man diese Möglichkeit in Betracht ziehen.
Bei Unternehmensanleihen geht man als Anleger ein viel höheres Risiko ein, beeinflusst auch durch die Laufzeit des Darlehens, das man dem Unternehmen gewährt. Je weiter das Fälligkeitsdatum in der Ferne liegt, umso höher fallen die Zinsen aus, denn man muss länger auf die Rückzahlung warten. Abgesehen davon können Anleger bei dieser Investition aufgrund des höheren Risikos im Vergleich zu Staatsanleihen einen höheren Zinssatz erwarten.
Werden Staatsanleihen auf dem Sekundärmarkt angeboten?
Der sogenannte Sekundärmarkt im Handel mit bereits im Umlauf befindlichen Produkten ist auch beim Handel mit Staats- und Unternehmensanleihen eine wichtige Quelle. In der Bundesrepublik werden Staatsanleihen von der Finanzagentur ausgegeben. Bei einer geplanten Investition in Bundesanleihen ist dies möglicherweise die erste Anlaufstelle. Allerdings zeigt sich schnell, dass die meisten Staatsanleihen, ebenso wie Anleihen von Unternehmen am Sekundärmarkt gehandelt werden können. Wie bei jedem Handel auf einem Sekundärmarkt sollte man die verfügbaren Optionen eingehend prüfen. Die Werte sämtlicher Arten von Anleihen schwanken in diesem Fall aufgrund der Zinssätze und der Bonität der Emittenten. Sind die Zinssätze niedrig, fallen die Anleihepreise höher aus. Sie werden die kurzfristigen Zinssätze der Banken übertreffen, da die Anleihezinsen fest sind.
- Die Finanzagentur verkauft Bundesanleihen
- Anleihen sind auf dem Sekundärmarkt handelbar
- Die Zinssätze sind in jedem Fall fest
Auf dem Sekundärmarkt können Anleger beispielsweise 95 Euro für eine Anleihe zahlen, unabhängig davon, ob es sich um eine Gold-, Unternehmens- oder Kapitalanleihe mit einem Nennwert von 100 Euro handelt. Sie würden somit bei Fälligkeit einen Kapitalgewinn erzielen, da das Darlehen zum Nennwert von 100 Euro zurückgezahlt wird. Kauft man jedoch für 105 Euro, erleidet man bei Fälligkeit einen Verlust, da auch in diesem Fall nur der Nennwert zurückgezahlt würde. Derartige Details sollten Anleger deshalb beim Kauf von Anleihen überprüfen.
Kaufoptionen für Staatsanleihen und andere Anlagen
Für den Kauf von Bundesanleihen ist die Bundesfinanzagentur eine erste Anlaufstelle – oder eine vergleichbare Behörde in anderen Ländern. Vor der Investition ist es allerdings sinnvoll, einen Leitfaden für Staatsanleihen zu studieren. So erhält man ein besseres Gefühl dafür, ob und wie Broker bei der Entscheidung helfen können, in welche Anleihen investiert werden soll und welche Fälligkeitstermine angeboten werden. Die endgültige Entscheidung hängt natürlich von der eigenen Anlagestrategie ab. Außerdem spielt es eine Rolle, ob ein vielseitiges Portfolio gewünscht ist, das eine Mischung von Werten enthält, darunter auch solche mit geringerem Risiko.
Unternehmensanleihen, auch als Corporate Bonds bezeichnet, können direkt vom Emittenten gekauft werden. Hier kommen private Anleger jedoch selten zum Zug, da institutionelle Investoren bevorzugt werden. Alternativ können Unternehmensanleihen an der Börse, aber auch im außerbörslichen Handel erworben werden. Der Kauf der Anleihe macht den Halter nicht zum Teilhaber am Unternehmen, wie es bei Aktien der Fall ist, sondern zu dessen Gläubiger. Im Fall einer Insolvenz stehen Anleger damit jedoch noch über den Aktionären.
Mit Bundesanleihen ist das investierte Kapital gut geschützt, und obwohl die erzielten Renditen nicht spektakulär ausfallen, kann man erwarten, dass sowohl die Auszahlung der Zinserträge als auch die Rückzahlung des Kredits am Ende der Laufzeit verlässlich sind. Als Halter einer Unternehmensanleihe haben Anleger bessere Aussichten als Aktionäre, einen erheblichen Teil des investierten Kapitals zurückzugewinnen, falls das Unternehmen Schiffbruch erleidet.
Mit Anleihen von Währungsgewinnen profitieren
Für Einsteiger ist es empfehlenswert, bei der Auswahl von Staatsanleihen, aber auch bei Corporate Bonds, zunächst innerhalb der Eurozone zu bleiben. Denn hier muss der Wechselkurs nicht berücksichtigt werden. Umgekehrt lassen sich für erfahrene Anleger mit Anleihen in Fremdwährung allerdings Währungsgewinne zusätzlich zu den Renditen der Anleihe erzielen. Dazu müssen verschiedene Kriterien erfüllt sein. Im Fall einer Staatsanleihe muss die emittierende Regierung eine gute Bonität vorweisen können – belegt durch entsprechende Ratings der großen Agenturen. Und die Währung, in der die Anleihe ausgegeben wird, muss Aussichten bieten, im Verhältnis zum Euro zulegen zu können. Für Investoren besteht die Herausforderung darin, die künftige Entwicklung in der Eurozone ebenso wie im Zielland relativ exakt einschätzen zu können.
Im Wert gegenüber dem Euro steigen könnte die Währung eines Staates nur dann, wenn er politisch und wirtschaftlich hinreichende Stabilität mitbringt. Zugleich sollte die Rendite bei den Staatsanleihen – etwa im Vergleich mit Bundesanleihen – höher ausfallen, um das Risiko zu rechtfertigen. Das ist, wie man sich denken kann, eher selten der Fall.
Fazit: Staatsanleihen – eine gute Anlagestrategie?
Investieren ist selten frei von Risiken. Wer sein gesamtes Kapital auf dem Sparkonto einer Bank lässt, kann dabei zusehen, wie die Inflation in Zeiten von Niedrigzinsen das Geld effektiv auffrisst. Staatsanleihen und darunter insbesondere Bundesanleihen sind zwar ebenfalls nicht gänzlich risikolos, bieten Anlegern allerdings einen relativ sicheren Weg, um das eigene Kapital zu schützen und dabei noch eine Rendite zu erzielen. Die Entscheidung fällt immer auf der Grundlage der eigenen Präferenzen. Langfristiges Wachstum kann – immer in Abhängigkeit von den Fälligkeitsterminen der Anlagen – eine angemessene Rendite erzielen. Außerdem kann man bei Staatsanleihen von Regierungen in stabilen Volkswirtschaften davon ausgehen, dass das Kapital zurückgezahlt wird. Dennoch sollte man sich eingehend mit den Möglichkeiten dieser Anlageklasse beschäftigen, einen Broker konsultieren und die den eigenen Wünschen am besten entsprechende Investition auswählen. Ein diversifiziertes Portfolio aus Bundes- und sonstigen Staatsanleihen, ergänzt um Unternehmensanleihen, bietet einen guten Mix aus geringem und hohem Risiko und eröffnet Renditechancen für das eigene Kapital.