Bill Williams und der Alligator Indikator
Besonders hervorzuheben ist in diesem Fall der Analyst Bill Williams. Williams ist bekannt für seine Indikatoren und Strategien, denen er grundsätzlich ausgefallene, wenn auch passende Namen gibt. Der „Alligator“ ist einer seiner Indikatoren. Er basiert auf gleitenden Durchschnitten, die in der Technischen Analyse schon seit den siebziger Jahren eingesetzt werden, um Kursentwicklungen besser untersuchen zu können. Williams macht sich die Trägheit der Moving Averages zunutze, die den Kursbewegungen folgt.
Erfolgreiche Forex- und CFD-Trader nutzen die Chartanalyse, um anhand des bisherigen Verlaufs von Kursen Aufschlüsse über deren zukünftige Entwicklung zu gewinnen. Die Grundlage der Analyse bildet die Annahme, dass Märkte bestimmten Mustern folgen, die sich auch im Chart niederschlagen. Wer sie identifiziert, kann frühzeitig verhältnismäßig verlässliche Aussagen darüber treffen, wie sich ein Wert innerhalb der folgenden Stunden oder Tage verhalten wird. Das dazu erforderliche Handwerkszeug liefern unter anderem Indikatoren wie Williams’ Alligator Indikator. Er ist nur einer von zahlreichen Indikatoren, die auch miteinander kombiniert werden können. Die so entstehenden Strategien erlauben es dem Trader, die bestmöglichen Zeitpunkte für den Einstieg und Ausstieg bei einer Position zu bestimmen.
Der Rachen des Alligators
Der Alligator ist ein sogenannter Trend-Indikator. Er wird verwendet, um die Stärke eines vorliegenden Trends zu bestimmen. Davon abhängig kann der Trader eine Position eröffnen, die mit dem Trend konform ist. Seinen Namen verdankt der Indikator der Ähnlichkeit der Linien mit dem Rachen eines Alligators. Stagnierende Märkte entsprechen einem schlafenden Alligator, dabei verlaufen die drei Linien, die das Maul des Alligators abbilden, weitgehend horizontal und weisen nur wenige Verschiebungen und Verlagerungen auf.
Beginnt sich jedoch ein Trend auszuprägen, wird der Alligator allmählich hungrig – und reißt seinen Rachen auf. Die drei Linien, allesamt gleitende Durchschnitte, klaffen zunehmend auseinander. Das bleibt so, so lange ein deutlich ausgeprägter Trend anhält. Erst wenn dieser wieder abnimmt, beginnt sich der Rachen des Alligators zu schließen. Ein schönes Bild und sehr passend, für dessen Konstruktion verschiedene gleitende Durchschnitte verwendet werden.
Drei Moving Averages bilden zusammen den Alligator
Der Kiefer der Echse wird durch die blaue Linie eines gleitenden Durchschnitts über 13 Perioden wiedergegeben, der um 8 Perioden in die Zukunft verschoben wird. Die rot gezeichneten „Zähne“ des Alligators sind ein 8 Perioden umfassender gleitender Durchschnitt, vorwärts verschoben um 5 Perioden, und die als grüne Linie wiedergegebenen Lippen sind ein Moving Average über nur 5 Perioden, der um 3 Perioden in die Zukunft verschoben ist. Die Parameter für die Berechnung der Perioden und deren Verschiebung werden ganz folgerichtig bezeichnet als
- Period_Jaw und Displace_Jaw
- Period_Teeth und Displace_Teeth
- Period_Lips und Displace_Lips
Vorteile und Schwächen des Alligators
Den einen perfekten Indikator gibt es nicht – sie alle eignen sich für bestimmte Einsatzbereiche und Strategien. Das ist beim Alligator Indikator nicht anders. Er erlaubt die Bestimmung und Verfolgung besonders ausgeprägter Trends. Das funktioniert nur, solange der Alligator seinen Rachen auch wirklich aufreißt. Wenn der Markt schläft und damit auch die Echse, können sich die drei Linien gelegentlich annähern und überschneiden. Um beim gewählten Bild zu bleiben: Der Alligator knirscht mit den Zähnen. Das nützt dem Beobachter noch nicht viel – um einen Trend erkennen zu können, muss der Rachen des Alligators deutlich aufklaffen. Dann steht ein Aufwärts- oder Abwärtstrend direkt bevor, und ein wachsamer Trader kann diesen Moment abpassen, um den Hunger des Alligators für seine Strategien zu nutzen. Für sich allein kann der Indikator zwar einiges, noch besser funktioniert er allerdings zusammen mit anderen Indikatoren.
Die Genauigkeit der Informationen wird dadurch wesentlich erhöht und die so generierten Signale sind präziser. Auch die Schwächen, bei Alligator die geringe Aussagekraft in stagnierenden Märkten, können so ausgeglichen werden. Es bieten sich Trendindikatoren an, die anders berechnet werden. In der Summe macht das die frühzeitige Erkennung von Trends möglich, ganz besonders in Märkten, die über längere Zeit seitwärts verlaufen sind. Trader können so mit geringerer Fehlerquote frühzeitig einsteigen und damit ihre Rendite deutlich erhöhen.
Die „Drei Weisen“ und ihre Grundlagen
Bill Williams ergänzt seinen Alligator durch die sogenannten „Drei Weisen“ – und macht dazu Anleihen in der Chaos-Theorie. Denn er geht davon aus, dass weder die Chartanalyse noch die Fundamentalanalyse in der Lage sind, einen Markt repräsentativ abzubilden. Die nichtlineare Entwicklung der Märkte sorgt dafür, dass eine Mehrheit der Trader mit ihren Positionen Verluste macht. Alternativ schlägt er für die Analyse Instrumente aus der Chaostheorie und der Fraktal-Geometrie vor. Die Chaos-Lehre legt drei wesentliche Prinzipien für die Analyse der Energien an den Märkten fest:
- Energie bevorzugt grundsätzlich den Weg des geringsten Widerstands. Das gilt auch für Finanzmärkte.
- Wo der Weg des geringsten Widerstands verläuft, wird durch die Strukturen bestimmt, die einem Markt zugrunde liegen und für gewöhnlich unsichtbar bleiben.
- Wer diese Strukturen sichtbar machen kann, kann sie beeinflussen.
Der erste Weise
Unerfahrenen Tradern fällt es in der Regel nicht leicht, frühe Anzeichen für einen Trend zu bestimmen. Bill Williams analysierte die Umkehrpunkte von hunderten von Trendwenden und konnte dabei ein Muster bestimmen, das er später als den „Ersten Weisen“ bezeichnete. Hier folgt eine bullische Wende einem Balken mit dem niedrigsten Tief. Das Signal muss deutlich außerhalb des Rachens des Alligators liegen und signalisiert, dass zunächst ein bärisch dominierter Markt den Weg frei macht für die Bullen. Liegt der Kurs niedriger als die Linien des Alligators, kann man sich für einen längeren Zeitraum in einer Position einrichten. Dabei sollte das Tief des „Weisen“ deutlich niedriger liegen als der vorhergegangene Balken. Ein Buy Stopp wird am oberen Rand des Balkens platziert, während der Stopp Loss seinen Platz am unteren Rand hat. Bei einem gegenläufigen Signal wird es Zeit für Take Profit.
Der zweite Weise
Dieser „Weise“ ist der sogenannte „Awesome Oscillator“. Er funktioniert ähnlich wie der bekannte MACD-Indikator und misst die unmittelbare Dynamik des Marktes. Es handelt sich um einen simplen gleitenden Durchschnitt über 34 Balken, der von einem einfachen gleitenden Durchschnitt von 5 Balken abgezogen wird. In der Erscheinungsform präsentiert sich der Indikator als Histogramm aus roten und grünen Balken. Der Oszillator identifiziert Einstiegspunkte und folgt in der Regel dem bullischen divergierenden Balken. Drei aufeinanderfolgende grüne Balken auf diesem Oszillator zeigt an, dass nun der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um zu kaufen. Ihr Stopp sollte sich am unteren Rand des divergierenden Balkens befinden und von diesem Punkt aus allmählich nach oben verlaufen.
Der dritte Weise
Bei diesem Indikator handelt es sich um ein Fraktal, mit dessen Hilfe Trader mögliche Ausbrüche anhand früherer Tiefs und Hochs identifizieren können. Nach Bill Williams und seiner Einbettung der Chaos-Theorie in das Trading bildet ein Fraktal das Ende einer sogenannten Elliott-Welle dar, während ein Durchbruch jedes der Fraktale auf eine neue sogenannte Impulswelle hinweist.
Die Weisen mischen sich
Um die „Drei Weisen“ mit dem Alligator optimal zu kombinieren, wollen einige Faktoren berücksichtigt werden. Zu Beginn müssen Trader darauf achten, wo sich der erste Weise unterhalb oder oberhalb der Linien des Alligators zeigt. Vor dem Markteintritt muss ein bullisches Muster klar erkennbar sein. Beim Eintritt in einen Markt sollte der zweite Weise drei aufeinanderfolgende grüne oder rote Linien anzeigen. Nun gilt die Aufmerksamkeit dem dritte Weisen: Ein Fraktal entsteht, wenn zwei Balken mit niedrigeren oder höheren Maxima angezeigt werden. Sobald das Fraktal erkennbar ist, kann eine Stopp-Order entsprechend dem Hoch/Tief und dann der Stopp-Loss auf dem höchsten Hoch oder dem niedrigsten Tief platziert werden.
Den Alligator und die „Drei Weisen“ anwenden
Um die Chartanalyse graduell zu erlernen und sich mit komplexeren Strategien wie der eben beschriebenen vertraut zu machen, sollten Einsteiger systematisch vorgehen. Zunächst gilt es, die Funktionen der Handelssoftware kennenzulernen. Dazu gehört auch das Chart-Tool und die zur Verfügung stehenden Indikatoren. Außerdem muss man natürlich die Besonderheiten der gehandelten Finanzinstrumente und ihrer Basiswerte kennenlernen. So werden die Weichen gestellt für spätere Trades – denn man stellt allmählich fest, welche Instrumente und Märkte man bevorzugt. Auch die eigenen Stärken und Schwächen sollten ausgelotet werden, denn der persönliche Handelsstil und die Risikoneigung sind wichtige Grundlagen für spätere eigene Strategien. Das gilt auch für die Nutzung von Indikatoren. Einsteiger müssen zunächst erproben, mit welchen dieser hilfreichen Tools sie für den Anfang am besten zurecht kommen und wie sie sich im Laufe der Zeit miteinander kombinieren lassen. So kann auch die Anwendung des „Alligators“ unter Einbeziehung der „Drei Weise“ Schritt für Schritt optimiert werden, bis man sich auf die so generierten Handelssignale beim Echtgeldhandel verlassen will. Besonders hilfreich sind für den Lernvorgang Bildungsmaterialien und ein Demokonto.
Mit der Unterstützung des Brokers ins Trading einsteigen
Der Forex- und CFD-Handel ist für immer mehr private Anleger interessant und kann durchaus gute Renditen erzielen. Zugleich soll aber darauf hingewiesen werden, dass der Handel mit den einfach gestalteten Differenzkontrakten nicht ohne Risiko ist. Die möglichen Hebel erhöhen den Gewinn, können aber auch rasch dafür sorgen, dass der Broker Positionen schließt, wenn der Markt gegen den Trader läuft. Es leuchtet ein, dass eine eingehende Vorbereitung auf den Handel von besonderer Wichtigkeit ist, um das eingesetzte Kapital optimal sichern zu können und allmählich profitabel zu traden. Im besten Fall kann man hier auf den Broker zählen – denn nicht wenige Anbieter stehen ihren Kunden hier auf ganzer Länge des Wegs zum erfolgreichen Trader zur Seite.
Ein seriöser Forex- und CFD-Broker kann zunächst eine vertrauenswürdige Regulierung vorweisen, die für den Handel in sicherer Umgebung bürgt. Auch die Kosten und die Geschäftsbedingungen sollten transparent und nachvollziehbar sein. Im Portfolio eines guten Brokers finden sich handelbare Basiswerte in hinreichender Auswahl, die für Anfänger ebenso interessant sind wie für Trader mit zunehmender Erfahrung. Dass die Benutzerfreundlichkeit der Handelssoftware gerade für Einsteiger ein wichtiger Faktor bei ihrem Lernprozess ist, versteht sich von selbst.
Kundenbetreuung und Bildungsressourcen
Auch bei Fragen oder Problemen sollte Hilfe bei der Hand sein, am besten in Form eines gut erreichbaren Kundensupports, der kompetent und freundlich dafür sorgt, dass Abhilfe geschaffen wird – wenn irgend möglich, auf Deutsch. Zu den wohl wichtigsten Grundlagen für Anfänger zählen jedoch Schulungsangebote und ein Demokonto. Manche Broker führen ausgesprochene Trading-Akademien, mit deren Hilfe auch Nutzer ohne jede Vorerfahrung allmählich von den Grundkenntnissen zu weiterführenden Inhalten vordringen können. Dabei werden die Lektionen im besten Fall geordnet nach dem Wissensstand präsentiert und sind multimedial gestaltet. Neben eBooks, Video-Anleitungen zur Handelsplattform und Chartanalyse und tagesaktuellen News von den Märkten finden sich Online-Kurse, Seminare und Webinare.
Immer beliebter wird auch das Social Trading, das den Handel mit Elementen aus den sozialen Medien verbindet. So können Trader die Signale ihrer Vorbilder kopieren, um daraus zu lernen und so schneller Fortschritte zu machen. Damit es nicht bei der Theorie bleibt, gehört bei vielen Brokern ein kostenfreies, manchmal sogar zeitlich unbefristetes Demokonto zum Leistungsumfang. Dank der Demo können alle erlernten Themen praktiziert werden, aber ohne Risiken. Denn die Demo bietet eine echte Handelsumgebung, mit sämtlichen Funktionen der Plattform und Echtzeit- oder nur leicht versetzten Kursen. Das ermöglicht den Handel unter realistischen Bedingungen, ohne dass man Geld verlieren kann.
So gelingt die Broker-Auswahl
Für Anfänger kann es zunächst etwas verwirrend sein, die höheren Stufen des Handelsumfelds zu erlernen und die hier erklärten Strategien vollständig zu verstehen. Es gibt jedoch inzwischen viele CFD-Broker, die bei der Entwicklung der eigenen Fähigkeiten sehr gut unterstützen können. Mit einem Brokervergleich können Einsteiger, aber auch erfahrenere Trader auf der Suche nach einem neuen Anbieter die in Frage kommenden Broker eingrenzen und besser überblicken. Dem Vergleich liegt die Einstufung anhand uniformer Kriterien zugrunde, so dass die Bewertung anhand von Kosten, Handelsangebot, Regulierung und Kundendienst nachvollziehbar ist. Reviews geben tiefere Einblicke zu den einzelnen Brokern. So können Nutzer einen Forex- und CFD-Broker ermitteln, der mit nützlichen Tipps und Informationen auf dem Weg zum effektiven Trading unterstützt. Das Ziel ist es, mit Strategien und Fähigkeiten, technischem Wissen und einem genauen Blick auf das aktuelle Marktgeschehen allmählich Geld zu verdienen.