Warum ist die Forex-Handelsplattform so wichtig?
Um am Forex-Handel teilnehmen zu können, bedarf es zunächst eines Handelskontos bei einem Broker. Denn obwohl ein Trader online aktiv handelt, ist es nach wie vor so, dass er einem lizenzierten Finanzdienstleister den Auftrag zur Ausführung einer Kauf- oder Verkaufsorder erteilt. Das ist im Forex-Handel nicht anders als beim Handel mit Aktien. Die blitzschnelle Ausführung von Orders ist deshalb möglich, weil die Orders praktisch in Echtzeit an den Broker und danach an den jeweiligen Handelsplatz übermittelt werden. Die Handelsplattform macht diese Abläufe möglich.
Allerdings kann die Software in der Regel weit mehr, als nur „Botschaften“ des Traders an seinen Broker zu übermitteln. Orders können mit entsprechenden Zusätzen genau formuliert und auf bestimmte Parameter zugeschnitten werden. Algorithmische Helfer erlauben die Automatisierung des Handels. Und auch ein Chart-Tool für die Technische Analyse, dieses im Forex-Trading so wichtige Hilfsmittel, fehlt nicht. Die Plattform bezieht ihre Kurse in Echtzeit, erlaubt meist die Einbindung eines Nachrichten-Feeds und erweiterter Funktionen wie Social Trading. Die beste Forex-Handelsplattform, für Anfänger wie für Fortgeschrittene, ist also ein integriertes System, das dem Trader alles bietet, was er braucht. Die wichtigsten Funktionen, auf die vor allem Einsteiger achten sollten, werden im Folgenden vorgestellt.
Darauf sollten Trader beim Vergleich achten
Anfängern fällt die Entscheidung für eine geeignete Forex-Handelsplattform nicht leicht, denn sie haben noch keine Vorstellung davon, welche Funktionen besonders wichtig sind und auf welche Faktoren man achten sollte. Hinzu kommt, dass ein Fokus auf der Auswahl des Brokers liegt. Davon hängt dann die Nutzung der Software ab, denn jeder Forex-Broker stellt lediglich eine Auswahl von Plattformen zur Verfügung, mitunter nur eine einzige. Bei der Beurteilung sind die folgenden Kriterien wichtig:
- Die Forex-Handelsplattform ist bei dem/den in Frage kommenden Brokern verfügbar.
- Sie gewährt Zugriff auf die Werte, die der Trader handeln will.
- Möglichst alle/viele Orderarten können genutzt werden.
- Die Kosten, vor allem für Kursdatenpakete, sollten so gering wie möglich ausfallen.
- Tools für Charting, Analyse und Performance gehören zum Funktionsumfang.
- Expert Advisors, also automatisierte Handelssysteme, sind möglich.
- Aus der Plattform heraus lassen sich Echtzeit-Marktnachrichten aufrufen.
- Die Übermittlung und Ladezeiten sind schnell.
- Die Plattform leidet nicht unter Ausfällen und Störungen.
- Bei Bedarf kann der Support rasch Abhilfe schaffen.
Stationär, webbasiert, mobil – diese Versionen gibt es
Handelsplattformen gibt es in unterschiedlichen Versionen. Man findet Software, die heruntergeladen und installiert wird, daneben webbasierte Plattformen, die man über den Browser aufruft, und mobile Apps für Tablet und Smartphone. Einige Forex-Handelsplattformen sind in allen drei Varianten verfügbar. Der Funktionsumfang unterscheidet sich in der Regel.
Üppig ausgestattet ist stationäre Software, bei der der Nutzer obendrein sehr viele Möglichkeiten hat, die Oberfläche seinen Wünschen und Vorlieben anzupassen. Fast ebenso funktional sind webbasierte Anwendungen, die den Vorteil haben, von jedem beliebigen Ort aus aufgerufen werden zu können. Mobile Apps sind für die rasche Kontrolle des Handelskontos von unterwegs konzipiert, können aber schon aufgrund der Limitierung des kleinen Screens beispielsweise bei der Chartanalyse nicht wirklich mithalten.
Trader wissen das auch und verwenden die unterschiedlichen Versionen situationsbedingt. Dabei sind die stationären Programme der bevorzugte „Arbeitsplatz“, wenn es um aufwändige Analysen geht, während die mobileren Lösungen eher den gelegentlichen Einblicken zwischendurch vorbehalten sind.
Forex-Handelsplattformen im Test: Das muss eine Software können
1. Zugriff auf hinreichend viele handelbare Werte
Einsteiger traden beim Forex-Handel zunächst nur eine beschränkte Auswahl an Werten, vor allem die liquiden Majors. Das bleibt allerdings nicht immer so. Mit zunehmender Sicherheit und Erfahrung weiten sich die Handelsaktivitäten aus, deshalb sollten sowohl der Broker als auch die Plattform ein wenig mehr zu bieten haben.
2. Auswahl bei den Orderzusätzen
Die besten Forex-Handelsplattformen erlauben Tradern den Einsatz von zahlreichen Ordertypen. Selbst wenn ein Anfänger zunächst noch nicht überblicken kann, wozu weniger geläufige Orders nützlich sein können, ist es hilfreich, sich zu vergewissern, dass der Leistungsumfang der Plattform in dieser Hinsicht groß ist.
3. Chartfenster und Analyse-Tools
Beim Forex-Trading geht es nicht ohne die Technische Analyse. Das Chartfenster sollte daher hinreichend viele Darstellungsmöglichkeiten für die Kursverläufe mitbringen, auch die Auswahl an Indikatoren und Zeichenwerkzeugen für die Analyse sollte möglichst differenziert ausfallen.
4. Unverbindlicher Test mit dem Demokonto
Ein Übungskonto erlaubt es Einsteigern, sich ein Bild vom Broker und dessen Angebot zu machen. Dazu gehört auch die Handhabung der Forex-Handelsplattform. Für Anfänger ist es wichtig, risikolos und unverbindlich mittels einer kostenlosen Demo eine Vorstellung davon zu bekommen, ob sie mit der Software zurechtkommen. Nicht immer wird eine Demo angeboten, und mitunter ist sie befristet. Ist das der Fall, sollte der Nutzungszeitraum zumindest einen Monat betragen, weniger Zeit macht für Einsteiger kaum Sinn.
5. Expert Advisors Einbindung
Für Einsteiger zu Beginn noch nicht relevant, aber schon bald wichtig ist die Möglichkeit, den Handel zu automatisieren. Dazu verwenden Trader die sogenannten Expert Advisors, algorithmische Handelssysteme. Die Plattform sollte die Entwicklung, aber auch den Test solcher Systeme erlauben.
6. Geringe Störungsanfälligkeit
Um erfolgreich auf den Kursverlauf von Forexpaaren zu spekulieren, kommt es auf die möglichst schnelle Übertragung von Daten an. Die Schnelligkeit der Forex-Handelsplattform ist ebenso wichtig wie eine hohe Stabilität. Stürzt die Software immer wieder ab, kostet das den Trader letztlich bares Geld.
7. Schulungsangebote
Was die Software kann, entdecken vor allem Anfänger erst nach und nach. Dabei ist es ausgesprochen hilfreich, wenn der Broker unter den angebotenen Schulungsmaterialien mehr auf Lager hat als nur ein kurzes Video-Tutorial. Eine Einführung in die wichtigsten Funktionen und die Abläufe bei der Chartanalyse sind besonders wichtig. Manche Broker bieten auch persönliche Schulungen für die Nutzung der Plattform an.
8. Zusatzkosten
Prinzipiell sollte die Handelsplattform nicht mit zusätzlichen Kosten verbunden sein. Bei manchen Forex-Broker ist dies dennoch der Fall. In der Regel entstehen solche Kosten durch den Bezug von Kursdatenpaketen. Bei der Entscheidung für eine Software ist der Blick auf die Echtzeitkurse, die inklusive sind, ein Weg, um spätere Ausgaben zu vermeiden.
Fazit: Forex-Handelsplattform und Broker-Service bedingen einander
Generell gilt, dass ein Broker, der sich mit ausgezeichneten Leistungen und Konditionen um seine Trader bemüht, in der Regel auch mindestens eine, mitunter mehrere Plattformen anbietet, die ebenfalls von guter Qualität sind. Ist das Schulungsangebot des Forexbrokers sehr differenziert, findet sich meist auch die Möglichkeit, die Plattform(en) mit einem kostenfreien Forex Demokonto unverbindlich zu testen. Dennoch kann es vorkommen, dass ein Broker eine sehr gute Forex-Handelsplattform anscheinend ohne Zusatzkosten anbietet, sich dafür aber an anderer Stelle schadlos hält, etwa durch hohe Auszahlungs- und Inaktivitätsgebühren. Und auch eine nicht kostenlose Forex-Handelsplattform kann Vorzüge haben, von denen erfahrene Trader mit sehr hohem Handelsvolumen durchaus profitieren.