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Automatische Handelssysteme: Hilfe oder Gefahr für Trader?

Analyst Team trader
Updated 30 Dez 2022

Automatische Handelssysteme stellen für viele Anleger das geeignete Mittel zur Verbesserung ihres Handels dar. Einige Trader sehen sie aber auch kritisch, weil sie beim Handel nicht immer flexibel eingesetzt werden. Dennoch haben sie einen entscheidenden Vorteil: Sie analysieren und führen Transaktionen ohne emotionale Bindung streng nach Regeln aus. Die Handelssysteme werden in zwei Kriterien unterteilt: teilautomatisiert und voll automatisiert. Worin genau liegen die Unterschiede und Vorzüge der einzelnen Systeme? Wir schauen uns die Handelssysteme näher an und zeigen, welche Möglichkeiten Trader damit haben.

  • Unterteilung in voll- und teilautomatische Handelssysteme
  • Systeme folgen verschiedenen Regeln
  • Strategien werden nicht emotional angewendet
  • Zahlreiche Indikatoren und Algorithmen zur Berechnung

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Was sind automatische Handelssysteme?

Viele Trader sehen automatische Handelssysteme als perfektes Mittel an, um Gewinne zu erzielen. Doch was versteckt sich hinter diesen Automatismen? Wie funktionieren automatische Handelssysteme? Automatische Systeme basieren auf mathematischen Algorithmen und bewerten zahlreiche Marktsituationen. Dabei befolgen sie mehrere Regeln, unter deren Berücksichtigung automatische Trades eröffnet werden. Nutzbar sind diese automatischen Handelssysteme nicht nur für den Intraday-Handel, sondern auch für längerfristige Anlagen. Viele Anleger nutzen sie zudem für das Swing-Trading, wenngleich hier oftmals die fehlende Inflexibilität für Kritik sorgt.

Einteilung der automatischen Handelssysteme: voll- und teilautomatisch

Automatische Handelssysteme lassen sich in zwei Kategorien unterteilen: vollautomatische und teilautomatische Systeme

Wo genau liegt der Unterschied? Das vollautomatische Handelssystem analysiert eigenständig die aktuelle Situation am Markt und führt Trades nach definierten Regeln aus. Nicht für jeden Anleger sind solche vollautomatischen Handelssysteme geeignet, denn die Trader sind hier außen vor: Sie geben faktisch die Kontrolle über ihr Kapital an das automatische Handelssystem ab. Wer mit automatischer Unterstützung handeln und dennoch selbst mitbestimmen möchte, greift besser auf teilautomatische Systeme zurück. Dabei wird eine Software zur Analyse genutzt. Häufig kommt hierbei der Expert Advisor auf vielen Trading-Plattformen zur Anwendung. Wir zeigen im Broker Vergleich, welche Anbieter den Expert Advisor bereitstellen und welche anderen Möglichkeiten es gibt. Diese teilautomatisierten Systeme kommen vor allem beim End-Of-Day-Handel zum Einsatz. Der große Unterschied zu den vollautomatischen Systemen: Die Trader erhalten Anweisungen und Empfehlungen, der Handel wird jedoch nicht automatisch vom System ausgeführt.

automatische Handelssysteme

 

Einschalten und zurücklehnen – funktionieren automatische Handelssysteme so einfach?

Viele Trader versprechen sich von automatischen Handelssystemen, dass sie sich einfach zurücklehnen und ihre Investitionen für sich arbeiten lassen können. Frei nach dem Motto: „Das automatisierte Handelssystem wird schon alles richtig machen.“ geben sie ihre Verantwortung ab und sind enttäuscht, wenn die Gewinne nicht wie gewünscht realisiert werden. Ursächlich dafür sind vor allem die unterschiedlichen Vorstellungen und Erwartungen an automatische Handelssysteme. Ebenfalls entscheidend: die Handelsstrategie.

Handelsstrategie auch bei automatischen Systemen wichtig

Automatische Handelssysteme befolgen feste Regeln und werten bestehende Daten aus. Grundlage eines jeden Systems sind verschiedene Vorgaben durch den Anleger. Dazu gehört beispielsweise:

  • Wie viel Kapital lege ich an?
  • Wie gestaltet sich der Anlagezeitraum?
  • Welche Strategie verfolge ich?
  • Wie risikobereit bin ich?

Die Handelsstrategien sind besonders wichtig, denn sie entscheiden über erfolgreiche Investitionen. Um diese Angaben für automatische Handelssysteme machen zu können, müssen sich Trader zwangsläufig mit ihren Investitionsmitteln und vor allem den Anlagezielen befassen. Egal, ob es sich um Investitionen in Devisen, Wertpapiere oder Kryptowährungen handelt – der Trader muss seinem automatischen Handelssystem klare Vorgaben machen. Ursächlich für enttäuschende Ergebnisse bei der Nutzung eines automatischen Handelssystems sind oftmals mangelnde oder falsche Angaben.

Wurde die passende Strategie gefunden und ist sich der Anleger über seine Investments und Ziele im Klaren, muss der passende Broker gefunden werden. Auch hier gibt es verschiedene Ansätze, denn ein bester Forex Broker ist aufgrund der großen Auswahl nicht immer leicht zu finden. Wir zeigen, welche Anbieter attraktive Konditionen für die Trader offerieren.

Welche Finanzprodukte sind für automatische Handelssysteme geeignet?

Automatische Handelssysteme können für viele Finanzinstrumente angewandt werden. Entscheidend ist, dass das System zur angewandten Handelsstrategie passt. Es gibt unterschiedliche Handelssysteme, die sich ebenso an den verschiedenen Phasen und Zyklen des Marktes orientieren. Jede Strategie ist auf eine spezifische Marktphase ausgelegt. Das bedeutet für die Anleger, dass nicht nur die Strategie, sondern auch das automatisierte Handelssystem immer wieder an die aktuellen Anlageziele angepasst werden muss. Die teilautomatisierten Systeme kommen besonders häufig zur Anwendung. Nutzen können Anleger den automatisierten Handel unter anderem für Forex, CFDs, Wertpapierhandel und Kryptowährungen.

Day-Trading und automatisierte Handelssysteme

Beim Day-Trading müssen Anleger besonders rasch analysieren und reagieren. Gehandelt wird nicht nur mit Forex, sondern beispielsweise auch mit CFDs. Die volatilen Märkte sind für die Anleger einerseits eine Chance, andererseits eine Herausforderung, denn sie müssen innerhalb kürzester Zeit genauestens analysieren. Für unerfahrene Anleger kann dies zu einem Hindernis werden. Hier ist der automatisierte Handel sinnvoll, wenngleich er ebenso von ambitionierten Anlegern genutzt wird. Im Forex Ratgeber wird beispielsweise der Metatrader 4 als bekannte und renommierte Handelsplattform mit hoher Benutzerfreundlichkeit erwähnt. Damit sind fundierte Analysen unter Zuhilfenahme verschiedener Tools möglich. Zahlreiche Broker stellen den Metatrader kostenfrei zur Verfügung. Er bietet einen weiteren Vorteil: den Automatikmodus in der Nacht. Vor allem bei unterschiedlichen Börsenzeiten internationale Handelsplätze ist der automatische Handel von Vorteil.

Metatrader als bekannteste teilautomatische Handelsplattform

Der Metatrader gilt als Multitalent im elektronischen Handel und wird von unerfahrenen Anlegern ebenso wie von ambitionierten Tradern gern genutzt. Er ist Windows-basiert und bietet zahlreiche Möglichkeiten zur Individualisierung. Anleger können sich beispielsweise die Oberfläche ihres Metatraders nach eigenen Wünschen einrichten und verschiedene Tools und Indikatoren integrieren. Welche Möglichkeiten bietet der Metatrader?

  • Realtime-Kurse und Charts
  • 1-Klick-Handel
  • Order direkt aus dem Chart heraus
  • Technische Marktanalysen
  • Viele Indikatoren zur Analyse
  • Puh-Modus
  • Gewinn- und Verlustfunktion für offene Positionen

MT4 und MT5 – die Unterschiede

Hier haben wir zwei automatische Handelssysteme, die beide einen hohen Bekanntheitsgrad erlangt haben. Aufgrund der einfachen Anwendung und der Verbreitung ist der Metatrader 4 die bisweilen beliebtere Variante bei den Anlegern. Die Funktionen und das Layout sind bei beiden Versionen fast identisch, aber der Nachfolger hat einen entscheidenden Vorteil: Die Orders werden schneller ausgeführt. Außerdem verfügt er über eine größere Auswahl handelbarer Instrumente.

Der Metatrader 4 kommt vor allem bei den Assetklassen Rohstoffe, Indizes sowie Devisen zur Anwendung. Der Metatrader 5 wird hingegen aufgrund seiner höheren Geschwindigkeit bevorzugt für Aktien, Futures und Optionen eingesetzt.

App als teilautomatisiertes Handelssystem

Der Metatrader stellt seinen Nutzern auch eine mobile Anwendung zur Verfügung. Die meisten Broker stellen diese kostenlos zum Download für Android- und iOS-Geräte bereit. Damit können Trader problemlos von überall ihre Positionen verfolgen und haben die Märkte jederzeit im Blick. Der Download der App erfolgt wahlweise über den Broker direkt, meist jedoch über den Google Play oder Apple Store.

Expert Advisor als automatisiertes Handelssystem

Der Expert Advisor ist ebenfalls ein automatisiertes Handelssystem und wird häufig mit „EA“ abgekürzt. Es ist eine Handelssoftware, die in den Metatrader implementiert ist und automatische Positionen eröffnet und schließt. Was kann der Expert Advisor noch?

  • Trade-Management übernehmen
  • Manuelles Trading mit Zusatzfunktionen erweitern

Wer den Expert Advisor einsetzt, sollte sich darüber im Klaren sein, dass es sich nicht um ein „Rundum-Sorglos-Paket“ handelt, sondern der Einsatz natürlich Risiken birgt. Jedes automatisierte Handelssystem folgt bestimmten Regeln, die an den CFD- und Forex-Märkten bei auftretenden Szenarien angewandt werden. Dabei folgt auch der Expert Advisor einer der vier Grundarten automatischer Handelssysteme: Trendfolge, Ausbruch, Gegentrend, Muster.

Automatische Handelssysteme sind nur so gut wie ihre Komponenten. Deshalb sollten sich Anleger vor der Nutzung des Expert Advisor unter anderem mit folgenden Fragen auseinandersetzen:

  • Was möchte ich handeln? Nicht jeder EA und jeder Handelsstrategie sind für alle Handelsinstrumente geeignet.
  • Wann erfolgt der Handelseinstieg und wann der Ausstieg?
  • Wie sieht die Regelung für die Verlustbegrenzung aus?
  • Welcher Timeframe wird beim EA angewendet?

Virtual-Hosting im EA

Das Virtual-Hosting, kurz VPS, ist vor allem bei automatischen Handelssystemen das A und O. Der EA und andere automatische Handelssysteme werden rund um die Uhr genutzt. Trader, die dies nur über den eigenen PC laufen lassen, haben das Risiko, dass der Rechner ausfällt. Damit fällt auch der automatische Handel aus und die Anleger haben keine Kontrolle mehr über ihre Positionen. Um dies zu vermeiden, bieten manche Broker kostenloses VPS an. Einige stellen diesen Service kostenpflichtig oder mit Nutzung eines bestimmten Kontomodells zur Verfügung.

Welche Chancen bergen automatisierte Handelssysteme?

Ein wesentlicher Vorteil der automatischen Handelssysteme liegt im nicht-emotionalen Agieren. Zwar sollten Trader theoretisch für jede Position eine Strategie verfolgen und von dieser nicht abweichen, dennoch kommt hier der Faktor Mensch ins Spiel. Emotionalität ist einer der wesentlichen Gründe, warum viele Trades nicht erfolgreich sind. Anleger handeln oftmals zu unüberlegt, weichen von ihrer eigentlichen Strategie ab und reagieren emotional auf Marktgeschehen. Genau das machen automatische Handelssysteme nicht. Sie handeln strikt, ohne dabei in Panik zu verfallen oder Stress zu verbreiten. Stattdessen werden vordefinierte Regeln angewandt. Durch die schnellere Marktanalyse und Berechnung können kleinste Bewegungen am Markt registriert und vorteilhaft genutzt werden.

Chancen automatische Handelssysteme zusammengefasst

  • Emotionsloser Handel
  • Strikte Anwendung von Regeln
  • Vorher definiertes Risikomanagement
  • Besonders schnelle Kaufs- oder Verkaufsentscheidungen
  • Handel rund um die Uhr möglich
  • Automatisches Scannen zahlreicher Märkte
  • Teilweise eigenständige Platzierung der Positionen
  • Geringer Zeitaufwand für die Trader

Vor allem für unerfahrene Anleger können automatische Handelssysteme ein guter Einstieg in das Handelsgeschehen sein. Mit ihrer Hilfe lassen sich die Märkte deutlich schneller analysieren und Gewinnchancen aufzeigen. Auch die Nutzung eines automatischen Systems ist keine Gewinngarantie. Anleger sollten deshalb vor Handelsbeginn mit einem kostenfreien Übungskonto beginnen. Auch hier stehen bei vielen Brokern teilautomatisierte Handelssysteme (beispielsweise Metatrader) zur Verfügung. Ohne Risiko lassen sich so die automatischen Systeme testen und zudem der Broker und die Märkte kennenlernen.

Chancen automatische Handelssysteme

Risiken bei automatischen Handelssystemen

Automatische Handelssysteme haben viele Vorteile, sind aber nicht nach dem Geschmack aller Trader. Viele Anleger bemängeln, dass spontane Profite für besonders kurze Positionen wegen mangelnder Konfiguration nicht mitgenommen werden können. Hinzu kommt, dass sich viele Trader durch den Computer ersetzt fühlen und den Handel nicht mehr selbst steuern können. Wer ein vollautomatisches Handelssystem nutzt, legt faktisch sein ganzes Investment in die Entscheidungen des Systems. Hier bietet sich das teilautomatische System an, denn es werden nur Empfehlungen gegeben und nicht automatisch gehandelt.

Mangelnde Einstellung beim Trader selbst

Jedes automatische Handelssystem basiert auf den Vorgaben des Traders – er ist Ausgangspunkt für alle Analysen und Handelsentscheidungen. Die Nutzung eines automatischen Handelssystems wird zum Risiko, wenn die Einstellungen der Trader unzureichend oder sogar falsch sind. Hier spielen verschiedene Kriterien eine Rolle. So sind die automatischen Systeme beispielsweise nicht immer für alle Finanzinstrumente oder für jede Anlagestrategie geeignet. Der Computer richtet sich aber strikt nach den Vorgaben, die der Trader ihm macht. Werden beispielsweise falsche Angaben zum Risikomanagement getroffen, hat dies natürlich Auswirkungen auf das Investment. Gerade unerfahrene Anleger sind mit automatischen Handelssystemen oftmals überfordert. Um hier mehr Übung zu erlangen, empfiehlt sich die Nutzung eines Demokontos, das es bei zahlreichen Brokern gibt.

Automatische Handelssysteme sind keine Garantie für Gewinne

Automatische Handelssysteme gibt es in zwei Varianten: voll- und teilautomatisiert. Anleger können selbst entscheiden, ob sie die Verantwortung über ihr Investment komplett an das Handelssystem abgeben oder sich lediglich Hinweise und Empfehlungen geben lassen. Ein wesentlicher Vorteil der automatischen Handelssysteme liegt in der strikten Befolgung von Regeln. Damit entfällt zumindest die emotionale Komponente, der (unerfahrene) Anleger oftmals ausgesetzt sind. Ein automatisches Handelssystem arbeitet nach strikten Regeln und verfolgt eine Strategie. Prinzipiell sollte jeder Trader auch beim manuellen Handel eine Strategie verfolgen, aber oftmals wird sie nicht bis zum Ende konsequent durchgeführt. Aus diesem Grund kommt es zu unüberlegten Handlungen und meist zum Verlust. Automatische Handelssysteme können dieses Risiko vermindern, wenngleich es keine hundertprozentige Gewinngarantie gibt. Jedes Handelssystem funktioniert nur so gut wie die vorherigen Angaben der Trader. Das bedeutet, jeder Anleger muss bei der Nutzung eines automatischen Systems für den Handel Angaben zum Handelsziel, zur Investitionssumme und zu den Finanzinstrumenten machen. Nicht jedes automatische Handelssystem und jede Strategie sind für alle Instrumente gleichermaßen geeignet. Um genau dies herauszufinden, empfiehlt sich die Nutzung eines kostenlosen Übungskontos, wie es von zahlreichen Brokern (zeitlich unbegrenzt) zur Verfügung gestellt wird.

Das Analystenteam von AskTraders besteht aus Experten für technische und fundamentale Analysen sowie aus Händlern, die auf Aktien, Forex und Kryptowährungen spezialisiert sind.