Der Handel mit Bitcoin
Da Anleger mehrere Optionen haben, wie sich Bitcoin handeln können, sollten sie sich im ersten Schritt mit allen Möglichkeiten vertraut machen und danach eine Entscheidung treffen, die zu ihren persönlichen Anforderungen und Zielen passt. Dabei sollte man zunächst die Konditionen der infrage kommenden Anbieter vergleichen und sich mit Handelsinstrumenten und Märkten intensiv beschäftigen.
Bevor man mit dem Bitcoin Handel beginnt, sollte man sich zudem mit den Grundlagen und Funktionsweisen von Kryptowährungen vertraut machen. Zu wenig Wissen birgt die Gefahr, dass aus Unwissenheit Fehler beim Handel mit Bitcoin unterlaufen, aus denen dann Verluste resultieren können.
Bitcoins sind seit 2009 auf dem Markt und waren damals die erste Kryptowährung. Heute gibt es rund 1.500 Kryptowährungen, Bitcoin ist aber noch immer der unangefochtene Marktführer. Bitcoin wurde entwickelt, um eine Alternative zu traditionellen Währungen zu schaffen. Die Kryptowährung sollte unabhängig vom etablierten Bankensystem und von Regierungen sein. Bereits im ursprünglichen Protokoll wurde festgelegt, dass maximal 21 Millionen Bitcoins entstehen können. Auf diesem Weg soll eine Inflation vermieden werden. Diese Anzahl wird, wenn sich die derzeitige Entwicklung fortsetzt, 2033 erreicht sein.
Ein besonders wichtiges Element von Bitcoin ist die Blockchain. In diesem zentralen Register sind alle bisherigen Transaktionen verzeichnet. Außerdem erfolgten sämtliche Transaktionen im Peer-to-Peer-Netzwerk über die Blockchain. Über das Peer-to-Peer-Netzwerk sind alle Nutzer miteinander verbunden. Theoretisch kann jeder, der über einen Internetzugang verfügt, Teil des Netzwerks werden. Dafür muss ein Bitcoin Client auf den eigenen Rechner heruntergeladen werden. Da das Netzwerk alle Aufgaben rund um die Währung übernimmt, wird keine zentrale Stelle benötigt.
Bitcoin basiert auf kryptografischen Verfahren
2009 wurde eine Open-Source-Software veröffentlicht, auf der Bitcoin basiert. Die gesamte Währung arbeitet mit kryptografischen Verfahren. Deshalb gilt Bitcoin auch als besonders fälschungssicher. Auch alle Transaktionen werden über kryptografische Verfahren abgewickelt. Auf diesem Weg wird sichergestellt, dass eine Transaktion lediglich vom tatsächlichen Besitzer der Bitcoins durchgeführt werden kann. Für eine Überweisung werden pseudonyme Adressen erstellt, an die dann die Transaktion gesendet wird. Diese werden bei jeder Transaktion neu gebildet. Persönliche Daten werden dabei nicht übertragen, daher kann eine Transaktion nicht zu einer bestimmten Person zurückverfolgt werden.
Allerdings sind alle jemals getätigten Transaktionen seit 2009 in der Blockchain verzeichnet und dort öffentlich einsehbar. Eine Zahlung muss zunächst vom Netzwerk bestätigt werden. Die erste Verifizierung erfolgt in der Regel innerhalb von zehn Minuten, danach erfolgen weitere Bestätigungen. Innerhalb von zehn Minuten wird dann ein neuer Block innerhalb der Blockchain erstellt. Auch wenn andere Kryptowährungen wie Ethereum oder Ripple hier mittlerweile schneller arbeiten, ist Bitcoins im Vergleich zu Banken, bei denen eine Überweisung noch immer mehrere Tage dauern kann, sehr schnell. Dies ist insbesondere bei grenzüberschreitenden Zahlungen ein großer Vorteil. Übrigens kann man mit Bitcoins seit einigen Jahren auch bei einigen Unternehmen, darunter große IT-Konzerne, Restaurants und andere Läden, Waren und Dienstleistungen bezahlen.
Bitcoin handeln
Beim Handel mit Bitcoins haben sich drei Wege etabliert:
- über Handelsplattformen,
- an Kryptobörsen,
- über einen Broker.
Über spezielle Handelsplattformen kommen Käufer und Verkäufer direkt miteinander in Kontakt und verhandeln über ihre Geschäftskonditionen. Hierbei wird ein sogenanntes Wallet benötigt, in dem die gekauften Coins aufbewahrt werden. Auch Transaktionen in Bitcoins erfolgen über diese Wallets. Diesbezüglich bestehen mehrere Möglichkeiten, unter anderem Wallets, die auf dem eigenen PC oder dem Smartphone installiert sind.
Auf Handelsplattformen ergibt sich der Preis für einen Bitcoins auf der Grundlage von Angebot und Nachfrage. Von Handelsplattform zu Handelsplattform kann der Bitcoin-Kurs variieren. Eine Handelsplattform stellt lediglich die technischen Voraussetzungen für den Handel zur Verfügung. Eine Kryptobörse übernimmt weitere Aufgaben und nimmt eine Vermittlerposition zwischen Käufer und Verkäufer ein. Broker bieten vor allem den Bitcoin-Handel über CFDs an. Außerdem wurden in den USA im Dezember 2017 erstmals Futures auf Bitcoins eingeführt. Wer über die Börse mit Bitcoins handeln möchte, kann dies bei einigen Anbietern über Zertifikate tun. Jeder Anleger sollte sich daher vorab über unterschiedliche Möglichkeiten im Bitcoin-Handel informieren und dann eine Entscheidung treffen, die zu den eigenen Zielen und Anforderungen passt. Wer beispielsweise schon gute Erfahrungen im CFD-Handel gemacht hat, könnte diese auch für den CFD-Handel mit Bitcoins nutzen.
Bitcoins kaufen und verkaufen
Trotz eines Kurseinbruchs Anfang 2017 ist noch immer eine Summe von bis zu 10.000 Euro notwendig, um einen Bitcoins zu kaufen. Ein Direktinvestment in Bitcoins kann daher leicht sehr kostspielig werden. Bitcoins lassen sich aber auch in Untereinheiten, die in der Community Satoshis (benannt nach dem Erfinder von Bitcoin) genannt werden, einteilen.
Wer über eine Handelsplattform oder eine Kryptobörse Bitcoins erworben hat, sollte diese am besten direkt in sein eigenes, gut geschütztes Wallet übertragen. Viele Anleger teilen ihr Guthaben an Bitcoins aus Sicherheitsgründen auch auf mehrere Wallets auf.
Das Ziel im direkten Handel mit Bitcoins ist, Bitcoins zu einem möglichst günstigen Preis zu kaufen und später, wenn der Bitcoin Kurs gestiegen ist, mit Gewinn wieder zu verkaufen. Die Bitcoin Kurse variieren häufig von Handelsplattform zu Handelsplattform und verändern sich häufig mehrmals pro Tag. Daher ist es eine wichtige Aufgabe für Anleger, stets die Kurse zu verfolgen und zu vergleichen. Nur so können sie eine günstige Kauf- oder Verkaufsgelegenheit entdecken.
Hierbei ist es wichtig, zu wissen, dass der Bitcoin Kurs häufig sehr sensibel auf negative Nachrichten reagiert. Schon negative Aussagen eines Politikers oder einer bekannten Persönlichkeit aus der Finanzwelt können einen Kursrückgang verursachen. Daher sollte man stets Nachrichten rund um Bitcoins sowie andere Kryptowährungen verfolgen. Sehr wichtig sind hier Nachrichten aus Asien, da die Märkte in China, Japan und Südkorea als sehr wichtig für Kryptowährungen gelten. Zunehmend geht der Blick aber auch in die USA.
Bitcoins auf Handelsplattformen kaufen und verkaufen
Eine Handelsplattform oder eine Kryptobörse ist ideal für Anleger, die auch materiell in den Besitz von Bitcoins kommen wollen. Viele Handelsplattformen bieten auch andere Kryptowährungen an. Oftmals dient Bitcoin hier als Brückenwährung, um kleinere Kryptowährungen wie Litecoin zu kaufen. Die europäischen Anbieter werden mittlerweile von den zuständigen Behörden reguliert. Daher ist eine Registrierung und Verifizierung notwendig. Die persönliche Identifizierung erfolgt ähnlich wie bei Banken bekannt oftmals über das PostIdent-Verfahren. Bei einigen Anbietern ist auch eine Identifizierung per Video möglich. Ist der Anmeldeprozess durchlaufen, können Anleger ihre Kauf- oder Verkaufsangebote online-stellen. Käufer sollten dann die einzelnen Angebote gut vergleichen.
In der Regel verlangen Handelsplattformen Gebühren, die sich Käufer und Verkäufer teilen. Während auf Handelsplattformen Käufer und Verkäufer direkt miteinander verhandeln, übernimmt eine Kryptobörse hier eine Art Vermittlungsaufgabe. Anleger geben ihre Kauf- oder Verkaufsangebote möglichst detailliert an, die Börse bringt dann beide Seiten automatisch zusammen und ermöglicht die möglichst rasche Abwicklung des Geschäfts. Die Geschwindigkeit hängt auch von der gewählten Zahlungsmethode wie Bitcoins kaufen mit Kreditkarte ab. Wenn möglich, nennt man genau, wie viele Bitcoins man zu welchem Preis kaufen oder verkaufen möchte. Auf vielen Kryptobörsen ist ein Tausch von Euro oder Dollar in Bitcoins möglich. Die neu gekauften Bitcoins sollten dann schnell in das eigene Wallet überwiesen werden.
Bitcoins bei einem Broker handeln
Ein Bitcoin Handel Tipp ist, über einen Broker in den Bitcoin Handel einzusteigen. Viele Broker verfügen über jahrelange Erfahrung im Forex- und CFD-Handel und bieten seit einiger Zeit auch Derivate auf Bitcoins an – und es werden immer mehr. Bei CFDs ist es möglich, auf steigende und fallende Bitcoin-Kurse zu setzen. Dabei spekulieren Anleger lediglich auf die Kursentwicklung, kaufen aber nicht direkt Bitcoins, wie es bei einer Börse wiederum der Fall wäre. Deshalb wird hierbei kein Wallet benötigt. Im CFD-Handel bieten viele Anbieter auch Hebel an, die aber meist niedriger sind als bei klassischen Währungen. Dies hat den Hintergrund, dass die Kurse von Kryptowährungen bislang noch sehr volatil sind. Einige Broker bieten neben Bitcoin auch andere Kryptowährungen, sprich, Altcoins wie
- Ripple,
- Litecoin
- oder Ethereum
als Basiswert an.
In jedem Fall ist es ratsam, sich vor einem Einstieg in den Krypto Handel gründlich mit der Funktionsweise von CFDs sowie den Risiken im Handel vertraut zu machen. Die Hebelwirkung kann nicht nur zu hohen Gewinnen, sondern auch zu hohen Verlusten führen, was Sie stets bedenken sollten. Daher könnte gerade für Einsteiger der Handel ohne Hebel eine Alternative sein. Hier muss man sich lediglich entscheiden, ob der Kurs eines Basiswerts nach oben oder nach unten gehen wird.
Bitcoin Handel Tipps für CFDs
Der Bitcoin-Handel über CFDs ist vor allem für Anleger geeignet, die sich für die Wertentwicklung von Bitcoins interessieren. Da man mit beiden Handelsinstrumenten auch auf fallende Kurse setzen kann, können Anleger die Volatilität von Bitcoins voll ausnutzen. Bei einem Broker erhalten Anleger oft viele Bitcoin Handel Tipps, beispielsweise über Schulungsmaterialien.
Allerdings sollte man die einzelnen Broker und deren Konditionen vorab gut vergleichen. Hinsichtlich der Kosten und Einzahlungsmethoden können große Unterschiede bestehen. Im Rahmen der Kontoeröffnung muss man sich registrieren und seine Identität per PostIdent- oder VideoIdent-Verfahren nachweisen. Einige Broker verlangen auch eine Mindesteinzahlung auf das Handelskonto. Nachdem der Anmeldeprozess abgeschlossen ist und man Geld auf sein Handelskonto eingezahlt hat, kann der Handel mit Bitcoins beginnen.
Eine Alternative zu CFDs sind möglicherweise Zertifikate. Diese werden von einigen Anbietern angeboten. Auf diesem Weg kann man Bitcoins über die Börse handeln. Zertifikate bilden ebenfalls die Wertentwicklung eines Basiswerts ab. Futures auf Bitcoins, wie sie im Dezember in den USA eingeführt wurden, sind hierzulande noch kaum verbreitet.
Die Wahl des besten Anlageinstruments hängt daher vor allem von den eigenen Zielen ab, die mess- und überprüfbar sein sollten. Darauf kann auch eine persönliche Handelsstrategie aufbauen, in der sämtliche Maßnahmen zum Erreichen seiner Ziele festgehalten werden.
Den Markt beobachten
Neben Wissen über die gewählten Handelsinstrumente und die Funktionsweise von Kryptowährungen ist eine gute Marktbeobachtung sehr wichtig beim Handel mit Bitcoins. Hier sollten Anleger den Zeitaufwand nicht unterschätzen. Anleger sollten stets über die neusten Entwicklungen am Markt informiert sein. Nur so kann man rechtzeitig Entwicklungen erkennen, die sich auf den Kurs der Kryptowährung auswirken können. Da vor allem der Bitcoin-Kurs sehr sensibel auf verschiedenste Einflussfaktoren reagiert, kann sich der Kurs mehrmals am Tag verändern und ist oft von Handelsplattform zu Handelsplattform unterschiedlich. Häufig kommt es im Bitcoin-Handel auf schnelles Reagieren an.
Auf der anderen Seite sollen sich Anleger aber auch nicht von diesen oft sehr kurzfristigen Kursbewegungen irritieren oder verunsichern lassen. Häufig fällt der Kurs nur für eine kurze Zeit und steigt dann wieder an. Schnelle Verkäufe in Panik können hier auch kontraproduktiv sein. Dennoch ist eine gewisse Nervosität mit Blick auf die hohen Summen, um die es im Bitcoin-Handel mittlerweile geht, durchaus verständlich. Deshalb ist auch ein gutes Risikomanagement beim Bitcoin-Handel sehr wichtig. Anleger sollten nie mehr Geld investieren, als sie gefahrlos verlieren können. Der Handel mit Bitcoins sollte niemanden in Gefahr bringen, seine finanzielle Existenz zu riskieren.
Wer hier abgesichert ist, kann auch kurzfristige Kursverluste ruhiger überstehen. Darüber hinaus sollte man seine Investition streuen. So kann man Verluste über andere Anlagen auffangen und absichern. Anleger können beispielsweise auch in andere Kryptowährungen wie Litecoin oder beispielsweise im CFD-Handel auch auf Aktien als Basiswert investieren.
Bitcoin handeln an Börsen oder über Broker
Wer Bitcoin handeln möchte, kann dies über einen Broker, eine Handelsplattform oder eine Kryptobörse tun. Die Wahl des besten Anbieters hängt unter anderem von den persönlichen Zielen mit dem Bitcoin-Handel ab. Wer Bitcoins direkt kaufen möchte, ist bei einer Handelsplattform oder einer Kryptobörse richtig; wer sich mehr für die Kursentwicklung interessiert und auch an fallenden Kursen teilhaben möchte, kann bei einem Broker CFDs handeln. Hat man sich für eine der beiden Möglichkeiten entschieden, ist es essenziell, die einzelnen Angebote gut zu vergleichen. Die Anbieter differenzieren sich unter anderem hinsichtlich Gebühren, Einzahlungsmethoden und Angeboten.
In jedem Fall ist jedoch eine gute Marktbeobachtung wichtig, die oftmals viel Zeit in Anspruch nimmt. Der Bitcoin-Kurs kann nicht nur von Handelsplattform zu Handelsplattform unterschiedlich sein, sondern auch mehrfach am Tag variieren. Oft reagiert der Kurs schnell auf Entwicklungen und Nachrichten. Diese sollten daher stets verfolgt werden, um schnell reagieren zu können. Anleger sollten zudem auf ihr persönliches Risikomanagement achten und im Laufe der Zeit eine eigene Strategie entwickeln. Auf diesem Weg legt man beispielsweise fest, wann man in den Handel einsteigt. Außerdem sollte man nie unüberlegt in den Handel einsteigen, sondern sich zunächst umfassend mit Kryptowährungen, dem Markt sowie den Handelsinstrumenten seiner Wahl befassen.