Da die Aktienanlage gerade für Einsteiger nicht ganz einfach ist, sollten die Kosten ein möglichst geringer Faktor sein, denn selbst wenn man kein Geld mit Aktien verdient, Kosten entstehen bei jedem Kauf und Verkauf. Daher sollten Sie auch unbedingt einen Anbieter suchen, der sein Aktiendepot kostenlos anbietet und ihnen somit keine laufenden Kosten verursacht. Denn der größte Vorteil von Aktien gegenüber allen anderen Finanzinstrumenten und Sparprodukten ist, dass diese abgesehen von der Anschaffung und dem Verkauf der Position keinerlei Kosten verursachen. Es gibt zwar noch einige wenige Anbieter, die für die Auszahlung von Dividenden oder anderen Ausschüttungen Gebühren verlangen, diese Anbieter sollten Sie aber fast gänzlich meiden, da solche Kosten einfach nicht mehr zeitgemäß sind.
Kosten für die Depotführung sollten eigentlich gar nicht und wenn überhaupt nur in Ausnahmefällen, in denen alle anderen Konditionen und verfügbare Zusatzleistungen so gut zu dem Anleger passen, dass sich diese Kosten lohnen, weil sie ansonsten an anderer Stelle auch anfallen würden oder bestimmte Funktionen sonst gar nicht zu erhalten wären. Grundsätzlich sind Kontoführungsgebühren oder Kosten für ein Depot zu meiden und das Aktiendepot sollte kostenlos sein.
Verschiedene Faktoren beeinflussen die Auswahl: So vergleichen Sie Aktiendepots!
Bei der Wahl des passenden Partners für ihren Aktienhandel gibt es verschiedene Faktoren und Features auf die Sie achten können und sollten. Grundsätzlich sind die Kosten neben der Sicherheit der wichtigste Punkt, doch auch hier heißt es genau hinzuschauen. Denn auch wenn es ratsam ist sich nach kostenlosen Depots umzusehen, sind nicht alle Depots und deren Kostenstruktur gleich aufgebaut. Einige Depots bieten sehr geringe Mindestgebühren und eignen sich somit für Kleinanleger. Andere Anbieter verlangen hingegen eine deutlich höhere Mindestgebühr, bieten dafür aber bereits früh gedeckelte Maximalgebühren an und richten sich somit eher an Anleger mit hohem Kapital und dementsprechend höheren Investitionssummen.
Bei einigen Anbietern werden auch für bestimmte Features wie ausgefallenere Orderarten, beispielhaft sei hier eine Trailing Order genannt, Gebühren fällig oder aber bestimmte Börsenplätze sind deutlich teurer als andere. So gibt es zum Beispiel Broker die darauf spezialisiert sind in den USA zu handeln. Diese sind dafür an anderen Börsenplätzen wie Europa oder Asien sehr viel teurer.
Eine pauschale Aussage, welches das günstigste Depot ist, kann also nur in den seltensten Fällen seriös getätigt werden. An einem individuellen Aktiendepot Vergleich geht daher meistens kein Weg vorbei und somit müssen auch Sie zunächst ihre Bedürfnisse, Präferenzen und Prioritäten klären. Zudem haben fast alle Anbieter am Markt sowohl Stärken als auch Schwächen, denn durchweg schlechte Anbieter könnten sich gar nicht etablieren oder am Markt halten.
Hierauf müssen Sie bei einem individuellen Broker Vergleich achten:
- Höchste Sicherheit ist ein Muss: Wählen Sie nur seriöse Banken oder Finanzdienstleister aus, die regelmäßig reguliert und kontrolliert werden & auch eine Einlagensicherung ist wünschenswert
- Achten Sie immer auf die Konditionen und lassen Sie sich nicht von Werbeversprechen täuschen
- Finden Sie zunächst heraus, welche Art von Aktienhandel und welches Volumen Sie haben werden und suchen Sie dementsprechend einen passenden Broker, eine Bank oder einen Finanzdienstleister
- Mit einem kostenlosen Aktiendepot sind Sie in aller Regel auf der sicheren Seite, da Sie es im Notfall auch einfach nicht mehr nutzen können ohne Kosten zu tragen
Der Kosten Rechner für ein Aktiendepot: Diese Daten müssen Sie angeben um ein sinnvolles Ergebnis zu erreichen
Wenn Sie ihren Aktienhandel analysieren lassen möchten, empfiehlt sich hierfür ein Kostenrechner. Dieser wird die durchschnittlichen Kosten bei verschiedenen Anbietern und somit zu verschiedenen Konditionen für Sie berechnen. Um ein möglichst präzises Ergebnis zu erhalten müssen Sie natürlich verschiedene Informationen angeben. Dazu gehören vor allem ihr durchschnittliches Transaktionsvolumen, die Anzahl an Trades die Sie pro Monat oder einem anderen Zeitraum tätigen und der Börsenplatz oder die Börsenplätze an denen Sie meistens handeln.
Vor allem die durchschnittliche Höhe ihrer Investitionen und die Häufigkeit der Trades ist dabei entscheidend, ob sich eher ein Discount Broker, eine Direktbank oder ein ganz anderer Finanzdienstleister für Sie lohnen wird. Zudem sollten Sie angeben, ob Sie auch andere Dienstleistungen, Features oder Trading Möglichkeiten wünschen.
Verschiedene Arten der Geldanlage und deren Kosten
Wer bereits ein Wertpapierdepot sucht, sollte auch die Möglichkeit in Erwägung ziehen, dass andere Wertpapiere gehandelt werden könnten. Einsteiger zum Beispiel tun sich oft damit schwer die richtigen Aktien auszuwählen und greifen daher auf ETF zurück. Andere Anleger die weniger Angst vor Risiko und ein Interesse an hohen Renditen haben greifen hingegen auf CFD zurück, mit denen Sie Hebel einsetzen können oder auch von fallenden Kursen profitieren können.
Vor allem aktive Trader handeln auch häufig mit Forex Produkten und suchen daher einen Broker der auch den Handel mit Devisenpaaren anbietet und auch entsprechende Features für die Analyse von Charts im Angebot enthalten haben.
Ist man sich als Anleger also nicht definitiv sicher, dass man nur in Aktien investieren möchte, sollten Sie auch die Konditionen für den Handel mit anderen Wertpapieren ansehen und auch das Angebot von Finanzinstrumenten wie CFD, Forex oder ETF sollte dementsprechend breit aufgestellt sein.
So finden Sie einen seriösen Broker
Noch wichtiger als gute Konditionen oder ein umfassendes Angebot ist natürlich die Sicherheit und Seriosität ihres Brokers. Dementsprechend ist der erste Schritt bei der Suche nach einem passenden Anbieter eine Sicherheitsanalyse. Auch bei dieser gibt es natürlich wieder mehrere wichtige Punkte, die beachtet werden müssen und anhand derer Sie die Sicherheit, die Transparenz und die Seriosität eines Brokers bewerten können. Bevor Sie also feststellen ob das Aktiendepot kostenlos ist oder die Konditionen passend sind, sollten Sie diese Checkliste zur Sicherheit und Seriosität durchgehen!
Diese Checkliste sollten Sie durchgehen um die Sicherheit und Seriosität eines Broker richtig bewerten zu können:
- Transparenz bei der Aufklärung von Risiken und Gefahren durch den Handel mit Wertpapieren
- Faire Gebühren und vor allem keine versteckten Kosten
- Sitz in der Europäischen Union und Regulierung durch eine Europäische Finanzaufsichtsbehörde
- Ein guter Kundenservice und hohe Erreichbarkeit des Brokers
- Unterscheiden Sie zwischen echten Aktienbrokern, bei denen ihre Wertpapiere als Sondervermögen gelten und CFD oder Forex Brokern, bei denen ihre Einlagen durch eine spezielle Einlagensicherung gesichert werden sollten
Risiko Disclaimer und transparente Information der Kunden
Selbstverständlich unterliegen auch Aktien, ETF oder Aktienfonds einem wirtschaftlichen Risiko und darüber wird ein guter und seriöser Broker Sie auch informieren. Die Bank, der Broker oder Finanzdienstleister sollte daher nicht nur auf potentielle Gewinne, sondern auch auf Risiken hinweisen und Sie möglichst umfassend informieren. Gute Banken setzen zudem noch voraus, dass man als Kunde bestätigt, dass man sich mit bestimmten Finanzprodukten auch genügend auskennt und sich mit den mit dem Handel verbundenen Risiken auseinander gesetzt hat.
Kosten und Gebühren werden transparent dargestellt und es gibt keine versteckten Kosten oder unfaire Spreads
Seriöse Händler geben die Kosten für den Handel transparent an und bieten in der Regel auch Beispielrechnungen für bestimmte Trades. Zudem gibt es Listen mit Gebühren für verschiedene Börsenplätze, Finanzinstrumente und Zusatzleistungen. Auch Konto- oder Depotführungsgebühren werden bei seriösen Anbietern offen präsentiert und es wird einfach und verständlich erklärt, wie man diese verringern oder sogar vermeiden kann.
Bei Gebühren gilt daher der Grundsatz: Umso einfacher und fairer das Gebührenmodell aufgebaut und dargestellt, desto seriöser ist meistens der Broker. Festpreise für den Handel mit Aktien sind daher sehr einfach zu verstehen und zu überblicken, häufig sind diese Konstellationen jedoch nicht die günstigsten. In solchen Fällen kommt es wieder auf die Präferenzen und im Grunde auch auf die Balance aus fixen Preisen und flexiblen Angeboten an.
Sehr gute Broker bieten darüber hinaus noch vor der Bestätigung eines Trades zumindest eine grobe Kalkulation aller Kosten an und ermöglichen ihnen somit ihre Kosten immer schnell und auf einem Blick zu überwachen.
Regulierung nach Europäischen Standards
Der Hauptsitz eines Anbieters sollte möglichst in der Europäischen Union liegen. Das bedeutet zwar nicht, dass alle Broker mit Sitz außerhalb der Europäischen Union unseriös wären, es ist jedoch so, dass ein Hauptsitz in der Europäischen Union garantiert, dass der Anbieter nach europäischen Regeln, Gesetzen und Richtlinien reguliert wird. Das wiederum bedeutet, dass Kunden- und Firmengelder getrennt voneinander verwahrt werden und dass zum Beispiel Aktien, die als Sondervermögen gelten, sicher bei einer Verwahrstelle aufbewahrt werden.
Auch die Einlagensicherung der Europäischen Union für eingelegte Gelder bis zu einer Höhe von 100.000,- Euro ist natürlich von Vorteil, auch wenn sie nicht direkt für Aktien gilt. Wohl aber für Gelder zum Beispiel auf Tagesgeldkonten oder Verrechnungskonten. Auch wenn ein Aktiendepot kostenlos ist, sollten Sie also immer darauf achten, wo der Hauptsitz des entsprechenden Anbieters verortet ist.
Im schlimmsten Fall hat der Hauptsitz in Europa einen weiteren Vorteil, denn das gerichtliche Vorgehen gegen eine solche Bank oder einen Finanzdienstleister ist deutlich einfacher. Innerhalb der Europäischen Union können Sie eine Bank, die in ihrem Land zugelassen aber ihren Hauptsitz in einem anderen Land der Europäischen Union hat, stets an ihrem eigenen Wohnort verklagen. Das spart Kosten und sorgt vor allem dafür, dass vor Gericht deutsches Recht Anwendung findet. Im Zweifel ist das die für Sie als Anleger bessere Konstellation.
Guter Service und gute Erreichbarkeit des Anbieters
Gerade bei der Geldanlage haben Anleger verständlicherweise ein hohes Bedürfnis an Sicherheit. Wenn man seinen Broker oder seine Bank nicht erreichen kann, während zum Beispiel die Märkte einbrechen, es einen Internetabsturz gibt oder etwas in ihrer Software nicht stimmt, fördert das nicht gerade das Vertrauen. Zudem brauchen Sie auch einen kompetenten Service und wollen nicht nur mit irgendeinem x-beliebigen Callcenter Mitarbeiter sprechen. Ist man der Englischen Sprache gar nicht oder nicht ausreichend mächtig, bzw. fühlt sich im Deutschen deutlich sicherer, ist natürlich auch ein deutschsprachiger Service von Vorteil.
Ein 24 Stunden Telefonservice ist zwar wünschenswert, wird aber auch von sehr seriösen und verlässlichen Anbietern teilweise nicht geboten. Eine Live Chat Funktion, schneller E-Mail Service und ein Telefonservice während der Handelszeit hingegen sollte prinzipiell verfügbar sein. Beim Service lohnt sich häufig eine einfache Anfrage, um zu testen ob man mit der Qualität einverstanden oder ob man eher unzufrieden ist.
Viele Faktoren sind bei der Wahl des Aktiendepots wichtig, ein kostenloses Aktiendepot ist wünschenswert aber noch lange nicht ein Garant für einen guten und vor allem auch individuell passenden Anbieter!
Wer den richtigen Broker, die richtige Bank oder den passenden Anbieter für sein Aktiendepot sucht, der hat viele Punkte die er beachten muss. Vor allem die Themen Sicherheit und Kosten, die beide in diesem Ratgeber umfassend erörtert wurden, spielen dabei eine wichtige Rolle.
Doch eine pauschale Bewertung ist kaum möglich bzw. wenig sinnvoll, denn es kommt gerade auch auf die individuellen Präferenzen eines jeden Traders an. Die Benutzung eines Kostenrechners im Voraus ist daher mehr als sinnvoll und ist die Grundlage für die passende Wahl des Aktiendepots.