Chancen im Handel mit Währungen
Der Forex Markt und Handel ist aufgrund seiner globalen Verbreitung und Größe rund um die Uhr offen. Bis auf die Wochenenden sind durchgehende Handelszeiten üblich. Sie erlauben damit den durchgehenden OTC (= Out-of-The-Counter) Handel einer großen Anzahl an Währungspaaren auch von zu Hause oder an jedem anderen Ort. Mit einem Internetanschluss und bereits kleinen Kontengrößen kann praktisch jeder private Anleger am spannenden Devisenmarkt von überall teilnehmen. Und: Forex ist so etwas wie ein demokratischer Markt. Die vielen verschiedenen Marktteilnehmer haben unbeachtet ihrer wirtschaftlichen Größe in punkto Information fast alle die gleichen Voraussetzungen. Einen Vorsprung von obskuren Insidern gibt es in der Regel – und im Gegensatz zum Aktienmarkt – kaum. Mit den oft sehr einfachen Zugangsmöglichkeiten auf niedriger finanzieller Schwelle fallen beim Forex Trading selbst für Echtzeitdaten keine Kosten an.
Der riesige Forex Markt
Weltweit gibt es rund 170 Währungen. Täglich werden hier Billionen US-Dollar umgesetzt. Allein 85 Prozent des Handelsvolumens entfallen auf diese sechs – wichtigsten -Hauptwährungen:
Währungsname | Einheit | ISO-Code |
US-Dollar | $ = 100 Cents (c, ¢) | USD |
Euro | € = 100 Cent | EUR |
Britische Pfund | £ = 100 Pence (p) | GBP |
Schweizer Franken | sfr = 100 Rappen (Rp) | CHF |
Kanadischer Dollar | kan. $ = 100 Cents (c) | CAD |
Australische Dollar | $A = 100 Cents (c) | AUD |
Japanische Yen | ¥ = 100 Sen | JPY |
Was ist der ISO-Code?
Die ersten beiden der drei Buchstaben des Code (ISO-Norm Nr. 4217) stehen für das herausgebende Land, der letzte für den Namen der Währung.
Worum geht es beim Handel mit Währungen?
Beim Handel mit Währungen wird immer auf die positive (=steigende Kurse) oder negative (=fallende Kurse) Veränderung des Wechselkurses zweier Währungen spekuliert. Der Wechselkurs ist der Preis einer ausländischen Währung berechnet in Einheiten einer anderen oder der eigenen Währung. So ist das Währungspaar, geschrieben als EUR/USD – oder ohne Schrägstrich „EURUSD“ – das Wechselkursverhältnis des Euros gegenüber dem US-Dollar. Dabei wird die erste Währung der Währungspaare als Basiswährung bezeichnet. Die andere ist die Gegenwährung oder variable Währung. Der Wert der ersten Währung ist immer eins. Somit ist der Wechselkurs die Anzahl der Einheiten der variablen (zweiten) Währung, mit der eine Einheit der Basiswährung „gekauft“ werden muss. Beispiel: Beträgt der Wechselkurs des Euro gegenüber dem US-Dollar (EUR/USD bzw. EURUSD) 1,1978, so kostet ein Euro genau 1,1978 US-Dollar (Wert). Umgekehrt ist ein US-Dollar 0,8349 Euro wert (=1/1,1978). Dabei ist immer die (erstgenannte) Basiswährung die gehandelte Währung.
Die Majors und Minors
Die folgenden sechs Währungspaare (mit ihrem Spitznamen) werden im Handel auch als „Majors“ bezeichnet:
- EUR/USD = Euro
- GBP/USD = Cable
- USD/CHF = Swissy
- USD/JPY = Yen
- AUD/USD = Aussie
- USD/CAD = Loonie
- NZD/USD = Kiwi
Die nicht so häufig gehandelten Währungen werden „Minors“ genannt. Dazu zählen unter anderem der neuseeländische Dollar (NZD), der Russische Rubel (RBL), die türkische Lira (TRY) oder der Südafrikanische Rand (ZAR).
Was ist ein „Währungskreuz“?
Ein Währungspaar, das eine der wichtigsten Währungen enthält – aber nicht den US-Dollar, wird als Währungskreuz bezeichnet.
Die wichtigsten Regeln und Begriffe: Pip …
Der Handel mit Währungen folgt einigen Regeln und Gepflogenheiten in der langen Tradition des Forex-Markt. Hier werden die wichtigsten kurz erläutert.
Der Pip ist die kleinste Einheit beim Forex Handel. Standard ist die Notierung eines jeden Währungspaares mit vier Nachkommastellen (EUR/USD 1,1978). Die letzte, also vierte Nachkommastelle, wird daher als Pip bezeichnet. Steigt der EUR/USD-Kurs von 1,1978 auf EUR/USD 1,1990, dann hat der Kurs um 12,0 Pips zugelegt. Ausnahme: Da der japanische Yen – nicht wie die meisten anderen Währungen – über eine kleinere (Unter-)Einheit verfügt, werden die Wechselkurse gegen den Yen nur mit zwei Nachkommastellen notiert. Dem entsprechend sind die Pips hier bereits die zweite Nachkommastelle. Außerdem: Es kommt vor, dass Online Broker die Wechselkurse statt mit vier auch im Handel mit fünf Nachkommastellen angeben.
… und der Mengenstandard Lot
Ein Lot gilt als Mengenstandard im Forex Trading. So sind ein Lot 100.000 Einheiten der Basiswährung. Bezogen auf unser Kurs-Beispiel (EUR/USD) „kostet“ ein Pip 10 USD. Berechnung: 100.000 (1 Lot) x 0,0001 (1 Pip) = 10 USD.
Inzwischen haben viele Online Broker den Handel für private Kleinanleger und Forex Anfänger in noch attraktivere Lot-Untereinheiten aufgeteilt:
- Lot = 100.000 Einheiten
- Mini-Lot = 10.000 Einheiten
- Mikro-Lot = 1.000 Einheiten
- Nano-Lot = 100 Einheiten
So können im Forex-Trading entsprechend kleinere Volumen gehandelt werden. Das bedeutet auch ein geringeres Risiko für das eingesetzte Handelskapital.
Was den Handel bewegt: Hebel
Der Hebel im Forex-Trading zeigt an, wie stark eine Veränderung von einem Prozent die hinterlegte Sicherheitsleistung – zum Vor- oder Nachteil – für den Forex-Händler bewegt. Zur Berechnung gilt also: Hebel = Gehandeltes Volumen / Sicherheitsleistung (Margin).
Forex-Anfänger sollten sich daher der Gefahr eines hohen Hebels, der aus der geringen Sicherheitsleistung resultiert, stets bewusst sein. Allerdings: Die vom Online Broker verlangte Margin besagt nur, wie der Hebel maximal genutzt werden kann. Sie hält auch nicht davon ab, mehr Geld als gefordert auf dem Handelskonto zu hinterlegen.
Der Spread
Im Handel mit Währungen über einen Online Broker werden die Währungspaare als Quotierungen mit zwei unterschiedlichen Kursen dargestellt. Wer also eine Forex-Handelsposition starten möchte, sieht links einen Kurs für den Ankauf (auch Geldkurs oder „Bid“) und rechts einen für den Verkauf (Briefkurs oder „Ask“). Diese werden in Sekundenbruchteilen neu gestellt. Die Differenz zwischen An- und Verkaufskurs (Bid/Ask) ist die Geld- und Briefspanne, welche auch im Forex Handel vereinfacht als Spread bezeichnet wird. Es ist die „Risikoprämie“ für den Market Maker (Broker) und letztlich eine wesentliche Kostenquelle für den privaten Anleger. So ist verständlich, dass eine neu eröffnete Handelsposition am Anfang immer ein Minus ausweist. Je Kauf und Verkauf im Forex Handel fällt der Spread einmal als indirekte Kosten an.
Tipp: Forex-Trading China
Chinas Währung, der Yuan, oder Renminbi („Volkswährung“), ist nur in der Volksrepublik China („Onshore“) Zahlungsmittel (CNY), aber sonst nicht frei handelbar. Andererseits wird eine Variante (CNH) über Hongkong und andere Offshore-Plätze weltweit frei gehandelt.
Kursschwankungen beim Forex Trading nutzen
Oft können die Kurse der meist gehandelten Währungspaare im Forex-Markt stark schwanken. Dafür sind viele Faktoren verantwortlich, die Angebot und Nachfrage bestimmen. Es sind kurz-, mittel- oder langfristige Überlegungen, die zum jeweiligen Kauf oder Verkauf der Händler führen. Aber auch Emotionen spielen oft eine große Rolle – neben rationalem, fundamental oder langfristig-strategisch orientiertem Verhalten.
Besonders nehmen die Kursschwankungen vor oder während der Veröffentlichung von Wirtschaftsnachrichten zu. Diese Ereignisse aus den weltweit größten Wirtschaftsräumen (USA, EU, Japan) im wöchentlichen Wirtschaftskalender beeinflussen in der Regel besonders stark die Kurse der Währungen:
- Zentralbank-Statements und Beschlüsse
- Leitzinsentscheidungen
- volkswirtschaftliche Daten (BIP, Inflation, etc.)
- Arbeitsmarktdaten
- herausragende politische Ereignisse
Tipp: Gerade Phasen mit großen Kursschwankungen, in Branchenkreisen als Volatilität bezeichnet, geben Forex Tradern Chancen auf schnelle und hohe Gewinne. Aber: Natürlich kann es auch in die andere Richtung zu Verlusten führen. Deswegen ist ein persönliches Risikomanagement zum Beispiel mit einem Stopp Loss unerlässlich.
Handel mit Konsequenz: Der Stopp Loss
Bis hierhin und nicht weiter: Gerade für Forex-Anfänger sollte der Handel von Währungen konsequent geführt werden. Es ist ein wesentlicher Baustein für das eigene Risikomanagement. Dadurch werden nicht kalkulierte Verluste verhindert. Denn mit dem gesetzten Stopp-Loss ist jeweils die persönliche Kursschwelle definiert, ab der nicht mehr Geld verloren und der verlustreiche Handel automatisch durch das Handelssystem gestoppt wird. So vermeidet der Anleger auch den Totalverlust seines Einsatzes – letztlich immer in der falschen Hoffnung, die Kurse könnten sich doch noch zum Besseren wenden.
Welcher Broker kommt infrage?
Eine praktische Frage stellt sich für jeden Forex-Anfänger ganz am Anfang: Wo soll ich den Handel mit Währungen starten? Bereits damit hat er auch die Qual der Wahl, aus der Vielzahl an Forex Brokern den richtigen auszuwählen. Es ist immer eine individuelle Entscheidung, denn letztlich muss ja das „Gesamtpaket“ passen: Das Handelssystem, die Benutzerfreundlichkeit der Handelsplattform, die persönliche Beratung und Unterstützung, das Angebot an Währungspaaren, die Handelskonditionen und natürlich die Kosten. Es gibt zahlreiche Online Broker auf dem Forex Markt. Bei der Suche nach dem richtigen Broker ist es daher besser, neben Vergleichsportalen und der Werbung auch persönliche Erfahrungsberichte sowie Brokertests zu berücksichtigen.
Zuallererst: Das Demokonto
Für Forex-Anfänger empfiehlt sich zunächst, über ein Demokonto in den Handel mit Währungen bei einem Online Broker einzusteigen. Spielerisch und ohne Kosten lässt sich so der Forex Handel erlernen. Der Aufbau einer persönlichen Handelsstrategie, aber auch die notwendige Routine unter realen Marktbedingungen zu erwerben, sind weitere Pluspunkte. Ein Demokonto ist eine gute Chance, ohne Risiko und Zeitdruck Schritt für Schritt das Know-how der Finanzmarkt-Profis im weltweiten Devisenhandel zu erlernen.
Devisenhandel: Neue Regeln ab Jahresmitte 2018 beachten!
Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) wird spätestens zur Jahresmitte ihre Beschlüsse in Bezug auf Differenzgeschäfte (Contracts for Difference = CFDs) umsetzen. Dies betrifft auch den Handel mit Währungen. So soll bei Privatanlegern der Hebel während der Eröffnung einer Position in Hauptwährungspaaren maximal 30:1 betragen (Margin = 3,33%). Für alle anderen Währungspaare wird der maximale Hebel auf 20:1 (Margin = 5%) reduziert.
Wie der Handel mit Währungen zum Erfolg wird
Der Forex Markt ist einer der liquidesten und bietet auch für private Anleger zahlreiche Chancen. Der leichte Zugang, die fast durchgängigen Handelszeiten und ein überschaubares Regelwerk machen den Handel mit Währungen für Jedermann schnell beherrschbar. Wer sich dann klare Ziele setzt, regelmäßig Wirtschaftsnachrichten liest und die genannten einfachen Regeln anwenden kann, hat die Grundlage für ein erfolgreiches Forex Trading gelegt. Nicht zuletzt ist die Psychologie im Handel mit Währungen ein wichtiger persönlicher Erfolgsfaktor. Gerade in volatilen Marktphasen sollte der Forex Anfänger sich ehrlich prüfen, ob er auch seine Gefühle unter Kontrolle hat.
Mit der täglichen Praxis, gesetzte Ziele einzuhalten, den Handel sowie seine Strategie stets kritisch zu überprüfen oder bei Bedarf anzupassen, kommt letztlich die Professionalität. Zu dieser gehört auch von Anfang an ein striktes Risikomanagement. Voraussetzung für all das ist also hartes Training im realen Forex-Markt. Die Basis wird mit einem Demokonto bei einem der Online Broker gelegt. Hier gilt: Informieren Sie sich ausführlich am Markt! Vergleichen Sie dazu die Angebote und Konditionen verschiedener Anbieter beim Handel mit Währungen. Nicht zuletzt sollten die neuen gesetzlichen Bestimmungen im Auge behalten werden.