Was Sie über ein Aktiendepot wissen sollten
Damit der Einstieg in den Börsenhandel klappt, gibt es einige Dinge, die vor allem Anfänger wissen sollten. Zu den allerersten Fragen, die es zu beantworten gilt, gehört beispielsweise, wie Börsen „funktionieren“, was Wertpapiere sind und welche Formen von Wertpapieren es gibt. Nachdem erste Verständnisfragen geklärt sind, geht es darum, was ein Depot ist und worauf man hier achten sollte. Und bevor man sein Kapital anlegt, ist es ratsam, sich mit Kosten und Gebühren ebenso vertraut zu machen wie mit den möglichen Risiken der Geldanlage in Wertpapieren. Auch die Frage, welche steuerlichen Besonderheiten zu berücksichtigen ist, ist durchaus von Belang, wenn ein erfolgreicher Anleger nicht nach einer Weile unliebsame Überraschungen erleben will. Je besser Sie sich vorbereiten, umso eher gelingt der erfolgreiche Einstieg mit dem ersten Aktiendepot für Anfänger.
Nach den ersten Erfahrungen mit dem Aktienhandel stellt sich dann die Frage, ob Sie Ihre Geldanlage in den Händen eines Fondsmanagers lassen wollen und die damit verbundenen Kosten auf sich nehmen, oder ob Sie sich weiterbilden und Ihre Wertpapiere selbst managen.
Was sind überhaupt Aktien?
Bei Aktien handelt es sich um sogenannte Wertpapiere, die von Unternehmen ausgegeben werden. Ein emittierendes Unternehmen ist „börsennotiert“ – die Aktien können an der Börse gehandelt werden und stehen für einen Anteil am Unternehmen. Für das Unternehmen selbst ist der Börsengang eine Möglichkeit, durch den Verkauf Firmenanteilen Kapital aufzubringen. Während vor der Digitalisierung tatsächlich „Wertpapiere“ in Papierform den Besitzer wechselten und vom Anleger beispielsweise im Wohnzimmerschrank oder im Tresor aufbewahrt wurden, geht der Aktienhandel und auch die Geldanlage in Aktien inzwischen am Computer vor sich.
Was geht an der Börse vor sich?
Die Börse ist nichts anderes als ein regulierter Markt, an dem Wertpapiere wie Aktien gehandelt werden. Vertraut ist aus den Medien die Präsenzbörse mit ihrer hektischen Handelsaktivität, aber hier spielt sich nur noch ein Bruchteil des Börsenhandels ab – schon seit zwanzig Jahren läuft die Handelsaktivität der großen internationalen Börsen über Server. Private Anleger können über einen Online-Broker hier Zugang erhalten und selbst als Käufer und Verkäufer von Wertpapieren agieren. zum Beispiel über ein Volksbank Depot.
Tatsächlich wie auf einem Marktplatz wird ein Kauf- oder Verkaufsgesuch eingestellt, das digitale Handelssystem der Börse ermittelt mögliche passende Angebote. Dabei wird der Preis einer Aktie fortlaufend aktualisiert – er setzt sich zusammen aus dem aktuell höchsten Kaufangebot, dem sogenannten Geldkurs, und dem niedrigsten Verkaufsangebot oder Briefkurs. Aus beiden Werten wird der tatsächliche Kurs als Gleichgewichtspreises errechnet.
Wie kann man in den Aktienhandel einsteigen?
Wer selbst Aktien kaufen und verkaufen möchte, benötigt dafür ein Wertpapierdepot, in dem alle Wertpapiere aufbewahrt werden. Dazu gehören Aktien und Anleihen, aber auch Fonds. Wertpapierdepots bekommt man bei so gut wie jeder Bank, bei Filialbanken ebenso wie bei Direktbanken, und auch Online-Broker ermöglichen die Einrichtung eines Depots. Die Unterschiede zeigen sich schon bei der Einrichtung in Form der Gebühren, die für die Depotführung anfallen. Filialbanken berechnen in der Regel eine Verwaltungsgebühr, während Online-Banken und Online-Broker oft kostenfreie Aktiendepots anbieten, die ohne jährliche Verwaltungsgebühren auskommen. Da Online-Anbieter zu niedrigeren Kosten operieren und diesen Vorteil zum Teil an ihre Kunden weitergeben, sind hier auch die Gebühren für die Transaktionen im Wertpapierhandel deutlich niedriger.
Wer nicht auf die persönliche Beratung in der Hausbank angewiesen ist, kann außerdem davon profitieren, dass bei Direktbanken und Onlinebrokern die Depoteröffnung bequem am heimischen PC vorgenommen werden kann. Wer bereits ein Girokonto bei einer Direktbank hat, kann oft ein angeschlossenes Depot nutzen, das lediglich aktiviert werden muss. So kann der Wertpapierhandel umstandslos innerhalb weniger Tage aufgenommen werden. Vor der Entscheidung für einen Anbieter ist jedoch in jedem Fall ein Aktien Broker Vergleich zu empfehlen!
Das Aktiendepot – ein Konto für Wertpapiere
Ein Aktiendepot ist nichts anderes als ein Konto, in diesem Fall ein Depotkonto. Finanzdienstleister bezeichnen es als Wertpapierkonto. So, wie man das Girokonto für Zahlungsabwicklungen nutzt, ist das Depotkonto für die Abwicklung von Wertpapiertransaktionen erforderlich. Mithilfe eines Depotkontos können Sie also Wertpapiere kaufen und verkaufen und auch aufbewahren oder übertragen. Im Falle der Aufbewahrung fungiert das Aktiendepot wie weiland der heimische Tresor – nur eben virtuell.
Eröffnen kann man ein solches Aktiendepot bei einem Finanzdienstleister, also entweder bei einer Bank oder bei einem Broker. Der Anbieter fungiert als Verwalter der Wertpapiere, wenn also der Kunde Aktien kaufen oder verkaufen will, nimmt die Bank oder der Broker diese Transaktionsaufträge entgegen und führt sie aus. Dafür werden Gebühren erhoben. Nicht nur die Höhe, sondern auch die Weise, wie die Gebühren berechnet werden, unterscheidet sich von Anbieter zu Anbieter, teils erheblich. Bei manchen Brokern oder Banken wird für jede Transaktion eine Kommission berechnet, andere Finanzdienstleister richten sich nach dem Ordervolumen. Hier lohnt sich also ein Broker Vergleich.
Aktiendepot für Anfänger: worauf Sie besonders achten sollten
Neulinge auf dem Gebiet des Wertpapierhandels investieren meist nur kleine Beträge, bei Einsteigern übersteigt der Wert des Depots selten 5.000 bis 10.000 Euro. Angesichts kleinerer Investitionen ist es besonders wichtig, einen guten Überblick über die Gebührenstruktur des depotführenden Brokers oder der Bank zu haben, denn sonst zehren die Transaktionskosten eventuelle Renditen schnell auf. Besonderes Augenmerk sollten Anleger auf Mindestgebühren, Transaktionskosten oder Kommissionen und Kosten für die Depotführung haben.
Gut zu wissen:
- Gebühren und Kommissionen
- Beratung und Betreuung
- Handelsangebot
- Bildungsressourcen
Ein weiterer wichtiger Punkt, den Einsteiger zunächst nicht richtig abschätzen können, ist die Wahl der geeigneten Risikoklasse. Aktien sind an sich ein volatiles Finanzinstrument, kurzzeitige Kursschwankungen können beträchtlich sein. Dies gilt für fast alle Wertpapiere. Deshalb sollte ein erstes Aktiendepot mit unterschiedlichen Wertpapieren bestückt sein, damit das Risiko über verschiedene Anlageklassen verteilt wird. Um eine informierte Wahl zu treffen, sollten Anfänger darauf achten, dass der Broker ihnen Finanznachrichten und Marktanalysen zugänglich macht.
Was sollte ein Aktiendepot für Anfänger leisten?
Die Gebühren: einer der wichtigsten Faktoren
Wer sich zum allerersten Mal an den Handel mit Wertpapieren wagt und ein Aktiendepot eröffnen will, wird schnell feststellen, dass es eine Vielzahl möglicher Anbieter gibt. Die Auswahl des individuell am besten geeigneten Brokers oder der Bank gestaltet sich einfacher, wenn man einen Depotvergleich nutzt. Bei Eingabe der geplanten Anzahl von Transaktionen und des angedachten Anlagevolumens liefert der Vergleich eine Übersicht über die günstigsten, auch für Anfänger geeigneten Aktiendepots. Zumindest sollte man ein Aktiendepot zum Nulltarif wählen und auch bei den Transaktionskosten auf die günstigste Variante achten. Hat man sich einen Überblick über die Gebühren verschafft, sollte man aber nicht unbedingt den günstigsten Anbieter wählen, sondern auch weitere Kriterien wie Schulungsmaterialien, Finanztools und das Demo-Depot mit in Betracht nehmen.
Schulungs- und Weiterbildungsressourcen
Gute Anbieter haben ein Interesse daran, dass ihre Kunden erfolgreich investieren und traden – denn sie machen ihren Gewinn aus den Kommissionen oder Spreads. Deshalb stellen sie ihren Nutzern zahlreiche Weiterbildungsmaterialien zur Verfügung. Hier punkten vor allem Broker, die sich auf Forexhandel oder CFDs spezialisiert haben, aber auch für das Aktiendepot an sich gibt es in der Regel Video-Tutorials, E-Books und Blogs. Mitunter werden auch Webinare oder Seminare angeboten, mit deren Hilfe man seine Kenntnisse erweitern kann.
Weitere wertvolle Hilfen sind Markt- und Wertpapieranalysen mit den Empfehlungen von Experten, denn sie bieten Einsteigern eine Orientierungshilfe. Besonders wichtig ist allerdings, dass ein Musterdepot verfügbar ist, um den Handel ohne Risiko zu üben.
Musterdepot: für Anfänger im Wertpapierhandel
Ein Musterdepot gibt es bei vielen Anbietern. Hier können Einsteiger unter realen Bedingungen, aber mit virtuellem Guthaben, ihre ersten Transaktionen tätigen, Strategien entwickeln und sich mit der Handelsplattform vertraut machen. Bei einem Aktiendepot für Anfänger sollte ein Musterdepot einfach dazugehören. Aber auch erfahrenere Anleger schätzen die Demo-Depots, da hier die Möglichkeit gegeben ist, eigene Strategien in einer „Sandbox“ zu testen und zu optimieren.
Benutzerfreundliche Webseite und intuitive Handelsplattform
Bevor das Depot überhaupt eröffnet werden kann, müssen Einsteiger sich zunächst online zurechtfinden. Daher ist eine benutzerfreundliche Website für die in Frage kommenden Anbieter besonders wichtig. Alle wesentlichen Informationen müssen übersichtlich angeordnet und gut auffindbar sein. Geschäftsbedingungen und Preisstruktur sollten sich leicht erschließen lassen.
Auch die Handelsplattform sollte benutzerfreundlich sein, damit der frischgebackene Aktienhändler alle wichtigen Menüpunkte gut versteht und handhaben kann. Für den Fall, dass noch Fragen auftauchen, sind ein guter FAQ-Bereich, ein Glossar der wichtigsten Begriffe und ein kompetenter Support ausschlaggebend.
Damit der Einstieg ohne Schwierigkeiten gelingt, sollte folgendes gegeben sein:
- Übersichtliche, logisch zu navigierende Struktur
- Intuitiv bedienbare Handelsplattform
- Glossar der Fachbegriffe
- Kompetenter, gut erreichbarer Kundensupport
Wertpapierhandel: Vorsichtsmaßnahmen für Einsteiger
Hochriskante Finanzprodukte meiden
Mit der Vorstellung des Aktienhandels verbinden Einsteiger oft die Aussicht auf große Renditen. Dies ist allerdings unrealistisch, und besonders Neulinge sollten sich zunächst mit den einzelnen Finanzinstrumenten beschäftigen, um deren Risiken besser einschätzen zu können. Da Depotanbieter nur zu gut um die Gefahren wissen, werden Kunden bei der Eröffnung nach ihrer bisherigen Handelserfahrungen gefragt. Dementsprechend wird der Zugriff auf bestimmte Handelsmöglichkeiten freigeschaltet – oder auch gesperrt.
Das Ausmaß der Freigabe liegt im Ermessen des Anbieters, allerdings nimmt es nicht jeder Broker sehr genau damit, so dass im Einzelfall auch Hochrisikoprodukte freigegeben werden. Dennoch sollten Anfänger hier nicht unbedacht zugreifen, sondern sich zunächst mit Finanzprodukten begnügen, mit denen sie sich schon vertraut gemacht haben. Große Risiken gehen Anleger ein beim Handel mit
- Währungspaaren
- Differenzkontrakten (CFDs)
- Optionen
- Futures
Da viele dieser Derivate über sogenannte Hebel verfügen, der eigentliche Kapitaleinsatz – und auch der mögliche Verlust – also vervielfacht werden kann, ist hier tatsächlich große Vorsicht geboten.
Wertpapiere mit niedrigem Risiko wählen
Neulinge, die mit geringem Kapital in den Aktienhandel einsteigen, können oftmals keine Einzelaktien erwerben, sondern greifen zu Finanzinstrumenten wie ETFs oder anderen Fonds. Besonders ETFs, die einen Index wie den DAX 1:1 abbilden, eignen sich gut für die Geldanlage mit geringem Risiko bei immer noch guter Rendite, deshalb sollte bei der Eröffnung eines ersten Depots darauf geachtet werden, dass von diesen Anlageklassen eine gute Auswahl vorhanden ist.
Niemals „auf Pump“ investieren!
Für Profi-Trader macht es Sinn, wenn der depotführende Broker obendrein einen Lombardkredit zur Verfügung stellt, denn wenn kurzfristig nicht genug Guthaben auf dem Handelskonto ist, obwohl eine profitable Transaktion winkt, kann man so die „Lücke“ überbrücken. Für Neulinge im Wertpapierhandel birgt dies allerdings mehr Risiko als Nutzen. Zu groß ist die Gefahr, Geld zu „verzocken“, das gar nicht vorhanden ist. Deshalb Finger weg vom Kredit beim Aktiendepot für Anfänger, damit unter dem Strich keine Schulden auflaufen.
Auf dem Boden der (finanziellen) Tatsachen bleiben
Wer als Einsteiger sein erstes Depot eröffnet, sollte noch vor der ersten Transaktion darüber nachdenken, welche Ziele mit dem Wertpapierdepot verfolgt werden sollen und welches Budget dafür verfügbar ist. Auch der Anlagehorizont ist wichtig. Geht es um das Erzielen kurzfristiger und möglichst hoher Renditen, oder soll beispielsweise eine Geldanlage zur Altervorsorge getätigt werden? Für Neulinge ist die tendenziell langfristige Anlage über mehrere Jahre hinweg ratsam, denn bei längerer Laufzeit der Investition steigt die Aussicht auf positive Entwicklungen. Langfristige Kurssteigerungen gleichen hier gelegentliche Schwankungen aus. Hochprofitable Wertpapiere hingegen sind in der Regel auch Hochrisikoprodukte, die selbst von erfahrenen Tradern nur besonnen gehandhabt werden sollten.
Worauf Anleger achten sollten:
- Anlagehorizont
- Finanzielle Zielsetzungen
- Verfügbares Budget
Auch beim Budget sollte sich der Investor in spe von vornherein ein Limit setzen. Grundsätzlich raten Experten dazu, nur Geld zu investieren, das man schlimmstenfalls auch verschmerzen könnte.
Fazit zum Aktiendepot für Anfänger
Mit einem geeigneten Aktiendepot für Anfänger lernen auch Neulinge schnell, sich in der Welt des Wertpapierhandels zurechtzufinden. Damit der Einstieg klappt, sollten Sie nicht nur auf günstige Konditionen und eine attraktive Gebührenstruktur achten, sondern prüfen, welcher Anbieter ein umfassendes Bildungsangebot zur Verfügung stellt. Auch ein Musterdepot, am besten ohne zeitliche Befristung, ist wertvoll, denn so lernen Einsteiger rasch die Abläufe des Wertpapierhandels und die Funktionalität der Handelsplattform kennen, ohne dabei tatsächlich eigenes Kapital zu riskieren. Beim Handelsangebot sollten Wertpapiere mit niedrigem Risiko in ausreichender Bandbreite vorhanden, besonders ETFs und Fonds.
Die sogenannten Exchange Traded Funds, aber auch Indexfonds, bilden die zugrundeliegenden Basiswerte 1:1 ab und sind damit auch für noch unerfahrene Trader recht unkompliziert zu handhaben. Allerdings sind die Renditeaussichten bei Aktien höher als bei Fonds. Angesichts der allfälligen Kursschwankungen von Aktien sollten vor allem Anfänger nicht ihr gesamtes Vermögen in Aktien anlegen, sondern ihnen ungefähr ein Drittes des Portfolios zugestehen und sich zuvor mit den betreffenden Märkten und den emittierenden Unternehmen beschäftigen.