Die Plattform CoinMama gibt es bereits seit 2013. Das Unternehmen gehört der slowakischen NBV International s.r.o., die wiederum eine Tochtergesellschaft der New Bit Ventures Ltd. ist. Genau genommen handelt es sich bei CoinMama nicht um eine klassische Kryptobörse, denn es werden keine Transaktionen zwischen Nutzern vermittelt. Stattdessen verkauft der Anbieter Coins aus eigenen Beständen, CoinMama ist also eher ein Broker.
Der Schwerpunkt liegt auf einigen bekannten Kryptowährungen, bis vor kurzem war lediglich der Kauf möglich, ein Wallet muss der Kunde anderweitig einrichten. Sowohl die Registrierung als auch die Zahlung sind unkompliziert, die Gebühren für die Plattform sind im Kaufpreis enthalten.
Was kann man bei CoinMama handeln?
CoinMama Krypto Erfahrungen
Min. Einzahlung | App Support | Max. Hebel |
$1 | 4 | 1:1 |
Zu Beginn konnten Nutzer bei CoinMama lediglich Bitcoin erwerben. Inzwischen sind weitere wichtige Kryptowährungen hinzugekommen, so dass das Handelsangebot auch Ethereum und Ripple umfasst, darüber hinaus Litecoin, Bitcoin Cash, Cardano, QTUM und Ethereum Classic.
Bitcoin: Der Pionier unter den Kryptowährungen macht immer wieder durch starke Kursschwankungen von sich Reden – in 2017 legte der BTC um mehr als 1000 % zu, verlor aber wenige Wochen später erheblich an Wert!
Ethereum: Bei Ethereum handelt es sich um die zweitgrößte Kryptowährung – das Token wird auf einer eigenen Blockchain gehandelt, die unter anderem für digitale Kontrakte genutzt wird.
Bitcoin Cash: Der Bitcoin Cash entstand durch einen sogenannten Hard Fork der Bitcoin-Blockchain im August 2017. Das Anliegen war, dem klassischen Bitcoin höhere Blockgrößen und damit schnellere und kostengünstigere Transaktionen zu verpassen. Bitcoin Cash konnte sich schnell am Markt etablieren.
Ripple: Hinter dem Ripple steht innovatives FinTEch, das sich an Finanzdienstleister wendet. Über die Blockchain des Ripple sind Zahlungen in Echtzeit möglich. Anders als bei anderen Altcoins, die sich als Alternativen zum konventionellen Finanzmarkt verstehen, ist Ripple als Vehikel für internationale Finanzinstitutionen konzipiert.
Litecoin: Seit 2011 gibt es den LTC, mit technischen Grundlagen und Quellcodes, die denen des Bitcoin ähneln. Allerdings ist das Litecoin Mining eher auf die technischen Möglichkeiten von Endnutzern ausgelegt.
Ethereum Classic: Hier handelt es sich um einen Hard Fork der Ethereum Blockchain, vergleichbar der Abspaltung des Bitcoin Cash, die bereits 2016 stattfand. Auch Ethereum Classic konnte sich gut am Markt etablieren.
Handelbare Kryptowährungen:
- BTC
- ETH
- XRP
- BCH
- LTC
Cardano: Dies ist ein innovatives Blockchain-Projekt, das seit 2015 das Problem der Skalierbarkeit von Kryptowährungen lösen will. Verbessert werden soll die Interaktion von Kryptowährungen untereinander sowie von Coins und Fiatwährungen.
QTUM: Das Token wird „Quantum“ ausgesprochen. Das Quantum-Projekt soll die Vorteile von Bitcoin und Ethereum verknüpfen und eine leistungsfähigere, übergeordnete Blockchain schaffen.
Wie hat CoinMama in den wichtigsten Kriterien abgeschnitten?
Kosten
Die eigentliche Nutzung von Coinmama kostet die Kunden zunächst nichts. Die Wertentwicklung von Kryptocoins lässt sich tagtäglich verfolgen, außerdem können interessante Informationen über das Unternehmen und die Kryptomärkte in Form von News und Blogartikeln eingesehen werden. Erst wenn sich ein Nutzer zum Kauf entschließt, fallen Gebühren an, die jedoch im Kaufpreis enthalten sind.
Derzeit liegen die Provisionen von CoinMama bei ca. 5,9 %. Vielfach wird in Reviews von den hohen Kosten des Bitcoin-Kaufs bei CoinMama gesprochen, im Krypto Börsen Vergleich zeigt sich jedoch, dass nur wenige Anbieter niedrigere Gebühren erheben. Möglicherweise geht dieser Eindruck auf die früher mögliche Zahlung bei Kryptokäufen über Western Union zurück – ein Verfahren, dass zwar die praktische Barzahlung ermöglichte, dafür aber teilweise mit Kosten von über 20 % auf die Kaufsumme einherging.
Inzwischen hat sich CoinMama von der Barzahlung verabschiedet, dank der Nutzung von Kreditkarten und Banküberweisung sind die Gebühren tatsächlich recht günstig. Kunden sollten jedoch in Betracht ziehen, dass bei einer Kreditkartenzahlung weitere Gebühren für die Karte anfallen!
Wer sich bei dem Kryptobroker registriert, stellt fest, dass Nutzer hier Coins bis zu täglichen bzw. monatlichen Limits erwerben können. Diese liegen bei 5.000 USD pro Tag für Kunden, die die Kreditkarte verwenden, während mittels SEPA-Überweisung Coins für bis zu 12.500 USD täglich gekauft werden können. Dabei ist die Zahlung nicht eingeschränkt auf die Verwendung von Euro oder USD – zahlreiche nationale Währungen werden ebenfalls akzeptiert.
Konten & Accounts
Wie bei vielen Kryptobörsen üblich, erfolgen die Registrierung und Verifizierung bei CoinMama in mehreren Stufen. Starten lässt sich der Vorgang über die Schaltfläche „Sign Up“ in der Kopfzeile der Website. Im nun geöffneten Anmeldeformular wird die Eingabe der E-Mail-Adresse, eines sicheren Passworts, des Vor- und Nachnamens und des Landes erfragt.
In der anschließend versandten E-Mail muss der Nutzer nun den Aktivierungslink anklicken, um den Vorgang abzuschließen. Danach ist der Login möglich, bevor allerdings Bitcoin oder eine der anderen Kryptowährungen gekauft werden kann, muss eine Verifizierung erfolgen.
Hierzu muss ein Ausweisdokument gescannt und hochgeladen werden, und zwar beide Seiten. Neben einem gültigen Personalausweis kann auch ein Reisepass oder Führerschein denselben Zweck erfüllen. Außerdem muss der Nutzer Namen, Geschlecht, Geburtsdatum, Adresse und Mobiltelefonnummer angeben. Das bei Banken übliche VideoIdent-Verfahren ersetzt CoinMama durch den Upload eines Selfie, bei dem man den Personalausweis und ein Blatt Papier mit der Aufschrift „CoinMama“ und dem aktuellen Datum gut sichtbar in die Kamera hält.
Der gesamte Prozess der Registrierung und die Verifizierung laufen nach Berichten von Nutzern sehr schnell ab – oft werden die hochgeladenen Dokumente innerhalb einer Stunde bearbeitet, spätestens aber innerhalb eines Tages.
Handelsplattform
Eins vorab – wer bei CoinMama eine der Kryptowährungen aus dem Handelsangebot erwerben will, benötigt ein sogenanntes Wallet. Die elektronische Geldbörse enthält die Zugangsdaten des Nutzers, darunter die Schlüssel und die digitale Signatur, die bei jeder Transaktion benötigt werden. Neben dem öffentlichen Schlüssel für den Empfang von Zahlungen verfügt der Inhaber des Wallet über einen geheimen Schlüssel, der Zugang zu den Funktionen des eigenen Kryptokontos gibt.
Der Kaufvorgang bei CoinMama ist unkompliziert – dem Nutzer werden für die gewünschte Kryptowährung festgelegte Beträge angezeigt. Diese können jedoch durch einen Schieberegler den eigenen Wünschen angepasst werden. Ist der gewünschte Betrag ausgewählt, wird die Adresse des Wallets angegeben. Danach erfolgt die Zahlung.
Hier hat der Käufer die Wahl zwischen der Nutzung von Debit- oder Kreditkarten oder der Banküberweisung. Wer mit der Karte zahlt, erhält die erworbenen Coins innerhalb weniger Minuten gutgeschrieben. Wer eine SEPA-Überweisung als Zahlungsmethode wählt, muss in Kauf nehmen, dass die Wertstellung 1 – 3 Werktage in Anspruch nehmen kann. Erst dann gehen die gekauften Coins auf den Weg!
Seit kurzer Zeit ermöglicht CoinMama auch den Verkauf, allerdings nur von Bitcoin und nur für Kunden in Europa. Die Transaktion ist unkompliziert, der Gegenwert in Euro wird per SEPA-Überweisung gutgeschrieben.
Usability
Über die Website von CoinMama können sich Kunden nicht beklagen. Die notwendigen Informationen sind klar strukturiert dargeboten. Schon auf der ersten Seite werden die wesentlichen Funktionen erklärt. Die Abläufe und Kosten sind transparent und leicht verständlich erklärt – die Benutzerfreundlichkeit ist das wohl wichtigste Anliegen bei CoinMama.
Wer Fragen hat, findet eine umfassende FAQ-Sektion, in der so ziemlich alle Themen angeschnitten werden, die einen Käufer der verfügbaren Kryptowährungen interessieren könnten. Auch die Menüführung ist übersichtlich, „verlaufen“ kann man sich auf der Website nicht, und langes Herumklicken auf der Suche nach Informationen ist ebenfalls nicht notwendig.
Sehr erfreulich ist auch, dass das Team hinter CoinMama vorgestellt wird, so dass der Kunde einen Eindruck von den Personen hinter dem Geschäft erhält. Das einzige Manko dabei ist, dass die Website nur auf Englisch verfügbar ist. Grundlegende Kenntnisse der Sprache sind schon wegen der FAQ-Sektion unerlässlich.
Kundensupport
Wer zum ersten Mal Bitcoin oder eine der anderen Kryptowährungen handelt, hat möglicherweise Fragen, die sich nicht ohne weiteres aus der FAQ erschließen. Auch bei Pannen – die ja im besten Unternehmen vorkommen können – möchte man sich an einen kompetenten Support wenden können. Anders als andere Exchanges oder Broker bietet CoinMama keinen telefonischen Kundensupport an. Da der Anbieter in Israel sitzt, wäre dies für europäische Kunden auch mit hohen Kosten verbunden.
Umso besser, dass man während der Geschäftszeiten ein Live-Chat Modul auf der Website nutzen kann. Alternativ kann man über das Kontaktformular oder per E-Mail den Support ansprechen, der nach Berichten von Nutzern auch zeitnah und kompetent reagiert. Notwendig werden dürfte das allerdings eher selten, denn das Help Center von CoinMama bietet umfassend Antworten auf die wichtigsten Fragen, gut strukturiert nach Themen.
Zahlungsmethoden
Während der ersten Jahre des Bestehens hob sich CoinMama von anderen Bitcoin-Börsen dadurch ab, dass man hier tatsächlich bar zahlen konnte – möglich machte es die Nutzung von Western Union. Das war allerdings mit hohen Kosten für den Käufer verbunden, so dass sich das Unternehmen von dieser Zahlungsmethode inzwischen verabschiedet hat. CoinMama akzeptiert im Wesentlichen zwei Zahlungsmethoden, nämlich Kredit- oder Debitkarten sowie Banktransfers. Bei den Karten werden alle Karten von VISA und MasterCard akzeptiert, nicht jedoch AmericanExpress. Auch Discover und den beliebten Zahlungsdienstleister PayPal kann man bei CoinMama nicht verwenden.
Kunden innerhalb der Europäischen Union haben außerdem die Möglichkeit, mit einer SEPA-Überweisung zu zahlen. Diese kann für den Kauf von Coins, aber auch für den Verkauf von Bitcoin genutzt werden, mit einer Verzögerung von bis zu 3 Tagen bis zur Wertstellung sollte der Kunde rechnen. Dafür ist die SEPA-Überweisung gebührenfrei. Die Zahlung mit der Kredit- oder Debitkarte geht mit einer Gebühr von 5 % auf den Auftragswert einher.
Wichtig dabei: CoinMama „friert“ den Kurs der Kryptowährung exakt zum Zeitpunkt der Wertstellung ein. Wer mit einer Kreditkarte zahlt, muss also nicht mit weiteren Kursschwankungen für die erworbenen Coins rechnen. Bei einer SEPA-Überweisung werden die Kurse erst mit Eingang der Zahlung „eingefroren“.
Zusatzangebote
Anders als bei manchen Brokern oder Börsen gibt es bei CoinMama kein umfangreiches Zusatzangebot. Positiv zu vermerken sind die News- und Blogartikel, mit denen das Unternehmen seine Nutzer auf dem Laufenden hält. Dabei kommt auch der Humor nicht zu kurz: Am 1. April verkündete die Geschäftsführung den Launch einer eigenen Mama-Coin in einem (fast) bis zum Schluss überzeugenden Newsbeitrag, der erst zu guter Letzt als Aprilscherz geoutet wurde. Regelrechte Bildungsangebote wie Kurse oder Webinare gibt es bei CoinMama hingegen nicht.
Dafür bietet CoinMama ein Partnerprogramm an, sprich, Interessierte können die Plattform in ihre Website oder ihren Blog einbetten. Wer sich für das Partnerprogramm registriert, erhält für jeden abgeschlossenen Kauf eines weitergeleiteten Nutzers 15 % der CoinMama Provision. Die Auszahlung der Provisionen an die Partner erfolgt ungefähr alle zwei Wochen, den genauen Stand des Affiliate-Partnerkontos kann der registrierte Partner jederzeit einsehen.
Regulierung & Einlagensicherung
CoinMama ist wird zwar von der slowakischen NBV International s.r.o. betrieben, einem Unternehmen mit der Firmennummer 50677373 und einem Firmensitz in Prievozská 4D, Bratislava 821 09, die NBV ist aber ihrerseits eine Tochterfirma der New Bit Ventures Ltd. Das israelische Unternehmen hat sein Büro in Givat Chen in Israel und ist seit 2016 als Money Service Business unter der MSB Registration Nummer 3100008448923 zugelassen.
Für Kunden aus Europa gilt die beruhigende Tatsache, dass der juristisch verbindliche Firmensitz von CoinMama sich in Europa befindet.
Zwei weitere für die Sicherheit relevante Fakten sind, dass das Unternehmen keine Kundendaten auf seinen Servern speichert und nach einem Hackerangriff im Februar 2019 seine Sicherheitsmaßnahmen nochmals verbessert hat. Nachdem mehr als 450.000 Datensätze von Nutzern in die Hände unbefugter Dritter fielen, wurden Kunden von CoinMama aufgefordert, ihre Passwörter umgehend zurückzusetzen. Allerdings handelte es sich in diesem Fall nicht um einen gezielten Angriff auf CoinMama, sondern 20 weitere Unternehmen waren betroffen. In wie weit es überhaupt zu Schäden bei CoinMama Kunden kam, ist nicht bekannt.
Positiv auch, dass CoinMama die von den Kunden gekauften Kryptocoins nicht selbst verwahrt – es gibt keine Storage beim Unternehmen, denn CoinMama bietet keine Wallets an und verwaltet damit auch kein Guthaben. Statt dessen werden gekaufte Coins umgehend in das angegebene Wallet des Kunden transferiert. Eine Einlagensicherung ist infolge dessen nicht notwendig und existiert auch nicht.
Auszeichnungen
Nach eigenen Angaben nutzen 1,3 Millionen Kunden aus über 190 Ländern weltweit die Möglichkeit, bei CoinMama Bitcoin, Ethereum und weitere Kryptowährungen kaufen zu können. Obwohl das Unternehmen seit 2011 existiert, findet sich auf der Website keine Erwähnung von Auszeichnungen. Gleiches gilt für die Fachpresse bzw. die Online-Berichterstattung. Die vorhandenen Reviews fallen allerdings weitgehend positiv aus. Auch die Meinungen der Nutzer beispielsweise auf Reddit tendieren dazu, den schnellen Service und die transparente Kostenstruktur zu loben.
Es gibt natürlich Gründe dafür, dass CoinMama in den vergangenen Jahren keine Auszeichnungen heimtragen konnte. Da wären zum einen die früher doch sehr hohen Kosten für Nutzer, die die Barzahlung über Western Union als Zahlungsmethode verwenden wollten – das Etikett „teuer“ hängt dem Unternehmen bis heute im Internet an, obwohl sich die Konditionen grundlegend geändert haben.
Hinzu kommt, dass es sich hier nicht um eine echte Kryptobörse handelt. CoinMama bietet keine Vermittlung zwischen Käufern und Verkäufern an, sondern verkauft Coins gewissermaßen aus eigenen „Lagerbeständen“. Damit hat die israelische Plattform mit slovakischer Firmenregistrierung eine Art Sonderstatus inne und entzieht sich in manchen konventionellen Kategorien der Bewertung. Immerhin schneidet CoinMama in der Nutzerbewertung gut ab.