Was ist Trading?
Als Trading wird das Handeln mit Wertpapieren, Finanzderivaten oder Ähnlichem bezeichnet. Die Besonderheit dabei ist – im Vergleich zur Geldanlage – dass es sich in der Regel eher um kurzfristige Investitionszeiträume und spekulative Investments handelt. Dementsprechend handelt es sich häufig – allerdings nicht immer – um eher riskantere Investitionen.
Dies liegt zum einen daran, dass Handel häufig gehebelt durchgeführt werden, also größere Volumen getradet werden, als Geld direkt investiert wird. Zum anderen liegt dies jedoch auch an den kurzfristigen Zeiträumen. Das Risiko, beim Aktienhandel Geld zu verlieren, sinkt zumindest statistisch gesehen deutlich, je länger ein Anleger investiert bleibt.
Je kürzer ein Investitionszeitraum ist, umso unwahrscheinlicher ist es hingegen, dass sich der Trade auf Fundamentaldaten stützt und auch in der Lage ist, solange zu warten, bis der Basiswert einen fairen Kurs erreicht. Dadurch wird Trading spekulativ. Gerade Daytrading basiert kaum auf belastbaren Daten.
Das Ziel der Trader ist es hingegen deutlich häufiger, die Volatilität auszunutzen, die bei allen Basiswerten herrscht. Kleinere Kursschwankungen können durch einen gehebelten Handel durchaus gewinnbringend genutzt werden. Kleinste Veränderungen wie bei Währungen werfen so ausreichend Gewinn ab. Allerdings gilt auch: Je größer die Hebelwirkung, umso größer auch das Risiko. Wenn die Kursbewegungen überraschend groß ausfallen und zum Nachteil des Trades ausschlagen, verliert er unter Umständen viel Geld.
Allerdings ist der Begriff des Tradings nicht genau definiert. Nicht jeder Trader muss rein spekulativ handeln oder in einem kurzfristigen Zeitraum traden. So gibt es beispielsweise Arbitrage-Händler, die Kursdifferenzen an verschiedenen Märkten unter vergleichsweise geringem Risiko nutzen oder Trader, die Aktien über Monate halten.
Wo und was handeln Trader?
Die Grundlage für das Trading wird von einem Broker zur Verfügung gestellt. Es gibt diverse Finanzprodukte, die das Trading erlauben. Darunter fallen beispielsweise:
- Aktien
- Optionen, Optionsscheine und Zertifikate
- Futures und Forwards
- CFDs
Dementsprechend würde sich je nach gewünschtem Finanzprodukt sogar der Broker der Hausbank dafür eignen, zu handeln. Allerdings gibt es einen entscheidenden Faktor, der dagegenspricht: Die Kosten. Broker, die auf Trader spezialisiert sind, bieten häufig besondere Konditionen und Bedingungen.
Vor allem die Transaktionskosten werden so oftmals erheblich günstiger. Ein Trader, der häufig handelt und entsprechenden Volumen bewegt, kann die gleiche Aktie also deutlich günstiger kaufen als ein Gelegenheitsanleger, der bei seiner Hausbank handelt.
Allerdings sind Trading Broker auch auf andere Arten auf das hochfrequente Trading eingestellt. Dies betrifft beispielsweise die Handelsplattform, die konkret auf Trader zugeschnitten ist und Bereich der Chartanalyse deutlich mehr bietet. Außerdem sind die Ausführungsgeschwindigkeiten oftmals erheblich schnell und dementsprechend ist noch ein punktgenaueres Handeln möglich.
Einige Broker, die sich auf Trader spezialisiert haben, bieten zudem den Handel mit CFDs an und bieten für diesen Rahmen spezielle Margin-Konten an, mit denen der gehebelte Handel möglich ist. Andere beschränken sich auf andere Finanzderivate, in denen der Hebel meist bereits enthalten ist.
Grundsätzlich ist es möglich, Basiswerte aus verschiedenen Kategorien zu handeln. Währungen, Indizes und Aktien sind unter den meisten Tradern sehr beliebt. Auch Gold und Öl wird häufig gehandelt. Kryptowährungen und andere Rohstoffe sind seltener, werden jedoch auch oft als Basiswert angeboten.
Welche Unterschiede gibt es beim Trading?
Trading ist ein sehr breiter Sammelbegriff, sodass grundsätzlich kaum ein Bereich festgelegt ist. Die Finanzprodukte sind teilweise sehr unterschiedlich, der Zeitrahmen kann sehr divers sein und nicht immer ist ein hohes Risiko vorhanden.
Dennoch lassen sich natürlich unterschiedliche Stile ausmachen. Die Art Trader, die von der Öffentlichkeit als am typischsten wahrgenommen wird, ist sicherlich der Daytrader. Hier ist die Besonderheit, dass Trades oft nur wenige Minuten dauern. Der Trader sucht mittels Chartanalyse nach passenden Einstiegssignalen und schließt die Position rasch wieder. Er handelt häufig stark gehebelt, damit die geringen Kursschwankungen auch genügend Profit bringen. Diese Art des Handels wird auch als Scalping bezeichnet.
Eine Sonderform ist der Arbitrage-Handel. Hierbei versuchen Trader Differenzen bei der Bewertung von Basiswerten an unterschiedlichen Märkten zu finden und diese auszunutzen, indem sie den Basiswert an einer Börse kaufen und an einer anderen verkaufen.
Eine weitere Möglichkeit ist das Swingtrading. Hier sind Positionen wenige Stunden bis Tage geöffnet. Der Nachteil ist, dass Trader oft Übernachtgebühren zahlen müssen, wenn der Trade länger als einen Tag geöffnet ist. Auf der anderen Seite sind die Hebel nicht so hoch wie beim Daytrading, sodass die Finanzierungskosten geringer sind.
Es gibt allerdings auch Trader, die einen Investitionszeitraum von mehren Monaten haben oder sogar noch länger investiert bleiben. Diese handeln dann meist nicht mit einem Hebel, sondern versuchen zumeist Aktien zu finden, deren Chancen auf eine Kurssteigerung gut stehen. In diesen Fällen fließen oft vor allem Fundamentaldaten in die Analyse ein.
Was sind die Vorteile beim Trading?
Trading bietet natürlich grundsätzlich enorme Renditemöglichkeiten, die deutlich höherliegen als bei den meisten anderen Investitionen. Trading ist zudem für viele nicht nur eine Möglichkeit Profit zu generieren, sondern auch Hobby. Die Analyse und Verbesserung der Trades und der eigenen Strategie machen vielen Tradern Spaß. Es gibt zudem in Deutschland eine kleine, aber recht aktive Trading-Community, die sich auch auf Messen oder anderen Gelegenheiten trifft. Im Prinzip bietet Trading also alles, was ein gutes Hobby bieten muss:
- Spannung
- soziale Kontakte
- Möglichkeit für Erfolgserlebnisse
- persönliches Wachstum
Ein weiterer Vorteil ist zudem, dass Trader nicht nur steigende Märkte handeln können. Die meisten Finanzderivate, die im Trading genutzt werden, ermöglichen hingegen auch Leerverkäufe. Auf diese Weise ist es möglich, sinkende Werte gewinnbringend zu nutzen. Selbst in Zeiten, in denen alle Anleger Verluste einfahren und der Aktienmarkt in die Tiefe stürzt, können Trader also profitieren.
Trading ermöglicht zudem den Zugang zu Basiswerten, der im üblichen Privatkundengeschäft nicht gegeben ist. Wer beispielsweise Rohstoffe handeln möchte, erhält hier die Gelegenheit dazu.
Trader sind zudem sehr frei in vielen Merkmalen des Tradings. Sie können ihre Zeit frei einteilen und handeln, wenn sie es wünschen. Sie können Kapitaleinsätze frei wählen und auch das Risiko recht genau skalieren, dass sie eingehen möchten.
Auf diese Weise ist Trading für viele geeignet, wenn sie die notwendige Risikoaffinität mitbringen. Gerade das zusätzliche Risiko macht natürlich auch einen besonderen Kitzel aus. Erfolgreiches Trading kann sehr viel Spaß machen und spannend sein.
Was sind Nachteile beim Trading?
Trading hat durchaus auch einige Nachteile, die nicht von der Hand zu weisen sind. Diese betreffen vor allem:
- Zeitaufwand
- Risiko
- notwendiges Kapital
- erforderliches Wissen
Trading erscheint vielen Einsteigern auf den ersten Blick nicht kompliziert zu sein. Wer jedoch tatsächlich erfolgreich handeln möchte, stellt schnell fest, dass Trading einen erheblichen Zeitaufwand fordert und viel Hintergrundwissen benötigt.
Interessenten sollten tatsächlich bereit sein, sich möglichst umfangreich zu diesem Thema zu bilden, bevor sie ihre ersten Investments tätigen. Der größte Nachteil beim Trading ist nämlich ohne Frage das teilweise enorme Risiko. Gerade Einsteiger wissen oft nicht, worauf genau sie sich einlassen und scheitern dann nicht nur, sondern müssen auch enorme Verluste hinnehmen.
Das Hauptproblem ist nämlich, dass viele Trader gerade zu Beginn nicht richtig einschätzen können, welches Risiko sie auf sich nehmen. Je nach Art des Finanzproduktes ist es immer noch möglich, sogar mehr als den Einsatz zu verlieren. Totalverluste sind zudem ebenfalls keine Seltenheit.
Es ist deswegen wichtig, dass Anfänger sich ausführlich mit dem Risiko beschäftigen, dass sie eingehen.
Eine weitere Herausforderung kann der Kapitaleinsatz sein, der optimal nur einen geringen Anteil am gesamten Investment betragen sollte. Je mehr Kapital, umso erfolgreicher gelingt das Trading häufig und umso günstiger sind im Verhältnis gesehen die Tradingkosten. Außerdem sind größere Konten oft sicherer vor Verlusten. Auch wenn der gehebelte Handel üblich ist, muss der Trader also genügend Kapital mitbringen. Meist gilt ein mindestens fünfstelliger Betrag als guter Grundstock.
Fazit: Trading umfasst viele Arten zu Handeln
Als klassischer Trader werden oft Daytrader gesehen, die in extrem kurzen Zeiträumen hochspekulative Anlagen mit großem Hebel tätigen. Tatsächlich fallen solche Händler natürlich unter den Trading-Begriff, sie bilden jedoch nur ein Extrem des Spektrums ab. Es gibt auch Trader, die deutlich länger investiert bleiben, ihre Entscheidung auch auf Fundamentaldaten stützten oder nur minimales Risiko eingehen. Entsprechend schwierig ist es, Trading richtig zu definieren.
Grundsätzlich finden sich unter dem Sammelbegriff „Trader“ viele Menschen zusammen, die sich häufig – wenn nicht sogar täglich – mit dem Handel von Aktien oder anderen Wertpapieren beschäftigen. Trading wird so zum Hobby oder sogar zum Beruf. Die meisten Trader arbeiten dabei mit einer festgelegten Strategie, es gibt allerdings auch Händler, die ihrer „Intiution“ mehr Raum geben.
Im Vergleich zu Geldanlage hat Trading einige Vorteile, wie beispielsweise die besseren Renditemöglichkeiten und die Tatsache, dass es den meisten Tradern auch sehr viel Spaß macht. Auf der anderen Seite ist Trading oft deutlich riskanter als die herkömmliche Geldanlage und ist in Bezug auf Kapital und Zeit sehr aufwändig.
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