Wann wurde der MACD entwickelt?
Ein bekanntes Werkzeug zur Ermittlung von günstigen Kauf- und Verkaufszeitpunkten von Finanzinstrumenten wie Aktien und Devisen ist der MACD-Indikator. Der MACD kommt als Instrument bei der technischen Chartanalyse zum Einsatz und zählt zu den trendfolgenden Indikatoren. Bei Tradern ist die technische Chartanalyse nicht selten eine beliebte Möglichkeit, um den Kursverlauf eines bestimmten Vermögenswertes zu analysieren. Dabei basiert die Chartanalyse auf historischen Daten. Eine weitere Analysemethode zeigt sich in der Fundamentalanalyse, die ohne Chart auskommt. Hier werden fundamentale Unternehmensdaten verwendet, um den tatsächlichen Wert einer Aktie einzuschätzen.
Durch den Moving Average Convergence/Divergence (MACD) wird das Zusammen- und Auseinanderlaufen des gleitenden Durchschnitts dargestellt. Bereits für viele Börsenneulinge ist der MACD ein bekanntes Werkzeug im Rahmen der Chartanalyse, was nicht zuletzt damit zusammenhängen dürfte, dass dieser Trading-Indikator Standard bei vielen Handelsplattformen ist. Der MACD gehört nicht zu den neuen Indikatoren am Markt, sondern kann bereits auf eine langjährige Geschichte zurückblicken.
Beim Erfinder des MACD handelt es sich, um Gerald Appel, der den Indikator bereits im 1979 der Öffentlichkeit präsentierte. Damit zählt der beliebte Indikator wohl mit zu den älteren Vertretern, was einige Vorteile mit sich bringt. Zunächst können hier Erfahrungswerte genannt werden. Nicht jede Regel konnte sich als tauglich erweisen. Hingegen finden sich auch solche mit mehr Potenzial.
Was ist der MACD – kurz erklärt!
Die Vielseitigkeit ist eine Eigenschaft des MACD, die von vielen Tradern geschätzt wird. An dieser Stelle soll eine kurze Erklärung zum MACD in die Thematik einführen, bevor nachfolgend auf die vielseitige Verwendbarkeit eingegangen wird. Der MACD wird den Trendfolgern zugeordnet und kann verwendet werden, um die Richtung eines Trends zu ermitteln. Darüber hinaus zählt der MACD zu den technischen Indikatoren, die herangezogen werden, um die Stärke des Trends zu bestimmen. Der MACD basiert auf gleitenden Durchschnitten. Ein gleitender Durchschnitt (MA) wird durch eine Linie im Chart dargestellt. Diese Linie zeigt Durchschnittswerte von historischen Kursdaten auf.
Für die Berechnung des MACD wird dabei die Differenz zweier exponentiell gleitender Durchschnitte herangezogen. Es gibt verschiedene Verfahren bei Moving Averages. Die Unterscheidung bei der Berechnung findet sich in der Gewichtung der einbezogenen Daten. Bei exponentiell gleitenden Durchschnitten wird aktuelleren Kursdaten eine höhere Gewichtung zuteil.
Der MACD basiert jedoch nicht nur auf gleitenden Durchschnitten, sondern auch auf Convergence (Annäherung) und Divergence (Entfernung), der beiden gleitenden Durchschnitte beziehungsweise beiden Linien, die im Chart dargestellt werden. Im Chart äußert sich dies dadurch, dass sich die beiden Linien aneinander annähern oder voneinander entfernen. Es ist wichtig, diese Ereignisse deuten zu können, wenn der MACD-Indikator für die eigene Strategie verwendet werden soll.
Welche Informationen liefert der MACD-Indikator?
Beim Blick auf den MACD im Chart findet sich eine Nulllinie, um die sich der Indikator bewegt. Bei den beiden Linien handelt es sich um die MACD-Linie und die Signallinie. Wer die Darstellung beobachtet, wird feststellen, dass sich die beiden Linien voneinander entfernen oder annähern. Hinsichtlich der Trendstärke ist der Abstand von MACD-Linie und Signallinie zu beachten. Wenn sich zwischen den beiden Linien ein größerer Abstand bildet, kann dies ein Anzeichen für einen stärkeren Trend sein. Hingegen lässt sich ein schwächerer Trend ableiten, wenn sich der Raum zwischen MACD-Linie und Signallinie verringert.
Der MACD gibt nicht nur die Trendstärke aus, sondern generiert auch Handelssignale. Im Chart können die Handelssignale relativ leicht abgelesen werden. Wer auf ein Kaufsignal wartet, wartet darauf, dass die MACD-Linie die Signallinie von unten nach oben quert. Ein Ausstiegszeitpunkt wird signalisiert, wenn die MACD-Linie die Signallinie von oben nach unten quert.
Zur Analyse kann auch ein MACD-Histogramm verwendet werden. Ein solches Histogramm kommt zum Einsatz, um den Abstand zwischen MACD-Linie und Signallinie zu messen. Die Darstellung im Chart erfolgt durch ein Balkendiagramm. Dieses bewegt sich um die Nulllinie. Die Entwicklung des MACD-Histogramms ist auf Thomas Aspray zurückzuführen und fand im Jahr 1986 statt.
Verwendung von MACD – die Möglichkeiten
Vielseitig ist der MACD auch, was die Märkte betrifft, für die der Indikator angewendet werden kann. Es gibt zahlreiche Finanzinstrumente, die sich durch verschiedene Merkmale auszeichnen. Dabei können mit dem MACD-Indikator nicht nur Signale generiert werden, die einen günstigen Ein- oder Ausstieg in eine Aktie signalisieren. Auch beim Handel am Devisenmarkt kann sich der MACD als technisches Hilfsmittel erweisen. Wer Währungspaare mittels MACD analysiert, kann auch hier Handelssignale erhalten. Dabei spielt das Verhältnis zwischen MACD-Linie und Kurs des Währungspaars eine Rolle.
Dass sich die verschiedenen Finanzmärkte in ihren Merkmalen unterscheiden, sollte bei der Einstellung des MACD nicht außer Acht gelassen werden. Dabei sollte ein Auge auf die unterschiedlichen Marktbewegungen gelegt werden. Einstellungsmöglichkeiten gibt es beispielsweise in Sachen Zeitebenen und mehr. Wer sich in die Materie MACD einarbeitet, kann die Erkenntnisse nicht nur für die Analyse von Aktien nutzen, sondern auch für andere Finanzprodukte.
Wer die Lage auf einem bestimmten Markt hinsichtlich der Trendrichtung und Stärke des Trends analysieren möchte, kann dazu den MACD verwenden. Es ist wichtig, sich zuvor ausgiebig mit der Funktionsweise zu befassen, um alle Möglichkeiten richtig ausschöpfen zu können. Zudem ist darauf zu achten, dass der MACD mit sinnvollen Parametern ausgestattet ist.
Für welche Strategien ist der MACD geeignet?
Bevor der Handel mit echten Einsätzen an der Börse oder dem Devisenmarkt erfolgt, sollten sich Trader eine sinnvolle Strategie zurechtlegen. Wer noch keine Erfahrungen mit dem MACD-Indikator machen konnte, findet Übungsmöglichkeiten durch Demokonten. Damit sich Trader mit den Funktionen einer Handelsplattform vertraut machen können, bieten viele Broker kostenlose Demokonten an. Durch die Verwendung des MACD innerhalb eines Demo-Accounts können Nutzer zunächst ohne Risiko lernen, wie beispielsweise Handelssignale richtig abgelesen werden können. Darüber hinaus gibt es auch bei diesem Indikator verschiedene Einstellungsmöglichkeiten. Wobei die Einstellung MACD(12,26,9) nicht selten als Standard genutzt wird.
Beim MACD handelt es sich um einen Trendfolge-Indikator. Wer ermitteln möchte, in welche Richtung sich ein bestehender Trend entwickelt und welche Stärke der Trend dabei vorweist, kann den MACD-Indikator zurate ziehen. Trendfolgende Strategien werden häufig auch von Einsteigern verwendet. Bei Trendfolge-Strategien geht es nicht darum, Höchst- oder Tiefstpreis für einen Vermögenswert zu berechnen. Bei der Trendfolge wird dem Trend gefolgt, bis sich dieser umkehrt.
Der MACD-Indikator kann nicht nur für eine Zeitebene verwendet werden. Trader können die Einstellungen entsprechend vornehmen, um so nicht nur längerfristige Trends zu ermitteln, sondern auch mittelfristige. Geeignet kann sich der MACD auch für den kurzfristigen Handel an der Börse zeigen.
Wo lassen sich Schwächen des MACD erkennen?
Zunächst können dem MACD-Indikator viele Vorteile zugesprochen werden. Die erzeugten Signale können relativ einfach abgelesen werden, was die Nutzung dieses Indikators auch für Börsenneulinge interessant macht. Wer den MACD im Chart benutzt, erhält nicht nur ein Signal, sondern mit Trendstärke und Trendumkehr gleich zwei wichtige Informationen. Trendstarke Phasen kommen der Zuverlässigkeit des MACD zugute.
Auch der MACD-Indikator ist nicht unfehlbar und kann mitunter Fehlsignale liefern, die gerade in trendlosen Phasen vorkommen können. Bei bestehenden Trends kann sich der MACD dabei hilfreich erweisen, die Richtung des Trends zu berechnen. Zu den Eigenschaften des MACD gehört hingegen nicht, zukünftige Trends zu prognostizieren.
Vor- und Nachteile auf einen Blick:
Vorteile:
- relativ einfache Handhabung
- nicht nur eine Zeitebene einstellbar
- liefert zwei verschiedene Signale: Trendstärke und Trendumkehr
- arbeitet zuverlässig, gerade in trendstarken Phasen
Nachteile:
- späte Entstehung von Signalen möglich
- Fehlsignale nicht ausgeschlossen
Wenn es darum geht, Trends für den Handel zu nutzen, ist ein günstiger Handelszeitpunkt von Interesse. Hier kann der MACD Signale für den Einstieg in eine Position oder für den Ausstieg liefern. Eine Kombination von MACD mit anderen Indikatoren wird von vielen Tradern bei der Entscheidungsfindung bevorzugt. Gerade, weil auch dieser Indikator nicht frei von Fehlern ist, kann eine Hinzunahme von anderen Indikatoren durchaus Sinn machen.
Fazit: MACD-Indikator nicht nur einseitig einsetzbar
Im Rahmen der technischen Analyse wird der MACD nicht nur von Börsenneulingen zurate gezogen. Der MACD-Indikator wird eingesetzt, um sich ein Bild über die Trendstärke eines Marktes zu machen. Darüber hinaus liefert der MACD Kauf- und Verkaufssignale. Die Darstellung im Chart erfolgt durch MACD-Linie und Signallinie, die sich um die Nulllinie bewegen. Eine weitere Darstellungsform kann durch das MACD-Histogramm erfolgen. Der MACD wird seit langen Jahren von Tradern als Hilfsmittel bei der Handelsentscheidung genutzt.
Es gibt viele Vorteile, die für die Nutzung des MACD sprechen. Jedoch finden sich auch einige Nachteile, die sich gerade in trendlosen Phasen zeigen können. Der MACD kann zur Analyse verschiedener Märkte verwendet werden. Je nach Markt sollte die Einstellung der Parameter angepasst werden. Häufig wird der MACD nicht alleine verwendet, sondern mit anderen Indikatoren. Zu Übungszwecken kann ein Demokonto dienen, über das der Umgang mit Indikatoren getestet werden kann.
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