MSCI World Index: Ein gutes Basisinvestment
Der Aktienindex MSCI World bildet die Wertentwicklung von mehr als 1.600 großen Unternehmen aus den weltweit wichtigsten Industrieländern ab. US-Konzerne haben mit einem Anteil von etwa 60 Prozent in diesem Index ein hohes Gewicht. Neben IT-Riesen wie Facebook, Alphabet, Amazon, Microsoft und Apple sind unter anderem auch die Bank JPMorgan Chase & Co. und der Ölkonzern Exxon Mobil vertreten. Insgesamt sind Unternehmen aus 23 Industrieländern im Weltaktienindex gelistet, unter anderem auch Unternehmen aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien.
Gut gestreuter Aktienindex
Der MSCI World Index ist also ein sehr gut gestreuter Aktienindex. Somit kann der Index, der von dem Finanzdienstleister Morgan Stanley Capital International, kurz: MSCI, herausgegeben wurde, mögliche Schwankungen am Aktienmarkt besser ausgleichen als weniger diversifizierte und kleinere Aktienindizes. Der MSCI World streut anders als der Deutsche Aktienindex (DAX) nicht nur über Branchen und Unternehmen, sondern auch über Staaten.
- Vorteil: Der Weltaktienindex wird weniger stark von Marktschwankungen getroffen.
- Nachteil: Die breite Streuung kann vor allem bei einem langfristigen Investment im Vergleich zum Deutschen Aktienindex durchaus Performance kosten, da im MSCI World auch Werte aus wirtschaftlich schwächeren Regionen vertreten sind.
In jedem Fall eignet sich der Aktienindex MSCI World gut als Grundlage für ein gemischtes Anlageportfolio. Neben diesem Aspekt macht ihn auch seine positive Entwicklung in der Vergangenheit für Anleger interessant. Um von der Wertsteigerung des Weltaktienindex zu profitieren, müssen Anleger jedoch nicht jede Aktie einzeln erwerben. Stattdessen ist es möglich, mit einem ETF komfortabel an der Wertentwicklung des MSCI World teilzuhaben.
Warum sollten Anleger überhaupt einen ETF wählen?
Börsengehandelte Indexfonds (Exchange Traded Funds, ETFs) bilden im optimalen Fall einen Aktienindex 1:1 ab. Ein MSCI World ETF bildet den Weltaktienindex MSCI World nach, ein ETF auf den DAX entsprechend den Deutschen Aktienindex. Wenn sich die Zusammensetzung eines Index ändert, etwa weil Unternehmen nicht mehr den Anforderungen genügen und durch andere Unternehmen ersetzt werden, so ändert sich gleichzeitig auch die Zusammensetzung des jeweiligen ETFs.
Passives Fondsmanagement
Während bei aktiv gemanagten Fonds ein Fondsmanager darüber entscheidet, welche Aktien gekauft werden, gibt es bei ETFs ein passives Fondsmanagement. Wenn sich der Fondsmanager richtig entschieden hat, kann sein Fonds womöglich besser abschneiden als ein Aktienindex. Allerdings hat eine Studie der Ratingagentur Morningstar ergeben, dass dies nur in seltenen Fällen vorkommt. Demnach würden nur etwa zehn Prozent der weltweit tätigen Fondsmanager nach Kosten ein besseres Ergebnis erzielen als der MSCI World.
ETFs sind günstiger als aktiv gemanagte Fonds
Zwar kann sich ein ETF niemals besser entwickeln als der Markt. Er schneidet aber auch nicht schlechter ab als die Entwicklung des Referenzindex. Experten empfehlen, dass ETFs immer Teil eines gemischten Anlageportfolios sein sollten. Letztlich sind ETFs deutlich kostengünstiger als aktiv gemanagte Fonds. Ein Aktien ETF kopiert nur einen Aktienindex. Das bedeutet, dass weder der Anleger noch ein Fondsmanager aktiv Anlageentscheidungen treffen. Dies ist zum einen günstiger und kostet zum anderen weniger Nerven.
Wesentliche Unterschiede zwischen MSCI World ETFs
Wer langfristig Vermögen aufbauen möchte, findet in einem MSCI World ETF ein renditestarkes Investment. Anleger haben die Wahl zwischen verschiedenen ETFs auf den Weltaktienindex. Je nach Replikationsmethode und Anbieter wird die Entwicklung des Referenzindex mehr oder weniger genau nachgebildet. Dies kann letztendlich aber über die Rendite entscheiden, die ein Anleger erzielen kann. Die Rendite wird zudem von der Gesamtkostenquote (TER) beeinflusst, die ebenfalls von Anbieter zu Anbieter variieren kann.
Bei der Auswahl eines ETFs auf den MSCI World sind unter anderem die beiden folgenden Kriterien zu berücksichtigen:
1. Die Ausschüttungsart
ETFs bilden einen Index auf zwei verschiedenen Wegen nach: Indirekt oder direkt. Synthetisch replizierende ETF (indirekt) kaufen und verkaufen die Aktien nicht, die in einem Index vertreten sind. Physisch replizierende ETFs (direkt) kaufen und verkaufen hingegen die Originalaktien des Referenzindex. Das bedeutet, dass ein MSCI World ETF mit einer direkten Replikationsmethode tatsächlich die im Aktienindex vertretenen Werte kauft und verkauft.
2. Die Replikationsmethode
Anleger partizipieren mit einem ETF auf den MSCI World an den Dividenden und Kursgewinnen der im Aktienindex gelisteten Aktiengesellschaften. Wer die Dividenden der Aktien gutgeschrieben bekommen will, muss sich für einen ausschüttenden ETF entscheiden. Die Erträge können dann für bestimmte Ausgaben verwendet oder alternativ wieder angelegt werden. Bei ETFs, die sämtliche Erträge automatisch wieder anlegen, handelt es sich um thesaurierende ETFs. Hier profitieren die Anleger von einer Art Zinseszinseffekt, weil sich der Wert des Fonds sowohl durch Kursgewinne als auch durch die erzielten Erträge erhöht.
Anlagekosten als wichtiges Auswahlkriterium
Besonders hervorzuheben sind zudem die Anlagekosten, die in Verbindung mit einer Investition in den MSCI World anfallen. Sie sind für den Anlageerfolg von größter Bedeutung und können über Erfolg und Misserfolg eines Investments entscheiden. Beim Vermögensaufbau ist die Kostenkontrolle deshalb ein wichtiger Aspekt und sollte stets berücksichtigt werden.
Gesamtkostenquote (TER)
Bei der Gegenüberstellung der Kosten von ETFs hilft die sogenannte Total Expense Ratio (TER), die Gesamtkostenquote. Diese spiegelt aber nicht alle Kosten wider, sondern gibt lediglich die laufenden Kosten pro Jahr an. Dazu zählen die Verwaltungsgebühr des ETFs sowie die Kosten für Marketing, Verwaltung und weitere.
Total Cost of Ownership (TCO)
Zu beachten ist neben der Gesamtkostenquote auch die TCO, also die Gesamtheit der Gebühren über die komplette Haltedauer der Investition. Dazu zählen zum Beispiel Ausgaben für den Erwerb und Verkauf der Einzelaktien bei physisch nachbildenden ETFs sowie Steuern. Die sogenannte Swap-Gebühr (Tausch/Swap diverser Wertpapiere des Emittenten mit einer anderen Bank) fällt wiederum bei synthetisch nachgebildeten ETFs an. Zu beachten ist, dass die TCO von ETF-Anbietern häufig nicht veröffentlicht wird. Denn während es gesetzliche Regelungen für die TER gibt, bestehen diese für die TCO nicht. Die Kosten sollten aber in jedem Fall auch bei der ETF Auswahl beachtet werden.
Fallen weitere Kosten für einen MSCI World ETF an?
Neben den genannten Kosten gibt es noch weitere externe Ausgaben, die bei einem solchen Börseninvestment anfallen. Dazu zählen zum Beispiel Ordergebühren, Depotgebühren sowie weitere Handelskosten. Es gilt, zunächst ein Wertpapierdepot zu eröffnen, das häufig günstig oder sogar kostenfrei angeboten wird. Besondere Beachtung sollten ferner die Ordergebühren erhalten, die je nach Anbieter stark variieren können. Ein Anbieter-Vergleich lohnt hier in jedem Fall. Denn vor allem bei einer langfristigen Anlage ist es wichtig, dass die Gebühren möglichst niedrig sind und den Gewinn so wenig wie möglich schmälern. Orderkosten, die immer gleich hoch sind, machen die Gebühren, die beim Erwerb und Verkauf von Aktien, Zertifikaten oder ETFs entstehen, einfacher kalkulierbar.
Hinweis: Möglicherweise ist es beim Aktienindex MSCI World nicht ganz so wichtig, wann der Indexfonds vom Anleger zu Geld gemacht wird. Anders als bei einem einzelnen Länderindex ist die Schwankungsbreite hier nicht so groß. Ein DAX ETF eignet sich jedenfalls nicht als Basisinvestment. Viele Experten raten davon ab. Dahingegen ist ein MSCI World ETF optimal als Grundlage für ein ausgewogenes Anlageportfolio geeignet. Somit ist ein wesentlicher Vorteil des MSCI World Index das geringere Investmentrisiko. Einzig die kleinere Rendite kann auf Dauer ein kleiner Nachteil sein.
MSCI World: Brutto-, Netto- und Kursindex
Der Aktienindex im MSCI World wird als Kursindex, Bruttoindex und Nettoindex berechnet.
1. Kursindex
Bei dem Kursindex handelt es sich im Prinzip um das Grundmodell. Dieser Index gibt lediglich die reinen Aktiengewinne wieder.
2. Bruttoindex
Bei dieser Indexvariante fließen ausgeschüttete Dividenden erneut in den Index zurück, ähnlich wie bei einem thesaurierenden ETF. Hieraus entsteht der Bruttoindex, der auch als Performance-Index oder Total-Return-Index bezeichnet wird, besser als der Kursindex.
3. Nettoindex
Die Dividenden werden auch bei dem Nettoindex erneut investiert. Allerdings werden Quellensteuern, die einige Staaten bei der Dividendenausschüttung erheben, hiervon abgezogen. Für Anleger aus Deutschland, die in den Weltaktienindex über ETFs investieren, stellt der Nettoindex das bedeutendste Kursbarometer dar. Sämtliche ETFs auf den MSCI World, die in Deutschland angeboten werden, bilden den Nettoindex ab. Das bedeutet, dass ihr Wert entsprechend von der Entwicklung dieses Index abhängt. Wie bereits erwähnt, ist der Erfolg aber auch von den Anlagekosten abhängig. Es ist wichtig, vor einem Kauf die einzelnen ETFs der Anbieter, wie zum Beispiel Xtrackers, Lyxor oder ComStage, miteinander zu vergleichen. Dabei helfen Kriterien wie Replikationsmethode, Ausschüttungsart und Performance weiter.
Tracking Error
Mit dem sogenannten Tracking Error wird die Differenz zwischen der Kursentwicklung des zugrundeliegenden Index und der Performance des ETFs beschrieben. Er misst dementsprechend die Abweichung der Performance des ETFs von der Performance des Index. Je größer die Abweichung zwischen Index und ETFs ist, desto höher sind die entstehenden Gebühren. Folglich ist der Tracking Error eines der bedeutendsten Qualitätsmerkmale von ETFs. |
Wechselkurs- und Währungsrisiko beim MSCI World
Wer einen passenden MSCI World ETF für sich gefunden hat, sollte zuletzt noch eine wichtige Überlegung treffen, die sich auf ein eventuelles Währungsrisiko bezieht. Das Währungsrisiko oder auch Wechselkursrisiko entsteht, weil der Index in Dollar notiert und Euro-Anleger somit von dem starken Kursanstieg des MSCI World nicht immer profitieren können. Möglicherweise müssen Anleger aus dem EU-Raum Abschläge hinnehmen, wenn der Euro parallel zur guten Wertentwicklung des Aktienindex aufwertet.
Vom Wechselkurseffekt profitieren
Allerdings kann sich dieses Risiko auch positiv auswirken. So ist es durchaus möglich, dass Anleger von dem Wechselkurseffekt profitieren können, wenn der Euro gegenüber dem Dollar abwertet. Anleger sollten sich im Allgemeinen also vom Wechselkursrisiko nicht zu sehr beeindrucken lassen. Über eine Anlagedauer von mehr als zehn Jahren hinweg sollten sich solche Wechselkurserscheinungen nicht allzu stark auswirken. In der Regel ist die Anlage in fremden Währungen also kein großer Nachteil. Jedoch sollten Sie als Anleger das Risiko kennen.
Hinweis: Bei einem MSCI World ETF handelt es sich um ein sehr gutes Basisinvestment, wie Sie bereits erfahren haben. Deshalb ist es umso wichtiger, dass Sie einen ETF auf den MSCI World wählen, der gut zu Ihrer Anlagestrategie passt. Nehmen Sie sich dafür ausreichend Zeit. Informieren Sie sich über die Abbildungsform und die Ausschüttungsart des ETFs und werfen Sie auch einen Blick auf die historische Entwicklung. Diese stellt keinen verlässlichen Hinweis darauf dar, wie sich der ETF in Zukunft entwickeln wird. Jedoch erhalten Sie einen Überblick darüber, welche Erfolge der Fonds bisher erzielen konnte.
MSCI World ETF: Grundsolides Basisinvestment
Ein Wertpapierdepot sollte möglichst aus sicheren Anlagen und Aktienfonds bestehen. Auf lange Sicht sorgen die Fonds für Rendite, die sicheren Anlagen können im besten Falle das Risiko minimieren. Ein Indexfonds oder ein DAX-ETF auf einen sehr volatilen Index wie den MDAX kann sich über eine lange Zeit hinweg durchaus auszahlen, ist jedoch nicht ohne Risiko. Bei einem MSCI World ETF handelt es sich auch für weniger geduldige und risikoscheue Anleger um ein optimales Investment.
Als Anleger partizipieren Sie mit einem Investment auf den MSCI World über einen ETF sowohl an den Kursgewinnen als auch den Dividenden der Unternehmen. Ob Sie sich für einen synthetischen ETF oder einen physischen Fonds entscheiden, obliegt natürlich Ihnen. Viele Finanzexperten sind der Meinung, dass das Risiko des Geldverlusts bei beiden Varianten vorhanden ist. Im Übrigen werden physische und synthetische ETFs seit 2018 steuerlich gleich behandelt.
Wenn Sie aber dennoch nicht ganz von einem Investment in den Weltaktienindex MSCI World via ETF überzeugt sind, dann passt ein solches Investment möglicherweise nicht zu Ihrer Anlagestrategie. Generell sollte sich jeder Anleger im Vorfeld mit der Frage beschäftigen, ob ein solch langfristiges Investment überhaupt zu den eigenen Vorstellungen passt. In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu erkennen, welches Risiko man bereit ist einzugehen und wie langfristig das eigene Kapital angelegt werden soll. Im Allgemeinen gilt: Je langfristiger Geld angelegt wird, desto riskanter kann es normalerweise auch investiert werden. Über die Jahre gleichen sich die volatilen Marktphasen und Kurseinbrüche aus.