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BNP Zertifikate: Das Angebot bei BNP Paribas im Test

Analyst Team trader
Updated 26 Jan 2023

Zertifikate sind in der Finanzindustrie Schuldverschreibungen, emittiert von Banken und an die Kursentwicklung eines Basiswerts gebunden. Erstmals brachte die Dresdner Bank 1990 ein 1:1 Zertifikat auf den DAX auf den Markt. Finanztechnisch werden Käufer von Zertifikaten zu Gläubigern der emittierenden Bank, die wiederum mithilfe der Zertifikate Kapital aufnehmen kann. Die Bandbreite der verfügbaren Zertifikate hat sich in nahezu dreißig Jahren erhöht, so dass beispielsweise BNP Zertifikate der unterschiedlichsten Typen anbieten kann, darunter auch gehebelte Produkte. Um das Angebot und die Sicherheit der BNP Paribas Zertifikate soll es im Folgenden gehen.

  • Investition in schwer zugängliche Anlageklassen auch für private Anleger
  • Finanzprodukt mit hoher Handelsliquidität
  • Enorm großes Handelsangebot
  • Auch als Hebelprodukt erhältlich

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BNP Paribas – das Unternehmen

Bei BNP Paribas handelt es sich um einen in 73 Ländern agierenden Finanzdienstleister, der in Europa in Frankreich, Belgien und Luxemburg, aber auch in Italien seine Heimatmärkte hat. In Deutschland ist die das Unternehmen mit acht Niederlassungen repräsentiert. BNP Paribas ist bereits seit 1947 eine feste Größe auf dem deutschen Markt und bietet Dienstleistungen und Produkte sowohl für Privatkunden als auch für Unternehmen und Institutionen an. Mit dem breit aufgestellten Produkt- und Dienstleistungsangebot kann BNP Paribas fast als Universalbank bezeichnet werden. Zu den angebotenen Dienstleistungen gehören neben dem Banking unter anderem auch Immobiliengeschäfte und Versicherungen.

Hinzu kommt das Direktbanking, das in Deutschland über die Consorsbank, eine Tochter der BNP, abgewickelt wird. Die vielseitigen Aktivitäten des Unternehmens haben die BNP Paribas Gruppe zu einem der führenden Anbieter gemacht. In Deutschland unterhält BNP kein Geschäftsstellennetz für private Kunden, dennoch können die folgenden Produkte über die Dienstleistungen im Direktbanking und in der privaten Geldanlage genutzt werden, teils über die Consorsbank:

  • Zertifikate und Hebelprodukte über BNP Paribas Deutschland
  • Fondsprodukte und ETFs über BNP Paribas Asset Management
  • Direktbanking und Geldanlage über die Consorsbank
  • Vermögensanlagemöglichkeiten über BNP Paribas Wealth Management
  • Verbraucherkredite über Consors Finanz

BNP Paribas Zertifikate: ein überaus großes Angebot

Die BNP Paribas gehört dank der mehr als 150.000 Zertifikate und Hebelprodukte zu den größten Emittenten von Derivaten in Deutschland. Neben dem wirklich überwältigenden Angebot kann die Bank nach Meinung der Kunden durch ihren Service und die Handelsqualität punkten. Dank des breit aufgestellten Portfolios finden sich die passenden BNP Zertifikate sowohl für private Anleger als auch für erfahrene Trader oder Vermögensverwalter. Anleger können über Zertifikate von der Wertentwicklung von Indizes, Aktien, Rohstoffe und Währungen profitieren. Neben Zertifikaten, auch gehebelten Zertifikaten, stehen bei der BNP Paribas auch Knock-Out-Produkte und Optionsscheine zur Wahl.

Derzeit listet die Bank bei den Zertifikaten 57.320 Produkte. Dazu gehören neben Aktien- und Indexanleihen, strukturierten Anleihen und ETC die folgenden Zertifikate:

  • Bonus und Reverse Bonus Zertifikate
  • Discount Zertifikate
  • Express Zertifikate
  • FX Zins Zertifikate
  • Open End Zertifikate

Um die Übersicht über das sehr umfassende Handelsangebot zu erleichtern, können in einer Eingabemaske auf der linken Seite des Zertifikate-Angebots sowohl das gewünschte Finanzinstrument als auch zusätzliche Angaben, etwa zur Laufzeit oder zu Caps, eingegeben werden. Die Auflistung nennt zu den Zertifikaten neben der WKN auch den Geld- und Briefkurs und die Performance, aber auch mögliche Discounts, die Seitwärtsrendite p. a. und die maximale Rendite.

BNP Zertifikate im Überblick

BNP Zertifikate im Überblick

Bonus-Zertifikate

Bonus-Zertifikate sind aufgrund der relativ hohen Sicherheit dieses Finanzinstrumentes recht bekannt. Beim Basiswert eine Bonuszertifikats kann es sich um eine Aktie, einen Index oder ein Finanzprodukt handeln. Bei dieser Art von Zertifikaten wird nicht nur ein Basiswert berechnet, sondern auch ein sogenannter Bonuswert. Der Bonuswert liegt über dem Basiswert und ist für die gesamte Laufzeit des Zertifikats gültig. Der Bonus, der diesem Produkt den Namen gibt, wird am Ende der Laufzeit fällig, wenn der Wert des Zertifikats nie unter den Basiswert gerutscht ist. Sollte dies doch eintreten, wird dem Anleger nur der aktuelle Kurswert ausbezahlt. Für den Fall, dass der Wert des Zertifikats am Ende der Laufzeit sogar über dem Bonuswert liegt, wird eine weitere, kursabhängige Auszahlung vorgenommen.

Bonus Reverse Zertifikate

Reverse Bonus Zertifikate sind wie klassische Bonus-Zertifikate konstruiert, funktionieren aber umgekehrt, denn sie sind auf eine negative Entwicklung des Basiswertes ausgelegt. Bei Bonus Reverse Zertifikaten liegt die Barriere bei der Emission über dem aktuellen Kurs des Basiswerts – sie darf nicht erreicht werden, damit der Anleger den Bonus erhält. Bonus Reverse Zertifikate werden vor allem von Anlegern erworben, die keine bedeutenden Kursanstiege voraussehen.

Discount-Zertifikate

Bei Discountzertifikaten erhalten die Käufer am Ende der Laufzeit bezüglich des Basiswertes eine Ausgleichszahlung, die vom Wert des Underlyings, etwa einer Aktie, eines Rohstoffes oder eines Index abhängt. Beim Erwerb wird ein Discount gegeben, allerdings sind die Gewinne auch durch einen entsprechenden Cap limitiert. Je niedriger der Cap, desto höher fällt der Nachlass beim Kauf des Zertifikates aus. Diese Zertifikate gibt es in einer Classic Variante, aber auch gerollt für die langfristige Geldanlage. Hier lösen sich die Zertifikate mit den gleichen Konditionen zum Ende der jeweiligen Laufzeit ab, wodurch sich gerollte Zertifikate auch für die langfristige Anlage eignen.

Express Zertifikate

Express-Zertifikate auf einzelne Aktien oder Aktienindizes haben verhältnismäßig lange Laufzeiten von drei bis sechs Jahren. Mit Zertifikaten dieser Art setzen Anleger auf eine Seitwärtsbewegung oder nur leicht steigende Kurse eines Basiswertes. Während der Laufzeit des Zertifikats erhält er Anleger eine jährliche Ausschüttung der Zinsbeträge, deren Zahlung abhängig vom Produkt an Bedingungen geknüpft sein kann. Die Rendite fällt mit längerer Laufzeit deutlich höher aus. Das erhöhte Emittentenrisiko bei längeren Laufzeiten sollte vom Emittenten durch Sicherheitsschwellen zumindest teilweise aufgefangen werden, damit Anleger vor dem Totalverlust geschützt werden.

BNP Zertifikate

FX-Zinszertifikate

FX Zinszertifikate, wie sie auch von BNP Paribas angeboten werden, erlauben es Anlegern, an der Zinsentwicklung von Währungen zu partizipieren. Zertifikate sind hier vor allem für Privatanleger ein einfacheres Finanzinstrument als die früher üblichen Fremdwährungsanleihen.

Zinszertifikate auf Forexpaare bilden die Zinsentwicklung des Basiswertes und des Wechselkurses ab. Die Zinsen sind dabei immer positiv, der Wechselkurs, etwa von Fremdwährung gegen den Euro, kann jedoch sinken, womit das entsprechende Zinszertifikat ebenfalls an Wert verliert. Umgekehrt gewinnt das Zertifikat mit steigendem Wechselkurs an Wert. Dementsprechend errechnet sich die Gesamtrendite eines Zinszertifikates aus dem Zinsertrag und dem Währungsgewinn.

Open End Zertifikate

Open End Zertifikate haben keine Laufzeitbegrenzung, so dass der Anleger den Zeitpunkt des Ausstiegs frei bestimmen kann. Zertifikate dieser Art beziehen sich meist auf einen Index, auf Rohstoffe oder auf bestimmte Industrien oder Sektoren. Das Besondere an Open End Zertifikaten ist das sehr kleine Verhältnis, in dem der Basiswert abgebildet wird – dieses kann 1:10, aber auch 1:1000 betragen, so dass hier auch Anleger mit begrenztem Kapital an der Wertentwicklung attraktiver Indizes partizipieren können.

Knock-Out Optionsscheine und Faktor Zertifikate BNP Paribas

Auch bei Zertifikaten haben Trader die Möglichkeit, durch einen sogenannten Hebel mit geringem Kapital ein Vielfaches des eingesetzten Betrages zu bewegen. Bei Hebelprodukten wird nicht der volle Wert, sondern eine Sicherheitsleistung oder Margin hinterlegt, der Handelswert beträgt ein Vielfaches davon. Die sogenannten Faktor-Zertifikate bilden die tägliche prozentuale Kursveränderung des Basiswerts gegenüber dem letzten Kurs vom Vortag mit einem konstanten Faktor ab. Zusätzlich gibt der Faktor sowohl den Hebel als auch die entweder gleiche oder inverse Richtung bei der Wiedergabe der Kursverläufe des Basiswerts vor. Faktorzertifikate werden gern von Tradern genutzt, die mithilfe von Hebeln von kurzfristigen Kursentwicklungen profitieren wollen.

Auch die Knock-Out Optionsscheine bei BNP Paribas sind Hebelprodukte. Knock-Out Optionsscheine sind auch als Turbo-Zertifikate bekannt und können sowohl mit fester Laufzeit als auch gerollt erworben werden. Die Bezeichnung „Knock-Out“ leitet sich von dem Limit ab, ab dem ein Zertifikat seine Handelbarkeit einbüßt – für den Anleger ein Totalverlust. Um solche Verluste zu vermeiden und mit Hebeln verantwortungsbewusst und erfolgreich zu handeln, ist eine gute Kenntnis des Finanzprodukts Zertifikate ebenso Voraussetzung wie eine Beobachtung der Märkte. Nur so lassen sich Prognosen erstellen, die realistisch genug sind, um gewinnbringenden Handel zu ermöglichen. Das Knock-Out Limit wird ebenso wie die Laufzeit und der Basiswert bereits beim Kauf eines Zertifikats festgelegt und können dann nicht mehr geändert werden.

BNP Aktienanleihen

Bei Aktienanleihen handelt es sich um eine Variante von Zertifikaten. Beliehen werden einzelne Aktien, die einen Zinsgewinn versprechen. Der Zinssatz ist nicht an weitere Bedingungen geknüpft und fällt in der Regel höher aus als bei Staats- oder Unternehmensanleihen.

Zum Laufzeitende wird die Aktienanleihe getilgt, und zwar ab einer bestimmten Kurshöhe zum sogenannten Nennbetrag. Dies kann auch durch Lieferung einer bestimmten Anzahl von Aktien des Basiswertes geschehen. Fällt der Kurs der Aktie unter den festgelegten Basiswert, erhält der Halter der Aktienanleihe zum Ende der Laufzeit die Aktie. Er kann nun diese Aktie weiterverkaufen oder eine positive Entwicklung des Kurses abwarten. Ob der Nennbetrag in Euro ausgezahlt oder durch einen zuvor festgelegten Anteil von Aktien vergütet wird, ist allerdings eine Entscheidung, die sich der jeweilige Emittent vorbehält.

BNP Paribas Zertifikate Handelszeiten

BNP Paribas gibt Anlegern durch erweiterte Handelszeiten im außerbörslichen Handel die Möglichkeit, auch auf Veränderungen in volatilen Märkten rasch zu reagieren. So können bei BNP Zertifikate, Optionsscheine und Knock-Outs auf Aktien, aber auch Produkte auf Indizes, Währungen und Rohstoffe, im außerbörslichen Handel von 8:00 Uhr bis 22:00 Uhr täglich gehandelt werden.

BNP Zertifikate

Wie sicher sind BNP Zertifikate?

Zertifikate sind recht einfach konstruierte Finanzprodukte, die Anlegern gute Renditen versprechen. Allerdings haben Zertifikate ihre Eigenheiten, die man vor der Investition kennen sollte. Es handelt sich bei ihnen nämlich um Schuldverschreibungen, der Käufer gibt der emittierenden Bank also ein Darlehen. Aufgrund dessen sind Zertifikate nicht gedeckt durch Anlagenschutz oder Sondervermögensstatus, sondern unterliegen dem sogenannten Emittentenrisiko. Dies bedeutet nichts anderes als dass im Falle einer Insolvenz des Emittenten das Kapital der Anleger vollständig verloren gehen kann. Bei der Investition in einen Fonds ist das Kapital hingegen als Sondervermögen sicher vor den Ansprüchen eventueller Gläubiger, und Spareinlagen sind durch die gesetzlich vorgeschriebene Einlagensicherung der Banken abgesichert.

Bei Zertifikaten steht lediglich der Emittent, also die BNP Paribas, mit ihrer Kapitalstärke für die Sicherheit der Anlage. Wer in Zertifikate investiert – insbesondere wenn es sich um eine langfristige Anlage handelt – sollte sich dieser Besonderheit bewusst sein. Eine weitere Eigenheit beispielsweise von Faktor Zertifikaten ist es, dass schon leichte Kursschwankungen aufgrund des Faktors spätere Zugewinne vereiteln und sogar Totalverluste herbeiführen können. Besonders bei gehebelten Zertifikaten ist die gute Kenntnis der Mathematik hinter dem Produkt unerlässlich.

BNP Zertifikate – die Vorteile

Wer sich für BNP Paribas Zertifikate entscheidet, wählt damit ein Unternehmen, das zu den größten Emittenten im Finanzsektor gehört. Die seit Jahrzehnten mit einem breiten Angebot an Dienstleistungen und Produkten etablierte Bank erfüllt nach eigenen Angaben mit ihrem Kernkapital bereits jetzt die Anforderungen von Basel III. Hinzu kommt, dass das überaus große Handelsangebot mit Sicherheit für jeden Anlegertyp etwas zu bieten hat. Allerdings muss an dieser Stelle gesagt werden, dass die deutschsprachige Website der BNP Paribas nicht durch ihre Übersichtlichkeit überzeugen kann. Informationen zu den Produkten müssen umständlich zusammengesucht werden.

Erst auf den zweiten Blick findet man die Möglichkeit, im Service-Tab Handbücher für Anleger bzw. Trader herunterzuladen und hier weiterführende Informationen auch zu den Zertifikaten zu finden. Entsprechende Links oder Pop-Up-Lightboxen direkt auf der Zertifikate-Seite wären hier eine bessere Lösung gewesen. Auch die Möglichkeit zum Live-Chat sucht man bei BNP Paribas vergebens, aber immerhin kann man den Kundensupport über eine Telefonhotline oder per E-Mail kontaktieren. Für erste Fragen kann man die FAQ und die besagten Handbücher nutzen. Ergänzt wird das Informationsangebot durch Newsletter, Videos und wöchentliche Webinare.

Für aktive Trader stellt BNP Paribas außerdem die sogenannte Trader’s Box zur Verfügung. Es handelt sich um eine kostenlose App für Android oder iOS Endgeräte, die unter anderem kostenlose Realtime-Push-Kurse, eine intuitive Produktsuche mit nur drei Klicks, tägliche Analysen, News, eine Watchlist und den direkten Kontakt zum Derivate-Team von BNP Paribas bietet.

BNP Zertifikate: Riesiges Angebot, fragmentarische Information

Zertifikate eröffnen – trotz der mit diesem Finanzinstrument einhergehenden Risiken – auch für private Anleger die Möglichkeit, an steigenden oder fallenden Kursentwicklungen von Aktien, Rohstoffen, Indizes oder Währungen zu partizipieren. Da bei der Anlage in oder beim Handel mit Zertifikaten immer ein Emittentenrisiko besteht, ist die Wahl eines seriöse Emittenten natürlich von grundsätzlicher Wichtigkeit, will man die Gefahr von Totalverlusten so gering wie möglich halten. Bei den Zertifikaten der BNP Paribas steht hinter den Schuldverschreibungen des Unternehmens eine globale Bank mit einem breiten Spektrum an Leistungen, die durch ihre Kapitalstärke beispielsweise im Stresstest der EBA in 2016 positiv abschneiden konnte.

Anleger sollten sich vor dem Einstieg in den Handel mit Zertifikaten jedoch ausreichend mit der Funktion dieser Produkte vertraut machen, um nicht durch mangelndes Verständnis unvorhergesehene Risiken einzugehen. BNP Paribas bietet hierzu in ihrem Servicebereich Informationsmaterialien an, die man nutzen sollte.

Das Analystenteam von AskTraders besteht aus Experten für technische und fundamentale Analysen sowie aus Händlern, die auf Aktien, Forex und Kryptowährungen spezialisiert sind.