Was zeigt die Trefferquote beim Trading an?
Alleine für die Analyse von Aktien können Trader auf zahlreiche Kennzahlen zugreifen. Durch die Berechnung von Kennzahlen können Sachverhalte durch einen Zahlenwert ausgedrückt werden. Kennzahlen können dazu herangezogen werden, um Entscheidungen zu treffen. Wer die Trefferquote in die Entscheidungsfindung miteinbeziehen möchte, sollte sich zunächst darüber informieren, welche Informationen diese Kennzahl preisgibt. Es gibt nicht wenige Trader, die eine Art Trading-Tagebuch führen. Hier wird das Vorgehen bei Trades festgehalten. Dabei kann auch festgehalten werden, ob ein Trade im Gewinn oder mit Verlust geendet ist.
Wer wissen möchte, wie die eigene Trefferquote aussieht, benötigt dazu die Anzahl der Trades, die mit einem Gewinn ausgegangen sind und die Anzahl der Verlusttrades. Darüber hinaus wird die Gesamtanzahl der Trades benötigt. Die Trefferquote zeigt das Verhältnis zwischen Gewinn- und Verlusttrades an. Die ausgegebene Kennzahl stellt einen Wert in Prozent dar, durch den nicht nur die Gewinnquote in Erfahrung gebracht werden kann.
Gleichsam gibt die Trefferquote natürlich auch Aufschluss darüber, wie viel Prozent der getätigten Trades mit einem Verlust beendet wurden. Die erhaltenen Werte können leicht miteinander verglichen werden und bei der Auswertung der bisherigen Handelsstrategie helfen. Die Trefferquote zeigt hingegen nicht an, wie viel Kapital bei einem Trade gewonnen oder verloren wurde.
Wie wird die Trefferquote ermittelt?
Bereits im Abschnitt zuvor sind wir darauf eingegangen, welche Informationen benötigt werden, um die Trefferquote zu ermitteln. Welchen Betrachtungszeitraum Trader bei der Bestimmung der Trefferquote wählen, bleibt dem Trader selbst überlassen. Wenn lediglich die Trefferquote innerhalb eines Jahres berechnet werden soll, dann sind nur die Trades für die Berechnung eben dieses Jahres von Interesse. Es können beliebig viele Trades für die Berechnung der Trefferquote herangezogen werden. Einmal angenommen: es wurden 12 Gewinntrades und 8 Verlusttrades realisiert, was bedeutet, dass die Gesamtzahl an Trades 20 ist.
Beispielrechnung für die Trefferquote:
Trefferquote = Anzahl an Gewinntrades / Gesamtzahl an Trades
Trefferquote = 12 / 20
Trefferquote = 0,6 * 100 = 60 %
In der Beispielrechnung wurde eine Trefferquote von 60 % ermittelt, die anhand der Gesamtzahl an Trades und der Anzahl an Gewinntrades errechnet wurde. Hieraus ergibt sich auch die Quote für die Verlusttrades, die beim obigen Beispiel bei 40 % liegt. Die Trefferquote zu errechnen, gelingt in der Regel recht unkompliziert. Ein umständlicher Rechenweg liegt nicht vor. Um letztlich den prozentualen Wert zu erhalten, muss lediglich die errechnete Dezimalzahl noch mit 100 multipliziert werden. Es wird schnell ersichtlich, dass die Berechnung nicht viel Zeit in Anspruch nimmt.
Was sagt die Trefferquote über den Profit aus?
Beim Blick auf die Trefferquote sehen Trader schnell, wie oft die Handelsstrategie funktioniert hat und wie oft eben nicht. Doch gibt die Trefferquote keine Auskunft darüber, wie viel Gewinn und wie viel Verlust entstanden sind. Ein profitables Trading muss nicht zwingend mit einer hohen Trefferquote einhergehen. Wenn zwei Trades von insgesamt drei Trades im Gewinn enden, macht dies eine Trefferquote von gerundet 67 % aus, was sich sicherlich sehen lassen kann. Die Trefferquote gibt aber nicht an, ob die erzielten Gewinne den Verlust übersteigen.
Trading ist rentabel, wenn unterm Strich ein Gewinn abgeworfen wird. Dies bedeutet nicht nur, dass das erwirtschaftete Kapital das verlorene Geld übersteigt. Ebenfalls sind die Handelskosten miteinzukalkulieren, bevor die schlussendliche Berechnung des erzielten Profits erfolgt. Um zu wissen, wie profitabel die Handelsstrategie ist, reicht somit ein Blick auf die Trefferquote nicht aus. Daher wird die Trefferquote meist ins Verhältnis zu Chance und Risiko gesetzt. Dabei kann das Chance-Risiko-Verhältnis (CRV) berechnet werden.
Die Berechnung des CRV kann sich auch bei kurzfristigen Anlagen nützlich zeigen. Wer den CRV für die eigene Anlageentscheidung verwendet, sollte mit der statistischen Kennzahl umgehen können. So gibt die Höhe des CRV Aufschluss darüber, ob in einen Trade eingestiegen werden soll oder nicht.
Trefferquote und weitere wichtige Kennzahlen
Nicht nur die Trefferquote zählt beim Trading zu den wichtigen Kennzahlen. Durch die Nutzung solcher Kennzahlen können Trader die Ergebnisse der verwendeten Handelsstrategie statistisch auswerten. Wie im Falle der Trefferquote werden rentable Positionen und Verlustpositionen ins Verhältnis gesetzt. Wer sich mit der Trefferquote befasst, wird sicherlich auch schon über die „Sharpe ratio“ gestolpert sein. Mit der Sharpe ratio können Trader den eigenen Handelserfolg mithilfe einer Kennzahl bewerten. Dabei bemisst diese Kennzahl wie viel Überrendite eine Geldanlage pro Risikoeinheit hat.
Hinsichtlich von Chance und Risiko kann auch die Volatilität als Risikomaß herangezogen werden. Die Volatilität gibt die Schwankungsbreite eines Kurses innerhalb eines Betrachtungszeitraums an. Dabei kann die Volatilität nicht nur für Aktientitel berechnet werden, sondern ebenfalls für andere Finanzinstrumente. Weiter kann die Volatilität auch im Hinblick auf die Kapitalkurve betrachtet werden. Nicht wenige Trader aktualisieren die Kapitalkurve des eigenen Handelskontos wöchentlich, um sich auf dem Laufenden zu halten. Wer eine Handelsstrategie mit hohen Renditeerwartungen realisiert, muss dabei in der Regel auch eine höhere Schwankungsbreite hinnehmen.
Die Einschätzung des eigenen Handelssystems kann auf Grundlage verschiedener Kennzahlen durchgeführt werden. Es kann sich durchaus lohnen, die eigenen Handelsentscheidungen rückblickend zu analysieren, um die Handelsstrategie gegebenenfalls anzupassen beziehungsweise zu optimieren.
Niedrige Trefferquote durch anfängliche Fehler
Beim Einstieg in den Börsenhandel können sich anfängliche Fehler ergeben, die die Trefferquote klein halten. Aus Fehlern kann man lernen. An dieser Stelle soll noch einmal das Trading-Tagebuch in Erinnerung gerufen werden. Wer die Schritte beim Trading festhält, kann diese später analysieren. So kann vermieden werden, die gemachten Fehler, noch einmal zu begehen. Gerade bei Börsenneulingen können Emotionen das Trading-Verhalten beeinflussen. Wer Regeln für das Trading aufgestellt hat, sollte sich auch daranhalten. So können Entscheidungen vermieden werden, die auf Emotionen wie Angst und Gier beruhen.
Eine hohe Trefferquote hat auch einen psychologischen Aspekt für Trader. Wer eine hohe Trefferquote verzeichnen kann, tritt mitunter selbstbewusster im Handel auf. Die Gefahr die hierbei jedoch besteht, ist, sich zu überschätzen und zu viel Risiko einzugehen. Zu hinterfragen, ob die angewendete Handelsstrategie tatsächlich funktioniert, kann bei einer verhältnismäßig hohen Quote an Verlusttrades Sinn machen.
Um zu erfahren, welche Orderarten für den Handel verwendet werden können, ist ein Blick in das Leistungsspektrum des Brokers erforderlich. Positionen können mit Orderzusätzen wie Stopp-Loss versehen werden, um Gewinne mitzunehmen und natürlich auch um Verluste zu begrenzen. Die Stopp-Marke kann dabei angeben, zu welchem Limit die Position geschlossen beziehungsweise der gehandelte Basiswert verkauft wird.
Wissen erweitern und Fehler vermeiden
Um die Chancen und Risiken beim Trading besser einschätzen zu können, ist es wichtig, das Wissen rund um den Börsenhandel zu erweitern. Dabei zeigen sich nicht nur die spezifischen Eigenschaften der verschiedenen Finanzprodukte wissenswert. Die Finanzanalyse kann mithilfe verschiedener Tools angegangen werden, um die Eintrittswahrscheinlichkeit näher zu bestimmen. Wer Indikatoren in die Kursanalyse einbindet, kann den Umgang mit diesen technischen Hilfsmitteln zunächst üben.
Dazu kann ein kostenloses Demokonto eröffnet werden. Ein solches Übungskonto findet sich im Leistungsspektrum einiger Broker. Die Nutzung ermöglicht nicht nur die Chartanalyse auszuprobieren, sondern zudem auch Strategien risikofrei zu testen. Es gibt verschiedene Faktoren, die Einfluss auf das Trading-Ergebnis haben – also darauf, ob ein Trade im Gewinn oder mit einem Verlust endet. Der richtige Einstiegszeitpunkt stellt dabei nur einen Faktor dar. Wenn ein günstiger Handelszeitpunkt ausgemacht wurde, gilt es, den Trade weiterhin erfolgreich zu verwalten. Somit ist für einen Gewinntrade wichtig, dass auch ein günstiger Ausstiegszeitpunkt gewählt wird. Mit den nachfolgenden Möglichkeiten präsentieren verschiedene Broker lehrreiche Inhalte, mit denen das Trading-Wissen ausgebaut werden kann:
- eBooks
- Webinare
- Schulungen
Wer seine Trefferquote erhöhen möchte, benötigt mitunter etwas Geduld. Den Erfahrungsschatz aufzubauen, bedarf einiger Zeit. Darüber hinaus müssen sich gerade Einsteiger mit den unterschiedlichen Handelssystemen vertraut machen, um sinnvolle Trading-Regeln aufstellen zu können.
Fazit: Trefferquote gibt keinen Aufschluss über erzielten Profit
Die Trefferquote ist eine Kennzahl, die sich nützlich für die Beurteilung der eigenen Handelsstrategie zeigen kann. Wer die Trefferquote berechnen möchte, benötigt dafür die Anzahl der getätigten Trades und die Anzahl der Trades, die im Gewinn geendet sind. Wenn die Trefferquote berechnet wurde, haben Trader einen prozentualen Zahlenwert zur Hand. Der Wert gibt jedoch keine Auskunft darüber, ob die Handelsaktivität insgesamt profitabel ist. Dieser veranschaulicht lediglich das Verhältnis zwischen Gewinn- und Verlusttrades.
Wer häufige Verlusttrades hinnehmen muss, reagiert darauf mitunter frustriert. Die Kenntnisse im Handel können ausgebaut werden, sodass Chancen und Risiken womöglich besser abgeschätzt werden können. Dabei kann sich nicht nur fachliche Literatur hilfreich zeigen, sondern auch ein Demokonto. Um mehr über die Profitabilität der verwendeten Handelsstrategie zu erfahren, können weitere Kennzahlen hinzugezogen werden. Wer hohe Renditen erzielen möchte, muss in der Regel auch ein hohes Risiko eingehen, was nicht außer Acht zu lassen ist.