Wie funktioniert der On-balance volume?
Bevor der On-balance volume Indikator eingesetzt wird, ist es wichtig, sich über die Funktionsweise zu informieren. Zum besseren Verständnis möchten wir zunächst auf den Begriff „kumulativ“ eingehen, denn es handelt sich beim OBV, um einen kumulativen Indikator. Nicht ohne Grund wurde der Indikator daher bereits im Jahr 1946 von Woods und Vignolia als „cumulative volume“ präsentiert. Bekannt wurde der OBV im Jahr 1963 durch Joseph Granville. Das kumulative Verhalten des Indikators summiert das Handelsvolumen jedes Tages, und zwar in Abhängigkeit vom Stand des jeweiligen Schlusskurses.
Wenn der Kurs im Vergleich zum vorherigen Handelstag gestiegen ist, dann fließt dies in die Berechnung des OBV ein, was einen steigenden Indikator zur Folge hat. Wenn der Kurs hingegen im Vergleich zum vorherigen Handelstag gesunken ist, dann folgt hieraus ein niedrigerer OBV. Mit dem On-balance volume Indikator können Charttechniker das kumulative Gesamtvolumen berechnen. Dabei werden je nach Stand des Schlusskurses negative oder positive Werte addiert.
Hinsichtlich der Kursbewegungen zeigt sich das Handelsvolumen interessant. Beim On-balance volume Indikator stellt das Handelsvolumen einen wichtigen Faktor. Wenn ein Trend besteht, sollte ein entsprechendes Handelsvolumen diesen bestätigen. Bei einem Aufwärtstrend sollten steigende Kurse auch mit einem größeren Handelsvolumen einhergehen. Ebenfalls sollten fallende Kurse von der Entwicklung des Handelsvolumens begleitet werden, um einen Abwärtstrend zu bestätigen.
Welche Analysemöglichkeiten bietet der Indikator?
Auch der On-balance volume Indikator bietet sich für unterschiedliche Analysemöglichkeiten an. Der OBV kann eingesetzt werden, wenn es darum geht, Trends zu bestätigen. Wie im Abschnitt zuvor bereits beschrieben, kann ein Aufwärtstrend vorliegen, wenn steigende Kurse durch eine entsprechende Entwicklung des Volumens begleitet werden. Ein Abwärtstrend kann vermutet werden, wenn fallende Kurse mit einem niedrigeren Handelsvolumen einhergehen. Wenn sich der OBV ändert, legt dies Preisänderungen nahe.
Mit dem On-balance volume Indikator können Anwender Kaufs- und Verkaufssignale erhalten, wenn dieser einen Ausbruch nach oben oder unten anzeigt. Wenn der OBV einen Ausbruch nach unten anzeigt, dann kann dies eine Signal für eine Short-Position darstellen. Wenn der Indikator hingegen einen Ausbruch nach oben anzeigt, kann dies eine Long-Position signalisieren. Bei der Anwendung des Indikators sollten Trader jedoch auch Geduld an den Tag legen und eine Position halten, bis eine Trendumkehr tatsächlich identifiziert wird.
Die Auswertung der Divergenz stellt eine weitere Analysemöglichkeit dar, die mit dem On-balance volume angestellt werden kann. Eine Trendumkehr kann dabei angenommen werden, wenn der OBV Indikator Divergenzen – also Abweichungen – zum Kursverlauf aufweist. Wenn der Kurs des untersuchten Vermögenswerts und der OBV Indikator eine gegenläufige Entwicklung aufweisen, dann kann eine Divergenz festgestellt werden.
Der On-balance volume Indikator im Chart
Was die Berechnung anbelangt, so wird das Volumen zum On-balance volume dazu addiert, wenn der aktuelle Schlusskurs höher als er Schlusskurs des Vortags ist. Hingegen wird das Volumen vom OBV abgezogen, wenn der aktuelle Schlusskurs unter dem Schlusskurs des Vortags ist. Hingegen bleibt der Wert des OBV gleich, wenn sich der Schlusskurs des vorangegangenen Handelstages nicht vom aktuellen Kurs unterscheidet.
Die Bewegung des Indikators kann relativ leicht nachverfolgt werden. Die Darstellung des OBV erfolgt dabei durch eine Linie. Die Veranschaulichung des Indikators kann dabei unterhalb des eigentlichen Kurscharts erfolgen. Wer den OBV verwendet, um eine Trendumkehr zu identifizieren, kann dazu auch mit Trendlinien und Widerständen arbeiten. Eine Standardeinstellung gibt es auch bei diesem Indikator. Diese zeigt sich durch die tägliche Berechnung. Beginnen kann der On-balance volume Indikator bei jedem beliebigen Wert.
Anwender, die sich noch nicht mit der Chartanalyse vertraut machen konnten, können sich über ein kostenloses Demokonto in die Materie einarbeiten. Für die spätere Analyse ist es wichtig, sich mit den Parametereinstellung des Indikators und des Charts auszukennen. Nur so können die Möglichkeiten sinnvoll ausgeschöpft werden. Um die Interpretation der Ergebnisse zu unterstützen, kann der On-balance volume Indikator mit anderen Indikatoren kombiniert werden.
Welche Vermögenswerte können untersucht werden?
Es gibt einige Indikatoren, die ursprünglich für die Analyse an bestimmten Märkten entwickelt wurden. Den On-balance volume Indikator können Anwender für Instrumente aus verschiedenen Anlageklassen verwenden. Gerade bei der Analyse von Aktien können Trader meist unkompliziert auf die erforderlichen Volumendaten zugreifen. Beim Handel mit Aktien gibt das Volumen die Anzahl an Aktien an, die gehandelt wurden. Wer den On-balance volume Indikator oder einen anderen volumenbasierten Indikator für die eigene Forex-Strategie verwenden möchte, sollte wissen, dass das Forex-Volumen häufig durch die Anzahl der Ticks bestimmt wird.
Volumendaten bei Forex sind mitunter nur eingeschränkt verfügbar, was dazu führen kann, dass das Ergebnis weniger Aussagekraft hat. Wenn ein Volumen-Indikator im Rahmen der Chartanalyse zum Einsatz kommen soll, sollte dabei bedacht werden, in wie weit Volumendaten für das untersuchte Finanzinstrument zur Verfügung stehen. Wer Aktienindizes mit dem Indikator auf Trends hin untersuchen möchte, sollte auch bei dieser Anlageklasse die Verfügbarkeit der Daten beachten.
Gut zu wissen: Es besteht auch die Möglichkeit das Handelsvolumen eines gesamten Marktes zu betrachten, um mehr über die aktuelle Marktsituation zu erfahren. Wer sich hier näher informieren möchte, findet mehr dazu auch unter dem Begriff „Marktvolumen“. Wenn sich das Marktvolumen ändert, kann dies Aufschluss über die Marktentwicklung geben.
Strategie mit Volumen-Indikator untermauern
Charttechniker können aus einer Vielzahl an technischen Indikatoren wählen, um den Kurs eines Basiswerts zu analysieren. Da stellen Volumen-Indikatoren nur eine Gruppe dar. Innerhalb dieser Gruppe ist der On-balance volume Indikator einer der ältesten Vertreter, was nicht bedeutet, dass dieser außer Acht gelassen werden sollte. Der OBV kann angewendet werden, um Trends zu bestätigen. Neben dem On-balance volume gibt es noch weitere Indikatoren, die auf dem Volumen basieren. Zu diesen zählen unter anderem:
- Positive Volume Index (PVI)
- Negativ Volume Index (NVI)
- Money Flow Index (MFI)
Die Höhe des Handelsvolumens lässt Schlussfolgerungen bezüglich der Handelsaktivität am Markt zu, daher ist das Volumen eine interessante Größe. Volumen-Indikatoren nutzen nicht den Preis eines Vermögenswerts als Grundlage, sodass diese Indikatoren verwendet werden können, um den Markt aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
Innerhalb der volumenbasierten Indikatoren gibt es eine Einteilung in bestimmte Gruppen. So gehört der OBV zu den Indikatoren, für die ein Vergleich mit dem Schlusskurs des vorherigen Handelstages von Interesse ist. Andere Indikatoren ziehen zur Berechnung die Kursentwicklung innerhalb eines Tages mit ein. Darüber hinaus gibt es bei den Volumen-Indikatoren auch Vertreter, die sich nur mit dem Handelsvolumen befassen, ohne dabei die Kursentwicklung miteinzubeziehen. Wer die Entscheidungsfindung mit einem Volumen-Indikator untermauern möchte, sollte sich zunächst über die Möglichkeiten informieren, um einen passenden Indikator auszuwählen.
On-balance volume – die Vor- und Nachteile
Wer sich bereits mit den unterschiedlichen Gruppen von Indikatoren befasst hat, weiß, dass man durch Volumen-Indikatoren einen anderen Blickwinkel erhält. Mit dem On-balance volume können Handelsvolumen und Preis miteinander in Relation gesetzt werden. Dabei besteht die Annahme, dass Änderungen des OBV-Wertes einer Preisänderung vorausgehen.
Indikatoren wie der OBV kommen zur Anwendung, um Trends zu bestätigen. Wenn sich der Indikator jedoch in einer Seitwärtsbewegung befindet, können dadurch keine Rückschlüsse bezüglich eines eindeutigen Trends angestellt werden. Hier ist eine Schwachstelle des Indikators erkennbar. Für die Berechnung volumenbasierter Indikatoren sind vollständige Volumendaten erforderlich. Nicht für alle Finanzinstrumente liegen die Volumenangaben vollständig vor, was eine aussagekräftige Analyse erschwert.
Die Vor- und Nachteile im Überblick:
Vorteile:
- OBV-Wert kann Kursentwicklung vorauslaufen
- Trendumkehr identifizieren
- Berechnung relativ unkompliziert nachvollziehen
- günstige Kauf- und Verkaufsgelegenheiten ermitteln
Nachteile:
- Schwachstellen in Seitwärtsphasen
- Kombination mit anderen Indikatoren angebracht
Stärken und Schwächen zeigt auch der On-balance volume auf. Um günstige Handelsgelegenheiten zu ermitteln, kann sich der Indikator hilfreich erweisen. Eine Korrektur der Kursbewegung zu identifizieren, kann sich für die Handelsentscheidung nützlich zeigen. Jedoch unterliegen Kurse Schwankungen, die nicht sicher prognostizierbar sind. Daher kann der OBV unterstützend eingesetzt werden. Eine Anwendung des Indikators mit anderen Tools ist durchaus sinnvoll.
Fazit: Mögliche Richtungswechsel ausmachen
Das Handelsvolumen spielt beim On-balance volume Indikator eine entscheidende Rolle. Der Indikator wird verwendet, um das kumulative Gesamtvolumen zu berechnen. Wenn der Kurs im Vergleich zum Vortag steigt, wird das Volumen zum OBV addiert. Hingegen wird das Volumen vom OBV subtrahiert, wenn der Kurs fällt. Besteht eine Divergenz zwischen dem OBV und dem Kurs des Basiswerts, dann deutet dies einen Trendwechsel an. Mithilfe des Indikators können Kauf- und Verkaufssignale generiert werden. Um Trendwenden zu identifizieren, können Trendlinien und Widerstände verwendet werden.
Der On-balance volume gehört zu den Volumen-Indikatoren. Für ein aussagekräftiges Ergebnis ist es von Interesse, dass die Volumenangaben vollständig verfügbar sind. Wer sich in die Materie einarbeiten möchte, kann dies über ein Übungskonto ein sogenanntes Demokonto tun. Hier können sich Trader mit der Chartanalyse befassen und den Umgang mit verschiedenen Tools erlernen. Es kann kein deutlicher Trend ausgemacht werden, wenn sich der OBV Indikator in einer Seitwärtsbewegung befindet.