Wissenswertes zur Geschichte des Ichimoku Indikators
Alles auf einen Blick – das ist nicht nur das Ziel dieses Ratgebers, sondern gleichzeitig auch die ungefähre Übersetzung des Indikators Ichimoku Kinko Hyo. In seiner Kurzform ist dieser als „Ichimoku“ nicht nur in seinem Ursprungsland Japan bekannt. Trader auf der ganzen Welt wenden die Methode der technischen Analyse seit Jahrzehnten an. Die Ichimoku Strategie basiert auf Candlestick-Charts und hilft dabei, Prognosen für zukünftige Kursentwicklungen zu treffen.
Veröffentlicht wurde der Ichimoku Indikator im Jahr 1968 durch den japanischen Journalisten Goichi Hosada. Dieser entwickelte die Technik über Jahrzehnte hinweg, bevor er sie der Öffentlichkeit vorstellte. Diese Vorbereitungszeit dürfte ein Grund dafür sein, warum sich die Technik auch nach einem halben Jahrhundert noch erfolgreich anwenden lässt. Immerhin sind in den Folgejahren zahlreiche neue Indikatoren veröffentlicht worden. Im Gegensatz zu vielen anderen wird der Ichimoku Kinko Hyo aber nicht nur aus einer Indikatorlinie gebildet. Er setzt sich aus fünf unterschiedlichen Linien zusammen, die allesamt eine bestimmte Aussagekraft besitzen. Weiterhin bilden zwei dieser Linie die Kumo. Dabei handelt es sich um eine Wolke, die je nach Kursverlauf sowohl als Widerstand als auch als Unterstützung dienen kann.
Bedingt durch die zahlreichen Informationen, die das Indikatorsystem bietet, kann der Ichimoku innerhalb zahlreicher CFD Handelsstrategien eingesetzt werden. Es handelt sich dabei um einen vorausschauenden Indikator, der Handelssignale zum Verkauf und Kauf eines Basiswertes liefert und eine Vorausschau auf zukünftige Entwicklungen zulässt. Im Gegensatz zum Trading nach Trendfolgeindikatoren haben Anleger so die Möglichkeit, mögliche Kursentwicklungen frühzeitig zu erkennen.
Wo Trader die Ichimoku Strategie einsetzen können
Wer die CFD Strategie gerne anwenden möchte, muss zunächst den passenden Broker finden. Wer bester CFD Broker ist, kann pauschal jedoch nicht beantwortet werden. Wir empfehlen daher, mehrere Broker miteinander zu vergleichen und dabei auch diverse Gesichtspunkte Wert zu legen. Zu diesen gehören unter anderem:
- Kosten für Anmeldung und Depotführung
- Ein- und Auszahlungsmöglichkeiten
- Handels- und Transaktionsgebühren
- Auswahl an Basiswerten
- Vorhandensein eines Demokontos
Jeder Trader legt bei der Wahl des Brokers Wert auf andere Gesichtspunkte. Daher ist ein solcher CFD Broker Vergleich alternativlos, um die für den Trader beste Alternative herauszufiltern. Hilfreiche Aufschlüsse kann dabei ein Demokonto liefern. Ein solches wird von Brokern meist kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Mindestnutzungsdauer liegt in der Regel bei 30 Tagen, einige Broker gewähren jedoch auch unbegrenzten Zugriff auf das Demokonto. Auf diesem kann der Handel unter Realbedingungen vollzogen werden, der Broker stellt hierzu ein virtuelles Kapital zur Verfügung.
Da bei der Nutzung des Demokontos in der Regel die Tradingsoftware genutzt wird, die auch auf dem Live-Konto zur Anwendung kommt, kann dabei auf einen weiteren Punkt geachtet werden. Wer Ichimoku anwenden will, sollte nämlich sicher gehen, dass der Indikator auf der Handelsplattform auch tatsächlich zur Verfügung steht. Dieser kann anschließend dann nicht nur für den Handel mit CFDs genutzt werden, er ist beispielsweise auch beim Handel mit Aktien, Forex, Indizes, Rohstoffen und ETFs anwendbar.
Aus diesen Linien setzt sich der Ichimoku Indikator zusammen
Während viele Indikatoren nur aus einer Linie bestehen, hebt sich dieser Indikator deutlich von der Masse ab. Das Ichimoku Kinko Hyo Handelssystem besteht aus insgesamt fünf Linien, die als zentrales Element eine Wolke ausbilden. Zunächst wollen wir uns aber anschauen, was die fünf Linien aussagen.
- Kijun-sen Linie: Diese Linie wird aus dem gleitenden Durchschnitt (GD) des jeweils höchsten und niedrigsten Kurses der vergangenen 26 Zeitperioden errechnet. Sie wird als „Standardlinie“ bezeichnet und zeigt die Richtung des Marktes an.
- Tenkan-sen Linie: Die Berechnung erfolgt wie bei Kijun-sen anhand der Mittelwerte von höchstem und niedrigsten Kurs. Jedoch wird ein kürzerer Zeitabstand gewählt: 9 Perioden. Sie wird als „drehende Linie“ bezeichnet.
- Senko span A Linie: Diese Linie errechnet sich aus dem Mittelwert von Standardlinie und drehender Linie. Als Zeitspanne werden 26 Tage gewählt, allerdings wird die Linie für diesen Zeitraum in die Zukunft projiziert. Daher ist sie auch unter dem Namen vorauseilende Linie bekannt.
- Senko span B Linie: Die zweite vorauseilende Linie. Auch sie wird für einen Zeitraum von 26 Tagen in die Zukunft projiziert. Zur Berechnung der Mittelwerte werden jedoch die letzten 52 Zeitperioden herangezogen.
- Chikou span Linie: Sie trägt alternativ den Namen verzögerte Linie. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Linie durch eine Rückwärtsprojektion des Kurses entsteht. Dabei wird dieser um 26 Perioden zurück verschoben.
Eine Besonderheit des IKH besteht darin, dass die Linien nicht nur die Richtung und die Stärke des Trends anzeigen. Sie definieren außerdem, wie stark oder schwach ein Signal ist.
Senko span A und Senko span B bilden eine Wolke
Wie bereits angesprochen wurde, besteht die Grundlage dieser CFD Handelsstrategie nicht allein aus fünf Linien. Ein elementarer Bestandteil des Handelssystems der Ichimoku Strategie ist weiterhin „Kumo“, was übersetzt Wolke bedeutet. Diese muss jedoch nicht in den Chart eingezeichnet werden. Sie entsteht durch die beiden vorauseilenden Linien Senko span A und Senko span B. Der Bereich, der von beiden Linien umschlossen wird, wird als Kumo bezeichnet.
Da die beiden Linien einen Bereich von 26 Tagen in der Zukunft umschließen, können Trader durch Nutzung dieser CFD Trading Strategie Erkenntnisse bezüglich kommender Entwicklungen gewinnen. So können unter anderem Erkenntnisse darüber gewonnen werden, ob es einen Trendwechsel oder ein Handelssignal geben wird. Außerdem zeigen die Kanten der Wolke an, wo zukünftig mögliche Widerstand- und Unterstützungsniveaus zu finden sein könnten.
Welche Informationen liefern die Linien außerdem?
Zwei der Linien wurden hinsichtlich ihrer Eigenschaften nun näher beschrieben. Senko span A und Senko span B bilden die obere und untere Kante des Kumo (Wolke). Dadurch können neben aktuellen Widerstandspunkten auch zukünftige identifiziert werden. Doch auch den weiteren Linien kommt eine Bedeutung zu. So handelt es sich bei der rückständigen Chikou span Linie ebenfalls um eine Hilfslinie zum Auffinden von Unterstützungen und Widerständen.
Die Linie, die aus den höchsten Hochs und tiefsten Tiefs der letzten 26 Tage gebildet wird, Kijun-sen, besitzt ebenfalls interessante Eigenschaften. Im Rahmen einer CFD Handelsstrategie mit Ichimoku Kinko Hyo kann diese beispielsweise als Trailing-Stop-Linie bezeichnet werden.
Welche Erkenntnisse entstehen, wenn sie die Linien kreuzen
Erwähnt wurde bereits die Tatsache, dass die Ichimoku Strategie Signale zum Kauf oder Verkauf eines Basiswertes liefern kann. Dadurch kann der Indikator innerhalb einer Strategie beim Aktien-, Devisen-, Anleihen-, Future-, Rohstoff- und Optionenhandel eingesetzt werden. Doch hierzu ist wichtig zu wissen, wann genau ein Signal entsteht und wie dieses gedeutet werden kann. Die Interpretation des Handelssystems ist folgendermaßen möglich:
- Ein Kaufsignal entsteht, wenn die Kijun-Sen-Linie die Tenkan-Sen-Linie nach oben kreuzt. Im umgekehrten Fall entsteht ein Verkaufssignal. Aus diesem Grund werden die beiden Linien auch als Signallinien bezeichnet.
- Die beiden vorauseilenden Linien bieten mehrere Informationen. Zum einen dienen sie als Unterstützungszone in CFD Trading Strategie, wenn die Kurse über beiden Linien liegen. Befindet sich der Kurs hingegen unter den beiden Linien, so muss die Wolke als Widerstand interpretiert werden.
- Als konventionelle CFD Strategie gilt der Handel nach einem Kumo Breakout. Hierzu muss der Markt eine Bewegung von oben oder unten durch die Wolke hindurch vollziehen. Dieses Ereignis wird daher auch als Ausbruch bezeichnet.
Praxisbeispiel: so wird die CFD Strategie angewandt
An dieser Stelle möchten wir nun näher auf die zuletzt genannte Strategie eingehen, in welcher IKH zur Anwendung kommen kann. Konkret gesagt handelt es sich dabei um den Kumo Breakout oder Kumo Ausbruch. Da die Wolke einen starken Widerstand darstellt, kann ein Ausbrechen des Kurses aus dieser als eindeutiges Signal gewertet werden. Ein Signal zum Verkaufen entsteht dabei, wenn der Kurs nach unten aus der Wolke ausbricht. Im Gegensatz dazu entsteht ein Kaufsignal, wenn der Kurs nach oben ausbricht.
Wann ist ein guter Zeitpunkt für den Einstieg? Zunächst sollten Trader darauf achten, welchen Verlauf die Wolke nimmt. Handelt es sich um einen waagerechten Verlauf, so ist ein Einstieg mit erhöhtem Risiko verbunden. Die Handelsstrategie ist nun anfällig für Fehlsignale, da ein Breakout in trendlosen Phasen auch durch erhöhte Volatilität des Marktes entstehen kann. Ist dem nicht so, erfolgt der Einstieg, sobald die erste Kerze außerhalb der Wolke abgeschlossen hat.
Für den Gewinn entscheidend ist außerdem der Zeitpunkt des Ausstiegs. Zu diesem Zweck sind Trader angehalten, einen Stop Loss zu platzieren. Diese Order wird direkt unterhalb der Wolke platziert und nachfolgend stetig angepasst. So fungiert der Stop Loss auf ähnliche Art und Weise wie ein Trailing Stop.
Als mögliche Order kommt weiterhin Take Profit in Frage. Wie bei Trendfolgesystemen üblich besteht eine Möglichkeit zur Definition des Take Profit über relevante Widerstände. Alternativ ist ebenfalls eine Definition dieser Bereiche mit Fibonacci möglich.
Praxisbeispiel 2 zur Anwendung der Ichimoku CFD Strategie
Auch die nachfolgend beschriebene CFD Handelsstrategie wurde bereits kurz angerissen, ohne dabei näher ins Detail zu gehen. Es handelt sich dabei um das Kreuzen von Tenkan-sen und Kijun-sen. In der Anwendung ist diese Strategie vergleichbar mit vielen Trendfolgesystemen, bei denen ein langsamer von einem schnellen SMA geschnitten wird. Auf Ichimoku übertragen bedeutet dies, dass ein Kaufsignal entsteht, wenn Tenkan-sen den Kijun-sen von unten nach oben kreuzt. Ein Signal zum Verkaufen entsteht dementsprechend, wenn Tenkan-sen den Kijun-sen von unten nach oben kreuzt.
Doch auch hier ist zu berücksichtigen, dass es in Seitwärtsphasen des Marktes zu Fehlsignalen kommen kann. Aus diesem Grund ist nicht nur das Kreuzen selbst zu beachten, auch die Lage des Kreuzens ist von Bedeutung. Drei Fälle werden dabei unterschieden:
- Ein starkes Kaufsignal entsteht, wenn sich die beiden Indikatorlinien oberhalb der Kumo kreuzen.
- Ein neutrales Kaufsignal entsteht, wenn sich die beiden Indikatorlinien innerhalb der Kumo kreuzen.
- Ein schwaches Kaufsignal entsteht, wenn sich die beiden Indikatorlinien unterhalb der Kumo kreuzen.
Zur Bestätigung des Signals muss außerdem der Chikou Span berücksichtigt werden. Erst wenn dieser über seinem Kerzenkörper notiert, liegt eine Bestätigung für ein Kaufsignal vor. Bei gleichzeitiger Notierung über der Kumo handelt es sich sogar um eine starke Signalbestätigung. Der Einstieg sollte auch hier erfolgen, nachdem eine Kerze in Richtung der Kreuzung abgeschlossen hat. Als Ausstiegspunkt gilt die Kreuzung der Linien in Gegenrichtung.
Orderarten wie Stop Loss und Take Profit können bei dieser Strategie ebenfalls eingesetzt werden. Eine Empfehlung für den richtigen Zeitpunkt gibt es hier jedoch nicht.
Ichimoku Strategie bietet zahlreiche Signale und Interpretationsmöglichkeiten
Zum Abschluss des Ichimoku Ratgebers möchten wir alle genannten Fakten nochmal übersichtlich sammeln. So können Trader diese CFD Trading Strategie leichter mit anderen Strategien und Handelssystem vergleichen und diejenige herausfiltern, die am besten zu den eigenen Handelsgewohnheiten passt. Auf die gleiche Art und Weise empfehlen wir außerdem auch einen CFD Broker Vergleich, bevor es zur Anmeldung bei einem Anbieter und der anschließenden Kapitalisierung des Handelskonto kommt.
Der hier vorgestellte Indikator ist mit einigen Vorteilen verbunden. Wie die deutsche Übersetzung bereits andeutet, bietet er zahlreiche Informationen auf einen Blick – auch wenn die Darstellung im Chart für Anfänger auf den ersten Blick unübersichtlich scheinen mag. Nach einiger Erfahrung im Umgang mit dem Indikator können Trader diesen im Handel mit CFDs und anderen Finanzinstrumenten einsetzen. Die Indikatorlinien stellen unter anderem Kauf- und Verkaufssignale dar, außerdem Widerstände und Unterstützungen.
Empfehlenswert ist es, die gewonnenen Erkenntnisse unter Zuhilfenahme weiterer Indikatorlinien zu überprüfen. Ansonsten kann es aufgrund eines seitwärts gerichteten Marktes zu Fehlsignalen kommen, die einen finanziellen Schaden für den Anleger nach sich ziehen. Bevor Ichimoku auf dem Live-Handelskonto zum Einsatz kommt, sollten Anleger die Strategie auf einem Demokonto testen. Melden Sie sich daher nach einem Vergleich bei einem Broker an und testen sie die Strategie risikofrei in der Praxis.