GEBÜHREN
Für welchen Kryptobroker Sie sich entscheiden ist immer ein Frage der Gebühren und Handelskosten. Als Einsteiger müssen Sie an dieser Stelle über einen Punkt Bescheid wissen. Kryptowährungen handeln Sie entweder physisch über spezielle Kryptobörsen oder indirekt als Derivat. Warum diese Unterscheidung an genau dieser Stelle? Ganz einfach: Die Entscheidung für eine der beiden Varianten beeinflusst die Kosten. Eines ist dem Trading auf Bitcoin und Co. allerdings gemein. Die Eröffnung ist (oder besser sollte) kostenlos sein.
Uns ist in den Tests auch kein Broker aufgefallen, bei dem Sie bereits an dieser Stelle zur Kasse gebeten werden. Wo ist dann der Haken? Trader, die mit Derivaten auf Kryptocoins handeln, landen sehr schnell bei CFD Brokern. CFD steht für Contract for Difference oder einfach Differenzkontrakt. Hier werden Gebühren unter in Form:
- des Spreads
- Overnight-Positionen
erhoben. Der Spread ist die Differenz zwischen dem Buch- und Briefkurs (An- und Verkaufskurs). Als Einsteiger stellen Sie sich einfach vor, zum Zeitpunkt X eine Position zu eröffnen und eine identische Position zu schließen. Das Ergebnis ist nicht ausgeglichen, sondern eine Differenz – der Spread. Im direkten Handel kann Ihnen dieser Spread ebenfalls begegnen. Viele Kryptobörsen setzen hier aber auf feste Provisionssätze.
Behalten Sie einen wichtigen Aspekt im Auge, der vor allem für die CFD-basierten Kryptobroker gilt. Es können Serviceentgelte anfallen, die auf verschiedene Leistungen erhoben werden. Was dies im Einzelnen heißt, variiert von Broker zu Broker. Zusätzliche Gebühren fallen uns in der Praxis aber beispielsweise für:
- Profi-Module zur Handelsplattform
- Echtzeitkurse
- Steuerdokumente usw.
auf.
An dieser Stelle müssen wir auch zum Blick auf die Zahlungsrichtlinien raten. Leider hält ein Teil der Broker hier eine unangenehme Überraschung parat. Sie werden bei einigen Zahlungsmethoden bereits für die Einzahlung auf das Handelskonto zur Kasse gebeten. In unseren Augen ein No Go. Rechnen Sie parallel damit, dass Auszahlungen kostenpflichtig sein können.
Nicht unerwähnt lassen wir an diesem Punkt die Margin. Diese steht in direktem Zusammenhang mit dem Hebel (Leverage). Um die entsprechenden Hebel zu traden, muss eine Sicherheitsleistung hinterlegt sein. Für das Öffnen der Position ist die Initial Margin Pflicht. Darüber hinaus brauchen Sie die Maintenance Margin. Ohne diese kann das System die Position nicht offenhalten. Die Höhe der Sicherheitsleistung korreliert immer mit dem Hebel.
KONTOTYPEN
Damit Sie erfolgreich auf Kryptowährungen handeln, braucht es ein Handelskonto/Depot. Sprich: Anleger kommen am Kryptobroker nicht vorbei. Welche Konten Sie eröffnen können, legen die Broker letztlich für sich selbst fest. In unseren Tests sind uns drei mögliche Modelle aufgefallen:
- Retail-Konten (für den Privat- und Kleinanleger)
- Pro-Depots
- Trading für Institutionelle Anleger.
Was die Handelskonten voneinander abhebt, ist der Umfang verfügbarer Assets. Gerade zwischen dem Retail-Konto und einem Pro-Account gibt es einen weiteren großen Unterschied. Seit August 2018 gelten für Retail-Kunden gesetzlich limitierte Hebel. Für das Anlagesegment der Krypto-CFDs dürfen diese nicht mehr über 2:1 liegen. Professionellen Tradern dürfen deutlich höhere Hebel angeboten werden.
Achtung: Sie können nicht einfach ein Pro Konto registrieren. Broker sind verpflichtet, einen gewisse Backround zu prüfen. Für die Einstufung müssen eine vorgeschriebene Zahl an Trades pro Jahr, eine hohe Anlagesumme und Erfahrung nachgewiesen werden.
Wenn Sie die Unterschiede zwischen Kryptobrokern vergleichen, sollten Sie in der Lage sein, die folgenden Fragen zu beantworten: Welche Services erhalte ich mit jedem Konto? Wie unterscheiden sich die Konten? Gibt es Angebote für Geschäftskunden?
PLATTFORMEN
Kryptobroker setzen auf ein breites Spektrum verschiedener Plattformen. Was die für Sie passende Lösung darstellt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Einerseits steht als Frage im Raum, wie gut die jeweilige Plattform in Bezug auf die Usability abschneidet. Einfach Bedienbarkeit durch eine intuitive Nutzeroberfläche sowie:
- Individualisierbarkeit der Charts
- umfangreiche Indikatoren
sind nur drei Aspekte. Wie werden die verschiedenen Anforderungsprofile der Anleger seitens der Broker gelöst. Viele Anbieter setzen hier auf:
- clientbasiert Trading Desks
- externe Plattformen
- mobile Trading Apps.
Hinsichtlich der clientbasierten Trading-Plattformen sprechen viele Broker von Trader Workstation. Teils müssen Sie für deren Nutzung Software herunterladen, oft lassen sich solche TWS aber auch über den mobilen Browser öffnen – als Web Trader.
Bei den extern entwickelten Plattformen für den Handel geht der Trend zu MT4 und MetaTrader 5. Beide werden oft als Basisversion für den Einstieg in die Welt der professionellen Plattformen von Brokern zur Verfügung gestellt. Ein Upgrade auf die Pro-Version ist möglich – allerdings mit zusätzlichen Kosten verbunden. Was beide Versionen auszeichnet ist die umfassende Professionalität. Diese bedeutet allerdings auch, dass Sie als Anleger Zeit in die Einarbeitung investieren müssen.
Von den Plattformen profitieren Sie auch durch die leistungsstarken Analysetools. Über den Chart lassen sich verschiedene Indikatoren legen. Deren Aufgabe: Das Erkennen von Handelssignalen. Mit deren Hilfe entwickeln Anleger Strategien, um Trends zu folgen und im besten Fall vor anderen Tradern die Kursentwicklung zu antizipieren.
Ein letzter Punkt ist die Möglichkeiten für mobiles Trading. Dieser Bereich hat in den letzten Jahren massiv an Bedeutung gewonnen. Hinsichtlich der Usability kommt es auf verschiedene Faktoren an. Die Messlatte liegt ähnlich hoch wie im Bereich der TWS. Heißt: Die Trading App muss nicht nur gut erreichbar sein. In Bezug auf die Darstellung des Charts und dessen Auswertung müssen ähnlich leistungsfähige Werkzeuge zur Verfügung stehen.
BENUTZERFREUNDLICHKEIT
Nutzerfreundlichkeit hat auch im Fall der Kryptobroker viele Gesichter. Auf den ersten Blick sehen Sie, ob das Angebot der Website auf deutsche Anleger zugeschnitten ist oder sich der Broker eher an ein internationales Publikum richtet. Sofern dies der Fall ist, wird die Website komplett in englischer Sprache bleiben. Eine lückenlose Lokalisation ist in unseren Augen insofern wichtig, als dass hier der Grundstein zu vielen Missverständnissen vermieden werden kann.
Ein wesentlicher Bestandteil der Website ist die Navigation – sie sollte strukturiert sein und Sie schnell durch die Website führen. Die Ein-Klick-Navigation ist eine besonders beliebte Funktion, mit deren Hilfe Sie alles auf Anhieb finden. Auf der Website müssen Sie leichten Zugang zu Informationen wie Kontaktoptionen, Kostenmodelle und Gebühren, Angebote, Kontotypen und Nutzungsbedingungen haben. Weitere allgemeine Informationen zum Broker und ein FAQ-Bereich können ebenfalls hilfreich sein.
KUNDENSUPPORT
Der Handel kann ein problematisches Unterfangen sein, insbesondere bei einer neuen Anlageklasse wie Kryptowährungen kann es Schwierigkeiten geben. Es ist ungemein wertvoll, ein fantastisches Kundensupport-Team zu haben. Daher legen wir bei AskTraders besonderen Wert auf diesen Teil unserer Broker-Analyse.
Viele Broker bieten ein Live-Chat Modul an, und Sie können den Kundensupport in der Regel über telefonische Hotlines, E-Mail oder ein Kontaktformular erreichen. Die Kontaktaufnahme mit dem Kundendienst ist in vielen Fällen kostenlos.
Ebenso wichtig sind die Sprachen, die vom Support gesprochen werden. In den meisten Fällen sprechen die Mitarbeiter Englisch, aber viele Broker bieten auch andere Sprachen an. Es kann auch unterschiedliche Support-Level geben, die von Ihrem Kontotyp abhängen. Wenn Sie beispielsweise über ein VIP- oder Platin-Konto verfügen, können Sie möglicherweise auf ein höheres Support-Level zugreifen. Abhängig von der Art Ihres Kontos stellen Ihnen einige Broker vielleicht sogar einen persönlichen Kontomanager zur Verfügung.
ZAHLUNGSMETHODEN
Wenn Sie ein neues Konto eröffnen, müssen Sie Geld einzahlen, bevor Sie mit dem Handel beginnen können. Wenn Sie erfolgreich sind, möchten Sie Ihre Gewinne auf Ihr Bankkonto zurücküberweisen. Um bei unseren Nachforschungen gründlich vorzugehen, müssen wir die angebotenen Zahlungsmethoden prüfen.
Die meisten Kryptobroker akzeptieren Kreditkarten, Überweisungen und Online-Zahlungsdienstleister wie Neteller oder Skrill. Darüber hinaus können Sie natürlich ein Krypto-Handelskonto mit Kryptowährungen eröffnen. Eine Kreditkarte ist jedoch nach wie vor ein beliebtes Zahlungsmittel, da Transaktionen unkompliziert und in kurzer Zeit abgewickelt sind. Obwohl Banküberweisungen als sehr sicher angesehen werden, dauert ihre Verarbeitung in der Regel lange. Bei vielen Kryptobrokern können Sie überdies elektronische Wallets wie Skrill, Neteller und PayPal für Ein- und Auszahlungen nutzen. Diese Methoden sind aufgrund ihrer Transaktionsgeschwindigkeit sehr beliebt.
Wie im Gebührenbereich weiter oben auf dieser Seite erwähnt, berechnen einige Broker Gebühren für Ein- und Auszahlungen. Denken Sie also daran, dies in Betracht zu ziehen. Es können auch bestimmte Beschränkungen für die Einzahlung oder Auszahlung vorgegeben sein, beispielsweise die Möglichkeit, nur ein Minimum von 100 GBP einzuzahlen. Einige Anbieter erlauben nur eine bestimmte Anzahl von kostenlosen Auszahlungen pro Monat, und jede weitere Überweisung kann mit einer Gebühr verbunden sein. Es ist nicht selten der Fall, dass Broker Auszahlungen nur mit der gleichen Methode wie bei der Einzahlung zulassen.
ZUSATZ- LEISTUNGEN
Was viele Kryptobroker unterscheidet, sind Details. Dazu gehören auch die Zusatzangebote. Viele setzen hier auf verlockende Features. Dazu zählen unter anderem:
- Aus- und Weiterbildungsinhalten
- Branchennachrichten
- Seminare mit Finanzexperten
- Blogs und Analysen.
Wie die Broker in den einzelnen Bereichen in die Tiefe gehen, ist sehr starken Schwankungen unterworfen.
Was Sie auf jeden Fall nicht aus den Augen verlieren dürfen, ist das Thema Demokonto. Von vielen Kryptobrokern inzwischen kostenlos eingerichtet, handelt es sich um ein wichtiges Tool. Leider ist es eben nicht überall ohne spezielle Anforderungen verfügbar. In einigen Fällen müssen Sie zuerst Guthaben aufs Handelskonto einzahlen. Andere Broker schalten das Demokonto erst frei, wenn Anleger eine festgelegte Kontostufe erreicht haben. Warum ist uns das Demokonto hier so wichtig?
Mit dessen Hilfe gewinnen Sie als Anleger etwas, was sich im Handel auf Kryptowährungen als unschätzbarer Vorteil herausstellen kann. Sie checken die Handelsplattform auf Herz und Nieren durch, können sich gleichzeitig mit allen individualisierbaren Elementen vertraut machen und haben die Chance, risikolos in einer Sandbox zu testen. Entwickeln Sie mit dem Demokonto ein Gefühl dafür, wie sich die einzelnen Kryptocoins verhalten. Speziell das mit dem Account entwickelte Gefühl für die Indikatoren wird Sie am Ende deutlich weiter bringen. Außerdem erlaubt Anlegern der Demoaccount das Ausprobieren und Testen ganz unterschiedlicher Strategien.
Nur Anbieter, die über ein gut entwickeltes Bildungs- und Schulungsangebot verfügen, verdienen die Auszeichnung „Bester Kryptobroker für Anfänger“. Bildungsangebote kommen nicht nur Anfängern zugute, sondern bieten auch erfahrenen Händlern großartige Einblicke. Einige Broker bieten Seminare an, während andere lediglich einen Blog mit Tipps oder sogar über eine Online-Handelsakademie anbieten. Möglicherweise finden Sie auch andere nützliche Tools wie einen Marktkalender und Aktualisierungen, die Teil des Angebotsbereichs sind.
Welche Inhalte letztlich in den Tutorials und Seminaren auftauchen, unterscheidet sich von Broker zu Broker sehr stark. Sehr gut geeignet ist eine Mischung, die sowohl bei Einsteigern ankommt als auch erfahrenen Tradern einen Mehrwert bringt.
REGULIERUNG UND EINLAGENSCHUTZ
Nun zu einem wichtigen Teil der Recherche für einen Broker. Regulierung und Einlagensicherung sind wichtige Themen, sie sind jedoch keine Garantie dafür, dass Sie einen seriösen Kryptobroker finden. Krypto-Betrug beim Trading kann man nicht vollständig ausschließen. Trotzdem können Sie sicher sein, dass die Eröffnung eines Kontos bei regulierten Anbietern bedeutet, dass diese lizenziert sind, ihre Dienste auf dem Markt anzubieten.
Für die regelmäßige Überprüfung der Abläufe sind die Finanzbehörden verantwortlich. Um zu bestätigen, dass ein Broker reguliert ist, können Sie auf der Website der zuständigen Finanzbehörden nach ihm suchen. Jeder regulierte Broker gibt dies auf seiner Website eindeutig an. Die Einlagensicherung ist von entscheidender Bedeutung, und wir empfehlen, bei der Beurteilung der Broker herauszufinden, mit wie hoher Einlagensicherung Sie rechnen können. Dies bietet zusätzlichen Schutz und sichert Ihr Vermögen im Insolvenzfall bis zu einem bestimmten Betrag.
In Bezug auf Ihre Daten gibt es weitere Checks, die Sie durchführen sollten, wenn Sie sich über Kryptobetrug Sorgen machen. Bei einem Anbietervergleich können Sie darauf achten, dass die Datenübertragung immer verschlüsselt abläuft. Und durch die Wahl eines starken Passworts können Sie selbst zu Ihrer Datensicherheit beitragen.
AUSZEICHNUNGEN
Informationen über einen Broker in der Fachpresse können bei der Beurteilung eines Anbieters hilfreich sein, noch besser, wenn sie von Finanzpresseverbänden stammen. Foren hingegen sind meist weniger zuverlässig. Bei Gewinnen werden positive Meinungen geäußert, während negative Beiträge in der Regel auf persönliche Fehleinschätzungen im Handel oder auf mangelnde Markterfahrung zurückzuführen sind.
Erfahrene Broker oder Broker, die bereits Auszeichnungen wie “Bester Krypto-Anbieter” erhalten haben, werden in der Presse auf sich aufmerksam machen. Viele Broker verlinken auf ihrer Website auf die Berichterstattung der Medien. Nutzen Sie die Gelegenheit und verschaffen Sie sich einen Überblick über die aktuelle mediale Berichterstattung zum Brokers und die von ihm gewonnenen Auszeichnungen.
Wenn ein Broker in der Vergangenheit eine Auszeichnung erhalten hat, ist es immer noch die Mühe wert nachzuschauen, ob er eine neuere Auszeichnung vorweisen kann. Diese Auszeichnungen sind unerlässlich und helfen Brokern, Vertrauen bei ihren Kunden aufzubauen. Verschiedene Krypto-Unternehmen unterziehen die Broker einem Test und vergeben jährlich Prädikate und Auszeichnungen im Krypto-Trading. Sie testen regelmäßig Plattformen, Broker-Support und Sicherheit. Auszeichnungen sind mit Sicherheit ein guter Indikator für die Bewertung eines Brokers. In der Regel listen Broker die von ihnen gewonnenen Auszeichnungen auf ihrer Website auf.
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