Brenntag vermeldete heute die Zahlen zum ersten Quartal 2023. Die Ergebnisse liegen mitunter unter denen des Vorjahresquartal (Q1 2022). Allerdings wurde dies bereits so erwartet. 2022 war für Brenntag ein sehr starkes Jahr.
Ihr Kapital ist in Gefahr
Brenntag liefert erwartete Quartalszahlen/ Bilderquelle: coporate.brenntag.com
Auf den Punkt gebracht
- 449 Mio. EUR Free Cashflow (9x höher als im Vorjahreszeitraum)
- 1,40 EUR Gewinn je Aktie (1,61 EUR in Q1 2022)
- Umsatzerlöse auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums
- 345 Mio. EUR EBITA (-12 % zu Q1 2022)
- Ausblick für 2023 ist bestätigt: EBITA 1,3 bis 1,5 Mrd. EUR für 2023 erwartet
Die im DAX notierte Brenntag Aktie verliert am frühen Morgen leicht. Die Ergebnisse liegen weitestgehend im Rahmen der Erwartungen.
Zwar hatten Analysten im Schnitt etwas weniger gute Zahlen prognostiziert.
Aber im Ganzen gesehen pulverisierte Brenntag die Einschätzungen auch nicht. Hinzu kommt, dass das Unternehmen die weitere Entwicklung im Jahr so einschätzt, wie es bereits kommuniziert wurde.
„Wir haben eine sukzessive monatliche Zunahme der Nachfrage und damit erste Anzeichen für eine positive Mengenentwicklung im zweiten Quartal beobachtet. Dies ist ein zusätzlicher Ansporn für unsere Kolleginnen und Kollegen weltweit, die in diesem schwierigen Umfeld entschlossen daran arbeiten, Geschäftsmöglichkeiten zu realisieren und unser Unternehmen weiterzuentwickeln.“
Dr. Christian Kohlpaintner, Vorstandsvorsitzender der Brenntag SE:
Sollten sich die Erwartungen des Vorstandes erfüllen und Brenntag ein EBIT zwischen 1,3 und 1,5 Mrd. EUR einfahren, dann könnte dies die starken Ergebnisse des Jahres 2022 sogar noch übertreffen (1,34 Mrd. EUR EBIT).
Seit Beginn des Jahres ist die Brenntag Aktie im Augenblick mit über 21 Prozent im Plus.
Auf der Hauptversammlung am 15.06.2023 wird eine Dividende von 2 EUR je Aktie vorgeschlagen. Damit erhalten Aktionäre eine saftige Dividendensteigerung.
Einschätzung der Analysten
- Jefferies: belässt Einstufung bei „Hold“; Kursziel: 76 EUR
- J.P. Morgan belässt Einschätzung bei „Neutral“; Kursziel: 83 EUR
- Baader Bank behält Einstufung bei „Buy“; Kursziel: 99 EUR
Die o.g. Analystenhäuser haben ihre Einschätzung nach Bekanntgabe der Quartalsergebnisse abgegeben. Da die Ergebnisse des Konzerns im Rahmen der Erwartungen lagen, änderte sich an den Einstufungen auch nichts.
Unsere Einschätzung
- Brenntag ist ein Qualitätsunternehmen. Die Aktiengesellschaft ist Weltmarktführer in der Distribution (d.h. Lagerung, Vertrieb, Lieferung usw.) von Chemikalien und Inhaltsstoffen.
- Da auf diesem Gebiet strenge Vorschriften, Regulierungen und Sicherheitsstandards sowie eine gehörige Portion Expertise dazugehören, können Konkurrenzunternehmen nicht einfach beliebig in den Markt eintreten.
- Außerdem ist Brenntag dabei, die Transformation zu einem daten- und technologieorientierten Unternehmen voranzutreiben. Der Konzern sitzt auf einem riesigen Schatz an wertvollen Daten.
- Brenntags Ziel ist es, der „bevorzugte Geschäftspartner im Ökosystem der Distribution von Chemikalien und Inhaltsstoffen“ zu werden.
- Das Jahr 2022 war für Brenntag das mit Abstand beste Jahr der Unternehmensgeschichte. 2023 könnte ähnlich gut aussehen. Für die weiteren Jahre sind Steigerungen zu erwarten.
- Unserer Meinung nach ist die Brenntag Aktie für langfristig orientierte Anleger eine Überlegung wert. Interessant ist die Aktie auch deshalb, weil Investoren hier in ein Segment investieren können, in der die Auswahl an Qualitätsunternehmen eher gering ist. Damit schaffen Anleger eine Diversifikation in ihrem Portfolio.
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