Der Analyst Amit Goel, der im Auftrag der Barclays Bank die Commerzbank beobachtet, hat einen kritischen Kommentar zur weiteren Entwicklung der Commerzbank veröffentlicht. Die Commerzbank Aktie stürzte aufgrund der News um rund fünf Prozent ab.
Ihr Kapital ist in Gefahr
Die Commerzbank Aktie wird derzeit kritisch beleuchtet/ Bilderquelle: commerzbank.de/de/hauptnavigation/presse/presse.html
💡 Auf den Punkt gebracht:
- Barclays senkt ihre Kursprognose zur Commerzbank Aktie von 12,50 EUR auf 10,80 EUR
- Abstufung erfolgte von „Equal Weight“ auf „Underweight“
- Die Analysten schrieben, dass die Gewinne aus dem Zinsüberschuss enttäuschen dürften
Aktueller Commerzbank Aktienkurs:
Allein die News zur Analysten-Einschätzung der Barclays-Bank in Bezug auf die Commerzbank ließ den Aktienkurs des deutschen Geldhauses um rund 5 Prozent nachgeben.
Selbstverständlich wird es nicht nur die Aussage des Analysten sein. Doch er wird maßgeblich dazu beigetragen haben.
Der Barclays Analyst Amit Goel senkte seine Kursprognose um 13,6 Prozent. Er sieht das Kursziel der Commerzbank Aktie bei nunmehr nur noch 10,80 EUR (vorher 12,50 EUR).
Er geht davon aus, dass die Ergebnisse aus dem Zinsüberschuss in naher Zukunft enttäuschen dürften.
Die Quartals-Präsentation der Commerzbank am 4. August 2023 zeigte bereits, dass der Zinsüberschuss in den vergangenen Quartalen zwar zusehends stieg. Der bereinigte Zinsüberschuss aus dem Privat- und Unternehmenskundensegment (PUK) allerdings bereits das zweite Quartal in Folge sank.
Zu einem gesteigerten Gesamtergebnis beim Zinsüberschuss trugen maßgeblich die Segmente Firmenkunden (FK) sowie „Sonstige und Konsolidierung“ (SuK) bei.
Gemäß der jüngsten Analyse könnte die Commerzbank derzeit den Zenit ihres Zinsüberschusses erreicht haben.
Angesichts der aktuellen Marktdynamik und den vorliegenden Finanzdaten ist es möglich, dass die Erwartungen der Anleger in den bevorstehenden Quartalen nicht erfüllt werden könnten.
Das wiederum würde zu weiter fallenden Kursen der Commerzbank Aktie führen.
Ihr Kapital ist in Gefahr
Unsere Einschätzung
👉 Möglicherweise ist die Commerzbank Aktie in den Depots vieler Deutschen zu finden und gehört zu den Lieblingsaktien einiger Deutschen. Ein Blick auf einen langjährigen Chart zeigt allerdings, dass es eine ganze Menge Nerven kostet, diese Aktie im Depot zu haben.
👉 Seit dem Coronatief im Mai 2020 konnte sich die Aktie allerdings verdreifachen – und das in einem mehr oder weniger stabilen Aufwärtstrend.
👉 Grundsätzlich profitieren Banken, wenn die Zinsen steigen. Denn dann können sie die Zinsmarge leichter ausbauen. Allerdings geht das nicht von heute auf morgen, sondern nimmt ein wenig Zeit in Anspruch. Insbesondere auch deswegen, weil viele Jahre davor eine Nullzins-Politik der EZB herrschte und Banken sich darauf einstellten, dass das auch weiterhin so laufen wird.
👉 Entsprechend sind oder waren die Geldhäuser mit ihren Anlagen weiterhin in niedrig verzinsten Wertpapieren investiert. Nur Gelder, die neu bei der Bank angelegt werden oder aus älteren Anlagen fällig werden, können auch für die Bank höher verzinst angelegt werden.
👉 Hinzukommt der schwache Markt der Immobilienfinanzierungen sowie der Trend hin zu kleineren privaten Finanzierungen. Das bedeutet geringere Einnahmen für die Commerzbank.
👉 Grundsätzlich sollten Anleger jedoch die Meinung eines Analysten nicht zu hoch bewerten. Viel wichtiger ist es, sich das grundlegende Geschäftsmodell anzuschauen und versuchen abzuschätzen, in welche Richtung es sich mittel- bis langfristig bewegen wird.