Gazprom hat trotz geringerer Liefermengen ein Rekordhalbjahr zu verzeichnen
Gazprom vermeldet für das erste Halbjahr 2022 einen Rekordgewinn. Trotz der Sanktionen des Westens gegenüber Russland konnte das russische Unternehmen seine Einnahmen signifikant steigern. Grund dafür sind primär die steigenden Gas- und Ölpreise.
Zudem will Gazprom seinen Aktionären eine Dividende in Höhe von 51,03 Rubel (rund 0,85 EUR) je Aktie ausschütten.
Allerdings gibt es seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine Sanktionen gegenüber russischen Wertpapieren. Aktionäre, die hierzulande Gazprom Aktien gekauft hatten, waren meist nur Inhaber von sogenannten ADRs, also Bezugsrechte für Gazprom Aktien, aber keine Eigentümer der Papiere.
Daher profitieren Inhaber der Gazprom Aktie hierzulande nicht von der Dividendenausschüttung. Voraussetzung wäre ein Depot bei einer russischen Bank und der Besitz von russischen Gazprom Aktien, also keinen ADRs.
Verbrennt Gazprom Gas in der Nähe der finnischen Grenze?
Wie der britische Sender BBC berichtet, muss Russland aufgrund der Sanktionen täglich Erdgas im Wert von 13 Millionen Euro verbrennen. Von Finnland aus ist seit mehreren Wochen eine ungewöhnlich hohe Flamme zu sehen.
Das Förden von Gas kann nicht einfach hoch- und runtergeregelt werden. Wenn Gas gefördert wird, dann fließt es. Da die Gasmengen nach Europa seit Beginn des Ukrainekriegs um 80 Prozent reduziert wurden und es keine alternativen Abnehmer gibt, muss Russland das Gas verbrennen.
Erdgas kann in den allermeisten Fällen nur in vorher gebauten Pipelines transportiert werden. Im Augenblick gibt es aber noch keine alternativen Pipelines in andere Länder gibt. Daher können etwa China oder Indien nicht als alternative Abnehmer auftreten.
Trotz dass, bildlich gesprochen, bares Geld verbrannt wird, konnte der Konzern seine Einnahmen deutlich ausweiten.
Allerdings muss an dieser Stelle gesagt werden, dass sich das nicht zu 100 Prozent prüfen lässt, da der Investor Relations Bereich auf der Gazprom Website abgeschaltet wurde. Auch gibt es keine Informationen mehr zur Gazprom Aktie.
Nord Stream 1 wegen Wartungsarbeiten stillgelegt: Russland bekräftigt Wiederaufnahme der Gaslieferung ab dem 03.09.
Seit Mittwochmorgen fließt kein Erdgas mehr durch die Gas-Pipeline Nord Stream 1. Gazprom hatte bereits im Vorfeld diesen Schritt angekündigt. Grund seien technische Wartungsarbeiten. Viele Beobachter sind sich einig, dass es andere Gründe dafür gibt.
Am Samstag, 03.09. sollen die Erdgaslieferungen wieder aufgenommen werden. Zwar gibt es an den Energie-Börsen Bedenken hinsichtlich eines kompletten Lieferstopps. Doch das Einstellen der Gaslieferungen an Europa wäre die schärfste wirtschaftliche Waffe, die Russland hat. Experten halten es daher für unwahrscheinlich, dass das Land seinen größten Trumpf bereits jetzt zieht.
Auch Russland betont, dass es seinen vertraglichen Verpflichtungen auf jeden Fall nachkommen wird.