Hypoport legte heute am 8. Mai 2023 die endgültigen Zahlen zum abgelaufenen ersten Quartal 2023 vor. Bereits Mitte April hatte das Unternehmen die vorläufigen Zahlen bekannt gegeben.
Ihr Kapital ist in Gefahr
Das ist der Hypoport Standort in Berlin Bilderquelle: hypoport.de
Auf den Punkt gebracht
- Umsatz und Ertrag steigen ggü. dem vierten Quartal 2022 leicht an
- EBIT konnte von -2,5 Mio. EUR auf +0,8 Mio. EUR gesteigert werden
- +7 % Transaktionsvolumen der Kreditplattform auf 16 Mrd. EUR
- Hypoport kann weiter Marktanteile gewinnen
- Stabilisierung auf niedrigem Niveau
Als die vorläufigen Zahlen Mitte April herausgebracht wurden, verkauften Anleger die Hypoport Aktie zunächst ab. Doch mittlerweile hat der Kurs den Verlust wieder aufgeholt.
Auch heute reagiert der Aktienkurs kaum auf die Nachricht. Sie war so erwartet worden.
Gegenüber dem Vergleichsquartal, sprich dem ersten Quartal 2022, musste Hypoport deutliche Rückschläge in Kauf nehmen.
In fast allen relevanten Segmenten (bis auf die Versicherungsplattform) sind die Umsätze kräftig zurückgegangen.
Insgesamt musste das Unternehmen 31 Prozent weniger Umsatz verbuchen.
Noch drastischer sieht es beim EBIT aus. Hier liegt der Rückgang bei 95 Prozent! Vor einem Jahr konnte Hypoport ein EBIT von 16,9 Mio. EUR vorweisen, nun sind es nur noch 0,8 Mio. EUR.
Das Ganze war indessen keine Überraschung mehr. Entsprechend kam der Kurs der Hypoport Aktie bereits im Jahr 2022 gehörig unter Druck.
Anfang 2022 lag der Kurs im Hoch bei etwa 500 Euro. Ende September markierte der Aktienkurs das bisherige Tief bei rund 79 Euro.
Dem Unternehmen macht die geringere Nachfrage nach Baufinanzierungen zu schaffen.
Denn das Kerngeschäft von Hypoport ist die Vermittlung von Immobilienfinanzierungen im B2B-Bereich (also innerhalb der Bankenlandschaft).
Das Volumen für Immobilienfinanzierungen ist im ersten Quartal 2023, verglichen mit den letzten 20 Jahren, faktisch auf ein neues Rekordtief gefallen.
„Unter den gegebenen Rahmenbedingungen ist Hypoport erfolgreich ins Jahr 2023 gestartet. Wir agieren. Wir gewinnen Marktanteile. […] Wir bewahren Kostendisziplin, investieren aber gleichzeitig so viel wie möglich in die Zukunftsentwicklungen. Und in den nächsten Quartalen ernten wir die Früchte, wenn sich das Marktumfeld wieder langsam normalisiert, denn alle Langfristtrends, wie Zuwanderung nach Deutschland, knappes Wohnungsangebot und enormer Investitionsbedarf aufgrund notwendiger energetischer Aufwertung sind intakt.“
Ronald Slabke, Vorstandsvorsitzender und Gründer der Hypoport SE:
Einschätzung der Analysten
- Bankhaus Metzler: Verkaufen; Kursziel: 84 EUR
- Berenberg: Kaufen; Kursziel: 230 EUR
- BNP Paribas: Underperform; Kursziel: 90 EUR
- Pareto Securities: Kaufen; Kursziel: 215 EUR
- Warburg: Kaufen; Kursziel: 235 EUR
Über Hypoport
Hypoport ist ein deutsches Technologieunternehmen, das sich auf die Entwicklung und Bereitstellung von digitalen Lösungen für die Finanz- und Immobilienbranche spezialisiert hat.
Das Unternehmen bietet eine Reihe von Software- und Plattformlösungen für Kreditinstitute, Versicherungen, Makler und andere Akteure in diesen Bereichen.
Die Hauptprodukte von Hypoport sind Europace, eine Plattform für die Finanzierung und Vermittlung von Immobilien. Des Weiteren Finmas, eine digitale Plattform für die Baufinanzierung.
Hypoport zielt darauf ab, den Markt für Finanzdienstleistungen effizienter, transparenter und kundenfreundlicher zu gestalten, indem es innovative Technologien und digitale Prozesse nutzt.
Die Kundschaft sind in erster Linie Kreditinstitute wie Banken und Sparkassen, Versicherungen, Bausparkassen, unabhängige Finanzdienstleister, Hypothekenmakler sowie Immobilienmakler und -entwickler.
Unsere Einschätzung
- Hypoport ist derzeit noch sehr stark vom Umsatz im Immobiliensektor abhängig.
- Das Unternehmen profitiert von einer steigenden Nachfrage nach Immobiliendarlehen. Solange diese Nachfrage aber nicht wieder anzieht, kommt auch kein Schwung in die Aktie.
- Hypoport konnte die Kosten deutlich reduzieren, was dazu führte, dass sie einen positiven Gewinn (EBIT) in Q1 2023 vorweisen konnten.
- Das bedeutet, dass das Unternehmen auch auf dem aktuellen Niveau (einigermaßen) profitabel wirtschaftet.
- Wir gehen davon aus, dass sich der Immobiliensektor früher oder später wieder erholen wird. Die Frage ist nur: wann?
- In dem Moment, in dem die Nachfrage nach Baukrediten wieder deutlich zunimmt, sehen wir immenses Kurspotenzial für die Hypoport Aktie.
- Das Unternehmen ist mit seiner B2B-Plattform (und damit keine Konkurrenz zu klassischen Vergleichsplattformen wie Check24 oder Verivox) Marktführer und gewinnt kontinuierlich Marktanteile hinzu.
- Unsere Meinung zur Hypoport Aktie: Jetzt günstige Kurse nutzen und die Papiere einsammeln.