Sollte der Porsche IPO so stattfinden wie geplant, dann wäre es der größte Börsengang Deutschlands seit dem Börsengang der Deutschen Telekom. Bis zu 9,4 Milliarden Euro könnte der Gang an die Börse dem Volkswagenkonzern in die Kassen spülen.
Anleger haben die Möglichkeit, sich vom 21. September bis zum 28. September 2022 am Porsche IPO zu beteiligen.
Dabei werden 113,9 Millionen Vorzugsaktien angeboten. Die Preisspanne liegt zwischen 76,50 und 82,50 Euro.
Das bedeutet, dass Anleger, die innerhalb der Frist ein verbindliches Kaufangebot abgeben, die Aktien zu diesem Preis kaufen müssen – sofern sie eine Zuteilung erhalten.
Der endgültige Emissionspreis wird am Ende der Zeichnungsfrist festgelegt. Da die Nachfrage bereits am ersten Tag das Angebot deutlich überstieg, wird der Kurs, zu dem die Porsche Aktien ausgegeben werden, vermutlich am oberen Ende der Spanne liegen.
Porsche Stammaktien kommen nicht an die Börse
Die Gesamtbewertung für Porsche könnte zwischen 70 und 80 Milliarden Euro liegen.
Emittiert, also an die Börse gebracht, werden jedoch nur 12,5 Prozent des gesamten Unternehmens. Zudem handelt es sich dabei um Vorzugsaktien, die kein Stimmrecht beinhalten.
- 911 Millionen Porsche Aktien existieren insgesamt
- je 50 % davon sind Vorzugsaktien und Stammaktien
- an die Börse gebracht werden die Hälfte aller Vorzugsaktien, sprich 12,5 % des Unternehmens
Die Stammaktien, also die Art Aktien, deren Inhaber berechtigt sind, auf der Hauptversammlung ihre Stimme abzugeben, bleiben in fester Hand.
In der folgenden Grafik (Quelle: Artikel aus dem manager magazin) ist gut zu sehen, wie die Eigentümerstruktur nach dem Porsche Börsengang aussieht:
Ist Porsche nicht schon an der Börse?
Für einige mag es befremdlich sein, dass es nun einen Porsche Börsengang gibt. Schließlich sei Porsche doch bereits an der Börse.
Wie in der obigen Grafik zu sehen ist, handelt es sich aber nicht um den Autobauer Porsche, sondern um die Porsche Automobil Holding, die zu 100 % in den Händen der Familie Porsche und Piech liegt. Anleger können hier nur Porsche SE Vorzugsaktien kaufen.
Die Porsche Holding hat die Mehrheitsanteile an der Volkswagen AG und somit weiterhin an Porsche.
Hier zeigt sich, dass die Eigentümerstruktur etwas verzweigt und nicht so ohne Weiteres zu verstehen ist.
Tatsächlich ist das auch ein Punkt, welches so manchen Investoren abschreckt, sich am Porsche IPO zu beteiligen. Denn man kann nie genau wissen, welche Absichten die wirklichen Eigentümer verfolgen.