Verhaltene Einstufung der Siemens Energy durch S&P
Die Rating-Agenturen reagieren entsprechend. So stuft S&P die Energietochter mit dem Rating „BBB“ ein, geht aber beim langfristigen Emittentenrating von einer zuverlässigen Entwicklung aus. Zum Vergleich: die Siemens AG als Mutterkonzern erhält derzeit ein „A+“. BBB liegt zwar gerade mal zwei Treppchen höher als die C-Ratings von S&P, die nicht gerade als Anreiz für Investoren gelten. Dennoch ist die Geschäftsführung von Siemens, oder besser gesagt CEO Joe Kaeser, nach eigenem Bekunden zufrieden. Für einen soliden Ausblick sorgt wohl nicht zuletzt die Tatsache, dass die nach dem Willen der Unternehmensleitung bald selbstständige Siemens Energy ihre Laufbahn ohne Schulden und mit hohem Grundkapital startet. Das neue Unternehmen wird mehr als 90.000 Beschäftigte haben und macht Umsätze, die bei nahezu 30 Mrd. Euro liegen.
Benötigt wird eine Dreiviertel-Mehrheit
Bei der für den 9. Juli angesetzten außerordentlichen Hauptversammlung sollen die Aktionäre auf der Grundlage eines 280 Seiten dicken Konzepts über die Spaltung von Siemens abstimmen. Damit Siemens Energy wie geplant am 28. September separat an der Börse gelistet werden kann, müssen sich auch die Aktionäre mehrheitlich für das Unterfangen aussprechen, das seitens der Unternehmensleitung bereits beschlossene Sache ist. Benötigt wird eine Dreiviertel-Mehrheit. Nach vollzogener Abspaltung sollen Anleger für jeweils zwei Aktien des Mutterkonzerns einen Unternehmensanteil von Siemens Energy erhalten.
Kritik aus den Reihen der Belegschaftsaktionäre
Der von Joe Kaeser geplante Umbau gilt als die einschneidendste Maßnahme dieser Art in der gesamten Firmengeschichte – und stößt auf Gegenwind durch die Belegschaftsaktionäre. Der Verein der Anleger aus den Reihen der Mitarbeiter hält nur lediglich 0,3 % des Grundkapitals, man ist sich durchaus darüber im Klaren, dass die Belegschaftsaktionäre die Abspaltung nicht werden verhindern können.
Mit dem Gegenantrag soll vor allem Kritik formuliert werden. Die für die Abwicklung der Spaltung erforderlichen Beträge laufen auf einen Betrag in dreistelliger Millionenhöhe hinaus. Dieses Kapital wäre nach Meinung der Belegschaftsaktionäre besser in der Forschung investiert – um so die Entwicklung der Energiesparte zu fördern. Der Verein der Belegschaftsaktionäre vertritt ohnehin all diejenigen, die sich seit Jahren für eine breite strategische Aufstellung und gegen die Zerstückelung in selbstständige Teilunternehmen aussprechen.
Mögliche Interessenkonflikte in der Person des CEO
Potenzial für Konflikte sehen die Anleger aus den Reihen der Belegschaft auch darin, dass CEO Kaeser nach der Spaltung umgehend Aufsichtsratschef von Siemens Energy wird. Ohnehin ist die geplante, börsennotierte Siemens Energy nur dank eines sogenannten „Entherrschungsvertrags“ selbstständig, durch den der Einfluss des Mutterkonzerns auf die abgespaltene Tochter begrenzt wird.
Der geplante sofortige Wechsel Kaesers zur Siemens Energy ist ein Novum bei den DAX-Konzernen. Üblich ist ein Hiatus von zwei Jahren – und um Platz für die Entscheidungen des neuen alten CEO zu machen, musste auch die zuvor schon ausgewählte Vorstandsspitze bei Siemens Energy gehen. Man darf gespannt sein – nicht nur darauf, wie die Abstimmung und danach die Abspaltung der Energie-Sparte über die Bühne gehen wird, sondern auch auf die Entwicklung der Siemens Energy Aktie. Möglicherweise können interessierte Anleger dank des S&P Ratings zu Beginn noch zum Schnäppchenpreis ihr Portfolio erweitern. Denkbar ist jedoch angesichts des schon jetzt geplanten Rückzugs der Siemens AG aus den Geschäften ihrer Energie-Tochter ein Flop des Wertes.
Daher ist vielleicht nicht jeder Investor geneigt, sich langfristig auf die Unternehmensanteile der Siemens Energy festzulegen. Sollten sich die Kurse nach dem Börsengang als volatil erweisen, gibt es jedoch noch eine weitere Möglichkeit, an der Wertentwicklung zu partizipieren, nämlich mithilfe von CFDs.
Traden statt investieren mit Differenzkontrakten
Die sogenannten „contracts for difference“, kurz CFDs oder auf Deutsch Differenzkontrakte, sind vor allem wegen der niedrigen Einstiegsschwellen und der hohen Flexibilität der Produkte populär. Konzipiert wurden CFDs zunächst als Derivate auf Aktien. So sollte anfänglich in Großbritannien die dortige Stempelsteuer auf Käufe und Verkäufe von Unternehmensanteilen umgangen werden.
Mittlerweile können CFDs auf Tausende von Basiswerten aus allen Anlageklassen gehandelt werden. Der Halter eines Kontrakts erwirbt nicht den eigentlichen Basiswert, sondern partizipiert an dessen Kursentwicklung – zwischen dem Kauf und Verkauf des CFD lässt sich so Rendite erzielen. Eine Besonderheit dabei: CFDs sind Hebelprodukte. Trader müssen nur einen Teil des bewegten Handelsvolumens zur Sicherheit hinterlegen. Diese Margin wird durch den Hebel vervielfacht – um das Fünffache bei CFDs auf Aktien, bei liquiden Devisenpaaren sogar um das Dreißigfache.
Nicht nur ermöglichen die Hebel gesteigerte Renditen, mit den einfach konstruierten Derivaten umgehen Trader auch die Bindung des Kapitals, wie sie bei einer Direktinvestition vorliegt. Und da man mit Differenzkontrakten long, aber auch short gehen kann, sind Gewinne auch bei fallenden Kursen möglich. Daher schätzen Trader die Finanzinstrumente besonders beim Einsatz in volatilen Märkten. Ganz ohne Risiko ist das CFD-Trading allerdings nicht. Daher ist die Auswahl eines geeigneten Brokers besonders wichtig.
Kundenschutz bei vertrauenswürdigen Brokern
Denn die Hebel beim Handel sind tatsächlich Darlehen des CFD-Brokers, über den das Trading abläuft und der seinen Kunden den Zugang zu den Märkten gibt. Zum Schutz privater Anleger sind innerhalb der Europäischen Union nunmehr seit einigen Jahren die Hebel begrenzt. So soll die übermäßige Verschuldung unerfahrener Kunden beim Broker verhindert werden. Überdies dürfen die Anbieter von Online-Brokerage nun keinen Nachschuss mehr verlangen. Trader können nur das Kapital verlieren, das auf ihrem Handelskonto eingebucht ist.
Zu diesem Zweck schließen CFD-Broker graduell die offenen Positionen, sobald sich ein Trade nachteilig, sprich ins Minus, zu entwickeln beginnt. Damit lassen sich die Verluste für Trader, aber auch für die Broker auf ein Mindestmaß einschränken. Verlieren kann man nur das Handelsguthaben – und wer mit Bedacht vorgeht und sich auf den Handel gut vorbereitet, kann auch hier die Risiken minimieren. Sehr viele CFD-Broker leisten einen erheblichen Beitrag zur Information und (Weiter)Bildung ihrer Trader.
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