Diese Woche werden wir uns im Rahmen des Trade of the Week wieder einmal dem Währungshandel, genauer gesagt dem Währungspaar Euro / US Dollar /EUR / USD), widmen. Dazu schauen wir uns zunächst den übergeordneten Trend an, bevor wir uns sodann auf dem 1 Stunden Chart nach lukrativen Einstiegen umsehen. Wie immer werden wir für die Analyse des Charts verschiedene Methoden verwenden. Sehr gut funktionieren dabei die bekannten Fibonacci Levels. Außerdem ist es wichtig, auf Umkehrkerzen im Chart zu achten und nach Widerständen und Unterstützungen zu suchen. Insgesamt werden wir dabei die folgenden Punkte behandeln:
- Analyse des EUR / USD auf der größeren Zeiteinheit: Tages Chart
- Trade of the Week: 120 Pips Gewinn auf dem 1 Stunden Chart im EUR / USD
- Richtige Verwendung von Fibonacci Levels, Umkehrkerzen, Widerständen und Unterstützungen
- Sinnvoller Einsatz von Stop Loss Kursen
Analyse des EUR / USD auf der größeren Zeiteinheit
Wer den Trade of the Week schon häufiger gelesen hat, wird wissen, dass wir uns vor dem eigentlichen Trading immer erst einen Überblick über die übergeordnete Situation im Chart verschaffen. Daher sehen wir uns im Folgenden zunächst den EUR / USD auf dem längerfristigen Tages Chart an.
So erkennt man den großen übergeordneten Abwärtstrend, in dem sich das Währungspaar seit Mai 2014 befindet. Ausgelöst wurde dieser starke Kursrutsch dabei durch den Präsidenten der Europäischen Zentralbank (Mario Draghi), welcher angekündigt hat, die europäischen Staaten mit allen Mitteln zu stützen. Dies wurde von den Marktteilnehmern so verstanden, dass es infolgedessen zu einer Schwächung der Gemeinschaftswährung kommen würde. Den Anfang und den Beginn der Bewegung haben wir dabei mit zwei blauen Pfeilen markiert. Im Rahmen dieser Bewegung ist der EUR / USD von rund 1,4000 Pips auf rund 1,0460 Pips gefallen. Auf diese Bewegung haben wir die Fibonacci Levels angelegt. Man erkennt, dass das Währungspaar die vorangegangene Bewegung mittlerweile zu fast 2 / 3 korrigiert hat. Nunmehr haben allerdings wieder die Bären das Ruder übernommen, weshalb die Kurse seit einiger Zeit wieder im Fallen begriffen sind. Bemerkenswert ist dabei, dass die Fibonacci Linien von 2014 (!) heutzutage immer noch relevant sind. Dies haben wir an mehreren Stellen im Chart beispielhaft mit gelben Pfeilen markiert. Sehr schön ist dabei erkennbar, dass die Fibonacci Levels dabei sowohl als Widerstand, als auch als Unterstützung für den Kurs fungieren können.
Trade of the Week: 120 Pips Gewinn auf dem 1 Stunden Chart im EUR / USD
Im Folgenden werden wir in den Chart hinein zoomen. Zunächst verbleiben wir dabei allerdings noch auf dem Tages Chart:
Auf dem vergrößerten Chart erkennt man noch besser, wie sich der Kurs weiterhin an die Fibonacci Levels „hält“. Auch ist gut erkennbar, dass die Kurse übergeordnet eher fallen als steigen. Auch beim Trading auf der kleineren Zeiteinheit sollte man daher Trades in Short Richtung bevorzugen. Nunmehr werden wir auf den 1 Stunden Chart umschalten. Wie immer ist es empfehlenswert, sich den Chart zunächst selbst für einen Moment anzusehen und sich zu überlegen, welche Trades man gemacht hätte:
Man erkennt auf den ersten Blick, dass es beim EUR / USD am Freitag, 22. März 2019 zu einer starken Abwärtsbewegung kam. Diese Bewegung haben wir im nächsten Bild wiederum mit zwei blauen Pfeilen markiert. Zur besseren Übersichtlichkeit haben wir dabei die Fibonacci Linien aus der großen Zeiteinheit entfernt. Dafür legen wir nunmehr die Fibonacci Levels auf die Abwärtsbewegung (blaue Pfeile) an:
Einstieg in den Short Trade bei 1,1320 Pips
Nach einer Bewegung – gleichgültig ob im Aufwärts- oder im Abwärtstrend – korrigieren die Kurse häufig um 50 %. Dieses Phänomen ist vielen Marktteilnehmer bekannt. Daher lautet eine profitable Strategie beim Trading, zunächst eine Bewegung abzuwarten und sich dann in der nachfolgenden Korrektur auf die Lauer zu legen. Sobald die Kurse dann weit genug korrigiert haben (zum Beispiel 50 %), eröffnet man einen Trade in Trendrichtung. Genau dies ist auch im vorliegenden Fall passiert. So hat der EUR / USD die Marke von 50 % punktgenau angelaufen (roter Pfeil) und genau an dieser Stelle standen die „Shorties“ bereit, um die Kurse nach unten zu kaufen. So erklärt sich auch die Stunden Kerze: Zunächst hatte sie einen großen grünen Körper. Innerhalb der Stunde wurde der EUR / USD jedoch abverkauft, so dass sich im Endeffekt ein sogenannter Doji gebildet hat. Drunter versteht man eine Kerze, welche nur über einen Docht und eine Lunte, jedoch über keinen Körper verfügt. Das Auftreten solcher Dojis hat oft eine Kursumkehr zur Folge. Dies gilt insbesondere dann, wenn so eine Kerze bei einem wichtigen Fibonacci Level auftritt. Wer mutig war, konnte daher bereits an dem Punkt Short gehen, als das Währungspaar die 50 % erreichte. Man konnte allerdings auch erst abwarten, bis die Kerze nach einer Stunde voll ausgebildet war und man daher den Doji erkennen konnte. Dann konnte man die beiden Signale (Abprall an der 50 % Marke und Doji) dazu verwenden, um nach dem Doji Short zu gehen. Mit dieser Vorgehensweise ist man bei rund 1,1320 Pips Short in den Markt gekommen.
Entwicklung des Trades
Den Stop Loss hätte man bei diesem Trade über die Doji Kerze (bei 1,1332 Pips) setzen müssen. Wie immer ist es dabei sinnvoll, dem Kurs ein paar Punkte „Luft“ zu geben, um nicht unglücklich ausgestoppt zu werden. Wer diesen Einstieg verpasst hat, erhielt beim gelben Pfeil erneut die Gelegenheit für einen Short Einstieg:
So ist zunächst auffällig, dass sich die gelbe Linie zu einem Widerstand entwickelt. Dieser wird von den Kerzen immer wieder getestet, jedoch gelingt es den Bullen im Endeffekt nicht, die Kerzen auch oberhalb dieser Linie zu schließen. Das Scheitern an diesem Punkt stellt daher ein erstes Signal für einen Short Trade dar. Zudem erkennt man beim gelben Pfeil ein Umkehrmuster: Zunächst bildet sich eine bullishe grüne Kerze aus, was für weiter steigende Kurse spricht. Jedoch wird diese Kerze bereits mit der nächsten größeren (roten) Kerze vollständig neutralisiert. Dies stellt ein sehr starkes Short Signal dar, da anscheinend die Verkäufer im Vergleich zu den Käufern stark in der Überzahl sind. Nach dieser roten Kerze konnte man daher Short gehen. Wer bereits den ersten Einstieg genutzt hatte, konnte an diesem Punkt seine Position mit einem zweiten Short Trade pyramidisieren.
Kursziel des Trades
Auch das Kursziel des Trades kann man dabei mit Hilfe der Fibonacci Levels bestimmen. So kann man sehr häufig beobachten, dass eine erneute Bewegung nach einer Korrektur den Fibonacci Level von 1,618 erreicht. Vorliegend hat der EUR / USD dieses Ziel fast erreicht. So ist das Währungspaar bis auf den Wert von 1,1210 Pips gefallen. Wer den Trade an dieser Stelle von Hand geschlossen hat, konnte einen Gewinn von rund 120 Pips erzielen. Allerdings spricht auch nichts dagegen, den Trade weiter laufen zu lassen. Allerdings sollte man in diesem Fall den Stop enger heranziehen, um nicht mehr allzu viel Gewinn an den Markt zurück zu geben.
Wer den EUR / USD mit einem Standard Lot handelt, erzielt mit 120 Pips einen Gewinn von 1.200 US Dollar. Denn jede Veränderung um 1 Pip führt beim Handel mit 1 Standard Lot zu einem Gewinn oder Verlust von 10 US Dollar. Wer dagegen lieber mit Mini Lot handeln möchte, konnte vorliegend mit 120 Pips immer noch einen Gewinn von 120 US Dollar erzielen (1 Pip entspricht in diesem Fall 1 US Dollar).
Den Währungshandel auf einem kostenlosen Demokonto ausprobieren
Wer sich bisher noch nicht mit dem Devisenhandel beschäftigt hat, kann das Trading auf einem Demokonto bei einem Forex Broker ausprobieren. Mittlerweile bieten fast alle Broker ein solches Konto kostenlos an. Auf dem Konto steht einem dabei in der Regel ein Betrag von 10.000 Euro zur Verfügung. Dieses virtuelle Geld kann man dafür einsetzen, um das Trading zu trainieren. Das Demokonto kann man meistens für 30 Tage nutzen. Wenn man allerdings mehr Zeit benötigt, ist eine Verlängerung dieses Zeitraums in der Regel ohne Probleme möglich. Das Demokonto sollte man dabei auch dafür nutzen, um sich in die Trading Plattform des Brokers einzuarbeiten. Außerdem ist es wichtig, verschiedene Strategien für das Forex Trading auszuprobieren. Denn als Einsteiger muss man zunächst eine für sich funktionierende und vor allem auch profitable Strategie finden. Dabei können einem auch die Broker mit ihren umfangreichen Schulungsangeboten behilflich sein. Auch auf unserer Seite finden sich dabei zahlreiche Materialien und Ratgeber zum Thema Trading lernen. nachdem man sich dann auf dem Demokonto sicher fühlt, spricht auch nichts dagegen, das Forex Trading auf einem Livekonto mit echtem Geld fortzusetzen. Allerdings sollte man dabei zunächst nur wenig Geld für das Trading einsetzen. Mit steigendem Erfolg kann man sodann auch das Risiko (und damit verbunden auch die Chancen) Schrittweise erhöhen.
120 Pips Gewinn auf dem 1 Stunden Chart im EUR / USD
Auch in diesem Trade of the Week hat sich gezeigt, wie wichtig es ist, beim Trading auch der übergeordneten Zeiteinheit Aufmerksamkeit zu schenken. Denn nur so weiß man, welche Trades man auf der kleineren Zeiteinheit bevorzugen sollte. Wir haben uns daher zunächst den Tages Chart des EUR / USD angesehen. Sodann haben wir auf dem 1 Stunden Chart nach Short Trades Ausschau gehalten. Sehr hilfreich haben sich dabei einmal mehr die Fibonacci Levels erwiesen. Diese kann man nicht nur dazu verwenden, um zu bestimmen, wie weit der Kurs eine vorangegangene Bewegung korrigieren wird. Vielmehr helfen einem die Fibonacci Levels auch bei der Bestimmung des Kursziels. Beim Trading sollte man sich aber in der Regel nicht nur auf ein Signal für einen Einstieg in einen Trade verlassen. Vielmehr ist es besser, zum Beispiel auch auf Kerzenmuster sowie Widerstands- und Unterstützungslinien zu achten. Außerdem ist es wichtig, immer einen Stop Loss zu setzen. Mit dem Trade of the Week konnte man daher 120 Pips verdienen, was beim Trading mit 1 Standard Lot einen Gewinn von 1.200 US Dollar bedeutet hätte. Außerdem bestand die Möglichkeit, die Position zu pyramidisieren und damit auch die Gewinne weiter zu steigern. Wie gezeigt, ist es sinnvoll, das Forex Trading zunächst auf einem kostenlosen Demokonto auszuprobieren. Dort kann man den Börsenhandel in der Regel mit 10.000 Euro an virtuellem Kapital kennen lernen.
Risikohinweis: Generell sollte man an der Börse sehr vorsichtig und besonnen agieren, da die Kurse bekanntermaßen nicht nur steigen, sondern auch stark fallen können. Man sollte daher bei einem Trade nie zu viel Geld riskieren und sich immer darüber im Klaren sein, dass man auch verlieren kann. In unseren Artikeln geben wir dabei keine Handelsempfehlungen, sondern präsentieren nur unsere Ideen und Meinungen, wie man bestimmte Trades hätte ausführen können.