CFD Handel: Chancen und Risiken nah beieinander
Beim CFD Handel haben die Anleger viele Chancen, aber auch ein hohes Risiko. Die Differenzkontrakte zählen zu den Derivaten, deren Kurs sich vom jeweiligen Basiswert ableitet. Es gibt CFDs auf unterschiedliche Basiswerte, wie beispielsweise Indizes oder Aktien. Die Trader erwerben die Anteile an einem Unternehmen und investieren damit nicht direkt oder beispielsweise physisch in Rohstoff, sondern investieren in die Wertentwicklung. Dadurch ist das Investment deutlich flexibler und die Trader können von fallenden und steigenden Kursen partizipieren. Wer in Differenzkontrakte investiert, kann auch einen Hebel nutzen, der je nach Basiswert bis zu 1:30 (für private Anleger) betragen kann. Wer als professioneller Trader agiert, erhält von den Brokern einen deutlich höheren Hebel zur Verfügung gestellt. Vor dem August 2018 gab es auch für private Anleger einen höheren Hebel, jedoch wurden die Regulierungen diesbezüglich im Sommer 2018 stärker angepasst.
CFDs werden vor allem außerbörslich gehandelt
In der Praxis zeigt sich, dass die CFDs vor allem außerbörslich, OTC, gehandelt werden. Die Trader investieren damit nicht an einer Börse bzw. einem geregelten/organisierten Markt. Stattdessen wird der Kauf/Verkauf direkt bei dem Market Maker abgewickelt. Dadurch bestehen enorme Kursunterschiede bei den einzelnen Anbietern, denn jeder Market Maker/CFD Broker kann seine Kurse sowie die Konditionen für die Handelsaktivitäten selbst festlegen.
Tipp: Wussten Sie, dass viele CFDs auch bequem mobil über das Smartphone oder Tablet gehandelt werden können? Viele CFD Broker stellen die mobile Anwendung für die Trader gratis zur Verfügung. Damit können Anleger noch schneller auf kurzfristige Marktsituationen reagieren.
CFD – was steckt hinter dem Differenzkontrakt?
Um den CFD Handel besser zu verstehen, schauen wir uns an, was überhaupt hinter dem Derivat steckt. Trader können flexibel in Differenzkontrakte investieren, denn es gibt verschiedene Basiswerte. Besonders beliebt sind die Aktien-CFDs oder die Währungs-CFDs. Sie bilden den Basiswert von Aktien oder Währungen ab, sodass die Trader ebenfalls von ihrem Kursverlauf partizipieren können. Wer in CFDs investiert, ist Forderungsinhaber gegenüber dem CFD Vertragspartner/CFD Broker. Da der Handel mit Differenzkontrakten nicht am regulierten Markt stattfindet, sollten die Anleger genau schauen, mit welchen Vertragspartner sie agieren. Bevor die Anleger mit dem CFD Handel beginnen, ist deshalb die Auswahl eines geeigneten Brokers entscheidend. Stellt er attraktive sowie vor allem transparente Konditionen zur Verfügung, ist das vorteilhaft für die Anleger. Bei einem Broker, der beispielsweise nicht durch eine Aufsichtsbehörde reguliert ist und dessen Konditionen für den CFD Handel nicht nachvollziehbar sind, empfehlen wir den Handel nicht, da die Anleger dadurch gar keine Sicherheit (rechtliche Absicherung) für ihre Handelsaktivitäten haben.
CFD Handel in der Praxis – so wird gehandelt
Die Anleger können beim CFD Trading auf steigende Kurse und fallende Kurse setzen. Dafür eröffnen sie eine Position long oder short – short für fallende Kurse und long für steigende Kurse. Im Gegensatz zum direkten Investment in Wertpapiere und andere Anlageklassen, wird beim CFD Handel lediglich wenig Eigenkapital gefordert. Die Anleger können für ihr Investment für eine höhere Kapitalbewegung am Markt einen Hebel nutzen oder ohne Hebel 1:1 zum Basiswert investieren.
Die Hebelwirkung beim CFD Handel
Der Hebel bringt deutlich mehr Kapital in den Markt, sodass die Anleger auch bei einer erfolgreichen Position auf höhere Gewinne hoffen dürfen, er funktioniert jedoch ebenfalls in die entgegengesetzte Richtung, sodass er auch die Verluste vervielfachen kann. Möchten die Anleger in CFDs investieren, wird nur der geringe Sicherheitsbetrag, die Margin, verlangt. Die Höhe der Sicherheitsleistung ist abhängig vom gewählten Basiswert. Erfahrungsgemäß betragen die Kosten ca. bis zu zehn Prozent der Handelssumme. Vergleichbar ist der der Umgang mit der Sicherheitsleistung daher etwa mit einem Kredit. Die Trader hinterlegen die Sicherheitsleistung und erhalten die Differenz vom Broker als vorübergehende Finanzierung. Für die Investments fallen zudem Finanzierungszinsen an. Wer allerdings short geht, enthält Habenzinsen. Der Grund ist einfach, denn die Anleger befinden sich zunächst in der Rolle des Verkäufers eines CFDs. Der CFD wurde faktisch leerverkauft und muss bei der Positionsauflösung durch den Anleger wieder zurückgekauft werden.
Der Hebel in der Praxis
DAX CFDs zählen bei den Anlegern zu den beliebtesten Investitionsmöglichkeiten. Deshalb nutzen wir für das praktische Beispiel auch die Kontrakte. Handelt ein Trader zehn DAX-Kontrakte, hinterlegt er eine Sicherheitsleistung von einem Prozent. Hat der DAX einen Indexstand von 10.000 Punkten, würde der Trader eine Sicherheitsleistung von 1.000 Euro hinterlegen müssen. Investieren die Trader diese Summe, können sie insgesamt 100.000 Euro an der Börse bewegen. Nehmen wir an, der DAX legt 100 Punkte zu, dann partizipieren auch die Anleger davon. Sie erhalten einen Wertgewinn von 100 Euro.
Technische Analyse beim CFD Handel
Für die Analyse der Charts gibt es beim CFD Handel verschiedene Möglichkeiten. Die technische Analyse gehört zu den aussagekräftigsten Analysemöglichkeiten, sodass wir sie vorstellen. Die Anleger können im Chartbild viel erkennen, wenn sie wissen, worauf sie achten müssen. Es gibt verschiedene Darstellungsmöglichkeiten, wie die Kursverläufe im Chart ersichtlich sind. Zu den klassischen Anzeigen zählen die Liniencharts, die Kerzendiagramme oder die beiden Diagramme. Zwar sind die klassischen Liniencharts in der Ansicht einfach zu verstehen, doch ihre Aussagekraft ist beschränkt. Es werden lediglich die Schlusskurse miteinander verbunden, sodass die Anleger daraus nicht viel ablesen können. Mehr Aussagekraft haben die Katzendiagramme. In ihnen sind die Eröffnungs- und Schlusskurse abgebildet, aber die Anleger sehen auch Hochs und Tiefs in einer festgelegten Periode. Wählbar sind beispielsweise Charts auf Stunden- oder Tagesbasis. Mithilfe der Kerzen lassen sich Tendenzen gut ablesen. Grüne Kerze signalisieren den Anlegern eine positive Tendenz, rote Kerzen hingegen deuten auf eine negative Tendenz hin.
Trends erkennen und handeln
Mithilfe der technischen Analyse können die Anleger Trends erkennen sowie diese entsprechend handeln. Zu den gängigen und einfachsten Strategien gehört die Trendfolge. Dafür ist es allerdings notwendig, dass die Anleger überhaupt Trends im Chartverlauf erkennen. Da dies gerade für weniger erfahrene Trader nicht immer ganz einfach ist, ist Übung bei der Chartanalyse gefragt. Für weniger erfahrene Anleger empfehlen wir deshalb den Beginn mit einem CFD Demokonto, um zunächst ohne Risiko CFDs zu handeln.
Brokerauswahl besonders wichtig
Gerade beim CFD Handel ist die Auswahl eines geeigneten Brokers besonders wichtig. Seit August 2018 sind die Anbieter stärker reguliert. Das gilt allerdings nur für die privaten Anleger. Wer als professioneller Trader bei einem CFD Broker registriert ist, hat die Einschränkungen für die Benutzung beispielsweise nicht. Möchten Anleger in CFDs investieren, sollten sie zumindest die maximalen Limits für die einzelnen Basiswerte kennen:
- maximal 1:30 für Major-Forex-Paare,
- maximal 1:20 für übrige Devisenpaare, Gold und große Indizes (AX30, Dow Jones und S&P 500),
- maximal 1:10 für übrige Rohstoffe und kleinere Indizes,
- maximal 1:5 für Wertpapiere,
- maximal 1:2 für Kryptowährungen.
Weiterbildungsangebote entscheidend
Bei der Brokerauswahl kommt es ebenfalls darauf an, wie viel Hilfe Anleger beim Anbieter erwarten dürfen. Einige Broker stellen Expertenwissen gratis zur Verfügung und geben den Anlegern durch (tägliche) Marktanalysen ebenfalls Unterstützung beim Handel. Doch diese Angebote sind längst nicht bei allen CFD Brokern verfügbar. Für weniger geübte Anleger empfehlen wir einen Broker, bei dem es kostenfreie Weiterbildungsmöglichkeiten (beispielsweise in Form von Videos oder Webinaren) gibt. In Kombination mit einem Demokonto können so weniger erfahrene Anleger Schritt für Schritt den CFD Handel lernen und ohne Risiko investieren. Das Demokonto gehört mittlerweile bei den meisten CFD Brokern zu den Kontomöglichkeiten neben einem Live-Konto. Doch die Höhe des virtuellen Guthabens sowie die Laufzeit variieren. Um flexibel zu sein, empfehlen wir ein Demokonto mit möglichst langer oder sogar unbegrenzter Laufzeit.
Kosten beim CFD Handel bei Brokerauswahl beachten
Jeder Broker kann die Kosten für den CFD Handel selbst festlegen. Deshalb sollten die Anleger bei der Auswahl einer geeigneten Plattform darauf achten, dass die Handelskonditionen stimmen. Je mehr fixe Kosten beim CFD Handel anfallen, desto geringer wird final der Gewinn. Bei den meisten Brokern wird die Konto- oder Depotführung kostenfrei angeboten. Damit fällt bereits ein wesentlicher Kostenfaktor weg. Es bleiben die Spreads. Um einen möglichst günstigen Broker zu finden, sollten die Anleger die Standard-Basiswerte (beispielsweise Rohstoffe, Aktien oder Devisen) miteinander vergleichen. Häufig gibt es Abweichungen, wenngleich sie oft nur marginal sind. Bestenfalls gibt es beim Broker einen Rechner, mit dem die Trader die möglichen Handelskosten ausrechnen können. Damit ist der Vergleich noch komfortabler möglich.
Mindesteinzahlung andere Konditionen
Neben den Handelskosten sind auch die übrigen Konditionen für einen Broker entscheidend. Einige CFD Broker ermöglichen die Kontoeröffnung ab einer geringen Mindesteinzahlung, einige allerdings setzen höhere Mindesteinzahlungen an. Für Anleger, die lediglich als Hobby investieren, sind die höheren Mindesteinzahlungen häufig kaum/nicht realisierbar. Deshalb ist ebenfalls ein umfassender CFD Broker Vergleich gefragt. Den Fokus sollten die Anleger auch auf mögliche Kosten für Overnight-Positionen legen. Zwar werden die Position beim CFD Handel nicht möglich über Nacht gehalten, allerdings können gerade hierfür erhöhte Zahlungen anfallen. Um diese zu vermeiden, sind ebenfalls diese Kosten bei dem Brokervergleich relevant.
Hinweis: Bei den Gebühren für den CFD-Handel sollten Anleger die Kosten/Trade, die Transaktionskosten sowie die Finanzierungskosten stets im Blick behalten. Sie unterscheiden sich erfahrungsgemäß bei den CFD Brokern, vor allem die Kosten/Trade.
CFDs & Social Trading – was erwartet die Trader?
Es gibt einige Broker, welche den Anlegern eine besondere Unterstützung bieten: Erfolgreiche Anleger können kopiert werden. Nicht nur für weniger erfahrene Trader, sondern auch für ambitionierte Anleger kann dieses Vorgehen Vorteile bringen. Bekannt ist diese Handelsmöglichkeit unter „Social Trading“. Dabei wird die Intelligenz der Community, der erfahrenen Anleger genutzt, um sie für die eigenen Handelsaktivitäten zu übertragen. Die Trader können sich aussuchen, ob sie die jeweilige Anlagestrategie/das Portfolio 1:1 übertragen oder die Ansätze der erfolgreichen Trader ausschließlich als Anlagestrategie nutzen und für das eigene Investitionsvorhaben anpassen.
Social Trading – so funktioniert es
Das Prinzip ist einfach erklärt. Die Trader suchen sich einen erfolgreichen Trader aus, dem sie folgen möchten. Immer, wenn dieser Trader Handelsaktivitäten vornimmt, werden seine Follower darüber informiert. Sie können die Handelsaktivitäten kopieren oder sich einfach nur ansehen, wie sich die Investitionsentscheidungen des Traders entwickeln. Für diesen besonderen Service zahlen die Follower je nach Broker eine Gebühr. Dabei ist die Kostenstruktur variabel, denn einige Broker erheben sie pauschal auf den erzielten Gewinnen mit den Handelsentscheidungen der Trading-Profis. Andere wiederum haben eine Pauschale für das Folgen eines erfolgreichen Traders. Wer sich mit dem Social Trading befassen möchte und Gefallen an dieser Idee findet, sollte auch auf einen Broker achten, bei dem die Kostenstruktur möglichst transparent ausfällt. Je weniger Kosten für die Gewinnerzielung anfallen, desto besser für die Trader.
CFD Handel vor allem für risikofreudige Anleger
Differenzkontrakte auf verschiedene Basiswerte stoßen bei vielen Anlegern auf Gefallen. Grund dafür sind nicht nur die hohe Gewinnmöglichkeiten, sondern auch die geringe Kapitalmenge. Anleger können bereits mit wenig Eigenkapital in die Entwicklung der CFDs investieren. Zu hinterlegen ist nur eine anteilige Sicherheitsleistung, die erfahrungsgemäß bei ca. zehn Prozent liegt. Die Trader können im Gegensatz zu anderen Anlageklassen auch von fallenden Kursen partizipieren. Damit sind die CFD Investments deutlich flexibler und bieten mehr Möglichkeiten. Dennoch sind sie ebenfalls risikoreicher, denn die Derivate können auch einen höheren Verlust einbringen. Je nachdem, ob und welchen Hebel die Anleger nutzen und welchen Basiswert sie investieren, sind die CFDs um ein Vielfaches risikoreicher als beispielsweise das Investment in Devisen oder Aktien. Für Anleger, die flexibel bleiben möchten und sich des Risikos bewusst sind, können die CFDs eine interessante Alternative zu anderen Derivaten darstellen oder als Diversifikation für das Portfolio dienen. Für unerfahrene Anleger empfehlen wir zunächst den Beginn mit einem Demokonto, um die Kursanalyse zu erlernen/zu verbessern sowie ohne Risiko Handelserfahrungen beim Broker der Wahl zu machen. Starten Sie bei einem renommierten CFD Broker, den Sie mit einem gratis Anbieter Vergleich ganz einfach ausfindig machen können.