Der Deutsche Aktienindex, kurz DAX, ist der wichtigste Aktienindex in ganz Deutschland. Seit seiner Einführung am 1. Juli 1988 ist die Betrachtung des DAX Langzeitchart möglich. Ursprünglich war der DAX lediglich als weiterer Aktienindex für Deutschland gedacht, aber er entwickelte sich rasch zum bedeutendsten Index. Wie wird der DAX berechnet und wie sieht die Entwicklung aus? Wir zeigen, wie und zu welchen Börsenhandelszeiten der DAX gehandelt wird und was dabei zu beachten ist. Außerdem erfahren Sie, welche DAX-Indizes es noch gibt.
- Deutscher Aktienindex als wichtigster Aktienindex in Deutschland
- DAX bildet die Wertentwicklung der 40 größten Unternehmen ab
- Informieren Sie sich über die Börsenhandelszeiten
- Nutzen Sie Tools für die Chartanalyse
Ihr Kapital ist in Gefahr
DAX Langzeitchart im historischen Verlauf
Mit der Veröffentlichung am 1. Juli 1988 startete der DAX Langzeitchart mit 1163,52 Punkten. Bereits am 31. Dezember 1987 wurde der DAX vorab mit 1000 Punkten festgelegt. Die Betrachtung des DAX Langzeitchart ist daher wahlweise ab dem 1. Juli oder dem 31. Dezember möglich. Seit der Einführung hat sich der Index stetig weiterentwickelt. Der Langzeittrend zeigt steil nach oben, wenngleich es zwischendurch drastische Kursverluste gab. Ursächlich dafür waren große Krisen am Markt, so zum Beispiel die Finanzkrise, bei der der Deutsche Aktienindex bis zu 70 Prozent nachgab. Ein weiteres einschneidendes Marktszenario war das Platzen der Dotcom-Blase. Auch hier verlor der DAX Langzeitchart enorm.
Rückrechnungen vom DAX Langzeitchart
Zwar lässt sich das DAX Langzeitchart auch für einen längeren Zeitraum betrachten, aber nicht überall wird der Chartverlauf seit Einführung 1988 angeboten. Wer möchte, kann eine Rückrechnung vornehmen. Eine der bekanntesten Techniken dafür basiert auf der sogenannten Hardy-Index-Methode. Der gleichnamige Index wird als Grundlage genommen. Er wurde von 1959 bis 1980 erstellt. 1981 wurde das Bankhaus Hardy insolvent, aber der Index wurde als BZ-Index durch die Börsen-Zeitung weitergeführt. Auf diese Weise lässt sich der Chartverlauf bis zum Jahr 1959 zurückrechnen.
Weiterführende Berechnungen können die Anleger durch die Daten des Statistischen Reichsamtes oder des späteren Statistischen Bundesamtes vornehmen. Damit lässt sich der DAX Langzeitchart sogar bis zum Jahr 1840 zurückrechnen.
Wer ist im DAX vertreten?
Der DAX misst die Wertentwicklung der 40 größten Unternehmen des deutschen Aktienmarktes. Hierbei wird von der Streubesitz-Marktkapitalisierung und der Liquidität ausgegangen. Der DAX hat eine lange Historie. Bei seiner Einführung am 1. Juli 1988 war er ein Gemeinschaftsprojekt der Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Wertpapierbörsen und der Börsen-Zeitung. Mittlerweile hat sich die Gesamtmarktkapitalisierung des DAX deutlich erhöht.
Einführung von DAX-Indizes
Ab dem ersten Quartal 1994 wurden weitere Indizes eingeführt. Zunächst der DAX 100, der die Wertentwicklung der 100 liquidesten Werte auf dem Aktienmarkt zusammenfasst. 1996 kam der MDAX hinzu. Anschließend umfasste der DAX 100 die 70 Werte des MDAX und die 30 Werte des DAX. Der MDAX wurde jedoch auf 50 Werte reduziert, sodass der DAX 100 durch HDAX ergänzt wurde.
Hinzu kommen weitere Indizes:
- CDAX
- SDAX
- ShortDAX
- ÖkoDAX
- TecDAX
- DivDAX
Der CDAX beinhaltet alle Aktien, die auf dem Frankfurter Parkett gehandelt werden. Im SDAX sind 50 kleinere Werte hinter dem MDAX abgebildet. Zum sogenannten Strategie-Index gehört der ShortDAX, der umgekehrt proportional zur täglichen DAX-Entwicklung verläuft. Damit können Anleger auch an negativen Kursentwicklungen partizipieren. Der DivDAX bildet Strategie-Indizes für dividendenstarke Unternehmung ab. Dazu gehört beispielsweise der TecDAX, der die 30 größten Technologiewerte Deutschlands beinhaltet.
Der HDAX, Zusammenschluss von DAX, MDAX und TecDAX (Nachfolger des DAX 100).
Als Ergänzung gibt es die Branchenindizes. 2007 wurde der ÖkoDAX eingeführt, der die Unternehmen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien abbildet.
Berechnung des DAX
Um das DAX Langzeitchart überhaupt interpretieren zu können, sind Kenntnisse über die Berechnung des Aktienindex von Vorteil. Seit dem 21. Juni 1999 basiert der Aktienindex auf den Kursen des elektronischen Handelssystems Xetra. Die Berechnung erfolgt seit Januar 2016 börsentäglich ab 9:06 Uhr bis 17:30 Uhr MEZ. Liegen noch keine Eröffnungskurse für die Aktien vor, werden die Schlusskurse des vorangegangenen Handelstages als Basis genommen. Mit der Xetra-Schlussauktion endet der Börsentag zwar zunächst um 17:30 Uhr, aber die Berechnung der Kurse kann noch einmal 5 bis 15 Minuten dauern. Bis zum 31. Dezember 2005 erfolgte die Aktualisierung des DAX alle 15 Sekunden, seit 1. Januar 2006 sekündlich.
Indexformel von Étienne Laspeyres für die Berechnung
Grundlage für die Berechnung des DAX ist die Indexformel von Étienne Laspeyres. Die Aktienkurse der ausgewählten börsennotierten Unternehmen werden entsprechend ihrer Marktkapitalisierung gewichtet. Berücksichtigung finden nur die Aktien, die in Streubesitz sind. Hat eine Aktiengesellschaft mehrere Aktienarten (beispielsweise Vorzugsaktien oder Stammaktien), zählt das Papier mit der höchsten Liquidität. Außerhalb der Xetra-Handelszeiten wird der LDAX durch die Deutsche Börse AG berechnet:
- 8:00 Uhr bis 9:00 Uhr
- 17:30 Uhr bis 20:00 Uhr
Die Berechnung erfolgt auf Basis der Aktienkurse der Frankfurter Börse, die längere Handelszeiten aufweist. Hinzu kommt in der Zeit von 8:00 Uhr bis 9:00 Uhr und 17:30 Uhr bis 22:15 Uhr die Berechnung des XDAX. Basis hierfür sind die DAX-Futures, die an der Terminbörse Eurex gehandelt werden.
Auswahlkriterien für DAX-Unternehmen
Möchten Sie in Ihrem Aktiendepot DAX-Unternehmen? Welche Kriterien gelten, um die Unternehmen auszuwählen? Wir haben die Antwort darauf: Ein Unternehmen, das in den DAX aufgenommen werden möchte, benötigt eine Listung im Prime Standard. Außerdem ist ein fortlaufender Xetra-Handel unerlässlich. Der Streubesitz muss mindestens 10 Prozent betragen (bis Oktober 2008 waren es 5 Prozent). Für die DAX-Auswahl muss das Unternehmen seinen Sitz in Deutschland haben. Ist das Unternehmen nicht in Deutschland, aber innerhalb der EU ansässig, kann es ebenfalls in den DAX aufgenommen werden. Voraussetzung hierfür ist, dass das Gros des Handelsumsatzes auf dem Frankfurter Parkett gemacht wird.
Regeln für die DAX-Anpassungen
Im DAX Langzeitchart sind immer wieder stetige Veränderungen zu erkennen. Das hängt unter anderem mit den Anpassungen zusammen, die nach einem bestimmten Regelwerk folgen. Dazu gehören:
- Fast-Exit (45/45)
- Fast-Entry (25/25)
- Regular-Exit (40/40)
- Regular-Entry (30/30)
Ein Unternehmen wird beispielsweise aus dem DAX genommen, wenn es auf Grundlage der Daten (Marktkapitalisierung oder Börsenumsatz) nicht mehr zu den 45 Top-Unternehmen zählt. Ebenfalls entfernt werden Unternehmen aus dem DAX, wenn sie basierend auf dem Börsenumsatz oder der Marktkapitalisierung nicht mehr zu den 40 größten zählen.
Unternehmen, die auf Grundlage der Marktkapitalisierung oder des Börsenumsatzes zu den 25 größten zählen, werden in den DAX aufgenommen. Die Aufnahme erfolgt auch, wenn das Unternehmen auf Basis der Kriterien zu den 40 größten Unternehmungen zählt.
Die Zusammensetzung des DAX
Die Zusammensetzung der DAX-Unternehmen ändert sich immer wieder. Aber die Top-Unternehmen Deutschlands sind auch im DAX Langzeitchart vertreten. Zu den bekanntesten Größen gehören Adidas, Allianz, BASF, die Automobilkonzerne (BMW, Volkswagen und Daimler), die Deutsche Bank und viele mehr. Gemessen an der Indexgewichtung liegt SAP mit Stand vom 19. März 2018 mit 9,18 Prozent vorn. Dahinter folgen Siemens, Allianz, Bayer sowie BASF. Gemessen an der Marktkapitalisierung gehört SAP ebenfalls zu den größten Unternehmungen. Auf Platz zwei liegt Siemens, auf Platz drei die Allianz.
Aktien der DAX Unternehmen in Depot übernehmen
Anleger können bei einem Broker nicht nur in Devisen, sondern ebenso in die Aktien der Unternehmen investieren. Im Broker Vergleich zeigt sich, wer die meisten Finanzinstrumente und besonders attraktive Konditionen zur Verfügung stellt. Die Indexgewichtung und die Marktkapitalisierung müssen nicht zwangsläufig mit dem Aktienkurs einhergehen. Das zeigt sich am besten am Beispiel von Adidas: Die Marktkapitalisierung betrug zum 19. März 2018 42.554,57 Milliarden Euro, der Aktienkurs 203,00 Euro. Im Vergleich: Volkswagen hatte zum 19. März 2018 eine Marktkapitalisierung von über 82 Milliarden Euro, aber „nur“ einen Aktienkurs von 164,28 Euro. Anhand dieses Beispiels zeigt sich, dass auch ein Investment in die Aktien der Unternehmen von Interesse sein kann.
Analyse des DAX Langzeitchart
Wie wird ein DAX Langzeitchart analysiert? Prinzipiell sind für die Chartanalyse einige Tools hilfreich, die es bei renommierten Brokern auf den Handelsplattformen gibt. Im Aktien Broker Vergleich werden zahlreiche Broker hinsichtlich ihrer Leistungen gegenübergestellt. Auf diese Weise können Sie problemlos vergleichen, welcher Anbieter der besseren Handelspartner für Sie ist.
Jeder Trader legt zunächst seinen eigenen Stil fest. Es gibt verschiedene Möglichkeiten:
- Daytrader
- Scalper
- Swingtrader
Die Daytrader schließen eine Position spätestens zum Tagesende, während die Scalper sie nur wenige Sekunden oder Minuten halten. Swingtrader halten eine Position mehrere Tage oder sogar Wochen. Der Trading-Stil richtet sich nach dem gewünschten Kursziel. Abhängig vom Handelsdeal ist auch die Betrachtung des DAX Langzeitchart. Hierfür gibt es verschiedene Zeitabschnitte: Minuten, Stunden, Tage. Nicht bei jedem Trading hat es Sinn, sich alle Zeitabschnitte anzuschauen. Der Swingtrader sollte keine fünfminütige Betrachtung wählen, der Daytrader nicht die Wochencharts als Handlungsgrundlage nehmen.
Übergeordneten Trend erkennen und Einstieg wählen
Bei der Chartbetrachtung des DAX ist es wichtig, zunächst den übergeordneten Trend zu erkennen. Damit verschaffen sich Anleger einen Überblick, wie die aktuelle Marktlage ist. Abhängig vom Trading-Stil wird nun das zu betrachtende Zeitintervall ausgewählt. Swingtrader wählen dafür beispielsweise den Tageschart. Welcher Trend lässt sich erkennen? Mit der Kenntnis des übergeordneten Trends wird nun der passende Einstieg für den Handel ausgewählt. Swingtrader können sich dafür den 4-Stundenchart ansehen. Zur Unterstützung bietet sich Fibonacci Retracements an. Scalper und Daytrader sollten eine kürzere Betrachtung des Charts (5 oder 15 Minuten) wählen.
DAX-Investment beim Broker
Ein bester Aktien Broker bietet seinen Kunden die Möglichkeit, in DAX-Unternehmen zu investieren. Hierbei ist die Betrachtung des DAX Langzeitchart zurückblickend auf mehrere Jahre nicht zwangsläufig erforderlich. Abhängig ist der Chart-Zeitraum vom Trading-Typ und dem Anlageziel. Wahlweise können beim Broker in einem Depot einzelne Wertpapiere der DAX-Unternehmungen verwaltet werden. Wer möchte, kann auch in DAX-Aktienfonds sowie Aktiensparplänen für die Geldanlage investieren. DAX-ETFs eignen sich ebenfalls als mögliche Investition und Alternative zu Devisen und anderen Finanzinstrumenten. Zu den DAX-ETFs gehören unter anderem:
- iShares Core DAX UCITS ETF (DE)
- db x-trackers DAX UCITS ETF (DR) 1C
- Deka DAX UCITS ETF
- Lyxor DAX (DR) UCITS ETF
- Comstage DAX TR UCITS ETF
Für viele Anleger sind DAX-ETCs für längere Geldanlagen weniger interessant, da die Verlustrisiken auf die lediglich 40 Unternehmungen verteilt sind. Außerdem stammen die DAX-Firmen aus einer begrenzten Branchenauswahl. So entfallen 20 Prozent der DAX-Gewichtung auf die Automobilbranche (Daimler, VW, BMW sowie Continental als Zulieferer) und circa 15 Prozent auf die Chemie-Pharmaindustrie (Bayer, BASF und Merck). Hinzu kommen Banken und Versicherungen (Allianz, Münchener Rück Deutsche Bank und Commerzbank). Diese drei Branchen machen 50 Prozent des DAX-Wertes aus. Gleiches gilt für die Verteilung des DAX-Anlagekapitals: Acht Unternehmen mit der höchsten Gewichtung machen etwa 50 Prozent des DAX-Anlagekapitals aus und haben damit einen enormen Einfluss auf den Kursverlauf.
Tipp:Die Investments beim Broker nicht nur auf den DAX projizieren, sondern auch andere Finanzinstrumente nutzen. Für längerfristige Investitionen ist der DAX eher ungeeignet. Hierfür bieten sich alternative Lösungen an (beispielsweise Fonds).
Investitionen beim Broker üben – Musterdepots mit virtuellem Guthaben nutzen
Wer sich hinsichtlich seiner Investitionen oder des eigenen Trading-Stils noch unsicher ist, kann seine Investitionen zunächst üben. Dafür stellen die Broker Übungskonten, sogenannte Demokonten oder auch Musterdepots, zur Verfügung. Diese sind mit einem virtuellen Guthaben aufgeladen. Meist sind diese Konten zeitlich unbegrenzt oder können parallel zu einem Echtgeld-Konto geführt werden. Nicht nur für Trading-Anfänger, sondern auch für erfahrenere Anleger ist ein solches durchaus Übungskonto sinnvoll. Damit können Investoren zunächst die Analyse des DAX Langzeitchart üben, ohne dabei eigenes Kapital investieren zu müssen. Der Vorteil: Auch bei einer fehlerhaften Analyse geht kein eigenes Kapital verloren. Trive bietet einen der niedrigsten Spreads für den Handel mit dem DAX-Index auf dem Markt. Das Übungskonto kann zudem helfen, den persönlichen Trading-Stil zu finden oder zu verbessern.
Chartanalyse lernen ist möglich
Eine genaue Chartanalyse ist das A und O, wenn es um ein Investment geht. Nur wer einen Chartverlauf richtig interpretiert, findet den geeigneten Zeitpunkt zum Handelseinstieg oder -ausstieg. Mithilfe einiger Tools funktioniert die Chartanalyse etwas leichter. Einige Softwares für den Handel stellen mitunter nützliche Hilfsmittel zur Verfügung, mit denen sich Trendumkehr, Widerstände oder Unterstützungen im Chartverlauf erkennen lassen. Um sich mit der Materie noch vertrauter zu machen, bieten viele Broker zudem spezielle Seminare an, bei denen Experten die genaue Chartanalyse Schritt für Schritt erklären.
Ihr Kapital ist in Gefahr
DAX Langzeitchart als guter Handelseinstieg
Der DAX Langzeitchart kann bis zum Jahr 1988 zurückverfolgt werden. Wer statistische Daten bemüht, kann im Grunde die Chartentwicklung sogar bis ins Jahr 1840 zurückverfolgen. Eingeführt wurde der DAX am 1. Juli 1988, er eröffnete mit 1163,52 Punkten. Am 31. Dezember 1987 wurde der Einstieg mit 1000 Punkten festgelegt. Innerhalb der letzten Jahre erlebte der DAX Höhen und Tiefen, wenngleich der längerfristige Trend immer aufwärtsgerichtet war. Wer in den Marktindex investieren möchte, sollte sich beim Broker zunächst nach den passenden Angeboten umschauen. Nicht für jeden Trader-Typ und für jedes Anlageziel sind Investitionen in den DAX geeignet. Ursächlich dafür sind die vergleichsweise geringe Branchenauswahl und die Anzahl der Unternehmen (40), die im DAX vertreten sind. Möchten Sie schauen, ob sich Investitionen in den DAX für Sie lohnen können? Nutzen Sie dafür doch ein kostenloses Übungskonto, wie es bei vielen Brokern zur Verfügung steht.