ETFs: Was steckt hinter der Abkürzung
ETFs werden so zusammengestellt, dass sie einen Aktienindex exakt nachbilden, und zwar nicht nur in Bezug auf die im Index repräsentierten Unternehmen, sondern auch deren Gewichtung. Dabei passt sich der Fonds jeder Veränderung des Basiswertes automatisch an. ETFs gibt es auf zahlreiche wichtige Indizes wie den DAX 30 oder den MSCI World, aber auch auf Rohstoffindizes. Der Vorteil für Anleger: Mit dem Erwerb von ETFs oder mit einem ETF Fonds Sparplan muss man sich die Aktien oder Aktienanteile des jeweiligen Index nicht separat und in zeitraubender Kleinarbeit kaufen, sondern erhält eine zuverlässige Wiedergabe des Index und seiner Performance. Ein weiterer Vorteil: ETFs bzw. Anteile an ETFs kann man bereits mit kleinen Beträgen erwerben, während die Kurse der Aktien mancher DAX-Konzerne jenseits des Budgets des durchschnittlichen Sparers liegen.
Und zu guter Letzt vollziehen ETFs mit ihrer Rendite die Erträge der Indizes nach – legt der DAX während eines Jahres um mehrere Prozent zu, tut das auch der ETF. Besonders in Zeiten anhaltender Niedrigzinsen sind ETFs also zugleich unkompliziert und kostengünstig und erwirtschaften gute Erträge.
Besonders der Verzicht auf die Verwaltung durch Fondsmanager bei der passiven Geldanlage sorgt dafür, dass die Kosten gering sind. Gleichzeitig entwickeln sich ETFs langfristig mindestens ebenso gut wie aktiv gemanagte Anlagen, denn nur die wenigsten Finanzexperten können tatsächlich die Entwicklung des Marktes schlagen. Die wenigen Schritte, die notwendig sind, um einen ETF Sparplan einzurichten, kann so gut wie jeder Sparer selbst vornehmen.
ETFs handeln – ETFs besparen
Bevor es im Einzelnen darum geht, wie man einen ETF Sparplan anlegen kann, soll hier noch darauf hingewiesen werden, dass der Handel mit ETFs sich vom Einrichten eines Sparplans natürlich unterscheidet. Richtet man lediglich einen Sparplan ein, wird ein festgelegter Betrag allmonatlich für den Ankauf von ETFs verwendet. Das ist unkompliziert und leicht nachzuvollziehen. Beim Handel mit ETFs sind hingegen Grundkenntnisse des Wertpapierhandels und genaueres Verständnis des Finanzinstruments ETF unverzichtbar.
Bester ETF Sparplan? Die Wahl des geeigneten Anbieters
ETFs und auch ETF-Sparpläne haben sich längst einen festen Platz im Sortiment der meisten Finanzdienstleister erobert. Deshalb muss man nach Anbietern für eine Sparplan auch nicht lange suchen. Vor allem bei den Direktbanken kann man oft ohne viele Umstände einen Sparplan einrichten, auch auf ETFs. Bei gut aufgestellten Anbietern hat der Anleger die Wahl zwischen 20 und 200 ETFs, die bespart werden können. Ein Sparplan kann sich hier auch aus Anteilen an verschiedenen ETFs zusammensetzen.
Die günstigen Konditionen der Direktbanken wirken sich auch bei den Kosten für Sparpläne aus. Dies beginnt bei der Einrichtung eines Depots – eines speziell für den Wertpapierhandel ausgelegten Kontos, das für einen ETF Sparplan notwendig ist. Die Verwaltungskosten für das Depot sind ein Faktor, der vor der Einrichtung des Sparplans bedacht werden will. Viele Direktbanken führen Wertpapierdepots gänzlich kostenfrei. Die Transaktionskosten, die beim Ankauf von ETFs anfallen, sind ebenfalls ein wichtiges Kriterium, schließlich fallen sie monatlich an. Hier erheben einige Anbieter eine Pauschale, andere berechnen einen Prozentsatz der Sparrate – je niedriger, desto besser für den Sparer. Wer einen Anbietervergleich nutzt, findet unter Umständen Banken, die keine Transaktionsgebühren zumindest für einen Teil der verfügbaren ETFs erheben. Nimmt man sich die Zeit, die Konditionen zu studieren, kann man sogar einen ETF Sparplan kostenlos einrichten.
Anfallende Kosten und Gebühren für einen ETF Sparplan
Wer einen Sparplan in ETFs anlegt, kommt bei den meisten Direktbanken um eine Depotführungsgebühr herum. Berechnet werden Orderentgelte beim Kauf des Fonds, dazu die börsenüblichen Gebühren. Ausgabeaufschläge gibt es nicht. Die Kosten richten sich zum Teil auch danach, auf welche Weise ein ETF den zugrundeliegenden Index abbildet. Hier unterscheidet man zwischen physisch replizierten ETFs, bei denen tatsächlich Aktien oder Anteile von Aktien des betreffenden Basis-Index erworben werden, und swap-basierte ETFs, bei denen die Indexperformance nachgebildet wird, ohne dass der Käufer tatsächlich Wertpapiere erwirbt.
In jedem Fall sollten die in Frage kommenden Indizes vor der Einrichtung eines Sparplans näher betrachtet werden, damit der Anleger sich eine Vorstellung machen kann, mit welchen Renditen zu rechnen ist. Ein Index, der zuverlässig gute Entwicklungen aufweist, wird dies vermutlich auch weiterhin tun, und ein ETF, der die Wertentwicklung dieses Index gut abgebildet hat, ist dementsprechend eine gute Anlage. Um eine genaue Vorstellung zu bekommen, kann man den Börsenkurs hinzu ziehen, möglicherweise auch den sogenannten Nettoinventarwert. Letzterer muss allerdings von den jeweiligen Anbieter ausdrücklich angefordert werden, was ein wenig Mehraufwand bedeutet.
Wer ein Auge auf die Kosten hat, sollte auch auf mögliche Rabatte und Promotionen bei den Anbietern haben. Im Rahmen von Aktionen kann man oft ETFs günstiger oder kostenlos erwerben – entweder zeitlich befristet oder auf eine bestimmte Auswahl von ETFs beschränkt.
- Mögliche Depotgebühren prüfen
- Orderentgelte und Handelsplatzkosten
- Performance von Indizes und ETFs genauer betrachten
- Rabattaktionen nutzen
Faktoren jenseits der Kosten
Damit das Angebot einer Bank als bester ETF Sparplan bestehen kann, sollten nicht nur die Kosten und Gebühren günstig und die Konditionen transparent sein. Hinzu kommt, dass sich der Sparer bei dem fraglichen Anbieter wohlfühlt. Hier spielt die Kommunikation und die Handhabung eine wichtige Rolle. Die Website bzw. das Internet-Banking sollten intuitiv bedienbar sein, ein Kundensupport für etwaige Fragen, der auch über einen Live-Chat oder per E-Mail und Telefon erreicht werden kann, ist ebenfalls ein Pluspunkt. Wer mit dem Direktbanking gut zurecht kommt, wird hier auch mit der Einrichtung eines Sparplans keinerlei Probleme haben. Weniger internetaffine Sparer fühlen sich hingegen bei einer Filialbank besser aufgehoben, und auch hier können oft ETF-Sparpläne angelegt werden. Ebenso wichtig ist ein Blick auf die Regulierung des Anbieters, die idealerweise durch eine seriöse europäische Behörde erfolgen sollte, gut auffindbare Allgemeinen Geschäftsbedingungen und transparente Konditionen zum Sparplanangebot. Noch besser, wenn der Anbieter gleich Hintergrundwissen zu ETFs und zu Sparplänen mitliefert! Umfassende Informationen, etwa auf der Website, zum Finanzinstrument ETF, idealerweise auch mit Informationen zu Sparplänen, sind unbedingt ein Plus.
Das leistet ein geeigneter Anbieter:
- Größere Auswahl von ETFs
- Günstige Kosten für Depotverwaltung und Transaktionen
- Seriöse Regulierung und Sicherung der Kundengelder
- Transparente Geschäftsbedingungen
- Kompetenter Support
ETF-Sparplan in drei Schritten
Ist ein Anbieter gefunden, der den eigenen Vorstellungen entspricht, muss zunächst ein Wertpapierdepot eingerichtet werden. Wer beispielsweise bereits ein Girokonto bei einer Direktbank unterhält und zusätzlich ein Depot wünscht, kann oft innerhalb von wenigen Minuten den Antrag stellen und schon am Folgetag darauf zugreifen. Bei einigen Direktbanken gehören Tagesgeldkonten oder Depots von vornherein zum Leistungsumfang.
- Depot anlegen
- ETF Sparplan einrichten
- Angaben nochmals prüfen und per TAN freigeben
Zuerst das Depot
Wer noch nicht Kunde beim Anbieter seiner Wahl ist, muss das Depot durch einen Antrag – in der Regel online – eröffnen. Die erforderlichen Angaben gleichen denen, die auch für ein Girokonto erfragt werden, also Angaben zur Person und zum Steuerstatus. Auch hier ist eine Legitimierung erforderlich, die meist per VideoIdent erfolgen kann, mitunter auch durch das PostIdent Verfahren an einem Schalter einer Filiale der Deutschen Post. In jedem Fall benötigt man ein gültiges Ausweisdokument und gleicht im Gespräch mit einem Mitarbeiter die eigenen Angaben mit dem Ausweis ab. Nach vollzogenem Antrag und der Prüfung aller Angaben durch den Anbieter wird das Depot zeitnah freigeschaltet. Dann kann ein Sparplan eingerichtet werden. Vorher sollte man sich bereits überlegt haben, welche ETFs bespart werden sollen, denn man benötigt deren Identifikationsnummern. Dies sind die ISIN oder WKN. Auch den Betrag sollte man vorher überlegen, damit man der Mindestsparrate des Anbieters entspricht. Viele Anbieter verlangen eine Mindestsparrate pro ETF, meist handelt es sich um Beträge, die bei 50 Euro beginnen. Wer mehrere ETFs besparen will, muss – beispielsweise bei drei ETFs – mit einer Sparrate von mindestens 150 Euro monatlich kalkulieren. Stehen alle Wünsche fest, kann man, meist über das Online-Banking, in den persönlichen Kundenbereich und das Depot einloggen und den Sparplan einrichten.
Sparplan einrichten
Nach dem Login und dem Aufruf des Depotkontos sollte man nun nach einer Option suchen, die meist „ETF Sparplan“ oder „Wertpapiersparplan einrichten“ heißt. Der Prozess ist unkompliziert, eingegeben wird zunächst die Sparrate, danach die gewünschten ETFs. Für eine präzise Angabe sind ISIN oder WKN erforderlich. Sind die ETFs präzisiert, kann man die Teilbeträge festlegen, die auf jeden ETF entfallen sollen, immer aber die Mindestsparrate berücksichtigen müssen. Bei einigen Banken kann man hier ein Tool nutzen, das die Strategieplanung für ETFs erleichtert. Nach diesen Eingaben wird das Sparintervall gewählt. Beliebt sind monatliche Sparraten, wer allerdings die Transaktionskosten senken und vielleicht auch zeitweise monatliche Engpässe umschiffen will, kann zweimonatlich oder quartalsweise sparen. Auch der Kalendertag kann frei gewählt und somit nach dem allmonatlichen Gehaltseingang festgelegt werden.
Laufzeit festlegen
Nun zum letzten Schritt: Der Beginn des Sparplanes wird durch die Festlegung der ersten Rate definiert. Auch ein Ende der Laufzeit kann, muss aber nicht angegeben werden. Man kann sowieso jederzeit kündigen, was einen ETF Sparplan vorteilhafter macht als beispielsweise die früher so beliebten Festgeldanlagen. Abgebucht wird die Sparrate vom angegebenen Referenzkonto. Das kann das Girokonto beim selben Anbieter sein, aber auch ein beliebiges Konto bei einer Hausbank. Hier muss der Einzug per Lastschrift eingerichtet werden. Optional kann man eine Dynamisierung der Sparrate einschließen. Auf diese Weise gleicht man die Inflation aus. Das lässt sich aber auch manuell gelegentlich korrigieren. Ein letzter Blick auf alle Angaben und vielleicht nötige Korrekturen, dann ist nur die Eingabe einer TAN notwendig, und der ETF Sparplan ist eingerichtet.
Wie sicher ist ein ETF Sparplan?
Bei einem seriösen Finanzdienstleister ist das Kapital des Sparers in einem ETF Sparplan sicher. Bei ETFs handelt es sich ohnehin um Sondervermögen. Das bedeutet, dass die Einlagen getrennt vom Vermögen der Investmentgesellschaft getrennt werden müssen, auch das Emittentenrisiko wird minimiert durch die Hinterlegung von Vermögenswerten. Bei einer Insolvenz des Brokers oder der Bank ist das Geld der Sparer von der Konkursmasse getrennt. Hinzu kommt, dass ETFs im Rahmen von Sparplänen mit einem Cost-Average-Effekt angekauft werden, also zu Mittelwerten, die mögliche Kursschwankungen abfedern. Der Sparer erwirbt die Anteile am ETF möglicherweise also günstiger als bei einem einmaligen Ankauf! Ein Risiko kann lediglich bei ETFs entstehen, deren Bestandteile nicht in Euro notieren. Hier verursacht die Währungsumrechnung Kosten.
ETF Sparplan: die Anwendungsmöglichkeiten
Ein ETF Fonds Sparplan ist ideal für den mittel- und langfristigen Vermögensaufbau. Die monatlich investierten Beträge sind klein und werden bald kaum noch wahrgenommen. Über einen längeren Zeitraum entwickelt sich daraus ein beachtlicher Betrag, denn die Renditen von ETFs liegen weitaus höher als bei den früher so beliebten Festgeldanlagen. Für alle langfristigen Projekte ist ein ETF Sparplan also eine gute Wahl – hier kann es sich um zusätzliche Altersvorsorge handeln, aber auch um die Finanzierung der Ausbildung der Kinder.
ETF-Sparplan für unkomplizierten Vermögensaufbau
Ein ETF Sparplan eignet sich aufgrund der unkomplizierten Handhabung und der guten Renditen für den mittel- und langfristigen Vermögensaufbau. ETFs bilden die Entwicklung der zugrundeliegenden Indizes ab und erwirtschaften damit entsprechende Renditen, die weit über den Niedrigzinsen bei konventionellen Anlageformen liegen. Gebühren für aktives Management durch Fondsexperten fallen hier ebenfalls nicht an, und viele Anbieter verzichten auf Depotführungsgebühren. Wer genau hinschaut, kann ETFs sogar im Rahmen von Rabattaktionen zu reduzierten oder gänzlich frei von Transaktionskosten besparen.
Natürlich handelt es sich bei ETFs um Wertpapiere – Anleger entscheiden sich bei einem solchen Sparplan für die Anlage des Kapitals an der Börse, was verglichen mit einem Sparbuch mit einem gewissen Risiko einhergeht. Die Kurse der Unternehmensaktien, die den Index hinter dem ETF bilden, sind erfahrungsgemäß Schwankungen unterworfen. Diese fallen allerdings beim langfristigen Kapitalaufbau, wie es mit ETFs möglich ist, meist nicht ins Gewicht. Gewisse Risiken können natürlich aufgrund der besparten Basiswerte entstehen, etwa bei der Entscheidung für exotische ETFs mit attraktiver Rendite, aber einem historisch weniger verbürgten guten Kursverlauf. Außerdem sollte von vornherein kalkuliert werden, ob die monatliche Sparrate über den geplanten Zeitraum tatsächlich gewährleistet werden kann. In den meisten Fällen kann man mit sorgfältiger Planung langfristig von zuverlässiger Vermögensbildung ausgehen.