Was sind Technologieaktien?
Eine genaue Erklärung gibt es für Technologieaktien nicht. Zu den bekanntesten dürften in jedem Fall aber die Papiere von großen Playern wie Amazon, Google und Facebook gehören. Diese in den USA ansässigen Unternehmen haben unseren Alltag in den letzten Jahren geprägt: wie die Menschen miteinander kommunizieren, wie sie nach Informationen im Internet suchen oder wie sie Filme und Serien schauen.
Die Technologie-Branche besteht im Allgemeinen aus Unternehmen, die innovative digitale Technologien entwickeln oder in ihre Geschäftsabläufe integrieren. Dies reicht von digitalen Plattformen über Hersteller elektronischer Geräte wie Smartphones bis hin zu Entwicklern von Medizintechnik. Anleger, die in Technologieaktien investieren möchten, sollten also ganz genau hinschauen.
Warum sind Technologieaktien gefragt?
In der Regel handelt es sich bei Tech-Aktien um sogenannte Wachstumsaktien. Das bedeutet, dass die Unternehmen ihren Fokus auf einen steigenden Umsatz legen und bestrebt sind, in neue Märkte vorzudringen.
Deshalb zahlen viele Wachstumsaktien auch keine Dividenden an ihre Aktionäre aus. Stattdessen verwenden sie ihre Gewinne, um diese in neue Technologien und Forschungen zu investieren. Die Anleger profitieren wiederum von den damit verbundenen Kursanstiegen.
Seit mehr als zehn Jahren befindet sich die Technologie-Branche im Aufwind. So konnte der Index Nasdaq-100 in diesem Zeitraum eine Durchschnittsrendite von rund 15 Prozent jährlich erzielen. Damit lag er nicht nur deutlich über dem großen S&P 500 Index, er schlug in neun von zehn Jahren auch den Markt insgesamt.
Als die Corona-Krise 2020 schließlich an der Börse ankam, blieben auch die Technologieaktien nicht davon verschont. Viele Aktienwerte stürzten ab. Auf der anderen Seite zeigte sich, dass viele Technologie-Unternehmen von der Krise sogar profitieren.
Dazu gehören zum Beispiel Unternehmen, die Software für die Arbeit im Home-Office entwickeln (Adobe, Microsoft, Zoom etc.) oder der Online-Händler Amazon. Ein weiterer Profiteur war auch der Streaming-Dienst Netflix. Dieser konnte den Menschen, die sehr viel Zeit in den eigenen vier Wänden verbrachten und keine Kinos besuchen durften, mit Unterhaltung versorgen.
Derzeit spricht auch vieles dafür, dass sich die Rallye der Technologieaktien fortsetzen wird. Denn viele Tech-Unternehmen dürften nicht nur in der aktuellen Krise, sondern auch in der Zukunft Erfolge erzielen. Einerseits, weil sie führend bei der Entwicklung von Zukunftstechnologien wie Cloud oder KI sind. Andererseits, weil ihnen die zunehmende Digitalisierung und das durch die Corona-Krise veränderte Konsumverhalten der Bevölkerung bei der eigenen Entwicklung zugute kommt.
US-amerikanische oder doch deutsche Technologie-Unternehmen?
Zu den sichersten Anlagemöglichkeiten in der Technologie-Branche gehören noch immer die großen US-amerikanischen Technologie-Unternehmen wie Amazon, Facebook & Co.
Bei ihren Investitionen sollten sich Anleger stets fragen, ob die jeweiligen Aktienunternehmen gut geführt werden, ob die Aktien richtig bewertet sind und ob es sie wohl auch in 15 Jahren noch geben wird. Bei der Entscheidung für oder gegen ein Unternehmen gibt es zwar noch weitere Aspekte. Bei den eben genannten handelt es sich aber um die wichtigsten Faktoren.
Die erwähnten US-Konzerne erfüllen alle Voraussetzungen. Es ist mit großer Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass es diese Technologieaktien auch in 20 Jahren noch geben wird und dass sie womöglich noch mehr wert sein werden als heute. Diese vier US-amerikanischen Tech-Aktien sind also durchaus empfehlenswert.
Deutsche Technologieaktien
Aber auch Deutschland hat in Sachen Technologie-Unternehmen einiges zu bieten. Auch hierzulande gibt es vielversprechende Unternehmen in diesem Bereich, wie zum Beispiel Varta oder SAP, auf die wir später noch näher eingehen. Beide sind in ihrem Bereich Marktführer und weisen ein großes Potenzial auf.
Bei beiden Unternehmen ist mit guten Wachstumschancen zu rechnen. Varta hat in den nächsten Jahren im Vergleich wohl das größte Potenzial. Anders als andere internationale Firmen ist der Hersteller von Batterien sogar noch recht „günstig“ bewertet. Daraus ergeben sich für interessierte Investoren zahlreiche Chancen. Dagegen sind die Werte von SAP eher zurückhaltend.
Aber wie findet man die besten deutschen Tech-Aktien?
Die Antwort lautet: Genau hinschauen! Wenn man an Technologieaktien denkt, verbindet man damit in erster Linie starkes Wachstum, großes Potenzial und beachtliche Gewinne – und denkt dabei vor allem an die großen US-Unternehmen.
Dann fällt vielen Anlegern ein, dass es ja auch hierzulande Unternehmen gibt, die im Technologie-Bereich aktiv sind. Diese sind im deutschen TecDAX oder auch im Technology All Share Index, der rund 100 Aktien umfasst, gelistet. Und tatsächlich müssen diese sich nicht hinter den großen US-Firmen verstecken.
Ein Blick auf die Aktienwerte zeigt, dass die Auswahl sogar recht groß ist. Möglicherweise haben viele Anleger von manchen Unternehmen noch nie etwas gehört. Das kann auch daran liegen, dass die Technologie-Branche gerade boomt und sich innerhalb der letzten Jahre viele neue Unternehmen am Markt etabliert haben.
Aber wie können sich Anleger bei dieser großen Vielfalt einen guten Überblick verschaffen und die Aktien herausfiltern, die für sie als Investment in Frage kommen? Folgende Kriterien gilt es dabei zu berücksichtigen:
- Umsatzwachstum: Ein gutes Technologie-Unternehmen weist ein konstantes Umsatzwachstum über mehrere Jahre hinweg auf.
- Performance: Die Performance sollte über einen längeren Zeitraum überdurchschnittlich sein.
- Bewertung: Das Unternehmen sollte eine interessante beziehungsweise dem jeweiligen Wachstum entsprechende Bewertung über das KGV, also das Kurs-Gewinn-Verhältnis, aufweisen.
Bei der Betrachtung ist es wichtig zu prüfen, welches Wachstum ein Unternehmen innerhalb der letzten Jahre verzeichnen konnte. Attraktive Technologie-Unternehmen zeichnen sich durch einen konstanten Aufwärtstrend aus und haben nicht nur durch eine kurzzeitige Rallye den Sprung nach vorne geschafft.
Bei sehr jungen Firmen, die noch nicht lange am Markt sind, lässt sich das Wachstum nicht über mehrere Jahre zurückverfolgen. Hier fehlen diese Erfahrungswerte. Aber um eine solide Beurteilung vornehmen zu können, muss es möglich sein, auf eine entsprechend lange Historie zu blicken.
Deutsche Top Tech-Aktien im Überblick
Nachfolgend haben wir die aus unserer Sicht besten deutschen Technologieaktien für Sie zusammengefasst.
SAP
Claus Wellenreuther, Hans-Werner Hector, Dietmar Hopp, Klaus Tschira und Hasso Plattner entwickelten im Jahr 1972 die Idee für eine betriebswirtschaftlicher Software. Mit wenigen Mitarbeitern und einem Kunden ging die SAP einen Weg, den die IT-Welt nachhaltig verändern sollte.
Mit den nunmehr rund 48 Jahren Erfahrung und über 440.000 Kunden gönnt sich das Unternehmen längst noch keine Pause. SAP setzt auf Innovation und möchte auch weiterhin die IT-Industrie verändern. Insgesamt möchte das deutsche Technologie-Unternehmen die Abläufe der Wirtschaft weltweit und damit verbunden das Leben von Menschen verbessern.
Im DAX ist der Softwarehersteller das mit Abstand wertvollste Unternehmen. Die Hauptaufgabe des Unternehmens besteht darin, die Digitalisierung voranzubringen. Das macht sich auch bei der Entwicklung der Aktie bemerkbar. Der Aufwärtstrend setzt sich weiter fort. Im November 2020 stand der Kurs bei 100 Euro pro Aktie.
Das Software-Unternehmen hat sich praktisch unbeeindruckt von der aktuellen Krise weiterentwickelt und seine Prognosen mehr als erreicht. Mit einem KGV von 43,30 (Jahresende 2019) ist die Aktie allerdings recht hoch bewertet. Eine Alternative stellt womöglich Adobe dar.
MuM – Mensch und Maschine Software SE
Die Abkürzung „MuM“ steht für „Mensch und Maschine“. Die Mensch und Maschine Software SE verfügt in Europa, Amerika und Asien über mehr als 60 Standorte. Das Unternehmen wurde im Jahr 1984 gegründet und hat seinen Sitz in Wessling in der Nähe von München.
Es ist in den Bereichen
- Building Information Modeling / Management (BIM),
- Product Data Management (PDM),
- Computer Aided Design und
- Manufacturing and Engineering (CAE/CAM/CAD)
ein führender Anbieter. Das Geschäftsmodell des Unternehmens basiert auf den beiden Bereichen Systemhaus (Beratung und Schulung für Kunden aus den Bereichen Infrastruktur, Bauwesen und Industrie) sowie Software (MuM-Standardsoftware für CAE, BIM und CAM). Das Unternehmen richtet sich also in erster Linie an Designer und Ingenieure, was der Grund dafür sein könnte, dass nur wenige Privatinvestoren das Unternehmen kennen.
Mit rund zehn Prozent wächst MuM seit vielen Jahren kontinuierlich. Dabei steigert das Unternehmen stetig die Betriebsmarge. Dies deutet darauf hin, dass sich der Trend auch künftig fortsetzen könnte. 2019 erzielte MuM einen Umsatz von 246 Millionen Euro. Die Aktie der Mensch und Maschine Software SE ist in München und Frankfurt notiert. Der Kurs des MuM Papiers steht derzeit bei 58,20 Euro (Stand 11/2020).
Varta AG
Die Varta AG stellt ein umfangreiches Portfolio an Batterien, von Haushaltsbatterien und Mikrobatterien über Energiespeichersysteme bis hin zu kundenspezifische Lösungen, für zahlreiche Anwendungsbereiche her. Sie ist die Muttergesellschaft der Varta Gruppe und in den Geschäftsbereichen „Household Batteries“ und „Microbatteries & Solutions“ aktiv.
Der Name Varta in Verbindung mit Batterien dürfte vielen etwas sagen. Allerdings war Varta als börsennotiertes Unternehmen bis vor einem Jahr nur wenigen bekannt. Das war wohl darauf zurückzuführen, dass das Unternehmen bis zur Akquisition der Varta Consumer Batteries nicht über die Markenrechte für Verbraucherbatterien verfügte.
Die starke Performance ist jedoch auf etwas anderes zurückzuführen. Das Unternehmen machte im Jahr 2017, als es an die Börse ging, einen stabilen Eindruck, wirkte aber zunächst nicht sehr attraktiv. Zwar war Varta bei Hörgerätebatterien der Marktführer und wirkte zudem bei maßgeschneiderten Batterie-Systemen für portable Werkzeuge und stationären Energiespeichern gut mit. Der Kurs blieb lange Zeit aber auf einem niedrigen Level.
Erst als Varta sich zum Marktführer im Bereich der aufladbaren Lithium-Knopfzellen entwickelte, stieg das Interesse an dem Unternehmen. Varta gelang es aufgrund jahrelanger Forschung, die größte Energiedichte zu erhalten. Dies rief große Hersteller von kabellosen Kopfhörern auf den Plan. Künftig könnten zahlreiche Geräte mit CoinPower-Zellen ausgestattet sein, um die Betriebslaufzeit zu erhöhen.
Die Nachfrage steigt stetig, so dass Varta seine Produktionskapazitäten dahingehend immer wieder erhöhen musste. Im Juli 2020 eröffnete das Unternehmen ein weiteres Werk im bayerischen Nördlingen. Das größte Potenzial steckt indes aber in der Entwicklung von Lithiumzellen. Im Juni 2020 wurden Varta Fördergelder zugesagt. Setzt das Unternehmen diese für die Entwicklung eines hochwertigen Produkts für den Einsatz in Fahrzeugen ein, dann gibt es beim Aktienkurs noch viel Potenzial nach oben.
Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik
Eckert & Ziegler gehört weltweit zu den größten Produzenten von radioaktiven Komponenten für messtechnische, wissenschaftliche und medizinische Einsatzzwecke. Dabei legt das Unternehmen seinen Fokus auf Anwendungen in der nuklearmedizinischen Diagnostik, der industriellen Radiometrie sowie in der Krebstherapie. Das operative Geschäft unterteilt sich in die Bereiche Isotope und Medical Products.
Die Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik wurde im Jahr 1997 als Holdinggesellschaft gegründet. Zur Eckert & Ziegler Gruppe gehört die Eckert & Ziegler BEBIG GmbH, die gleichzeitig das älteste Tochterunternehmen ist. Diese entstand 1992 aus dem Zusammenschluss des Forschungsinstitutes der früheren Akademie der Wissenschaften der DDR und dem Zentralinstitut für Isotopentechnik.
Mit seinem Geschäftsmodell hat sich Eckert & Ziegler längst einen technologischen Vorteil erarbeitet. Dieser gibt den Kunden einen deutlichen Mehrwert, was sich sicherlich auf den Erfolg der letzten Jahre ausgewirkt hat. Das Unternehmen konnte seinen Umsatz über die starke Nachfrage bei Radiopharmaka und die stetige Erweiterung des Produktportfolios deutlich steigern.
Auch Eckert & Ziegler musste natürlich im Jahr 2020 Einbußen hinnehmen. Nach eigener Aussage will das Unternehmen aber schon in 2021 seinen Wachstumstrend fortsetzen. Die Aktie des Unternehmens ist an der Deutschen Börse im TecDAX gelistet und steht derzeit bei 42,06 Euro (Stand: 11/2020).
Bei jährlichen Umsätzen von rund 200 Millionen Euro beträgt die Marktkapitalisierung mehr als 900 Millionen Euro. In Anbetracht der guten Zukunftsaussichten ist dies zwar teuer, aber durchaus gerechtfertigt.
INIT
INIT hat seit der Gründung im Jahr 1983 eine beachtliche Wandlung vollzogen. Aus dem einstigen Universitäts-Spin-off ist der weltweite Marktführer für Telematik-Lösungen im öffentlichen Nahverkehr geworden. Das Unternehmen steckt sich hohe Ziele und möchte nach eigener Aussage in seiner Branche der nachhaltigste, verlässlichste und innovativste Anbieter sein.
Elektromobilität und Digitalisierung sind nur einige Punkte, mit denen sich Verkehrsunternehmen in den nächsten Jahren auseinandersetzen müssen. INIT versteht sich als kompetenter Technologie-Partner, der die Unternehmen bei diesen Herausforderungen unterstützt.
Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Karlsruhe, während INIT mit über 30 Büros und Niederlassungen auf der ganzen Welt vertreten ist. Im Geschäftsjahr 2019 konnte INIT seinen Umsatz um 15 Prozent auf 156 Millionen Euro steigern. Auch die Dividende wurde erhöht. Für das Krisenjahr 2020 geht man von einem ähnlichen Umsatzwachstum aus. Der Kurs der Aktie steht aktuell bei 29,30 Euro (Stand 11/2020).
Jenoptik
Jenoptik ist ein börsennotiertes Technologie-Unternehmen, das in Jena ansässig ist. Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit von Jenoptik liegt auf optischen Technologien. Dabei konzentriert sich das Unternehmen auf die Bereiche
- industrielle Messtechnik,
- Laser und Materialbearbeitung,
- Verkehrssicherheit,
- zivile Systeme,
- Verteidigung
sowie optische Systeme. Zu den Kunden des Unternehmens zählen Kunden aus der Sicherheits- und Wehrtechnik, der Halbleiterindustrie, der Automobilbranche sowie der Luft- und Raumfahrtindustrie.
Wie bei vielen anderen Unternehmen kam es auch bei Jenoptik im ersten Halbjahr 2020 aufgrund der Corona-Krise zu Rückgängen bei Umsatz und Gewinn. Das Unternehmen prognostiziert für 2021 allerdings ein erneutes Wachstum und strebt zudem eine Verbesserung der Profitabilität an. Der Kurs der Aktie liegt derzeit bei 25 Euro (Stand: 11/2020). Das Unternehmen verfolgt seit Jahren eine stabile Dividendenpolitik, die auch künftig beibehalten werden soll.
Geratherm Medical AG
Die Geratherm Medical AG ist ein thüringisches Unternehmen mit Sitz in Geschwenda. Es hat sich im Bereich der Medizintechnik auf medizinische Körpertemperaturmessung spezialisiert. Das Unternehmen bietet eine komplette Palette an entsprechenden Produkten an, angefangen beim Fieberthermometer bis hin zu vollständigen Wärmesystemen für den Rettungs- und OP-Bereich. Zum Produktportfolio zählen unter anderem auch Messgeräte für Lunge und Blutdruck.
Die Nachfrage nach den Produkten von Geratherm ist im Zuge der Corona-Pandemie weltweit stark angestiegen. Bereits im ersten Halbjahr 2020 verzeichnete das Unternehmen einen Umsatzzuwachs um 29 Prozent auf rund 14 Millionen Euro. Es wird mit einer Fortsetzung dieser positiven Entwicklung gerechnet.
Stratec SE
Die Stratec SE ist ein international agierendes Unternehmen, das sich auf die Entwicklung und Herstellung von vollautomatischen Analysesystemen im Bereich der In-vitro-Diagnostik spezialisiert hat. Zu den Kunden des Unternehmens zählen unter anderem Forschungszentren, Blutbanken und Laboratorien. Die Gesellschaft profitiert in der aktuellen Krise vor allem von der erhöhten Nachfrage nach In-vitro-Diagnostik.
Bereits im Geschäftsjahr 2019 verzeichnete Stratec eine deutliche Umsatzsteigerung von 18 Prozent. Auch im ersten Halbjahr 2020 erhöhte sich der Umsatz erneut um 10 Prozent auf rund 120 Millionen Euro. Für das Jahr 2020 rechnet das Unternehmen insgesamt mit einem Wachstum von 14 bis 18 Prozent. Erwähnenswert ist auch, dass die Stratec SE seit vielen Jahren kontinuierlich Dividenden auszahlt.
Drägerwerk
Auch bei Drägerwerk handelt es sich um ein international agierendes Unternehmen, das im Bereich der Sicherheits- und Medizintechnik tätig ist. Der Sitz des Unternehmens befindet sich in Lübeck. Zum Produktportfolio gehören unter anderem Ausstattungen für Rettungsdienste, Krankenhäuser oder Feuerwehren.
Weiterhin bietet das Unternehmen Bedarfsträger im Gefahrenmanagement an wie beispielsweise Drogenmessgeräte, Atemschutzausrüstungen, Beatmungsgeräte, Gasmessgeräte oder Tauchtechnik.
Sowohl die Vorzugsaktien als auch die Stammaktien von Drägerwerk sind börsengelistet. Die Vorzüge sind jeweils im SDAX und TecDAX vertreten. Ähnlich wie bei den vorgenannten Unternehmen konnte auch Drägerwerk im ersten Halbjahr 2020 eine deutliche Umsatzsteigerung verzeichnen. In den ersten neun Monaten des Jahres 2020 stieg der Umsatz des Unternehmens um zirka 20 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro.
Welche Risiken gibt es bei Technologieaktien?
Investments in Technologieaktien bergen entsprechende Risiken. Dies ist einerseits auf die Technologie selbst zurückzuführen. Denn wenn Unternehmen in innovative Technologien investieren, sind damit immer auch gewisse Unsicherheiten verbunden. Letztlich kann es passieren, dass die neuen Technologien die Erwartungen nicht erfüllen können.
Zum anderen gibt es im Bereich der Technologieunternehmen im internationalen Bereich einen großen Wettbewerb, so dass die Unternehmen gezwungen sind, sich selbst stetig weiterzuentwickeln. In diesem Zusammenhang müssen sie für die Forschung viel Geld aufwenden. Und wenn sie sich bei einer Entwicklung verschätzen, zählen sie schnell zu den Verlierern.
Ein weiteres Risiko liegt in der vergleichsweise hohen Volatilität. Das bedeutet, dass die Kurse von Technologieaktien stark schwanken können. Hinzu kommt, dass viele Technologiewerte aus Amerika derzeit recht hoch bewertet sind, wodurch sich die Chance auf weitere Zuwächse in der Zukunft verringert. Und eine positive Entwicklung in der Vergangenheit heißt bekanntermaßen nicht, dass sich dieser positive Trend auch in der Zukunft fortsetzen wird.
Anleger sollten bedenken, dass Aktien immer das Risiko eines vollständigen Kapitalverlustes bergen. Auch Technologieaktien bilden hier keine Ausnahme. Diese Erfahrung machten beispielsweise die Aktionäre des Unternehmens Wirecard.
Welche deutschen Technologie ETFs aus dem TecDAX sind empfehlenswert?
In der Vergangenheit haben sich der Deutsche Aktienindex und der Technologieindex in Bezug auf die Entwicklung der Kurse klar voneinander entfernt. Der DAX konnte den Wert verdoppeln, während sich Wert des TecDAX sogar vervierfacht hat.
Der Technologieindex verzeichnete pro Jahr im Schnitt etwa einen Zuwachs von 40 Prozent. Im Vergleich dazu verbuchte der Deutsche Aktienindex pro Jahr nur rund zehn Prozent. Und auch der MidCap-Index – MDAX – wies jährlich im Vergleich nur eine Zunahme von 20 Prozent auf.
TecDAX ist flexibler als der Deutsche Aktienindex
Der TecDAX führt Unternehmen, die in verschiedenen Marktbereichen eine Führungsposition inne haben. Der Technologieindex beinhaltet sowohl konstant starke Werte als auch Wachstumswerte. Wie die Aktien aus den Indizes SDAX und MDAX gelten auch TecDAX-Werte als besonders flexibel und wachstumsstark.
ETFs auf den deutschen Technologieindex
Mit einem ETF haben unerfahrene wie erfahrene Investoren die Möglichkeit, alternativ zum Aktien-Direktkauf, günstig und einfach von der Entwicklung des Technologiemarktes zu profitieren. Zwei erwähnenswerte ETFs stammen von ComStage und der BlackRock-Tochter iShares. Beide ETFs sind empfehlenswert, weisen jeweils aber eine andere Fondsgröße, Kostenstruktur und Ausrichtung auf.
- ComStage 1 TecDAX UCITS ETF (I): Dieser ComStage ETF entstand erst 2016 und somit wesentlich später als der ETF von iShares. Das Fondsvermögen beläuft sich auf 84 Millionen Euro. Die Erträge werden jährlich ausgeschüttet. Die Gesamtkostenquote (TER) beträgt beim ComStage ETF bei 0,41 Prozent jährlich.
- iShares TecDAX® UCITS ETF (DE): Dieser ETF von iShares entstand 2001 und zählt damit zu den älteren börsennotierten Investmentfonds. Mit einem insgesamt verwalteten Fondsvermögen von rund 900 Millionen Euro liegt der iShares ETF deutlich vor dem jüngeren ETF von ComStage. Die Erträge und Dividendenzahlungen werden bei diesem ETF thesauriert. Die laufenden Kosten (TER) liegen beim iShares ETF jährlich bei 0,52 Prozent.
Sowohl der ComStage ETF als auch der iShares ETF bilden den deutschen Technologieindex vollständig physisch nach. Das heißt, dass beide ETFs sämtliche Aktien kaufen, die auch im Bezugsindex vertreten sind.
Im Vergleich zu vielen anderen Exchange Traded Funds, die sich auf deutsche Indizes beziehen (zum Beispiel MDAX ETFs oder DAX ETFs), müssen Investoren für diese beiden ETFs auf den Technologieindex insgesamt etwas tiefer in die Tasche greifen. Hinsichtlich der positiven Entwicklung der Technologiebranche könnte sich dies aber durchaus lohnen.
Fazit: Deutsche Technologieaktien immer beliebter
Im Bereich der Zukunftstechnologien gilt Deutschland häufig als Nachzügler. Doch viele Unternehmen sind fortschrittlicher, als es den Anschein hat. In unserem Artikel haben wir einige der besten deutschen Technologieaktien aufgeführt.
Deshalb wäre es ein Fehler, sich bei Technologieaktien nur auf dem US-amerikanischen Markt umzusehen. Denn auch wenn es in Deutschland keine riesigen Digital-Konzerne gibt, so findet sich hierzulande dennoch eine große Anzahl an Hightech-Unternehmen. Diese agieren auf einem hohen Niveau, was sich auch am TecDAX ablesen lässt. Deutsche Technologie-Unternehmen betreiben innovative Zukunftstechnologien wie zum Beispiel die Cloud sehr erfolgreich.
Nicht zuletzt lässt der Technologie-Index mit den 30 größten Werten in Deutschland in puncto Performance sogar den großen Nasdaq 100 hinter sich. Er brachte auf Sicht von fünf Jahren gut 40 Prozentpunkte mehr ein als der amerikanische Index, in dem immerhin große Unternehmen wie Apple, Netflix, Microsoft & Co. vertreten sind. Es lohnt sich also, regelmäßig einen Blick auf die Entwicklung der deutschen Technologie-Aktien zu werfen.