Continental Aktie – Höhere Kurse und niedrigere Dividende

Nicht nur Autofahrern ist die Continental AG auch unter der Abkürzung Conti bekannt. Dabei handelt es sich einen deutschen Automobilzulieferer, der an der Börse notiert ist. Der Geschäftssitz befindet sich im niedersächsischen Hannover. In den letzten Jahren hat sich der Konzern zu einem der bedeutendsten Zulieferer in der Automobilindustrie entwickelt.

Früher fokussierte sich das Unternehmen ganz alleine auf die Herstellung von Reifen. 2022 konnte Continental einen Umsatz in Höhe von 39,4 Milliarden EUR erwirtschaften. Das EBITDA betrug 3,9 Milliarden EUR. Das Unternehmen ist an 519 Standorten in 57 Staaten aktiv und beschäftigt zum Ende des Geschäftsjahr 2022 199.000 Mitarbeiter. Im Vergleich der börsennotierten Gesellschaften nimmt die Continental AG eine führende Position ein und gehört seit Gründung des deutschen Index DAX im Jahre 1988 mit zu dem Kreis der 30 ausgewählten Unternehmen.

Continental ist ein deutscher Automobilzulieferer/ Bilderquelle: continental.com

Zwischendurch war ab 1996 die Continental Aktie nicht mehr im DAX gelistet, da sie die Auswahlkriterien bezüglich des Börsenumsatzes und der Marktkapitalisierung nicht erfüllte. In der Zeit zwischen 2003 und 2008 gelang es dem Konzern, wieder zum DAX zurückzukehren. Allerdings fiel dann im Zuge der Aktienübernahme durch die Familie Schaeffler der Wert der Marktkapitalisierung unter dem geforderten Wert der Aufnahmeschwelle und Ende 2008 wurde die Aktie Continental erneut zurückgestuft. Seit September 2012 ist die Continental-Aktie wieder im DAX gelistet.

Damit ist die Continental AG bislang das einzige Unternehmen, dem es gelungen ist, zweimal wieder in den DAX aufzusteigen. Mit 35,99 % durch die IHO Verwaltungs GmbH und weiteren 10,01 % durch die IHO Beteiligungs GmbH ist die Familie Schaeffler Hauptaktionär und besitzt somit 46 % der Inhaberaktien. Die restlichen 54 % der Continental Aktien befinden sich im Streubesitz. Wie lautet nun das Continental Aktie Kursziel und lohnt sich ein Kauf?

Continental Aktie kaufen oder nicht?

Die Continental Aktie weist seit 2013 einen Kursrückgang auf von durchschnittlich 2,6 % im Jahr auf. Aufgrund eines Verlustratios in Höhe von 3,65 % ist das Risiko hoch einzustufen. Lohnt sich ein Kauf der Continental Aktie?

• Aktuell notiert der Continental Aktie Kurs bei 69,02 EUR (Stand 19. Mai 2023).
• Am Vortag lag der Schlusskurs der Continental Aktie bei 68,84 EUR.
• Anscheinend befindet sich die Aktie Continental aktuell in einer Aufwärtsbewegung.
• Im DAX befindet sich die Continental Aktie auf dem 24. Platz mit einem Plus von 0,76 %.
• Insgesamt ist der DAX um 0,72 % gestiegen.
• Die Continental-Aktie kommt auf ein Handelsvolumen von 137.315 Papieren.
• Das Wertpapier des Automobilzulieferers aus Niedersachsen liegt aktuell 10,35 % unter dem Wert des 52 Wochen Hochs von 77,37 EUR.
• Das 52 Wochen Tief der Continental Aktie lag bei 43,26 EUR.
• Im Geschäftsjahr 2022 konnte Continental einen Umsatz von 39,4 Milliarden EUR erzielen.

Continental Aktie Prognose: Umsatz und Marge sollen 2023 steigen

Nach 39,4 Milliarden EUR Umsatz im Geschäftsjahr 2022, prognostiziert Continental für 2023 42 bis 45 Milliarden EUR. Dies teilte der Konzern anlässlich seiner Pressekonferenz bezüglich der Bilanz mit. In diesem Jahr soll die bereinigte operative Rendite von 5,0 % auf 5,5-6,5 % steigen. Der DAX Konzern peilt eine bereinigte EBIT Marge auf mittlere Sicht in Höhe von 8-11 % an. Gleichzeitig werden höhere Kosten erwartet. Nachdem 2022 rund 3,3 Milliarden EUR in die Gehälter und in Material, Logistik und Energie flossen, dürften es in diesem Jahr etwa 1,7 Milliarden EUR werden. Der bereinigte Free Cashflow soll sich spürbar verbessern mit 0,8-1,2 Milliarden EUR. Im Vorjahr war dieser Wert auf 200 Millionen EUR gesunken und lag somit knapp 83 % niedriger.

Daraufhin nahm die Continental Aktie Fahrt auf und dank des starken Ausblicks wurde die Continental Aktie mit einem 12-Monats Hoch und mit hohen Kursgewinnen belohnt. Im Vorjahr war Conti nur knapp an roten Zahlen vorbeigeschrammt. Daher wurde auch die Continental Aktie Dividende gekürzt. In der Spitze kletterte die Continental Aktie auf 78,46 EUR und konnte zum Tagesende ein Plus von 7,62 % verbuchen. Die Zahlen seien im Rahmen der Continental Aktie Prognose ausgefallen, denn die Eckdaten wurden bereits im Januar vorgelegt. Der Analyst Jose Asumendi von JP Morgan sprach von einer starken Continental Aktie Prognose und einer immer besser werdenden Stimmungslage.

Das Management möchte im aktuellen Jahr im Tagesgeschäft die Margen spürbar erhöhen und vor allem das Geschäft mit der Autozulieferung soll sich deutlich verbessern. Im abgelaufenen Kalenderjahr hatte Continental wie viele andere Unternehmen mit steigenden Kosten zu kämpfen und der Gewinn schrumpfte aufgrund hoher Abschreibungen erheblich. Das Analysehaus Jefferies bezweifelt, dass die Gesamtziele des Konzerns eingehalten werden könnten. Laut ihm wäre Conti zu zuversichtlich bezüglich des Autogeschäfts und in seiner Sparte Contitech.

Der Experte Himanshu Agarwal prognostiziert den freien Barmittelfluss als schwach und geht nicht davon aus, dass ein Anstieg des Betriebsergebnisses im mittleren einstelligen Bereich möglich ist. Er setzt die Continental Aktie daher auf Halten. Der Markt hat trotz allen Unkenrufen die versprochene Besserung von Conti eingepreist und mit einem Zuwachs von fast 37 % seit Beginn des Jahres 2023 ist die Continental Aktie einer der Spitzenreiter im DAX. Ende September 2022 fiel das Papier auf ein 11-Jahres Tief in Höhe von 44,31 EUR. Seitdem konnte der Continental Aktie Kurs mehr als 70 % hinzugewinnen.

Continental plant Investitionen in Nordamerika, um Subventionen zu erhalten

Continental ist in Deutschland der drittgrößte Autozulieferer. Er hat schon vor vielen Jahren in Nordamerika investiert und beschäftigt dort in seinen Niederlassungen etwa 15.000 Mitarbeiter. Dies teilte der Conti Finanzvorstand Katja Dürrfeld anlässlich der Präsentation der Bilanzzahlen 2022 der Nachrichtenagentur Reuters mit. Sie sagte dazu: „Unsere Investitionsentscheidungen orientieren sich maßgeblich an den regionalen Marktentwicklungen und entsprechend auch an unseren Kunden.“ Sollte sich demnach die Kundschaft von Continental in den USA für weitere Werke entscheiden, würde auch der Konzern aus Hannover in einen entsprechenden Ausbau investieren. Für die Automobilindustrie ist der Markt in Nordamerika sehr wichtig.

Die US-Regierung hat üppige Subventionen beschlossen. Damit soll in klimaschonende Technik investiert werden, wie zum Beispiel in Elektroautos. Dies bringt in der Branche viele Unternehmen dazu, ein Investment zu überlegen. Einige US-Unternehmen verschieben daher ihre Expansionspläne in Europa und investieren stattdessen in den Markt in Nordamerika. Dazu gehört zum Beispiel auch der Immobilienkonzern Volkswagen, der einer der größten und wichtigsten Kunden von Continental ist. VW plant in Nordamerika eine Batteriefabrik zu bauen. Damit hätten die eigentlich in Europa geplanten weiteren Werke ein Nachsehen.

Auch der Batteriehersteller Northvolt aus Schweden bezieht sich bei seinen geplanten Investitionen auf das IRA-Programm (Inflation Reduction Act). Dabei handelt es sich um ein groß angelegtes Programm in den USA, welches den Klimaschutz unterstützen soll. Mit finanziellen Anreize sollen die Treibhausgase reduziert werden. Hierfür werden insbesondere erneuerbaren Energien gefördert, wie zum Beispiel der Ausbau von Windrädern und Solarparks. Die Unterstützung dieser Maßnahmen erfolgt mit Subventionen und Steuergutschriften. Bis 2031 hat der Staat hierfür 369 Milliarden USD eingeplant.

Primär soll die Wirtschaft in den USA geschützt werden, allerdings wird sich der IRA auch auf Handelspartner auswirken, da die USA mit vielen Ländern der Welt Handel betreibt, wie zum Beispiel mit Deutschland. Tesla nennt bei seinen geplanten Investitionen ebenfalls explizit den IRA. Zwar werden weiterhin im Teslawerk bei Berlin die Zellen für Batterien gebaut, allerdings liegen nun den Fokus aufgrund von steuerlichen Anreizen in den USA. Ursprünglich war geplant, dass in Grünheide die gesamte Batterie und nicht nur die Zellen produziert werden.

Continental Aktie Dividende – geringe Dividende nach Gewinneinbruch

Der Reifenhersteller und Autozulieferer Continental hatte in seiner Hauptversammlung dieses Jahr, die in Form einer reinen online Veranstaltung abgehalten wurde, nicht nur über die Geschäftsentwicklung und dem Umbau berichtet, sondern auch über die Continental Aktie Dividende. Bis zum Jahr 2029 läuft ein Programm, in dessen Rahmen etliche Stellen abgebaut werden sollen. Damit möchte der Konzern ab 2024 seine Kosten senken und plant damit über 850 Millionen EUR brutto sparen zu können. Aufgrund eines geringeren Nettogewinns, der von 1,4 Milliarden EUR in 2021 auf 67 Millionen EUR geschrumpft ist, erfolgt eine geringere Dividendenausschüttung. Zusätzlich hatte der Konzern hohe Abschreibungen aufgrund der Russland Sanktionen und des gestiegenen Zinsniveaus.

Aus den vorgenannten Gründen hatten Aufsichtsrat und Vorstand eine Continental Aktie Dividende in Höhe von 1,50 EUR vorgeschlagen. Das wären immerhin 0,70 EUR weniger gegenüber dem Vorjahr. Damals wurde eine Continental Aktie Dividende in Höhe von 2,20 EUR ausgeschüttet. In der Mitteilung sagte Continental CFO Katja Dürrfeld dazu: „Hierbei haben wir zwei Aspekte berücksichtigt: Die negativen und überwiegend nicht zahlungswirksamen Sondereffekte auf das Nettoergebnis sowie die rückläufige Aktienkursentwicklung im abgelaufenen Jahr“.

Die Dividende wird bei Conti am dritten Bankarbeitstag nach Stattfinden der Hauptversammlung an die Anteilseigner ausgezahlt. Demnach erfolgte die Auszahlung der Continental Aktie Dividende für das Jahr 2022 am 3. Mai 2023. Berechtigt für die Dividende sind Anteilseigner der Continental Aktie, die am Tag der Hauptversammlung 2023, die am 27. April stattfand, im Depot eine Aktie besaßen.

Zusammenfassung Continental Aktie – Nach Veröffentlichung der Bilanz steigende Kurse

Der Reifenhersteller und Autozulieferer Continental hatte ursprünglich geplant, seinen Fokus nicht mehr auf das Reifengeschäft zu legen, sondern sich mehr auf den Bereich Autozulieferer zu konzentrieren. Dies gelang dem Konzern in 2022 nicht, denn der Gewinn in Höhe von rund 2 Milliarden EUR fällt zum Großteil mit über 1,8 Millionen EUR auf das Geschäft mit den Reifen. Dies ist die Traditionssparte von Continental. Trotz problematischen Bedingungen am Markt ist es Conti gelungen, eine bereinigte Gewinnmarge in Höhe von etwa 5 % zu erzielen. Der Umsatz stieg auf 39,4 Milliarden EUR, was im Vorjahresvergleich ein Plus von 17 % bedeutet.

Insgesamt war das Jahr 2022 für die Automobilzuliefererindustrie ein schwieriges Jahr, für Conti war es noch etwas schwieriger. Denn der Konzern hatte mit steigenden Rohstoffkosten, höheren Logistikkosten und mehr Energiekosten zu kämpfen. Der Kostenaufwand hierfür betrug 3,3 Milliarden EUR. Gleichzeitig gab es interne Probleme. Denn der Konzern ist immer noch mit der juristischen Aufarbeitung des Dieselskandals beschäftigt. Die Rechtskosten hierfür liegen wohl über den geplanten Zahlen. Außerdem ist das DAX Unternehmen von einem Hackerangriff der Ransomware Gruppe Lockbit betroffen. Damals wurden sensible Unternehmensdaten heruntergeladen, die im Sommer des vergangenen Jahres erbeutet wurden. Es herrscht weiterhin Ungewissheit, ob diese Daten veröffentlicht werden. Interessierte Investoren können die Continental Aktie bei so gut wie allen Brokern aus unserem Vergleich handeln. Daher ist es ratsam, die infrage kommenden Broker zu durchleuchten und sich für den Anbieter zu entscheiden, der am besten gefällt.