Mit Forex zur Million – wie realistisch ist das?
Einen Gewinn mit einem geringen Kapitaleinsatz innerhalb weniger Stunden erzielen – das klingt verlockend. Genau das verspricht der Forex-Handel. Gehandelt wird mit Währungspaaren. Eine Währung muss gekauft werden, während die andere verkauft wird. Dabei muss der Trader keine Währung in physischer Form kaufen und auch keine andere Währung in physischer Form verkaufen, denn der Handel erfolgt online. Ein Währungspaar stellt eine Einheit dar. Das am häufigsten gehandelte Währungspaar ist Euro – US-Dollar, also EUR/USD. Der Euro ist bei diesem Währungspaar die Basiswährung, während der US-Dollar die Kurswährung oder Gegenwährung ist.
Der Trader gibt eine Prognose ab, wie sich der US-Dollar im Vergleich zum Euro entwickelt. Geht der Trader von einem steigenden Dollarkurs aus, muss er eine Longposition eröffnen. Bei einem fallenden Dollarkurs gegenüber dem Euro eröffnet der Trader eine Shortposition.
Der Forex-Handel ist außerordentlich volatil, vor allem, wenn Handelsplätze auf mehreren Kontinenten gleichzeitig geöffnet sind. Der Handel erfolgt jedoch dezentral unter den Marktteilnehmern. Eine Börse wird dabei nicht eingeschaltet. Die Börsenöffnungszeiten können jedoch die Währungskurse beeinflussen, da dann stärker gehandelt wird.
Das Besondere beim Forex-Handel ist der Hebel. Sie können mit diesem Hebel eine große Kapitalmenge bewegen und müssen nur einen niedrigen Einsatz leisten. Je höher der Hebel ist, desto größer können die Gewinne ausfallen. Wer mit Forex zur Million gelangen möchte, benötigt
- eine gute Strategie
- viel Zeit, um sich mit der Materie und den Währungskursen zu beschäftigen
- gute Kenntnisse für das Trading
- Risikobereitschaft.
Erläuterungen zur Hebelwirkung
Der Forexhandel ist ein Marginhandel. Das heißt, dass genau wie beim CFD-Trading mit einem Hebel gehandelt wird. Mit diesem Hebel können Sie mit einem niedrigen Kapitaleinsatz gute Gewinne erzielen. Der Hebel dient als Multiplikator. Als Einsatz müssen Sie nur die Margin als Sicherheitsleistung zahlen. Sie leihen sich im Prinzip Geld vom Broker, um Ihre Position eröffnen zu können. Sie handeln nur mit einem Bruchteil des eigentlichen Werts einer Position. Sie hinterlegen die Margin und müssen keinen hohen Geldbetrag zahlen. Der Forex-Handel ist daher schon mit geringen Einsätzen möglich.
Wie hoch die Margin ist, hängt vom Hebel ab. Margin und Hebel stehen in einem proportionalen Verhältnis zueinander. Die Margin fällt umso niedriger aus, je höher der Hebel ist. Bei einem Hebel von 1:20 müssen Sie eine Margin von 5 Prozent zahlen. Liegt der Hebel bei 1:5, zahlen Sie hingegen eine Margin von 20 Prozent.
Entwickelt sich der Kurs so wie von Ihnen vorhergesagt, erzielen Sie einen Gewinn. Die Kursveränderung wird mit dem Hebel multipliziert und entspricht Ihrem Gewinn. So können Sie hohe Gewinne innerhalb kurzer Zeit erzielen. Sie sollten jedoch nicht vergessen, dass Sie aufgrund des Hebels auch viel Geld innerhalb kurzer Zeit verlieren können. Entwickelt sich der Kurs in die entgegengesetzte Richtung, wird die Kursveränderung ebenfalls mit dem Hebel multipliziert, um den Verlust zu ermitteln. Der Verlust übersteigt zumeist den Einsatz. Er muss daher mit dem auf dem Handelskonto befindlichen Guthaben ausgeglichen werden.
Keine Nachschusspflicht für private Trader
Mit Forex zur Million, das ist zumindest theoretisch möglich. Möchten Sie das tatsächlich realisieren, benötigen Sie einen langen Atem.
Reicht das Geld auf dem Handelskonto nicht zur Deckung des Verlusts aus, kann der Broker Sie per E-Mail auffordern, Kapital nachzuschießen. Diese Aufforderung wird als Margin Call bezeichnet. Kommen Sie dieser Aufforderung nicht nach, schließt der Broker die Position.
Auf die Nachschusspflicht für private Trader wird seit August 2017 gemäß einem Beschluss der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) verzichtet. Das dient zum Schutz privater Anleger vor zu hohen Verlusten, einer möglichen Verschuldung und schlimmstenfalls vor einer Privatinsolvenz. Sie müssen kein Kapital mehr nachschießen, wenn der Verlust durch das Guthaben auf dem Handelskonto nicht gedeckt werden kann. Die Position wird dann geschlossen.
Auch wenn Sie kein Kapital mehr nachschießen müssen, sollten Sie verantwortungsbewusst handeln. Sie sollten Ihre Position mit einem Stop absichern, beispielsweise mit einem Stop Loss. Die Position wird dann geschlossen, wenn die Stop-Loss-Marke erreicht ist. Sie erleiden zwar einen Verlust, doch fällt er nicht so hoch aus wie ohne Stop Loss.
Möchten Sie mit Forex zur Million gelangen, sollten Sie von Anfang an auf ein gutes Risikomanagement achten. Ein Stop Loss gehört dazu.
Private Anleger dürfen auch nicht so hohe Hebel festlegen wie professionelle Trader. Auch das dient zum Schutz vor zu hohen Verlusten. Wie hoch die maximalen Hebel für private Trader sind, hängt vom Broker ab. Professionelle Trader können miunter mit Hebeln bis zu 1:500 handeln.
Forex-Handel ausprobieren mit dem kostenlosen Demokonto
Um einzuschätzen, ob Sie mit Forex zur Million gelangen können, sollten Sie bei einem Forex-Broker ein kostenloses Demokonto eröffnen. Zumeist wird das Demokonto für einen Zeitraum von 30 Tagen bereitgestellt. Einige Broker bieten das Demokonto auch über einen längeren Zeitraum oder für unbegrenzte Zeit an. Mit dem Demokonto wird Ihnen ein Betrag an virtueller Währung zur Verfügung gestellt. Sie handeln nicht mit echtem Geld und können daher kein Risiko eingehen. Das Demokonto ist nicht an die Eröffnung eines Handelskontos mit Echtgeld oder an eine Einzahlung geknüpft. Es bildet eine echte Handelsatmosphäre ab. Sie handeln auf einer Handelsplattform, die Sie auch beim Handel mit echtem Geld beim Broker nutzen. Mit dem Demokonto haben Sie Zugriff auf alle Instrumente, die Ihnen auch beim Handel mit echtem Geld zur Verfügung stehen:
- Charts über die Kursverläufe
- Informationen über Kursveränderungen
- Analysetools
- Hebel.
Sie können die gleichen Währungspaare wie beim Handel mit echtem Geld handeln. So wie beim Handel mit echtem Geld können Sie Long- und Short-Positionen eröffnen, Stops setzen, den Hebel anwenden und Positionen schließen. Sie können mit unterschiedlichen Einsätzen handeln und sehen, wie sich Ihre Gewinne oder Verluste entwickeln.
Mit dem Demokonto können Sie eine Strategie ausprobieren oder erarbeiten. Das ist wichtig, wenn Sie tatsächlich mit Forex zur Million gelangen wollen.
Mit realistischen Erwartungen an den Forex-Handel gehen
Sie sollten nicht davon ausgehen, dass Sie innerhalb kurzer Zeit mit Forex zur Million gelangen können. Die seriösen Forex-Broker weisen darauf hin, dass ein hoher Anteil, in der Regel über 70 Prozent, der privaten Handelskonten Verluste aufweisen. Die meisten privaten Trader müssen zumindest in der ersten Zeit hohe Verluste verkraften. Dauerhaft erfolgreich sind nur 10 bis 15 Prozent der privaten Trader. Möchten Sie zu dieser kleinen Gruppe gehören, brauchen Sie Durchhaltevermögen. Sie brauchen eine gute Strategie.
Auf verschiedenen Internetportalen, die sich mit dem Forexhandel beschäftigen, werden verschiedene Strategien vorgestellt. Die bekannteste Strategie ist die Trendfolgestrategie. Sie müssen einem Trend folgen, um Ihre Order zu platzieren. Weiterhin müssen Sie eine umfangreiche Analyse durchführen. Das erfordert Zeit. Sie müssen den Markt beobachten, um Kursentwicklungen der Währungen einzuschätzen.
Weiterhin ist ein gutes Risikomanagement wichtig. Ihre Positionen sollten Sie mit einem Stop absichern, um hohe Verluste zu vermeiden.
Ein ganz wichtiger Grundsatz auf dem Weg zum Erfolg ist „Nicht gierig werden“. Die eigene Gier steht einer realistischen Herangehensweise und einer guten Strategie oft im Weg. Wurden Gewinne erzielt, werden private Anleger häufig gierig.
Gier als schlechter Ratgeber
Gier ist ein schlechter Ratgeber, wenn Sie mit Forex zur Million gelangen möchten. Viele Einsteiger machen den Fehler, dass sie ihre Erwartungen viel zu hoch ansetzen. Tritt ein Verlust ein, sind viele Trader bemüht, den Verlust mit vielen neuen Positionen auszugleichen. Sie hoffen auf Gewinne bei den nächsten Trades. Ähnlich sieht es aus, wenn ein Trader einen Gewinn erzielt hat. In der Hoffnung auf noch höhere Gewinne wird der gesamte Gewinn für die Eröffnung neuer Positionen eingesetzt. Diese Herangehensweise ist unweigerlich zum Scheitern verurteilt.
Sie sollten eine Strategie erarbeiten und auch an das richtige Money-Management denken. Setzen Sie nur Geld ein, das Sie nicht bereits für andere Ausgaben eingeplant haben oder zur Sicherung Ihres Lebensunterhalts brauchen. Beginnen Sie mit niedrigen Einsätzen, aber handeln Sie nur mit niedrigen Hebeln. Eröffnen Sie keine Positionen in der Hoffnung, schnell einen Gewinn zu erzielen. Bereiten Sie sich auf Ihre Trades gründlich vor und führen Sie eine Analyse durch. Behalten Sie das Risiko immer im Auge.
Um dauerhaft erfolgreich zu sein, sollten Sie sich täglich an den PC setzen, um die Kurse zu beobachten und die Trades auszuführen.
Fazit: Dauerhafter Erfolg beim Forex-Handel verlangt eine gute Strategie
Mit Forex zur Million gelangen nur wenige private Trader. Die Trader setzen oft ihre Erwartungen zu hoch an und platzieren neue Positionen, wenn sie einen Gewinn erzielt haben oder um einen Verlust auszugleichen. Sie bereiten sich auf ihre Trades nicht genügend vor. Um dauerhaft erfolgreich zu sein, benötigen Sie eine gute Strategie. Sie sollten zuerst mit einem kostenlosen Demokonto handeln, um sich mit dem Handel vertraut zu machen. Zuerst sollten Sie nur mit geringen Einsätzen handeln und den Hebel nicht zu hoch ansetzen. Sie sollten von Anfang an ein gutes Risikomanagement betreiben.