Wer tradet Forex? Die Grundlagen
Um zu wissen, wer mit Forex handelt, sollten Sie sich zunächst mit den Grundlagen vertraut machen. Forex ist die Abkürzung für Foreign Exchange Market, was Markt für ausländische Devisen bedeutet. Da der Handel außerhalb einer Börse erfolgt, ist er zu jeder Zeit und an jedem Ort möglich. Voraussetzungen sind eine stabile Internetverbindung und ein PC oder ein mobiles Gerät.
Beim Forexhandel kaufen Sie eine Währung, indem Sie die andere verkaufen. Sie besitzen die Währungen jedoch nicht in physischer Form, sondern Sie handeln online mit Währungspaaren. Dabei spekulieren Sie, wie sich die Kurswährung gegenüber der Basiswährung verändert. Das am häufigsten gehandelte Währungspaar ist EUR/USD, also Euro und US-Dollar. Der Euro ist die Basiswährung, während der US-Dollar die Kurswährung oder Gegenwährung ist. Sie können eine Long-Position eröffnen, wenn Sie davon ausgehen, dass der US-Dollar gegenüber dem Euro steigt. Nehmen Sie an, dass der Kurs des US-Dollars gegenüber dem Euro-Kurs fällt, eröffnen Sie eine Short-Position.
Sie handeln unabhängig von den Börsenzeiten. Es ist jedoch sinnvoll, die Börsenzeiten zu kennen. Sind die Börsen in Deutschland und in den USA gleichzeitig geöffnet, kommt es zu häufigen Kursveränderungen beim Währungspaar EUR/USD. Aufgrund der hohen Volatilität sollten Sie das Risiko stets im Blick haben.
Sie handeln nicht den Euro oder den US-Dollar, sondern das Währungspaar EUR/USD. Dieses Währungspaar wird als Einheit betrachtet.
Die Marktteilnehmer beim Forex-Handel
Wer tradet Forex? Sie sollten über die Marktteilnehmer Bescheid wissen:
- Zentralbanken und Notenbanken
- Globale Devisenbanken
- Internationale Unternehmen
- Fondsmanager
- Retail Trader.
Zentralbanken sind verantwortlich für die Geldpolitik eines Landes oder einer Währungsunion. Sie legen den Leitzins fest und verwalten Währungsreserven. Die Zentralbanken verfügen über die Währungsreserven der Landeswährung, aber auch von den Handelspartnern. Mit ihrer Geldpolitik sind die Zentralbanken bemüht, die inländische Wirtschaftsleistung zu steuern. Sie heben Zinssätze kurzfristig an oder senken sie. Die Tätigkeit der Zentralbanken wirkt sich stark und unmittelbar auf die Währungspreise aus.
Neben den Zentralbanken sind auch die globalen Devisenbanken wichtige Marktteilnehmer. Solche globalen Investmentbanken sind beispielsweise JP Morgan, die Deutsche Bank, Goldman Sachs oder Credit Suisse. Sie arbeiten mit anderen Marktteilnehmern wie Zentralbanken, großen international agierenden Unternehmen und Fondsmanagern zusammen. Sie bieten die Preise für große Devisenhandelsgeschäfte. Sie kommentieren die Wirtschaft und die Märkte und stellen ihr Expertenwissen für die Ausführung und Abwicklung von Geldgeschäften auf der ganzen Welt zur Verfügung.
International agierende Unternehmen sind wichtige Teilnehmer am Devisenmarkt. Verkauft ein Unternehmen aus den USA beispielsweise ein Produkt in Großbritannien, muss es Britisches Pfund für US-Dollar am Devisenmarkt handeln, um US-Dollar in die USA zurückzuschicken.
Die Zahl der international agierenden Unternehmen ist riesig. Entsprechend groß ist die Zahl der Marktteilnehmer, die durch diese Unternehmen gestellt wird. Das lässt Rückschlüsse darauf zu, wie groß der Forexmarkt tatsächlich ist.
Fondsmanager als wichtige Marktteilnehmer
Eine weitere wichtige Gruppe der aktiven Devisenhändler sind die Fondsmanager. Sie erwerben Devisen, die sie für die Finanzierung grenzüberschreitender Investitionen benötigen. Der Kauf von Aktien an der Börse in Tokio erfordert beispielsweise, dass ein Fondsmanager in den USA über die entsprechende Summe an japanischen Yen auf seinem Konto verfügt. Nur so kann er die Transaktion abwickeln.
Es gibt eine Vielzahl von aktiv gemanagten Investmentfonds. Dazu gehören Aktienfonds, aber auch Geldmarktfonds, Rentenfonds oder Immobilienfonds. Die Fondsmanager nehmen am Forex-Handel teil, um Aktien aus anderen Ländern zu kaufen oder andere Geldgeschäfte mit dem Ausland abzuwickeln.
Das Halten einer Auslandsinvestition ist mit einem Währungsrisiko verbunden. Der Fondsmanager kann versuchen, das Währungsrisiko zu hedgen, also abzusichern. Im Beispiel mit dem Kauf von japanischen Aktien durch einen US-amerikanischen Fondsmanager kann der Fondsmanager in einen Swap- oder Forward-Forex-Handel einsteigen, um den Kurs des japanischen Yen gegenüber dem US-Dollar abzusichern. Die Manager von Hedgefonds sind als aktive Spekulanten am Forexmarkt tätig.
Bei den Hedgefonds gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die Fonds können durch Menschen gehandelt werden (diskretionär). Der Handel ist allerdings auch durch einen Algorithmus möglich, indem eine Maschine handelt.
Nicht nur bei den Hedgefonds ist der Forexhandel für die Fondsmanager von Bedeutung. Auch die börsengehandelten Indexfonds, die ETFs, werden teilweise gehedgt, um das Währungsrisiko abzusichern. Das ist der Fall, wenn ein ETF einen Index abdeckt, in dem Aktien aus verschiedenen Ländern enthalten sind, beispielsweise der MSCI World als Weltaktienindex oder der MSCI Emerging Markets mit Aktien aus Schwellenländern.
Die Retail-Trader – eine noch unbedeutende Gruppe am Forex-Markt
Gegenwärtig sind die Retail-Trader noch die unbedeutendste Gruppe unter den Marktteilnehmern am Forex-Markt. Es handelt sich dabei um die privaten Trader. Wird der Forexhandel für private Anleger erst bekannter, wird die Zahl der privaten Trader unter den Marktteilnehmern größer werden. Bei den Retail Tradern handelt es sich um Einzelpersonen. Sie handeln ihr eigenes Geld, um attraktive Gewinne zu erzielen. Als privater Trader können Sie innerhalb kurzer Zeit einen attraktiven Gewinn erzielen, doch können Sie auch schnell hohe Verluste erleiden. Die Retail Trader machen einen schnell wachsenden Anteil am Devisenmarkt aus. So wird der Forexmarkt immer noch größer.
Aufgrund der Digitalisierung und des Internets ist der Markt einem breiten Publikum an privaten Anlegern zugänglich. Die Wachstumsraten unter den privaten Anlegern sind beachtlich. Sie sollten jedoch nicht nur an attraktive Gewinne denken, sondern auch die Möglichkeit hoher Verluste im Blick behalten. Seriöse Forex-Broker warnen auf ihren Webseiten, dass ein Großteil (über 70 Prozent) der Konten der privaten Trader Verluste aufweist.
Nur 10 Prozent aller privaten Trader sind dauerhaft erfolgreich. Möchten Sie am Forexhandel teilnehmen und erfolgreich traden, sollten Sie sich mit dem Forexhandel vertraut machen und zuerst das kostenlose Demokonto nutzen, das bei den meisten Online-Brokern angeboten wird.
Mut zum Risiko als Voraussetzung für den Forex-Handel
Voraussetzungen für die Teilnahme am Forex-Markt für private Trader sind
- Volljährigkeit
- stabiler Internetzugang
- PC oder mobiles Gerät
- Kenntnisse über den Devisen- oder Forexmarkt.
Wer tradet Forex? Sie sollten über eine hohe Risikobereitschaft verfügen, da der Forex-Markt sehr volatil ist. Er ist am volatilsten, wenn Sie mit sogenannten Majors, den am häufigsten gehandelten Währungspaaren, handeln und wenn die Börsen der Länder, deren Währungen im Währungspaar enthalten sind, gleichzeitig geöffnet haben. Sie können zu dieser Zeit hohe Gewinne erzielen, doch sind aufgrund der hohen Volatilität auch hohe Verluste möglich.
Für den erfolgreichen Forex-Handel benötigen Sie eine gute Strategie. Mit dem Demokonto können Sie an einer Strategie arbeiten. Sie sollten das Demokonto nutzen, bevor Sie mit echtem Geld handeln. Zu Beginn sollten Sie nur einen geringen Hebel festlegen. Nur Geld, dessen Verlust Sie verkraften können und das nicht für andere Ausgaben eingeplant ist, sollten Sie für den Handel nutzen.
Verschiedene Online Forex Broker bieten Tutorials an, die den Handel mit Forex erläutern. Auch kostenlose Webinare werden bei verschiedenen Brokern angeboten. Die Kurse der Währungen werden durch zahlreiche Faktoren beeinflusst. Sie sollten sich daher stets über aktuelle wirtschaftliche und politische Ereignisse informieren, die sich auf die Kurse auswirken können.
Forex – der Handel mit dem Hebel
Der Hebel ist eine wichtige Besonderheit beim Forex-Handel. So wie beim CFD-Handel mit Aktien, Indizes und Rohstoffen nutzen Sie beim Forex-Trading einen Hebel. Dieser Hebel ermöglicht es Tradern, große Mengen an Kapital mit einem geringen Einsatz, der sogenannten Margin, zu bewegen. Die Margin ist eine Sicherheitsleistung, die proportional zum Hebel ist. Sie ist umso niedriger, je höher der Hebel ausfällt. Es mag verlockend sein, mit einer geringen Margin zu handeln, wenn aufgrund des Hebels ein hoher Gewinn möglich ist. Ein hoher Hebel kann jedoch auch hohe Verluste bedeuten.
Wer tradet Forex? Die Forex-Broker machen Unterschiede zwischen privaten und professionellen Tradern. Private Trader dürfen nur niedrige Hebel festlegen. Wie hoch der Hebel maximal sein darf, hängt vom Broker ab. Professionelle Trader dürfen deutlich höhere Hebel festlegen.
Noch bis zum August 2017 galt für private Trader so wie für professionelle Trader die Nachschusspflicht. Erleidet ein Trader aufgrund des Hebels einen Verlust, der höher als der Einsatz ist und nicht durch das Guthaben auf dem Handelskonto gedeckt werden kann, fordert der Broker ihn mit dem Margin Call auf, Kapital nachzuschießen. Um hohe Verluste zu vermeiden, dürfen Broker gemäß BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) keinen Kapitalnachschuss mehr von privaten Anlegern fordern.
Fazit: Große Bandbreite an Marktteilnehmern
Der Forex-Markt ist der größte Finanzmarkt der Welt. Wer tradet Forex? Zu den Marktteilnehmern gehören Zentral- und Notenbanken, internationale Devisenbanken, international aktive Unternehmen, Fondsmanager und private Trader. Die privaten Trader machen noch den geringsten Anteil unter den Marktteilnehmern aus, doch steigt ihr Anteil ständig. Als privater Trader sollten Sie zum Risiko bereit sein. Sie sollten neben möglichen hohen Gewinnen auch das hohe Verlustrisiko im Blick haben. Mit einem kostenlosen Demokonto können Sie sich mit dem Handel vertraut machen und virtuelles Geld nutzen. Sie sollten nur einen niedrigen Hebel festlegen, damit die Verluste nicht zu hoch ausfallen.