Bitcoin ETF: Können die Anleger investieren?
ETF auf Bitcoin kaufen zu können, wünschen sich viele Anleger seit Jahren. Es wird schon seit Längerem versucht, ein Fondsprodukt für die digitalen Währungen aufzustellen, doch bislang ist es nicht möglich, Bitcoin ETF deutschland- oder weltweit zu kaufen. Grund hierfür ist die Ablehnung durch die US-Börsenaufsicht. Bereits mehrfach wurde der Antrag auf Bitcoin ETF abgelehnt, wobei die Börsenaufsicht immer neue Forderungen stellt.
Bisherige Bestrebungen, ETF auf Bitcoin handeln zu können
Die bekannten Winklevoss-Zwillinge haben im Jahresverlauf 2018 versucht, Bitcoin ETF durch die US-Börsenaufsicht genehmigen zu lassen. Doch die Entscheidung fiel gegen die Brüder aus, sodass die Anleger bislang keine Bitcoin ETF kaufen können. Diese Entscheidung führte im Juli 2018 zu einem Kursrückgang, wobei bis dahin der Bitcoin-Kurs angestiegen war. Durch die Entscheidung und den erneuten Rückschlag mit der Ablehnung der Bitcoin ETFs geriet der Kurs unter Druck, fiel zunächst ab, konnte sich jedoch später etwas stabilisieren.
Alles zur Manipulation bei Bitcoin ETFs
Die Gründe für die Ablehnung durch die US-Börsenaufsicht sind vielfältig. Im Fokus stehen die Angst vor Manipulationen und der Schutz der Investoren. Die Erklärung für die Entscheidung gegen die Einführung von Bitcoin ETFs wurde auf einer 92-seitigen Stellungnahme zusammengefasst, wobei die SEC die Auffassung vertritt, dass die Kryptowährung gegenwärtig alles andere als sicher ist. Dabei wurden möglichen Risiken für die Anleger aufgezeigt: Liquidität, Manipulation, Bewertung, Verwahrung sowie Volatilität/Arbitrage. Um all diese Bedenken auszuräumen, ist noch eine umfassende Prüfung erforderlich, sodass Anleger geduldig sein müssen.
Bitcoin ETF kaufen – doch bald möglich?
Nachdem die Winklevoss-Zwillinge mit ihrem Antrag für Bitcoin ETF an der US-Börsenaufsicht gescheitert waren, stellten drei weitere Unternehmen im August 2018 einen neuen Antrag:
- Proshares
- GraniteShares
- Direxion
Wie sich zeigte, wurde auch dieser Antrag nach Prüfung abgelehnt, wenngleich sich die US-Börsenaufsicht weitere Bedenkzeit ausbat und den Unternehmen einen Fragenkatalog zur zusätzlichen Überprüfung übergab. Ein neuer Termin für die Entscheidungsfindung war auf den 26. Oktober festgesetzt. Allerdings wurde der Termin erneut verschoben, da die Prüfung der beantworteten Fragen länger dauerte als gedacht. Der Druck auf die Börsenaufsicht wächst, denn nun haben weitere Anbieter die Anfrage gestellt, ob und wann sie die börsennotierten Fonds für Bitcoin und andere Kryptowährungen starten können. Insgesamt gibt es neun verschiedene Vorschläge für die ETFs: jeweils zwei Anfragen von NYSE Arc und GranitShares und fünf Anfragen von Direxion.
Warum die Verzögerung bei der Entscheidungsfindung für Bitcoin ETFs?
Warum kommt es immer wieder zu Verzögerungen bei der Entscheidung, ob Anleger künftig Bitcoin ETF kaufen können oder nicht? Grund hierfür ist die umfangreiche Prüfung, die seit mehreren Monaten andauert. Kontinuierlich haben sich bei neuen Anträgen weitere Fragen angeben, die die US-Börsenaufsicht vor allem für den Schutz der Anleger genau überprüfen möchte. Grund hierfür ist auch die immer wieder laut werdende Kritik an den Kryptowährungen, insbesondere Bitcoin. Nicht jeder ist davon überzeugt, dass die Bitcoin ETFs wirklich der Krypto-Ökonomie weiterhelfen.
Worum geht es bei Bitcoin ETFs eigentlich?
Die Exchange-traded Funds erfreuen sich bei Anlegern zunehmender Beliebtheit. Sie können deutlich günstiger als die gängigen Investmentfonds gehandelt werden. Grund hierfür ist das Fehlen eines Portfoliomanagers. So können die Trader kostengünstig an der Börse investieren und an der Wertentwicklung des zu Grunde liegenden Basiswertes partizipieren. Grundsätzlich gibt es die ETFs für nahezu alle Anlageklassen. Würden künftig Bitcoin ETFs dazu kommen, wäre das Angebot noch größer; bislang können Trader bereits ETFs auf Aktienmärkte, Rohstoffe, Devisen sowie Anleihen handeln.
Abbildung von Bitcoin über ETFs – wie funktioniert das?
Wie ist es möglich, Bitcoin über ETFs abzubilden? Würden die Anleger Bitcoin ETF kaufen können, würde das Investment wahrscheinlich nicht über den echten Kauf von Bitcoins stattfinden. Stattdessen würden die Anleger über Terminkontrakte investieren. Dabei spielt das Thema Sicherheit wieder eine große Rolle. Neben den vergleichsweise hohen Transaktionskosten beim Kauf der „echten“ Bitcoins würde das Risiko der Lagerung im Raum stehen. Die verwalteten Bitcoins müssen möglichst sicher gespeichert werden, damit die ETFs vor Hackerangriffen sicher sind. Auch das ist ein Grund, warum die SEC bislang zögert. Um die Kosten zu senken, bieten sich die Futures an. Jedoch gibt es bislang keine Erfahrungen mit Krypto-Futures, sodass offen ist, wie sie von den Anlegern angenommen und kostenseitig dargestellt werden. Die Beantwortung dieser Fragen erfolgt spätestens dann, wenn die US-Börsenaufsicht grünes Licht für die Bitcoin ETFs gibt und die Anbieter ihre Produkte auf den Markt bringen.
ETF auf Bitcoin: mögliche Alternativen bei erneuter Absage
Was passiert, wenn sich die SEC erneut gegen die Einführung von Bitcoin ETFs ausspricht? Die Trader haben verschiedene Alternativen und müssen nicht zwangsläufig Bitcoin ETF deutschland- oder weltweit handeln. Zur Auswahl steht beispielsweise das Investment in Zertifikate oder auch der direkte Kauf der Coins. Bitcoin CFDs sind ebenfalls eine interessante Anlagemöglichkeit, jedoch aufgrund ihres hohen Risikos unerfahrenen Anlegern nur bedingt zu empfehlen.
Direktes Investment statt ETF auf Bitcoin
Zu den bekanntesten Anlagemöglichkeiten für Bitcoin und andere Kryptowährungen gehört zweifelsohne das direkte Investment. Dabei erwerben die Trader die Kryptowährung, müssen sie jedoch verwalten und in einer Wallet speichern. Wer die Coins direkt erwerben möchte, benötigt dafür meist deutlich mehr Kapital als etwa beim Investment in verschiedene Finanzprodukte. Außerdem sollte die Wallet möglichst sicher und die Transaktionskosten sollten möglichst gering sein. Hier gibt es je nach Anbieter deutliche Unterschiede. Die Trader können Bitcoin über eine Krypto-Börse oder auf einem Krypto-Marktplatz handeln. Wer sich für eine Krypto-Börse entscheidet, handelt komfortabler, muss aber mit höheren Transaktionskosten rechnen. Der Kauf oder Verkauf auf einem Krypto-Marktplatz ist günstiger, erfordert jedoch von den Investoren deutlich mehr Eigeninitiative. Bei beiden Plattform-Varianten ist die Wallet gefragt, denn hierüber werden die Bitcoins verwaltet. Bei einigen Anbietern steht die Wallet bereits zur Verfügung, bei anderen muss sie durch die Trader separat hinzugefügt werden. Einige Plattformen haben aus der Historie gelernt und speichern nur geringe Mengen oder gar keine Coins der User mehr online in der Wallet.
Wallet-Arten: Warum Hacker oft leichtes Spiel haben
Bei vielen Wallet-Arten ist es für Hacker besonders einfach, sich Zugang zur Wallet zu verschaffen und die Bestände zu entwenden. Häufig geschieht dies bei den Online Wallets, da sie erfahrungsgemäß anfälliger für Störungen sind. Immer wieder gab es in der Vergangenheit Nachrichten zu Angriffen und enormen Verlusten einiger Bitcoin-Besitzer. Die Anleger können sich auf ihre Weise schützen und in sichere Wallets investieren. Für die Speicherung von größeren Bitcoin-Mengen eignen sich die Offline Wallets, die es beispielsweise als Hardware oder Paper Wallet gibt. Die Hardware Wallet ist mit einem Anschaffungspreis ab rund 50 Euro verbunden. Der Kauf der Wallet kann sich lohnen, denn häufig erlauben solche Speicherlösungen nicht nur Bitcoin, sondern auch andere Kryptowährungen.
Mobile Wallet für Bitcoin-Zahlungen
Bitcoin hat sich mittlerweile bei einigen Shops als alternatives Zahlungsmittel etabliert. Deshalb greifen User immer wieder zu den mobilen Wallets auf dem Smartphone oder Tablet. Hierbei handelt es sich jedoch um Online Wallets, die mit dem Internet verbunden sind und deshalb ein höheres Risiko aufweisen. User, die schnellen Zugriff auf ihre Bitcoins benötigen, können solch eine mobile Wallet nutzen. Wir empfehlen jedoch, hier wirklich nur äußerst geringe Bitcoin-Mengen zu verwahren. Damit lässt sich ein möglicher Verlust durch Hackerangriffe einfacher verschmerzen.
CFDs in Zertifikate als Alternative zu Bitcoin ETF und direktem Investment
Es gibt natürlich Trader, die den Aufwand für das direkte Investment nicht betreiben möchten. Sie können ebenfalls an der Kursentwicklung von Bitcoin partizipieren. Möglich machen das die Angebote der Krypto-Broker. Mittlerweile gibt es beispielsweise Bitcoin CFDs und Bitcoin Zertifikate. Beide bieten gleichermaßen Chancen und Risiken und sind nicht für alle Anlegertypen geeignet.
Bitcoin CFDs im Fokus
Da ETF auf Bitcoin bislang noch nicht gehandelt werden können, stellen CFDs eine Alternative dar. Die Differenzkontrakte werden bei den verschiedenen Brokern angeboten und sind prinzipiell einfach zu verstehen. Das Investment ist schon mit kleineren Kapitalerträgen möglich: Die Trader müssen nur eine geringe Summe als Sicherheitsleistung hinterlegen und können damit deutlich mehr Kapital am Markt bewegen. Möglich macht es der Hebeleffekt, der jedoch in beide Richtungen wirkt. Für Anleger bedeutet dies, dass sie nicht nur von höheren Gewinnen können, sondern sich gleichsam auf höhere Verluste einstellen müssen. Allerdings ist der Hebel sehr eingeschränkt. Erhöht wird das Risiko durch den volatilen Kursverlauf von Bitcoin. Damit ist es für die Anleger nicht immer ganz einfach, Muster im Chartverlauf zu erkennen und eine entsprechende Position zu eröffnen.
Hinweis: Unerfahrene Anleger können mit etwas Lernbereitschaft und Verständnis für den Markt natürlich auch in CFDs investieren. Allerdings empfehlen wir hier zunächst, sich mit dem Broker und dem Bitcoin CFDs ohne Risiko auseinanderzusetzen. Dafür stellen viele Anbieter ein Demokonto zur Verfügung, um mit virtuellem Guthaben Handelserfahrungen zusammen.
Kein ETF auf Bitcoin: Zertifikate als Alternative?
Wer nicht in Differenzkontrakte investieren möchte, findet bei ausgewählten Brokern Bitcoin Zertifikate. Damit können die Anleger ebenfalls 1:1 an der Bitcoin-Kursentwicklung partizipieren. 2016 wurden Bitcoin Zertifikate erstmalig in Deutschland durch Vontobel emittiert. Wann Bitcoin ETF deutschland- oder weltweit gehandelt werden können, steht noch nicht fest. Im Oktober 2017 wurde aufgrund des großen Erfolges ein weiteres Bitcoin Zertifikat durch den Emittenten aufgelegt. Das Bezugsverhältnis beträgt auch hier 10:1, allerdings ohne Laufzeitbegrenzung. Die Bitcoin Zertifikate bergen jedoch wie die CFDs Risiken für die Anleger. Das wohl größte Risiko besteht in der Insolvenz der Emittenten. Da die Zertifikate Inhaberschuldverschreibungen sind, werden sie wertlos, wenn der Emittent unseriös arbeitet und insolvent geht. Deshalb sollten Anleger bei der Auswahl geeigneter Bitcoin Zertifikate immer auf die Reputation des Emittenten achten.
Weitere Bitcoin ETF-Alternativen
Da bislang noch keine ETF auf Bitcoin angeboten werden, sind viele Anleger auf der Suche nach Alternativen, um ihr Investment zu diversifizieren. Hierfür komme beispielsweise Bitcoin ETNs oder Trusts infrage. Letztere sind Firmen, welche auf der Aktivseite in der Bilanz vor allem Bitcoin-Bestände aufweisen und diese in Wallets gespeichert haben. Wer in diese Trusts investiert, hat nahezu einen Besitz an der Kryptowährung, wenngleich er sie nicht wie beim direkten Investment als Zahlungsmittel nutzen kann. Eine weitere Möglichkeit sind die Bitcoin ETNs. Dabei handelt es sich um Schuldverschreibungen, jedoch besichert. Das schwedische Unternehmen XBT Provider hat eine der bekanntesten ETNs auf den Markt gebracht: Bitcoin Tracker One.
Bitcoin ETFs noch nicht erhältlich
Bislang sind die Bitcoin ETF für Investoren noch nicht erhältlich. Zwar gibt es bereits mehrere Anfragen von verschiedenen Anbietern bei der US- Börsenaufsicht, die Zusage dafür wurde jedoch immer wieder vertagt. Wer ETF auf Bitcoin handeln möchte, muss sich also noch etwas gedulden. Alternativ dazu gibt es mehrere Investmentmöglichkeiten. Die User können beispielsweise direkt in die Kryptowährung investieren und die Coins an einer Krypto-Börse oder auf einem Krypto-Marktplatz erwerben. Dafür ist eine Wallet erforderlich, um die Coins zu verwalten. Bei der Wallet sollten die Trader auf ausreichende Sicherheit achten und bevorzugt Offline-Speichermöglichkeiten wählen. Alternativ zum direkten Investment stehen Bitcoin CFDs, Bitcoin Zertifikate, ETNs oder Trusts zur Verfügung. Sie bieten die Möglichkeit, um am Kursverlauf zu partizipieren. Allerdings besitzen die Anleger die Kryptowährung hierbei nicht direkt. Mit nur wenig Eigenkapital, allerdings mit einem hohen Risiko, können die Trader Bitcoin CFDs handeln. Notwendig dafür ist ein Konto/Depot beim Broker. Darüber lassen sich ebenso Bitcoin Zertifikate oder andere Finanzinstrumente traden. Möchten Sie ebenfalls von der Bitcoin-Kursentwicklung profitieren? Machen Sie den Krypto Brokervergleich und überzeugen Sie sich von den zahlreichen Möglichkeiten.