Was sind CFDs und wo können sie gehandelt werden?
Die Abkürzung CFD steht für Contract for Difference. Es handelt sich dabei also um einen Differenzkontrakt. Diese werden von CFD Brokern angeboten und beinhalten einen sogenannten Hebel. Das heißt, dass sich Kursveränderungen beim zugrundeliegenden Wert (die Kryptowährung) aufgrund des Hebels überproportional auf die mögliche Rendite auswirken. Mit CFDs ist es zum Beispiel möglich, auf die Kursentwicklung folgender Produkte zu spekulieren:
- Rohstoffe
- Devisen
- Indizes
- Aktien
- ETFs
- Kryptowährungen
Der Handel mit Krypto CFDs erfolgt über CFD Broker. Inzwischen gibt es auch einige Forex Broker, die zusätzlich zum Handel mit Devisenpaaren auch das Krypto Trading ermöglichen. Solche Broker, die neben den zuvor genannten Produkten auf Kryptowährungen als Underlyings für den CFD-Handel zur Verfügung stellen, werden heute gerne auch als Krypto Broker bezeichnet. Es handelt sich dabei also nicht um einen speziellen Broker, sondern um einen Forex oder CFD Broker, der auch Kryptowährungen in sein Sortiment aufgenommen hat.
Die Vorteile des Krypto Tradings
In Deutschland gibt es zahlreiche spekulativ eingestellte Anleger, die am Handel mit digitalen Währungen grundsätzlich interessiert sind. Jedoch setzen nur wenige ihr Vorhaben wirklich in die Tat um. Zum einen erscheint der direkte Handel mit Kryptowährungen recht komplex und unübersichtlich. So wird zunächst einmal eine digitale Geldbörse – die Wallet – benötigt, so dass eine Voraussetzung technische Grundlagenkenntnisse sind.
Damit aber nicht genug, denn die Digitalwährungen müssen anschließend auf einer speziellen Börse gehandelt werden, teilweise sind die Coin-Bestände an eine externe Wallet zu übertragen, und wenn aus der eigenen Wallet heraus Kryptowährungen genutzt werden sollen, ist ein weiterer Schritt nötig. Für viele Trader ist dieser Prozess abschreckend. In der Praxis gibt es jedoch eine Alternative, wie sich Kryptowährungen ohne digitale Geldbörse und dennoch unkompliziert und schnell handeln lassen – per CFDs.
1. Vorteil: Krypto CFDs schon nach kurzer Zeit handelbar
Der zeitliche Aufwand hält so manchen Trader davon ab, mit Kryptowährungen zu handeln. Wie bereits erwähnt, muss für den Direkthandel zunächst eine Wallet generiert werden. Anschließend ist es notwendig, sich auf einer Krypto Börse anzumelden, dorthin Geld zu transferieren, um letzten Endes die Kryptowährung kaufen zu können, die man haben möchte. Der Handel mit Krypto CFDs bietet hier einen entscheidenden Vorteil: Bereits nach wenigen Minuten ist es möglich, die gewünschte Kryptowährung über die jeweiligen Krypto CFDs zu handeln. Eine Wallet wird nicht benötigt. Für das Krypto Trading sind lediglich folgende Schritte notwendig:
- Anmeldung bei einem Krypto Broker
- Handelskonto kapitalisieren
- Auftrag erteilen
Der gesamte Prozess der Anmeldung nebst Kapitalisierung des Handelskontos nimmt in der Regel nur wenige Minuten in Anspruch. Darüber hinaus besteht ein großer Vorteil darin, dass der Trader hier auf die Kursentwicklung der jeweiligen Kryptowährung spekuliert, so dass der Vorgang besonders schnell und transparent vonstatten geht. Beim CFD Broker erhalten die Kunden nahezu alles aus einer Hand, nämlich die Handelsplattform und das notwendige Handelskonto, über die die Krypto CFDs gehandelt werden können.
2. Vorteil: Regulierung des Krypto Brokers
In den zurückliegenden Jahren gab es bei Krypto Börsen diverse unerfreuliche Ereignisse. Dabei handelte es sich in erster Linie um Hacker-Angriffe, bei denen zum Teil große Bestände an Kryptowährungen entwendet wurden. Experten kritisieren in dem Zusammenhang die zumeist nicht vorhandene Regulierung. Im direkten Vergleich kann der Handel mit CFDs auch hier punkten, denn nahezu jeder Online Broker, der auch den Handel mit Kryptowährungen über Krypto CFDs ermöglicht, wird durch eine Finanzaufsichtsbehörde reguliert und überwacht. Dies trifft inzwischen auf nahezu alle Broker zu.
Die Regulierung des Brokers sorgt vor allem dafür, dass dieser sich an bestimmte Sicherheitsrichtlinien halten muss. Da es bei den Krypto Börsen, über die es möglich ist, auf direktem Wege mit digitalen Währungen zu handeln, derartige Regulierungen bislang nicht gibt, müssen hier auch keine vorgeschriebenen Sicherheitsrichtlinien eingehalten werden. Somit sind Broker schlichtweg sicherer als Krypto Börsen, so dass auch dieser Punkt für die Spekulation auf die Kursentwicklung von Digitalwährungen spricht.
3. Vorteil: Potenzierte Gewinne
Ein weiterer Vorteil des Krypto Tradings besteht darin, dass mögliche Gewinne in großem Umfang potenziert werden. Krypto CFDs lassen sich im Prinzip genauso handeln wie „gewöhnliche“ Wertpapiere. Der Trader kann über einen Krypto CFD eins zu eins an der Entwicklung der jeweiligen Kryptowährung partizipieren, besitzt diese dabei aber nicht physisch. Steigt die Währung um fünf Prozent, legt auch der entsprechende CFD um fünf Prozent zu.
Mit Differenzkontrakten können spekulative Anleger aber auch mit einem Hebel agieren – entweder, um nur einen Bruchteil des sonst für den Krypto Handel erforderlichen Einsatzes erbringen zu müssen oder um die Chancen (gleichzeitig aber auch das Risiko) zu erhöhen. Ein Krypto CFD mit einem Hebel von 20 kann dem Investoren also einen Kursgewinn von 100 Prozent erbringen, obwohl die zugrundeliegende Kryptowährung nur um fünf Prozent gestiegen ist. Doch Vorsicht: Ein Rückgang des Kurses um wenige Prozent kann auch schnell zu einem Totalverlust führen. Mittels CFD sind zudem Short-Positionen möglich. Fällt der Kurs einer bestimmten Kryptowährung zum Beispiel um zehn Prozent, steigt auch ein ungehebelter Short-CFD um etwa ein Zehntel.
4. Vorteil: Liquidität
Liquidität misst, wie schnell sich ein Asset in Geld verwandeln lässt, ohne Beeinflussung des Marktpreises. Ist ein Asset liquide, bringt es schnellere Transaktionszeiten und eine bessere Bepreisung. Der Krypto-Markt gilt als nicht liquide, was zum Teil an der Verteilung der Aufträge an den Börsen liegt. Das heißt, dass sich eine vergleichsweise niedrige Anzahl der Trades stark auf die Marktkurse auswirken kann. Dies ist einer der Faktoren, die zur Volatilität der Kryptowährungen beitragen. Diese ist riskant, macht aber gleichzeitig auch einen großen Teil des Reizes beim CFD-Trading aus.
5. Vorteil: Long und Short gehen
Beim direkten Kauf von Kryptowährungen ist es nur möglich, vom steigenden Markt zu profitieren. Beim Krypto Trading können Investoren hingegen dank des Shortsellings von CFDs auf Kryptowährungen sowohl von steigenden als auch von fallenden Märkten profitieren.
Was macht Kryptowährungen so besonders?
Zwar unterscheiden sich Kryptowährungen zum Teil hinsichtlich ihrer technischen Konstruktion, die meisten dieser Netzwerke basieren jedoch auf einer Blockchain. Diese innovative Technologie verhindert doppelte Ausgaben durch die Zeitstempel der Transaktionen, die wiederum in einer „Kette“ (englisch: „chain“) von Blöcken zusammengefasst werden. Somit lassen sich die Transaktionen rückwirkend nicht mehr ändern. Denn dies würde nachfolgende Transaktionsblöcke ändern. Nur per Konsens ist eine Änderung der Blockchain im Netzwerk möglich.
Kryptowährungen können für internationale Zahlungen verwendet werden, die nahezu zeitgleich ausgeführt werden. Aber auch Spekulationen auf die Kursentwicklung der digitalen Währungen sind (wie auch bei allen anderen Währungen) möglich. Kryptowährungen werden häufig im Netz durch Privatpersonen geschürft (Mining). Dies ist jedoch nicht immer der Fall. Es gibt auch Digitalwährungen, die in ihrer Gesamtmenge von Vornherein emittiert wurden, wie zum Beispiel der Ripple.
Die meisten Kryptowährungen lassen sich mit Fiat-Währungen (zum Beispiel Euro oder US-Dollar) direkt kaufen. Alle Kryptowährungen sind digitales Geld. Dies wird häufig betont. Doch auch unsere Euro-Kontobestände liegen im Grunde nur digital vor. Deshalb führen Kryptowährungen das bestehende Geldsystem auf eine weniger revolutionäre als mehr evolutionäre Weise fort. Dies zählt zu den großen Chancen der digitalen Währungen, wenn sich die große Aufregung um den Krypto-Hype erst einmal gelegt hat.
Die Nachteile des Krypto Tradings
Die Nachteile beim Krypto Handel hängen in erster Linie mit der hohen Volatilität der Kryptowährungen zusammen. Sie sind spekulativ und bergen damit ein hohes Risiko. Deshalb ist es wichtig, dass sich Trader auch mit den Nachteilen auseinandersetzen, bevor sie mit dem Krypto Trading beginnen.
Allgemeine Nachteile von Kryptowährungen
- Kryptowährungen sind unreguliert: Derzeit werden digitale Währungen nicht von Zentralbanken und Regierungen reguliert. Jedoch wurde ihnen in letzter Zeit mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Es stellt sich in diesem Zusammenhang zum Beispiel die Frage, ob man Kryptowährungen als virtuelle Währungen oder Wirtschaftsgüter einstufen soll.
- Kryptowährungen sind volatil: Unvorhergesehene Änderungen am Markt können zu plötzlichen und starken Kursbewegungen führen. Es kommt nicht selten vor, dass der Wert von Kryptowährungen um hunderte oder gar tausende von Euro fällt. Die hohe Volatilität ist Vor- und Nachteil zugleich.
- Kryptowährungen sind anfällig für Hacker-Angriffe und Fehler: Hacking, technische Störungen oder menschliches Versagen wird man nie komplett verhindern können.
Der Handel mit Kryptowährungen birgt zusätzliche Risiken wie zum Beispiel Handelsaussetzung oder Hard Forks. Jeder Krypto Trader sollte sich mit derartigen Risiken vertraut machen, bevor er den Handel mit diesen Produkten eingeht. Wenn es zum Beispiel zu einer Hard Fork (Abspaltung von einer Kryptowährung) kommt, kann es im Zusammenhang mit diesem Ereignis zu erheblichen Kursschwankungen kommen.
Was ist eine Hard Fork?
Dies lässt sich am besten am Beispiel Bitcoin und Bitcoin Cash erklären. Am 1. August 2017 teilte sich die Bitcoin Blockchain bei Block #478559 in zwei Blockchains auf. Der Grund: Eine Gruppe von Entwicklern vertrat (und vertritt) die Meinung, dass sich die Regeln des Bitcoin Protokolls ändern müssten. Ihr Vorschlag: die Erhöhung der Blockgröße von 1 MB auf 8 MB. Somit sollen mehr Transaktionen in einen Block passen und sich zur gleichen Zeit mehr Transaktionen durchführen lassen. Wie Bitcoin zählt auch Bitcoin Cash heute zu den beliebtesten und wertvollsten Kryptowährungen.
Nachteile beim Handel mit Krypto CFDs
Der Handel mit Krypto CFDs birgt andere Nachteile als der direkte Kauf (und physische Besitz) von Kryptowährungen.
- Hohes Risiko: Beim Handel mit Krypto CFDs müssen Trader nur einen Prozentsatz des Gesamtwertes ihres Trades aufbringen, um eine Position eröffnen zu können. Gewinne und Verluste basieren auf dem gesamten Wert des Trades. Die hohe Volatilität von digitalen Währungen in Kombination mit dem Margin-Handel kann zu großen Verlusten führen.
- Gapping oder Slippage: Durch Marktvolatilität kann es dazu kommen, dass sich die Kurse der Kryptowährungen von einem Niveau zum nächsten bewegen, ohne dass dabei das dazwischenliegende Niveau wirklich durchlaufen wird. Gapping bzw. Slippage tritt in der Regel in Phasen auf, in denen eine hohe Marktvolatilität vorliegt. In einem solchen Fall könnte der Stop-Loss des Traders zu einem schlechteren Kurs ausgeführt werden als im Vorfeld festgelegt. Wenn sich der Markt gegen den Trader bewegt, kann dieser Umstand etwaige Verluste maximieren.
- Starke Kursschwankungen: Bei der Kursstellung von Kryptowährungen, die zur Bestimmung des Wertes von CFD-Positionen genutzt werden, kann es im Vergleich zu „echten“ Währungen zu deutlichen Abweichungen kommen.
- Höhere Kosten: Die Kosten können beim Handel mit Krypto CFDs höher ausfallen als bei anderen Produktklassen. Trader sollten deshalb im Vorfeld sämtliche Kosten überprüfen. Die Wahrscheinlichkeit, Gewinne zu realisieren, sollte im Vergleich zu den Auswirkungen dieser Kosten in Betracht gezogen werden.
Krypto Trader sollten sicher gehen, dass sie die mit dem Krypto Trading einhergehenden Nachteile und Risiken verstehen, bevor sie in den Handel einsteigen. Es ist wichtig, nur dann mit dem Handel zu beginnen, wenn gewisse Kenntnisse über die Finanzmärkte vorhanden sind. Möglicherweise ist der Handel mit Kryptowährungen nicht für jeden Investor geeignet.
Zusammenfassung
In der Welt der Kryptowährungen ist vieles nicht absehbar. Kryptowährungen sind spekulativ und volatil. Regelmäßig kommt es zu Überraschungen, sowohl positiver als auch negativer Natur. Fachkenntnisse, Erfahrungen und eine ständige Marktbeobachtung sind vorteilhaft. Wer sich mit digitalen Währungen auskennt, kann besser einschätzen, ob sich ein Investment lohnen kann.
Wer eine Kryptowährung kauft, erwirbt damit den jeweiligen Vermögenswert in der Hoffnung, dass der Preis steigen wird. Wer jedoch auf den Preis der jeweiligen Digitalwährung spekuliert, kann sowohl von steigenden als auch von fallenden Kursen profitieren. Ein Beispiel: Ein Trader beschließt, eine Short-Position auf den Ethereum Kurs zu eröffnen, weil er glaubt, dass dieser sinken wird. Wenn der Trader recht behält und der Ethereum Kurs im Vergleich zum US-Dollar fällt, erzielt er aus diesem Trade einen Gewinn. Sollte der Wert des Ethereum gegen den US-Dollar jedoch an Wert gewinnen, bedeutet dies für den Trader einen Verlust.
Da es sich bei CFDs um Hebelprodukte handelt, ermöglichen sie einem Trader, eine Position mit Margin zu eröffnen, die nur einen Bruchteil des Gesamtwertes eines Trades darstellt. Das bedeutet: Der Handel mit Hebel ermöglicht dem Trader, sein Exposure am Markt deutlich zu steigern und dabei nur einen geringen Teil seines Kapitals aufzuwenden.
Die Gewinne oder Verluste, die der Trader aus seiner Position auf Kryptowährungen erwirtschaftet, werden anhand des vollen Wertes der Position zum Zeitpunkt ihrer Schließung berechnet. Der gehebelte Handel gibt dem Händler somit die Möglichkeit, mit relativ geringem Einsatz deutlich höhere Gewinne zu erzielen. Allerdings kann dies auch die möglichen Verluste vermehren. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch, dass der Trader über eine geeignete Risikomanagement-Strategie verfügt, die entsprechende Limits und Stops enthält.