Hohe Volatilität am Krypto-Markt
Zunächst einmal muss wertfrei festgehalten werden, dass der Markt der Kryptowährungen, wie beispielsweise Bitcoin, Bitcoin Cash, Ethereum oder Litecoin, sehr volatil ist. Dies wurde in den zurückliegenden Jahren immer wieder am Beispiel des Marktführers Bitcoin deutlich, der sehr starken Schwankungen unterlag (und unterliegt). Während der Bitcoin Kurs im Jahr 2017 sein bisheriges Allzeithoch von rund 20.000 US-Dollar erreichte, liegt der Wert eines einzelnen Bitcoin heute noch bei ungefähr 9.900 US-Dollar.
Einige Stationen der Preisentwicklung des Bitcoin:
- 2009: 0,08 USD
- 2010: 0,25 USD
- 2011: erstmals über 20 USD
- 2012: 13 USD
- 2013: 900 USD
- 2014: 320 USD
- 2015: 400 USD
- 2016: 950 USD
- 2017: 1.000 USD im ersten Quartal bis auf nahezu 20.000 USD im Dezember
- 2018: 3.300 USD
- 2019: 4.000 USD im ersten Quartal bis auf mehr als 13.000 USD
- Aktueller Wert: ca. 9.900 USD (Stand: Juli 2020)
Was zunächst nach einer relativ klaren Entwicklung in Form eines Aufwärtstrends aussieht, hat sich im Detail jedoch anders vollzogen. Der Aufstieg des Bitcoin war immer wieder von starken Preiseinbrüchen betroffen, was die hohe Volatilität dieser Kryptowährung wiederum untermauert. Aber auch bei vielen anderen Digitalwährungen, wie beispielsweise Ethereum oder Litecoin, waren die Kursentwicklungen durch stetige Auf- und Abwärtsbewegungen gekennzeichnet.
Was bedeutet es, sich beim CFD Trading „long“ oder „short“ zu positionieren?
Der Handel mit CFDs ermöglicht es, sowohl auf steigende als auch auf fallende Kurse zu spekulieren. Damit ist eine CFD Position nicht nur nützlich, um eine klassische Investition nachzubilden, sondern kann auch dann Gewinne erzielen, wenn der Kurs des zugrundeliegenden Marktes sinkt. Der Trader würde sich in diesem Fall „short positionieren“. Im umgekehrten Fall würde er sich „long positionieren“.
Meint der Händler beispielsweise, dass der Kurs einer bestimmten Aktie fallen wird, könnte er den entsprechenden Aktien CFD verkaufen. Auch in diesem Fall geht es um die Differenz zwischen dem Eröffnungskurs und dem Schlusskurs, jedoch würde er einen Gewinn erzielen, wenn der Aktienkurs fällt, und einen Verlust, wenn der Kurs steigt.
Ganz gleich, ob sich ein Trader long oder short positioniert – Gewinne und Verluste werden immer erst dann realisiert, wenn die Position geschlossen wurde.
Welche Chancen bieten Kryptowährungen aus fundamentaler Sicht?
Geht es darum, die Chancen und Risiken von Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum oder Litecoin zu beurteilen, dann ist die wichtigste Frage, was aus fundamentaler Sicht für gute Chancen spricht, dass der Wert der digitalen Währungen weiterhin steigen wird. Fundamental betrachtet könnte vor allem der Fakt einen deutlichen Schub für künftige Wertsteigerungen geben, dass Kryptowährungen künftig einen kräftigeren Zuspruch als Zahlungsmittel bekommen könnten. Denn das ursprüngliche Ziel von Bitcoin und anderen Digitalwährungen ist es, als Alternative zum Fiat-Geld zu fungieren und damit am Markt ein Zahlungsmittel darzustellen.
Deshalb gehen einige Experten auch davon aus, dass es bei den Kryptowährungen weiterhin steigende Preise geben dürfte, falls sich die Digitalwährungen als Zahlungsmittel wirklich weiterverbreiten sollten. Allerdings sind es bislang nur wenige Staaten, wie beispielsweise Japan, die den neuartigen Währungen gegenüber sehr aufgeschlossen sind. Hierzulande ist es dagegen so, dass viele Experten in den Kryptowährungen noch reine Spekulationsobjekte sehen. Deshalb spricht derzeit in den meisten europäischen Ländern nicht viel dafür, dass die Chancen auf steigende Preise für Bitcoin & Co. fundamentalen Boden haben.
Psychologische und charttechnische Faktoren
Während der fundamentale Bereich aktuell zu vernachlässigen ist, wenn es um mögliche Chancen für weitere Preissteigerungen bei den digitalen Währungen geht, orientieren sich viele Trader und Spekulanten in erster Linie an den psychologischen und charttechnischen Faktoren.
Allerdings existiert noch ein weiterer fundamentaler Ansatz, und zwar die Tatsache, dass fast jede Digitalwährung limitiert ist. So wird es beispielsweise nie mehr als 21 Millionen Bitcoins geben. Diese Zahl an produzierten Bitcoins wird nach Einschätzung der Experten in den nächsten Jahren erreicht werden. Sodann dürfte der Mechanismus von Angebot und Nachfrage noch mehr greifen. Das bedeutet, dass aufgrund der begrenzten Anzahl an Bitcoins – eine stetige bzw. steigende Nachfrage vorausgesetzt – der Preis für die Kryptowährung weiter steigen könnte. Dies gilt auch für viele andere Kryptowährungen, in ihrer Anzahl ebenfalls begrenzt sind.
Charttechnik und Psychologie sprechen derzeit ebenfalls dafür, dass es künftig weitere Preissteigerungen geben könnte. Denn immer mehr spekulativ eingestellte Investoren wollen auf den Zug aufspringen und von möglichen weiteren Kurssteigerungen bei den Kryptowährungen profitieren. Dass dies innerhalb eines kurzen Zeitrahmens möglich ist, haben die Preisentwicklungen in den vergangenen Jahren gezeigt, insbesondere bei Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum, Ripple, Dash oder Lightcoin.
Für das Fortsetzen des aktuellen Trends, der vor allem bei den größeren Kryptowährungen positiv ist, spricht auch die Charttechnik. Einige Fachleute gehen sogar davon aus, dass der Bitcoin in der Zukunft einen Wert von 100.000 US-Dollar erreichen kann. Von dieser Marke ist der Kurs zwar noch weit entfernt. Dass die Kryptowährung zukünftig im Preis deutlich steigen kann, ist aber nicht auszuschließen.
Was ist die Margin beim CFD Trading?
Der Handel mit Hebel wird manchmal auch als „Handel auf Margin“ bezeichnet. Denn das für das Eröffnen und Aufrechterhalten einer Position nötige Mittel, die „Margin“, macht nur einen Bruchteil der gesamten Größe des Trades aus.
Im Bezug auf die Margin müssen zwei Arten unterschieden werden: die Einschuss-Margin, die für die Eröffnung einer Position als individuelle Margin notwendig ist, und die aggregierte Margin bzw. Nachschuss-Margin, die nötig wäre, wenn ein Trade kurz vor einem Verlust steht, die die Einschuss-Margin sowie eventuelle weitere Gelder auf dem Handelskonto nicht abdecken können.
Bei einer negativen Entwicklung einer hebelfinanzierten Position kann der Trader von seinem Broker einen Margin Call erhalten, der ihn zu einer Nachschusszahlung auf sein Konto auffordert. Kann der Trader nicht genügend Mittel aufbringen, kann der Broker die Position schließen und die entstandenen Verluste werden realisiert.
Welche Risiken gibt es beim Handel mit Kryptowährungen?
Neben den Chancen, die der Handel mit digitalen Währungen bietet, gibt es auch verschiedene Risiken, die Trader beachten sollten. Das wesentliche Risiko beim Handel mit Kryptowährungen besteht für jeden Investoren darin, dass der Wert der jeweiligen Währung fällt und das investierte Kapital somit Verluste bringt. Zwar ist vor allem bei den Kryptowährungen mit einem großen Marktvolumen ein Totalverlust eher unwahrscheinlich, Kapitalverluste von bis zu 50 Prozent sind jedoch nicht auszuschließen. Neben dem allgemeinen Kursrisiko gibt es aber noch weitere negative Aspekte, die letzten Endes zu den Risiken des Handels mit digitalen Währungen zählen, wie beispielsweise:
- Keine Regulierung
- Denkbare Spekulationsblase
- Mögliche Sicherheitslücken
Auf diese drei Aspekte, die klassische Risiken beim Handel mit Kryptowährungen darstellen, gehen wir nachfolgend näher ein.
Welche Rolle spielt im CFD-Handel der Hebel (Leverage)?
Der gehebelte Handel mit CFDs ermöglicht es, einen höheren Wert zu bewegen, als dies beim herkömmlichen Handel möglich ist. Möchte ein Trader zum Beispiel eine bestimmte Position mit 500 Aktien eröffnen, wäre bei einer klassischen Investition der komplette Aktienpreis zu zahlen. Bei Differenzkontrakten dagegen müsste er lediglich 20 Prozent als Margin hinterlegen.
Beim Trading mit Hebel stimmt er dem Austausch der Preisdifferenz eines höheren Gegenwertes des zugrundeliegenden Basiswertes zu, ohne von Beginn an den vollen Aufwand hinterlegen zu müssen. Allerdings errechnet sich der Gewinn und der Verlust basierend auf der gesamten Positionsgröße, in unserem Fall auf 500 Aktien. Das heißt, dass Gewinne, aber auch Verluste im Vergleich zu den ursprünglichen Investitionen vervielfacht werden können und dass Verluste die Einschuss-Margin übersteigen können. Deshalb ist es von großer Bedeutung, auf den Hebeleffekt zu achten und stets nur im Rahmen der persönlichen Möglichkeiten zu handeln.
1. Keine Regulierung
Anders als beim Handel mit Devisen, Aktien oder CFDs gibt es beim direkten Handel mit Kryptowährungen keine staatliche Regulierung. Dies ist allein daran zu erkennen, dass Trader über diverse Krypto Börsen zum Teil ohne Identitätsnachweis Kryptowährungen handeln können. Diese können sie anschließend mehr oder weniger anonym in einer digitalen Geldbörse (Wallet) speichern lassen. Ein weiteres Risiko besteht darin, dass zum einen keine Regulierung vorliegt und zum anderen einzelne Staaten vom Grundsatz her digitale Währungen einfach verbieten können. So warnen Experten vor allem in China davor, dass die Regierung ein Verbot von Kryptowährungen erwirken könnte.
Der Handel mit Krypto CFDs erfolgt ausschließlich über einen Online Broker. Dieser wird in der Regel von der in seinem Land zuständigen Finanzaufsichtsbehörde (in Deutschland ist die BaFin zuständig) reguliert.
2. Denkbare Spekulationsblase
Immer dann, wenn Kurse oder Preise von Aktien, Währungen oder anderen Basiswerten und eben auch Kryptowährungen innerhalb kurzer Zeit bzw. über einen langen Zeitraum hinweg stark gestiegen sind, fürchten sich die Marktteilnehmer vor einer möglichen Spekulationsblase. Aufgrund der starken Preisanstiege bei Bitcoin und anderen Kryptowährungen in den vergangenen Jahren ist es tatsächlich so, dass eine solche Spekulationsblase von verschiedenen Experten gesehen wird.
Wie sich das Platzen einer solchen Blase auswirken kann, hat die bekannteste Kryptowährung, Bitcoin, zum Beispiel im Jahr 2013 bereits erleben müssen. Hier kam es zu einem ersten drastischen Preiseinbruch, bei dem der Wert des Bitcoin mehr als 80 Prozent sank. Aber auch im Jahr 2017, das eines der erfolgreichsten Jahre für Kryptowährungen war, gab es immer wieder starke Einbrüche bei vielen Digitalwährungen. Dennoch befindet sich der Bitcoin in einem Aufwärtstrend, so dass es nicht auszuschließen ist, dass sich bereits wieder eine Spekulationsblase gebildet hat.
3. Mögliche Sicherheitslücken
Ein weiteres Risiko beim Handel mit digitalen Währungen, dass es zu einem Vertrauensverlust und eventuell zu deutlich fallenden Kursen kommen kann, sind mögliche Sicherheitslücken. Auf einigen Krypto Börsen gab es bereits mehrfach Angriffe durch Hacker, bei denen zum Beispiel teilweise mehr als 10.000 Bitcoins entwendet wurden. In den vergangenen Jahren gab es derartige Vorfälle häufiger, so dass zahlreiche Kritiker bestehende Sicherheitslücken als großes Risiko für die Verwaltung und Verwahrung von Kryptowährungen betrachten. Sollte es wirklich auf breiterer Basis einen Vertrauensverlust geben, so würde sich dies sehr negativ auf die Preisentwicklung der Kryptowährungen auswirken.
Beim Krypto CFD Trading erwirbt der Händler die Kryptowährung nicht selbst, sondern einen Differenzkontrakt, mit dem er auf die Preisentwicklung der zugrundeliegenden Digitalwährung spekuliert.
Weiteres Risiko: Sehr viele Kryptowährungen am Markt
Ein weiteres Risiko besteht darin, dass es inzwischen mehr als 2.700 digitale Währungen am Markt gibt. Stetig kommen neue Kryptowährungen hinzu, so dass immer mehr spekulativ eingestellte Anleger überfordert sind und nicht mehr wissen, in welche Währungen sie investieren sollen und worin diese sich überhaupt unterscheiden. Aus diesem Grund schließen Experten nicht aus, dass viele der zahlreichen Kryptowährung über kurz oder lang wieder vom Markt verschwinden werden. Zu den größten Kryptowährungen, die sich fest etabliert haben, zählen unter anderem:
- Bitcoin (BTC)
- Bitcoin Cash (BCH)
- Ethereum (ETH)
- Litecoin (LTC)
- Ripple (XRP)
Aber auch weitere Digitalwährungen, die eine hohe Marktkapitalisierung aufweisen, können für den Handel in Frage kommen, wie zum Beispiel Tether (USDT), Cardano (ADA) oder EOS (EOS). Grundsätzlich ist es empfehlenswert, sich über die Eigenschaften und die Entwicklung der Kryptowährungen, in die investiert werden soll, im Vorfeld zu informieren.
Fazit: Zahlreiche Chancen, aber auch Risiken beim Handel mit Kryptowährungen
Als Fazit kann festgehalten werden, dass der Handel mit digitalen Währungen auf der einen Seite gute Chancen auf künftige Preissteigerungen und somit Erträge mit sich bringt. Auf der anderen Seite ist der Krypto-Handel aber auch mit erheblichen Risiken verbunden. Letztlich stellt der Handel mit Kryptowährungen eine reine Spekulation dar. Jeder Trader, der am Markt aktiv mit Kryptowährungen handelt, sollte sich darüber im Klaren sein, dass sich mit Digitalwährungen wie Bitcoin innerhalb kurzer Zeit zwar durchaus hohe Gewinne erzielen lassen, allerdings sind auch mögliche Verluste von 50 Prozent oder mehr nicht auszuschließen. Dies zeigt zum Beispiel die hohe Volatilität vieler Währungen in den zurückliegenden Jahren.
Somit sind entsprechende Fachkenntnisse, eine stetige Marktbeobachtung und eine gute Handelsstrategie zwei wesentliche Voraussetzungen, um mit digitalen Währungen möglichst erfolgreich zu handeln. Welche Handelsvariante – der Direkthandel mit Kryptowährungen oder der Handel mit Krypto CFDs – für den Einzelnen in Frage kommt, muss jeder Anleger für sich selbst erwägen.