Bitcoin (BTC)
Bitcoin (BTC) ist die älteste und wichtigste Kryptowährung. In Bezug auf die Marktkapitalisierung liegt Bitcoin deutlich vor anderen Digitalwährungen. Auch in Sachen Wertentwicklung kann bisher keine andere Kryptowährung mit Bitcoin mithalten. Im Juni 2020 lag die Marktkapitalisierung von Bitcoin mit beinahe 160 Milliarden US-Dollar weit vor der von Ripple (8 Milliarden US-Dollar), Tether (8,2 Milliarden US-Dollar) und Ethereum (24 Milliarden US-Dollar).
Einzigartig ist auch die Kursentwicklung des Marktführers. So stieg der Bitcoin-Kurs allein im Jahr 2016 um rund 125 Prozent an. 2017 brachte es Bitcoin auf einen Rekordwert von fast 20.000 US-Dollar. Wer Bitcoin handelt und den Kurs mitverfolgt, kann so mit Glück eine attraktive Rendite erzielen. Bitcoin machte in der Vergangenheit den einen oder anderen Investoren zum Millionär.
„Anonymes Geld“ zunehmend gefragt
Einige Experten gehen davon aus, dass der Preis des Bitcoin auf 500.000 US-Dollar und mehr steigen wird. Anfang April 2019 zeigte das „Blockchain and Cryptoasset Pre-Event“, dass immer mehr institutionelle Berater und professionelle Vermögensverwalter Kryptowährungen und die Blockchain als Vermögensanlage empfehlen. Bitcoin gewinnen aber auch bei immer mehr Banken an Akzeptanz. So können zum Beispiel viele Kunden bereits im Onlinehandel mit Kryptowährungen einkaufen. Und die US-Investmentbank JPMorgan startete sogar eine eigene Kryptowährung.
Dies macht deutlich, dass Bitcoins längst nicht mehr nur irgendwelche Coins sind, mit denen Computer-Nerds im Internet anonyme Einkäufe tätigen. Sowohl bei Anlegern als auch bei Spekulanten erfreut sich das Bitcoin Trading zunehmender Beliebtheit. Das Potenzial scheint weiter zu wachsen. Ein Beleg dafür sind auch die zuletzt starken Kursbewegungen.
Als es gegen Ende 2017 zu einem wahren Bitcoin-Hype kam, betrachteten einige Kritiker die Kryptowährung als riskantes Investment und bezeichneten sie als „heiße Luft“. Der Bitcoin Preis regelt sich letzten Endes durch Angebot und Nachfrage. Und die Nachfrage nach Kryptowährungen wie Bitcoin, Bitcoin Cash, Ripple, Litecoin, Ethereum & Co. steigt stetig an. Gründe dafür sind zum Beispiel die Kapitalverkehrskontrollen, die sich mit Hilfe des digitalen Geldes umgehen lassen, die Geldanlage in Bitcoin sowie die zukunftsweisende Blockchain-Technologie.
Bitcoin Cash (BCH)
Bitcoin Cash (BCH) ist eine junge und dynamische Kryptowährung, die auf eine große Erfolgsgeschichte zurückblickt. Im ersten halben Jahr nach dem Marktstart kletterte der Börsenkurs der Digitalwährung um mehr als 300 Prozent nach oben. Bitcoin Cash legte damit sogar schneller an Wert zu als der Marktführer Bitcoin. Während es den großen Bruder bereits seit 2009 gibt, wurde Bitcoin Cash erst am 1. August 2017 etabliert.
Hard Fork von Bitcoin
Die Kryptowährung wurde durch einen Hard Fork initiiert, also von Bitcoin abgespalten. Deshalb ist Bitcoin Cash aus technischer Sicht weiterentwickelt als viele andere Digitalwährungen. Innerhalb kurzer Zeit gehörte sie zu den wichtigsten digitalen Währungen überhaupt. Auch die Europäische Zentralbank (EZB) zählte die Bitcoin-Abspaltung einige Jahre nach ihrer Markteinführung neben Bitcoin, Ripple und Ether zu den wichtigsten Kryptowährungen, insbesondere in Bezug auf Marktkapitalisierung und Nutzung.
Ripple (XRP)
Ripple (XRP) zählt nach Marktkapitalisierung zu den größten Kryptowährungen, die es gibt, und versucht sich an der Versöhnung mit den Geldinstituten. Ripple könnte für jene interessant sein, die die Vorteile von digitalem Geld nutzen möchten, ohne sich gegen das gängige Finanzsystem zu stellen.
Zunächst handelt es sich bei Ripple um ein Open-Source-Protokoll für ein Zahlungsnetzwerk. Die zugrunde liegende Kryptowährung heißt XRP. Die Token werden häufig aber auch einfach als Ripples bezeichnet. Diese wurden bereits vollständig emittiert, das heißt, dass durch einen Mining-Prozess keine neuen Coins erzeugt werden. Die Besonderheit von Ripple: Die Kryptowährung ist sowohl Handelsplatz als auch Zahlungsverfahren.
In der Gruppe der Kryptowährungen wie Litecoin, Ethereum, Bitcoin und andere nimmt Ripple eine Außenseiterposition ein. Während die gängigen Digitalwährungen das Ziel haben, ein transparentes Geldsystem zu erschaffen, welches frei von einer staatlichen Kontrolle ist, arbeitet Ripple mit Geldinstituten zusammen und ermöglicht ihnen sekundenschnelle und günstige Überweisungen, sowohl im Inland als auch im Ausland.
„Blockchain für Banken“
In Anlehnung daran wird Ripple auch als „Blockchain für Banken“ bezeichnet. Diese hat das Ziel, sich als eigene Peer-to-Peer-Zahlungsmethode sowie als eigener Devisenmarkt durchzusetzen. Unter jenen Befürwortern von Kryptowährungen, die insbesondere auf Unabhängigkeit und Anonymität Wert legen, gilt Ripple daher als unbeliebteste Kryptowährung. Allerdings spiegelt sich dies nicht in der Marktkapitalisierung wider. Da die Digitalwährung unter Banken äußerst beliebt ist, nimmt sie hier unter Kryptowährungen ebenfalls einen der vordersten Plätze ein. Somit lohnt sich auch für Anleger eine nähere Betrachtung.
Ethereum/Ether (ETH)
Ethereum (ETH) zählt wie Bitcoin und Bitcoin Cash zu den erfolgreichsten Kryptowährungen. Im Jahr 2015 kam die digitale Währung an den Markt. Nach einem etwas schleppenden Start erhielt der Kurs 2017 einen deutlichen Schub. Während es einen ETH im Januar 2017 noch für neun US-Dollar gab, war ein ETH nur wenige Monate später bereits mehr als 300 US-Dollar wert – dies entspricht einem Plus von über 3.300 Prozent. Inzwischen verzeichnet Ethereum an einigen Tagen ein höheres Handelsvolumen als Bitcoin.
Ethereum basiert analog zu Bitcoin ebenfalls auf der Blockchain-Technologie. In dieses öffentliche Transaktionsbuch werden sämtliche Transaktionen dezentral festgehalten, sodass die Vorgänge von jedem einzelnen Nutzer nachvollzogen werden können. Damit sollen, unabhängig von institutionellen Einrichtungen, Betrug und Manipulationen verhindert werden.
Kryptowährung mit Zukunftspotenzial
Es gibt viele Experten, die Ethereum eine große Zukunft voraussagen. Sie gehen davon aus, dass die Charts der größten Kryptowährungen in 15 Jahren ebenso aussehen könnten, wie aktuell die Charts von Google, Netflix, Facebook, Apple oder Amazon. Bei immer mehr Anlegern wecken derart vielversprechende Prognosen das Interesse an Kryptowährungen.
EOS (EOS)
EOS (EOS) zählt zu den jüngeren Kryptowährungen. Erst im Juni 2017 kamen EOS Token an den Markt, gehörten hinsichtlich der Marktkapitalisierung jedoch schon im März 2018 zu den TOP 10 der erfolgreichsten Digitalwährungen.
Wie der Konkurrent Ethereum möchte auch EOS eine auf der Blockchain-Technologie basierenden Plattform schaffen, mit der sich dezentralisierte und kommerzielle Anwendungen entwickeln lassen. Das Ziel soll damit erreicht werden, dass Entwicklern alle notwendigen Funktionalitäten zur Verfügung gestellt werden. EOS ist gegenüber Ethereum aber in der technischen Entwicklung bereits einige Schritte voraus. So soll es zum Beispiel möglich sein, pro Sekunde Millionen von Transaktionen auszuführen. Auch soll dies kostenlos möglich sein, Transaktionskosten würden demnach nicht entstehen.
EOS Blockchain: bis zu 1 Million Transaktionen pro Sekunde
Hinter EOS steht ein Betriebssystem, das auf der Blockchain-Technologie basiert – die EOS.IO-Software. Ziel der Plattform ist es, als erstes dezentrales System eine Entwicklungsumgebung für dezentrale Anwendungen zu bieten. Die EOS Blockchain soll aufgrund einer asynchronen Kommunikation in der Lage sein, pro Sekunde bis zu eine Million Transaktionen durchzuführen.
Im Januar 2018 bekam EOS im international ersten Rating von Kryptowährungen neben dem Konkurrenten Ethereum von der US-Ratingagentur Weiss die einzige B-Note. Bitcoin erhielt nur eine C+. EOS könnte aufgrund der neuartigen technischen Ansätze in der Zukunft also durchaus eine gewichtige Rolle spielen.
Litecoin (LTC)
Litecoin (LTC) gehört zu den Kryptowährungen, die sich in den vergangenen Jahren am Markt fest etablieren konnten. Der ehemalige Google-Mitarbeiter Charlie Lee veröffentlichte Litecoin erstmals am 7. Oktober 2011. Er wählte dafür ein offenes Netzwerk, einen Open Source Client, der unabhängig von zentralen Institutionen und durch mathematische Berechnungen gesichert ist. Mit Litecoin können Transaktionen in Echtzeit durchgeführt werden.
Im Jahr 2017 gewann der Litecoin deutlich an Wert. Der Kurs stieg zeitweise um mehr als 7.500 Prozent an und markierte bei über 350 Dollar ein Allzeithoch. Zwar ist der Litecoin mittlerweile von diesem hohen Niveau wieder zurückgekommen. Doch Experten gehen davon aus, dass das Ende der Entwicklung noch nicht erreicht ist, und der Kurs erneut steigen könnte.
Schnellere Transaktionsvorgänge als bei Bitcoin
In seiner technischen Struktur ist Litecoin ähnlich aufgebaut wie Bitcoin, sticht jedoch durch deutlich schnellere Transaktionsvorgänge hervor. Zusätzlich sind höhere Transaktionsvolumina möglich, weil die Blockchain in der Lage ist, eine größere Anzahl von Datenblöcken zu erzeugen.
Tether (USDT, EURT)
Bei Tether (USDT, EURT) handelt es sich um einen Stablecoin, der im Juni 2014 gegründet und im Oktober 2014 herausgegeben wurde. Zum damaligen Zeitpunkt hieß er noch RealCoin. Im November desselben Jahres wurde die Entscheidung getroffen, den RealCoin in Tether umzubenennen. Die in Hongkong ansässige Tether Ltd. ist für Tether verantwortlich.
Offiziell begann der Handel mit Tether im Februar 2015. Die „hybride“ Währung ist eine Kryptowährung, jedoch ist ihr Wert an den einer Fiat-Währung gebunden. Aktuell gibt es zwei verschiedene Varianten von Tether: den USDT, der an den Wert des US-Dollar gekoppelt ist, und den EURT, der an den Wert des Euro gekoppelt ist.
Die Transaktionen fanden zu Beginn ausschließlich auf der Plattform Omni-Layer statt. Diese wird für diverse digitale Assets verwendet und basiert wiederum auf der Bitcoin Blockchain. Zum späteren Zeitpunkt wurde auch eine ERC-20-Version des Tokens auf Ethereum herausgebracht. Nutzer müssen deshalb aufpassen, dass sie die beiden Varianten nicht verwechseln. Denn ein Bitcoin USDT lässt sich zum Beispiel nicht an eine Ethereum Adresse versenden, und umgekehrt.
Der Einsatz von Tether wie EURT oder USDT bringt diverse Vorteile mit sich:
- Günstig und effizient: Schnelle Transaktionen bei geringen Gebühren.
- Sichere Transaktionen: Die Nutzung von etablierten Blockchains wie der Bitcoin Blockchain und der Ethereum Blockchain bietet dem Nutzer die notwendige Sicherheit bei Transaktionen.
- Weit verbreitet: Zahlreiche große Exchange Plattformen erlauben den Handel mit Tether.
- Nahtloser Übergang: Die Übertragung von echtem Fiat-Geld in digitale Währungen wird erleichtert.
Die zahlreichen Vorteile spiegeln sich deutlich in der Entwicklung der Kryptowährung wider. Tether gehört heute zu den TOP 5 Kryptowährungen der Welt.
Warum sind Unterschiede zwischen den Kryptowährungen für Händler wichtig?
Neben den hier vorgestellten gibt es viele weitere Kryptowährungen, die für Anleger und Trader interessant sein können. Diese weisen teils deutliche Unterschiede auf, die für die Händler von großer Bedeutung sind. Denn sie geben wichtige Hinweise darauf, wie sich Angebot und Nachfrage für jede Kryptowährung im Laufe der Zeit ändern können. Dies nimmt wiederum Einfluss auf die Art und Weise, wie sie gehandelt werden, und auf die Marktpreise.
Angebot
1. Die Umlaufmenge
Während Bitcoin und Bitcoin Cash jeweils eine Coin-Obergrenze von 21 Millionen aufweisen, haben Ripple und Litecoin das maximale Angebot auf 100 Milliarden und 84 Millionen erweitert. Sobald alle Coins geschürft und freigegeben wurden, werden diese Coins deflationär sein, während Coins wie zum Beispiel Ether das Potenzial haben, inflationär zu sein. Dies hängt davon ab, wie viel verloren geht oder „verbrannt“ wird.
2. Das Mining
Im Laufe der Zeit verändert sich das Angebot an Coins, wenn neue Münzen freigegeben oder abgebaut werden. Der Prozess, bei dem „Blöcke“ von Transaktionen geprüft und neue Coins freigegeben werden, wird als Mining bezeichnet. Nach dem letzten Halving am 11. Mai 2020 wird Bitcoin zum Beispiel mit einer Rate von 6,25 neuen Münzen (vorher 12,5) für jeden verifizierten Datenblock abgebaut. Die Belohnung wird zirka alle vier Jahre halbiert. Die letzten Bitcoins werden etwa im Jahr 2140 abgebaut.
Nachfrage
1. Dezentralisierte Anwendungsfelder
Während es sich bei Litecoin, Bitcoin und Bitcoin Cash um eigenständige Kryptowährungen handelt, existieren Ripple und Ether als Bestandteil größerer Netzwerke mit erweiterten Anwendungsfeldern. Steigt die Popularität dieser Netzwerke oder wird sie von namhaften Unternehmen anerkannt, so könnte die Nachfrage nach den jeweiligen Kryptowährungen deutlich steigen.
2. Skalierbarkeit und Transaktionsgeschwindigkeit
Transaktionsgeschwindigkeiten und die Möglichkeit, hohe Transaktionsvolumina zu bewältigen, dürften mit steigender Akzeptanz von Kryptowährungen zunehmend unter die Lupe genommen werden. Durch die Sicherheit und Größe der Blockchain könnte auch die Skalierbarkeit beeinflusst werden, da diese Aspekte die Geschwindigkeit des dazugehörigen Netzwerks, die Rentabilität des Minings und nicht zuletzt die Bereitschaft der Nutzer, Coins zu kaufen und einzusetzen, beeinflussen. Deshalb sollten Trader auf Forks und Software-Updates achten, um mitzuverfolgen, wie sich die Skalierungstechnologie entwickelt.
3. Reputation
Bitcoin hat zwar weniger Anwendungsfelder als viele seiner neuen Konkurrenten. Dennoch ist der Wert von Bitcoin in den zurückliegenden Jahren deutlich gestiegen. Somit bleibt Bitcoin nach Marktkapitalisierung nach wie vor die größte und wichtigste Kryptowährung. Dies zeigt, dass bei der Bewertung von Kryptowährungen auch die Reputation ein wichtiger Faktor bleibt. Wichtig dürfte in diesem Zusammenhang die Berichterstattung in der Fachpresse sein, da sich negative Berichte tendenziell nachteilig auf die Preise auswirken.