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Haben Kryptowährungen Zukunft?

Ruben Wunderlich
Ruben Wunderlich trader
Updated 24 Jan 2023

Nach wie vor ist Bitcoin die weltweit führende Kryptowährung. Aber auch andere virtuelle Währungen werden sich im künftigen internationalen Finanzsystem vermutlich behaupten können. Mittlerweile haben sich mehr als 2.700 Kryptowährungen etabliert, beinahe täglich werden neue Coins gelistet. Dabei will jede einzelne Währung besser sein als der Marktführer – und wird aufgrund des mangelnden Interesses der Nutzer dennoch nach kurzer Zeit scheitern.


Ihr Kapital ist in Gefahr


Zukunft von Kryptowährungen

Expertenmeinungen zufolge bestehen und 90 Prozent der seit 2015 ins Leben gerufenen Krypto-Projekte schon nicht mehr. Einige haben es jedoch geschafft, die erste Hürden zu überstehen und sich für eine langfristige Nutzung interessant zu machen. In diesem Artikel soll es um die Frage gehen, welche Kryptowährungen Zukunft haben.

Zukunft der digitalen Währungen: Welches Potenzial haben Bitcoin, Ethereum & Co.?

Für die meisten Digitalwährungen besteht aufgrund der limitierten Anzahl an Coins eine niedrige Inflationsgefahr. In wirtschaftlich notleidenden Ländern wie Venezuela oder Argentinien könnten Kryptowährungen in Zukunft einen möglichen Schutz vor Inflation ermöglichen. Eine externe Währung könnte anstelle der Landeswährung für Zahlungen genutzt werden. Die erste Venezuela Kryptowährung, Petro (PTR), gibt es bereits seit 2018. Dabei handelt es sich um die erste staatlich virtuelle Währung weltweit.

Die Skalierbarkeit

Ein wichtiger Faktor für eine digitale Währung der Zukunft ist die Skalierbarkeit. Diese spielten insbesondere bei Bitcoin und Ethereum in den zurückliegenden Jahren eine wichtige Rolle. Zum einen sind beide Blockchains stetig gewachsen, zum anderen wurde die Anzahl der Transaktionen stark erhöht, was bei beiden Netzwerken zu Problemen geführt hat. Die Skalierbarkeit ist ein Maß für das bestmögliche Wachstum eines Netzwerkes, ohne dass es überlastet wird. Für die Performance ist sie von größter Wichtigkeit. Eine digitale Währung ohne Fähigkeit einer Skalierung wird in der Zukunft nicht nutzbar sein.

Die Entwicklung des WegWit-Updates ist eine Folge der notwendigen Skalierbarkeit. Sie lässt sich dank des Updates umgehen. Von Belang ist dies vor allem dann, wenn aufgrund einer niedrigen Blockgröße nur eine gewisse Menge an Transaktionen pro Block aufgenommen werden kann.

Die Technik

Für die Zukunft der Kryptowährungen spielt auch die Technik an sich eine Rolle. Folgende Fragen stellen sich in diesem Zusammenhang:

Die Verbreitung ist ein weiterer wichtiger Faktor. Auch eine Kryptowährung, die aus technischen Gründen nicht zu den Besten zählt, auf der Welt jedoch weit verbreitet ist, kann für eine dauerhafte bzw. langfristige Verwendung sorgen. Das beste Beispiel hierfür ist der Bitcoin. Dieser weist Vor- und Nachteile auf. Aufgrund seiner hohen Marktkapitalisierung besitzt er eine große Marktdominanz. Bitcoins werden zum Trading von Kryptowährungen und für Spekulationszwecke eingesetzt. Daneben gibt es weltweit bereits viele Händler, die den Bitcoin (BTC) als Zahlungsmittel akzeptieren.

Aus diesen Gründen ist Bitcoin nach wie vor die wertvollste Kryptowährung, auch in Hinblick darauf, dass sie besonders benutzerfreundlich ist. Es ist problemlos möglich, die Währung jederzeit auf verschiedenen Online-Handelsplätzen zu kaufen und zu verkaufen.

Wer auf Anonymität und Sicherheit der Transfers übers Internet großen Wert legt, kann jedoch bessere Möglichkeiten nutzen. Auch in Hinblick auf die Geschwindigkeit haben andere Coin-Netzwerke bereits mehr zu bieten. Weiterhin ist der Nutzen des Blockchain-Projektes zu hinterfragen. Grundsätzlich will sich jedes neue Projekt von den bis heute erzeugten Coins abheben und eine verbesserte Version darstellen. Bitcoin ist hierbei das Maß aller Dinge. Nur wem es gelingt, in echte Konkurrenz mit dem Marktführer zu treten, wird sich am Markt langfristig behaupten können.

Coins mit besonderem Nutzen sind die Kryptowährungen der Zukunft

In diesem Zusammenhang steht zudem die Frage im Raum, ob die zugrundeliegenden Technologien tatsächlich Neues bieten oder bereits bestehen. Ist die neue Technik wirklich günstiger, schneller und besser als bereits vorhandener Software und Netzwerke?

Sollte es einem Coin gelingen, eine komplett neue Lösung anzubieten, hat dieser gute Zukunftschancen. Im Wesentlichen müssen die Projekte für die Verbraucher einen echten Nutzen bieten. Bei Kryptowährungen handelt es sich noch immer um eine recht junge Innovation. Somit spielt der Stand der Entwicklung eine wichtige Rolle. Die Entwicklung der Blockchain zahlreicher neuer Projekte von Kryptowährungen befindet sich in einem frühen Stadium. Erscheint ein Coin zu spät auf dem Markt, könnte dies bereits das Ende für ihn bedeuten. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die präsentierte Entwicklung schon bei der Markteinführung schlicht überholt ist.

Blockchain Zukunft - Eine Technik mit Potential?

Blockchain: Eine Technologie der Zukunft?

Bei der Blockchain handelt es sich um eine junge, entwicklungsfähige und schon heute gut funktionierende Technologie. Es ist davon auszugehen, dass es sie auch in Zukunft geben wird. Die Bitcoin Blockchain, die von Satoshi Nakamoto entwickelt wurde und auch unter der Bezeichnung Distributed Ledger bekannt ist, war der Grundstein für die Entwicklung von Kryptowährungen. Zunehmend interessieren sich Unternehmen und Banken für die Blockchain-Technologie. Einige haben sie in ihr Geschäftsmodell bereits integriert.

Niemand kann genau vorhersagen, wie sich Kryptowährungen in Zukunft entwickeln werden. Während die einen mit einem stetigen Höhenflug rechnen, prognostizieren andere den digitalen Währungen ein baldiges Aus. Zumindest aus heutiger Sicht dürften beide Vorhersagen in dieser extremen Form nicht eintreffen.

Auch wenn digitale Währungen am Finanzmarkt der Zukunft möglicherweise keine allzu große Rolle spielen werden, die dezentrale Buchhaltung wird auf jeden Fall bleiben. Die Blockchain-Technologie stellt sicher, dass Daten so gespeichert werden, dass sie nicht manipuliert werden können. Die Technologie wird weitere Innovationen vorantreiben. Davon kann ausgegangen werden.

Während sich Kryptowährungen wie Bitcoin, Bitcoin Cash oder Litecoin insbesondere als dezentrale Zahlungsmittel verstehen, sind seit der Etablierung der Ethereum-Plattform auch die sogenannten Smart Contracts als zusätzliche Funktion im Gespräch.

Krypto-Zukunft durch Token und Smart Contracts

Die Smart Contracts bzw. intelligenten Verträge haben ein riesiges Anwendungspotenzial. Durch sie gibt es in allen Bereichen von Wirtschaft über Finanzen bis E-Commerce die Möglichkeit, unterschiedlichste Abläufe allgemein schneller und effizienter zu gestalten.

Die Einsatzmöglichkeiten reichen von der Identitätsprüfung über die Verteilung von Energie bis zu Abstimmungen. Im Prinzip sind alle möglichen Anwendungsfälle denkbar. Smart Contracts bieten den Vorteil, dass Vorgänge fast komplett ohne Zutun des Menschen automatisch ablaufen. Inhalte können uneingeschränkt digitalisiert werden. Die Effizienz von Abläufen lässt sich bedeutend steigern.

Das Hauptproblem der Smart Contracts besteht in der Abhängigkeit der Informationsbeschaffung, denn Informationen werden von außen bereitgestellt. Die Bereitstellung der Daten verlangt eine hohe Verlässlichkeit. Die Zukunft muss und wird die Lösung dafür finden.

Die Tokenisierung ist ein weiterer Schwerpunkt der neuen digitalen Technologien. In der Welt der Kryptowährungen gibt es eine Vielzahl von Begriffen wie Coins, Münzen und Token. Als Coin werden alle digitalen Währungen bezeichnet. Digitale Münzen sind alle Coins, die auf einer eigenen Blockchain basieren und über eine Bezahlfunktion verfügen. Token hingegen sind digitale Währungen auf der Grundlage einer vorhandenen Blockchain. Die meisten Token basieren auf der Ethereum-Plattform. Während ein Token mit einem Coin gekauft werden kann, funktioniert das nicht umgekehrt.

Token sind digitale Einheiten. Der dahinter stehende Wert kann ein digitalisierter Vermögenswert (z. B. Rohstoff, Währung, Aktie), eine Art Geld oder ein Anteil von Unternehmen sein oder auch bestimmte Services freischalten. Vermögenswerte können dank der Blockchain sicher und schnell gehandelt und versendet werden.

Welche Kryptowährung wird sich in der Zukunft behaupten?

Unter diesen virtuellen Währungen befindet sich möglicherweise eine Kryptowährung der Zukunft:

BitcoinBitcoin ist die digitale Währung mit der größten Marktkapitalisierung und Verbreitung. Sie wird zum Teil als DAS digitale Geld bezeichnet.
Bitcoin CashBitcoin Cash ist eine Hardfork von Bitcoin, die schnellere Transaktionen als Bitcoin leistet. Die digitale Währung hat ein hohes Kurspotenzial.
EthereumBei Ethereum handelt es sich um eine Plattform mit Smart Contracts und Zahlungsfunktion, die von Unternehmen zunehmend genutzt wird. Die Kryptowährung heißt Ether.
RippleRipple (XRP) ist eine Kryptowährung für Banken. Auch Zahlungen in Yen, Dollar oder Euro sind möglich.
IOTAIOTA ist ein Smart-Home-Coin. Den Usern entstehen keine Transaktions- und Blockchain-Kosten. Mehr Nutzer bedeuten schnellere Transaktionen.
LitecoinLitecoin ist eine Peer-to-Peer-Kryptowährung, die von Charlie Lee im Jahr 2011 erstellt wurde. Sie wurde auf der Basis des Bitcoin-Protokolls entwickelt, unterscheidet sich jedoch hinsichtlich des genutzten Hashing-Algorithmus, der Block-Transaktionszeiten, der Hardcap und einigen anderen Funktionen.
NEOBei NEO handelt es sich um ein Projekt aus China. NEO bietet Smart Contracts, digitale Identität und digitale Assets und lässt sich mit anderen Blockchains verknüpfen.
TetherTether (USDT) ist eine digitale Währung. Ihr Wert soll den Wert des US-Dollars widerspiegeln. Die Idee war es, eine stabile Kryptowährung zu erschaffen, die wie digitale Dollars genutzt werden kann.

Ein Hinweis: Kryptowährungen werden häufig auf zentralen Krypto-Börsen gehandelt und gekauft. Durch betrügerische Börsenbetreiber oder Hackerangriffe wird der Glaube an die Zukunft der digitalen Währungen immer wieder beschädigt. Millionen Euro Krypto-Kapital ist bereits verlorengegangen. Abhilfe sollen dezentrale Handelsplätze schaffen. Nutzer werden hier jederzeit im Besitz ihrer Kryptowährungen und privaten Schlüssel sein.

Welche Kryptowährung wird sich behaupten?

Kryptowährungen der Zukunft legen Fokus auf Nachhaltigkeit

Die digitale Währung der Zukunft muss sich auch im Sinne der Nachhaltigkeit positionieren. Diese spielt sowohl beim Proof-of-Work-Algorithmus als auch beim Mining von Kryptowährungen eine gewichtige Rolle.

Bitcoin und andere Digitalwährungen geraten häufig deshalb in die Kritik, weil der Stromverbrauch für das Mining exorbitant hoch ist. Der PoW-Algorithmus sorgt für stetig komplizierter werdende Rechenprozesse und erforderte die Nutzung von immer leistungsstärkeren Rechnersystemen, die wiederum enorme Mengen an Strom verbrauchen. Aus diesem Grund funktioniert Mining inzwischen nur noch in Ländern profitabel, in denen die Strompreise niedrig sind. Deutschland zählt nicht zu diesen Ländern.

Würde das Mining von Kryptowährungen ausschließlich mit nachhaltiger Energie durchgeführt, wären die Coins vermutlich nachhaltig. Nebenher entsteht allerdings auch normaler Elektroschrott. Besonders viel davon gibt es, wenn die sogenannten Mining-Farmen aus verschiedenen Gründen – zum Beispiel aufgrund neuer Anforderungen an die Hardware oder steigender Strompreise – stillgelegt werden. Dieses Problem wurde besonders deutlich, als sich im Jahr 2018 Miner auf Island konzentrierten. Auf der Insel gab es kühles Klima und günstigen Strom. Die Miner erreichten zu Hochzeiten den Stromverbrauch sämtlicher Privathaushalte auf der Insel.

Umweltfreundlichere Konzepte

Derartige Entwicklungen waren vorhersehbar und so sind bereits verschiedene umweltfreundlichere Coins entstanden. Ein erwähnenswertes Konzept ist Peercoin (PPC). Dieser verwendet zur Erstellung neuer Blöcke nicht nur den Proof-of-Work-Algorithmus, sondern auch ein Proof-of-Stake-System, welches für seine Stromersparnis bekannt ist. Für Staking (Minting) wird keine stromfressende Hardware benötigt. Um neue Blöcke zu erzeugen, genügt es, einige der Peercoins zu halten.

Die Entwicklung des Peercoin-Konzepts reicht bis ins Jahr 2012 zurück. Ein Team von Entwicklern erkannte die bereits erwähnten Schwächen im Bitcoin-Mining und wollte dem entgegensteuern. Inzwischen gibt es weitere Kryptowährungen, die auf das Proof-of-Stake-System setzen.

Als weitere Beispiele von umweltfreundlichen Coins sind Chia und Burstcoin zu nennen. Bei Chia handelt es sich um eine Entwicklung des BitTorrent-Entwicklers Bram Cohen. Mining bedeutet hierbei Farmen, wobei Proof-of-Space- und Proof-of-Time-Systeme Anwendung finden. Die Daten werden auf die Rechner der Nutzer ausgelagert. Aufgrund der Verwendung von bloßem Speicherplatz zur Validierung kann sehr viel Strom eingespart werden.

Fazit: Hohe Ansprüche an Technologie und Nutzbarkeit

Die aktuelle Liste der Kryptowährungen ist allenfalls eine Bestandsaufnahme. Wie sie in mehreren Monaten oder in einem Jahr aussehen wird, lässt sich kaum vorhersagen. Jeden Tag entstehen neue Kryptowährungen, die den Anspruch erheben, besser als der Marktführer Bitcoin zu sein. Bislang ist es jedoch noch keinem Entwicklerteam gelungen, ein solches Vorhaben in die Tat umzusetzen

Die weltweit führende Digitalwährung einzuholen, wird für mögliche Konkurrenten sehr schwer. Dazu genügt ein Blick auf die aktuelle Marktkapitalisierung von Bitcoin. Zumindest aus heutiger Sicht ist an ein Überholen der Kryptowährung nicht zu denken. Allerdings ist die Geschichte von Bitcoin und somit der Kryptowährungen noch nicht sehr alt. Sichere Prognosen zur Entwicklung des digitalen Geldes lassen sich schon für die nächsten Jahre kaum aufstellen. Klar ist, dass die Coins die Zukunft mitbestimmen werden, wenn sie den Verbrauchern einen echten Nutzen bieten. Dies sichert ihnen eine weltweite Verbreitung und bei entsprechender technischer Weiterentwicklung ihr Fortbestehen.

Kryptowährung der Zukunft

In Zukunft kann damit gerechnet werden, dass staatliche Finanzbehörden den Krypto-Markt regulieren werden. So manche Krypto Börse wird dies zur Aufgabe bewegen oder möglicherweise in die Illegalität führen. Eine gewisse Regulierung des Krypto-Marktes wird dazu beitragen, dass viele der sogenannten Shit-Coins wieder vom Markt verschwinden.

Wer sein Geld in Kryptowährungen investieren will, sollte sich für Coins entscheiden, die bereits heute eine stärkere Marktakzeptanz haben oder mit hohem Zukunftspotenzial investieren. Ein Blick auf die Top 10 in der Kryptowährungsliste ist empfehlenswert. Etwas schwieriger gestaltet sich die Auswahl der Coins, die sich in der Rangliste aktuell noch weiter hinten befinden, die möglicherweise aber die Zukunft der Kryptowährungen ebenfalls mitbestimmen können.

Ruben Wunderlich
Ruben Wunderlich ist Finanzjournalist und zertifizierter Technischer Analyst mit mehr als 15 Jahren Erfahrung auf den Kapitalmärkten. Auf AskTraders ist er als leitender Redakteur für die deutschsprachige Redaktion verantwortlich.