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Commodity Channel Index – verstehen und richtig einsetzen!

Ruben Wunderlich
Ruben Wunderlich trader
Updated 29 Sep 2022

Der Commodity Channel Index (CCI) ist ein trendfolgender Indikator, der in den 1980 Jahren von Donald Lambert eingeführt wurde. Anwendung fand der Commodity Channel Index zunächst am Rohstoffmarkt. Heutzutage nutzen Chartanalysten den Indikator jedoch auch zur Analyse von Vermögenswerten aus anderen Anlageklassen. Der CCI kommt zum Einsatz, um die Trendintensität zu identifizieren. Darüber hinaus liefert der Indikator Hinweise, ob ein Vermögenswert überkauft oder überverkauft ist. Der nachfolgende Artikel befasst sich näher mit dem Commodity Channel Index und zeigt dazu Wissenswertes auf.

  • Trendstärke bemessen
  • Kauf- und Verkaufssignale generieren
  • nicht nur bei Rohstoffen anwendbar
  • Indikator schwankt um die Nulllinie

Demokonto eröffnen

Was ist der Commodity Channel Index?

Wer sich mit der technischen Analyse von Vermögenswerten befasst, dürfte bereits über den Commodity Channel Index kurz CCI gestolpert sein. Auch wenn die Namensgebung „Commodity“ zunächst auf den Warenterminmarkt hindeutet, kann der Indikator auch zur Analyse von anderen Finanzinstrumenten verwendet werden. Der Commodity Channel Index ist ein Trendfolger, der misst, wie weit entfernt sich Kurse von ihrem Gleitenden Durchschnitt (GD) befinden. Ziel dieser Berechnung ist eine Bemessung der Trendstärke. Ein GD zeigt den Kursverlauf eines Vermögenswertes über einen festgelegten Zeitraum hinweg auf.

Mit dem Commodity Channel Index kann ein Vermögenswert darauf untersucht werden, ob dieser überkauft oder überverkauft ist. Wenn sich der CCI im Wertebereich zwischen +100 und -100 bewegt, wird von einer trendlosen Phase ausgegangen. Erreicht der CCI hingegen die Extremzonen – also den überkauften oder überverkauften Bereich – dann gibt dieser ein Handelssignal aus.

Wenn der Commodity Channel Index den Wert von +100 überschreitet, kann dies ein Signal für das Eröffnen einer Long-Position sein. Wenn der CCI wieder unter die Marke von +100 fällt, kann dies ein Signal für das Aussteigen aus dem Trade sein. Hingegen weist das unterschreiten der Marke von -100 auf eine Short-Position hin. Wenn sich der CCI wieder von unten nach oben über die Marke von -100 begibt, wird entsprechend der Regeln, ein Ausstieg empfohlen.

Commodity Channel Index Erklärung

Handeln mit dem Commodity Channel Index

Wer den Commodity Channel Index einsetzt, um günstige Handelsgelegenheiten zu ermitteln, sollte sich darüber im Klaren sein, dass der Indikator nicht unfehlbar ist. Es kann zu Fehlsignalen kommen. Auch der CCI ist kein Garant für ein erfolgreiches Trading. Jedoch können Anwender hilfreiche Informationen erhalten, die für die Entscheidungsfindung genutzt werden können. Bei der Interpretation von Kursverläufen kann es durchaus Sinn machen, ausgewählte Indikatoren miteinander zu kombinieren.

Wie auch verschiedene andere Momentum-Indikatoren, so misst auch der Commodity Channel Index wie stark eine Preisbewegung ist. Wer den CCI bei der technischen Analyse einsetzt, kann Informationen dazu erhalten, ob sich ein Markt gerade bärisch oder bullisch verhält. Wenn sich der Markt bullisch verhält, dann befindet sich der Indikator über der Marke von +100. Der Indikator weist hingegen auf einen bärischen Markt hin, wenn die Marke von -100 unterschritten wird.

Gut zu wissen: Bullen und Bären sind ein bekanntes Symbol an der Börse. Trader sollten einen Bären-Markt von einem Bullen-Markt unterscheiden können. Von einem bullischen Markt ist die Rede, wenn erwartet wird, dass Kurse von unten nach oben steigen. Wenn hingegen mit fallenden Kursen gerechnet wird, ist häufig vom Bären-Markt die Rede. Es gibt unterschiedliche Tool, mit deren Hilfe ermittelt werden kann, ob sich ein Markt bullisch oder bärisch verhält.

Welche Vermögenswerte können mit dem CCI untersucht werden?

Die Namensgebung des Commodity Channel Index legt den Ursprung – den Rohstoffmarkt – nahe. Zunächst sollte die Aufgabe des CCI sein, Beginn und Ende von Rohstoffzyklen zu bestimmen. Bei Chartanalysten wurde der CCI ursprünglich für den Handel mit Rohstoffkontrakten angewendet. Rohstoffkontrakte können an Warenterminbörsen gehandelt werden. Mittlerweile konnte sich der Commodity Channel Index auch auf anderen Märkten als unterstützendes Werkzeug behaupten. Mit dem CCI können nicht nur Rohstoffe auf Kurstrends untersucht werden. Auch bei den nachfolgenden Anlageklassen kann der Indikator zur Analyse angewendet werden:

  • Aktien
  • Indizes
  • Forex

Wie zuvor angesprochen, kann der Commodity Channel Index auch an anderen Märkten dazu verwendet werden, um zyklische Entwicklungen zu bestimmen. Bei der Anwendung des CCI sollten auch die spezifischen Eigenschaften des jeweiligen Marktes nicht außer Acht gelassen werden. Die Volatilität (Schwankungsbreite) spielt hierbei eine wichtige Rolle. Schließlich hat diese Einfluss auf die Preisentwicklung. Die Volatilität kann sich von Markt zu Markt unterscheiden.

Wenn ein Vermögenswert eine hohe Schwankungsbreite aufweist, kann dies zu starken Kursausbrüchen führen, die sich oben und unten bewegen. Gerade bei stark volatilen Märkten sollten Trader ein gutes Risiko-Management haben. Darüber hinaus soll an dieser Stelle auch auf das Money-Management hingewiesen werden, das in die Handelsstrategie integriert werden kann.

Commodity Channel Index im Chart

Commodity Channel Index im Chart

Es gibt eine Reihe von Indikatoren, die bereits in den Funktionsumfang einer Handelsplattform integriert sind. Dazu gehört nicht selten auch der Commodity Channel Index. Beim Blick auf die grafische Darstellung des CCI ist zu beobachten, dass sich dieser um die Nulllinie bewegt. Individuelle Einstellungen können auch beim CCI vorgenommen werden. Mithilfe der Skalierung können Anwender die Extremzonen verschieben. Es können für die kritische Zone beispielsweise Werte von -200 und +200 gewählt werden, sodass der CCI Signale bei einem extrem überkauften beziehungsweise überverkauften Markt liefert.

Nicht nur bei den Extremzonen können Änderungen vorgenommen werden. Ebenfalls können Anwender den Betrachtungszeitpunkt mit einer individuellen Einstellung versehen. Wenn für den Betrachtungszeitraum kleinere Perioden eingestellt werden, reagiert der CCI empfindlicher und entsprechend schneller auf Kursveränderungen. Sicherlich können auch längere Perioden gewählt werden, sodass der CCI weniger sensibel auf Änderungen reagiert.

Fehlsignale sind auch beim Commodity Channel Index möglich, was gerade bei der Modifizierung des Betrachtungszeitraums zu beachten ist. Zwar können sich entwickelnde Trends früher erkannt werden, wenn der CCI sensibler reagiert, aber dafür liefert der Indikator mitunter mehr Fehlsignale. Es kann sich lohnen, sich mit den verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten näher zu befassen. So können Änderungen vorgenommen werden, die dem Anwender für seine eigene Strategie von Nutzen sind.

Wie kann die Anwendung geübt werden?

Neben einer umfangreichen Informationseinholung zum Commodity Channel Index können Demokonten eine Möglichkeit darstellen, sich mit dem Indikator zu befassen. Kostenlose Demokonten gehörten zum Leistungsumfang einiger Broker und ermöglichen es interessierten Tradern, die Handelsumgebung zu testen. Anders als über ein Live-Konto erfolgt der Handel über ein Demokonto mit virtuellem Guthaben. Ein solches Demokonto kann nicht nur dazu genutzt werden, um das Trading risikofrei auszuprobieren, sondern ebenfalls um Strategien für den Handel zu testen.

Die Chartanalyse stellt bei vielen Tradern ein Hilfsmittel dar, um die Kursentwicklung anhand von historischen Daten zu analysieren. Es gibt verschiedene Chart-Typen. Unter diesen stellen Candle-Stick-Chart und Linien-Chart lediglich zwei Möglichkeiten dar. Wer Indikatoren zur Analyse von Kursverläufen nutzt, kann diese auch gezielt kombinieren. Es ist dabei wichtig, dass die Informationen im Chart richtig gedeutet werden.

Mithilfe des Charts wird die Kursveränderung visualisiert. Was die Darstellung des Charts betrifft, so können beispielsweise Elemente zur besseren Veranschaulichung gezielt in einer bestimmten Farbe dargestellt werden. In den Indikator-Einstellungen können die Parameter des verwendeten Objekts geändert werden. Im Chart ist das Anzeigen der Werte des Indikators möglich. Hilfreich zeigt es sich auch, wenn die Werte des Indikators in einer separaten Darstellung angezeigt werden. Wer ein Demokonto nutzt, kann sich zunächst mit den Einstellungsmöglichkeiten auseinandersetzen, bevor die erste echte Position eröffnet wird.

Der Commodity Channel Index – die Vor- und Nachteile

Am Markt finden sich verschiedene Tools, mit denen man versucht überkaufte und überverkaufte Märkte auszumachen. Zu diesen Werkzeugen gehört auch der Commodity Channel Index. Der CCI liefert Kauf- und Verkaufssignale. Wenn sich der Indikator in die Extremzone bewegt, können sich hieraus Handelsgelegenheiten ergeben. Je nach Einstellung der Extremzonen reagiert der CCI sensibler oder weniger schnell auf Kursveränderungen.

Ziel ist es, Handelssignale mit dem CCI ausfindig zu machen. Jedoch kann der Indikator auch Fehlsignale liefern, die zu ungünstigen Handelsentscheidungen führen können. Der Commodity Channel Index kann mit anderen Indikatoren kombiniert werden, um zusätzliche Informationen zu erhalten. Wie sich ein Ändern der Standardeinstellungen auswirken kann, kann zunächst über ein Demokonto ausprobiert werden.

Die Vor- und Nachteile auf einen Blick:

Vorteile:

  • Trendumkehr ausmachen
  • überkauft beziehungsweise überverkauft identifizieren
  • unterschiedliche Analysemöglichkeiten, darunter auch Divergenzanalyse

Nachteile:

  • häufiger Fehlsignale bei kürzeren Perioden

Mit dem CCI haben Anwender ein Werkzeug an der Hand, das unterschiedliche Analysemöglichkeiten bereithält. Es kann nicht nur die Stärke einer Preisbewegung bemessen werden. Darüber hinaus kann der Indikator verwendet werden, um das Auftreten einer Divergenz zu erkennen. Dabei wird untersucht, ob sich der Kurs des Vermögenswerts vom Indikator unterscheidet. Auch so können Trader Informationen zur möglichen Trendwende erhalten.

Commodity Channel Index Strategie

Fazit: Nicht nur für Rohstoffkontrakte anwendbar

Der Commodity Channel Index ist ein oszillierender Indikator, der zur Kursanalyse verwendet werden kann. Dabei kann der CCI nicht nur auf dem Warenterminmarkt angewendet werden. Auch bei Aktien- und Forex-Tradern kommt der Indikator zur Anwendung. Es obliegt jedem Trader selbst, welche Hilfsmittel die Grundlage für die Handelsentscheidung bilden. Mit dem CCI können Handelssignale generiert werden, wenn sich der Indikator in die Extremzone (überkauft/überverkauft) begibt.

Ein Vorteil des Commodity Channel Index präsentiert sich in unterschiedlichen Analysemöglichkeiten. Ebenfalls ist die Divergenzanalyse mit dem CCI realisierbar, um eine mögliche Trendwende zu identifizieren. Wenn der Indikator sensibel auf Kursänderungen reagieren soll, dann ist der Betrachtungszeitraum entsprechend kurz zu wählen. Kürze Perioden zeigen nicht nur den Vorteil auf, dass entstehende Trends möglichst früh erkannt werden können. Nachteilig zeigen sich hier die meist häufiger auftretenden Fehlsignale. Einsteiger können ein Demokonto nutzen, um sich mit den Parametereinstellungen vertraut zu machen, bevor die erste Position eröffnet wird.

Ruben Wunderlich
Ruben Wunderlich ist Finanzjournalist und zertifizierter Technischer Analyst mit mehr als 15 Jahren Erfahrung auf den Kapitalmärkten. Auf AskTraders ist er als leitender Redakteur für die deutschsprachige Redaktion verantwortlich.