Kursziele berechnen und Korrekturbereiche identifizieren
Wenn es um die Bewertung von Märkten geht, greifen Anleger und Investmentprofis gleichermaßen auf zwei Methoden zurück. Die sogenannte Fundamentalanalyse stützt sich auf die „Fundamentaldaten“ zu einem Wert, also auf Unternehmenskennzahlen und KPIs zur jeweiligen Branche, aber auch auf neueste Informationen aus Politik, Wirtschaft und regulatorischem Umfeld. Nicht wenige Finanzexperten berücksichtigen auch die Berichterstattung in den Medien und resultierende Debatten, um die Stimmung bezüglich bestimmter Anlagen auszuloten.
Bei der Technischen oder Chartanalyse werden diese Informationen nicht erhoben, denn ihre Anwender gehen davon aus, dass der Kursverlauf im Chart bereits alle relevanten Informationen in sich birgt. Die Entwicklung der Märkte vollzieht sich in identifizierbaren Kursmustern, die wiederum Schlüsse auf künftige Verläufe zulassen. Denn auch bei der Technischen Analyse geht es um die möglichst genaue Eingrenzung des Kursverlaufs – nur wenn Trader das Kurspotenzial einschließlich der zu erwartenden Trendverläufe und Hoch- oder Tiefständen identifizieren, lässt sich der größtmögliche Gewinn zu den geringsten Risiken mitnehmen.
Kritiker der Technischen Analyse geben immer wieder zu bedenken, dass eine exakte Kurszielbemessung allein wegen der irrationalen Einflüsse auf die Märkte nicht möglich sei, dass also Kursentwicklungen, die aufgrund von Gier oder Angst, durch Herdenverhalten und ähnliche Faktoren gesteuert sind sich nicht vorhersehen lassen. Die Anhänger des Verfahrens hingegen sehen auch in derartigen Situationen identifizierbare Muster. Insbesondere die Zahlenreihe von Leonardo Fibonacci dient häufig als Grundlage für die Berechnung von Widerständen und Unterstützungen.
Was steckt hinter der Fibonacci-Analyse?
Leonardo Fibonacci von Pisa ist einer der großen Vordenker europäischer Mathematik. Der Gelehrte setzte sich für die Einführung der arabischen Ziffern ein und erleichterte damit auch komplexe mathematische Gleichungen. Darüber hinaus war Fibonacci auch Vordenker und Entdecker. Die nach ihm benannte Verhältnismäßigkeit harmonischen Wachstums entdeckte der Naturforscher, indem er die Vermehrung von Kaninchen untersuchte. Die Fibonacci-Zahlen, ermittelt auf der Basis dieses Versuchs, sind eine unendliche Zahlenreiche, bei der jede Zahl die Summe ihrer beiden Vorgängerwerte ist. Die Fibonacci-Zahlenreihe sieht folgendermaßen aus:
1, 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, 34, 55, 89, 144, 233, 377, 610 …
Die Zunahme der Fibonacci-Zahlen kann mit dem Faktor 1,618 berechnet werden, will man die jeweils nächste Zahl der Reihe aus ihren Vorgängerwerten errechnen. Und eben dieser Faktor beschreibt das gesamte, sehr harmonische System. Darüber hinaus stellte bereits Johannes Kepler fest, dass zwei aufeinanderfolgende Zahlen in dieser unendlichen Reihe in ihrer Ratio zueinander an die Zahl Phi Φ, eine sogenannte irrationale Zahl. Auch der Goldene Schnitt lässt sich durch die Fibonacci-Zahlen darstellen. Und die Anwendbarkeit beschränkt sich nicht auf mathematische Gleichungen: In der Natur sind die Fibonacci-Zahlen allgegenwärtig, sie erlauben die mathematische Erfassung harmonischen Wachstums, in dem ein gegenwärtiger Status als Summe seiner Vorgänger enthalten ist. Ein Beispiel dafür ist das Wachstum einer Nautilus-Muschel, deren überaus harmonische Windungen in ihrem Wachstum die Fibonacci-Zahlenreihe abbilden.
Fibonacci in der Technischen Analyse
Wie bereits erwähnt, bescheinigen Kritiker der Technischen Analyse dem Verfahren abergläubisches Potenzial – oder die Möglichkeit der selbsterfüllenden Prophezeiung. Soll heißen: Wenn genug Trader auf der Grundlage logisch gar nicht begründbarer Resultate agieren, sorgen sie selbst dafür, dass die angenommenen Kursverläufe eintreten. Dass das nicht unrealistisch ist, haben auch Soziologen und Psychologen nachweisen können. Im Börsen- oder außerbörslichen Handel würden Teilnehmer Kursbewegungen durch ihr eigenes Verhalten auslösen, beispielsweise durch stark steigende Nachfrage in Erwartung des Kursanstiegs eines Wertes – der dann prompt steigt, allerdings bedingt durch den Kaufrausch der Anleger.
Auch auf die Kurszielberechnung anhand der Fibonacci-Zahlen wird dieser Vorwurf angewendet, die Trader selbst sind es, jedenfalls nach Ansicht der Kritiker, die durch ihr Verhalten die Muster in den Kursbewegungen hervorrufen.
Aber entspricht das den Tatsachen? In der Technischen Analyse geht man davon aus, dass Märkte eine Entwicklung in Trends durchlaufen. Diese wiederum zerfallen in Wachstums- und Korrekturphasen. Will ein Trader nun die Potenziale von Trends bzw. von Phasen innerhalb des Trends analysieren, kann er dazu die Verhältniszahlen verwenden, die auf der Basis der Fibonacci-Zahlenreihe berechnet werden können, nämlich 0,382, aber auch 0,618 oder 1,618.
Komplexität fassbar machen mit den Fibonacci-Zahlen
- Auch in diesem Fall geht es, wie immer bei der Technischen Analyse, um das Bemühen, im vermeintlichen Chaos der Märkte wiederholte Muster zu identifizieren und auf diese Weise die Prognosen künftiger Kursentwicklungen in einer Folge sich wiederholender Mustersequenzen zu sehen. Egal ob hierzu Trendkanäle, Candlesticks oder andere Muster genutzt werden, alle haben gemeinsam, dass sie wiedererkennbar sind. Bei der Fibonacci-Analyse hingegen werden die zeitlichen oder preislichen Entwicklungen innerhalb von Trends oder deren Teilen in eine relative, prozentuale Ratio gesetzt.
- Dazu werden die Trends so vermessen, dass sich Relationen herauskristallisieren. Das ist zwar nicht ganz exakt, aber hier geht es auch nicht um Details. Wichtiger ist es, anhand von Anfangs- und Endpunkten ein Ergebnis zu erzielen. Hierbei können aus den Fibonacci-Zahlen Parameter für Preisbildungen abgeleitet werden, entweder als Korrekturen oder Extensionen. Mit ihrer Hilfe bestimmen erfahrene Anwender das Niveau von Unterstützungen und Widerständen insbesondere nach ausgeprägten Aufwärts- oder Abwärtsbewegungen. Mithilfe von Fibonacci-Retracements und -Extensions kann ein entgegengesetzter Preisschwung in eine Ratio zum vorhergehenden Preisschwung gesetzt werden.
- Dabei unterscheidet das Verfahren Prozesse mit theoretischem Wachstumspotenzial von solchen, die höchstwahrscheinlich eine Korrekturphase einleiten. Dazu dient als Unterscheidungskriterium der Verlauf der Gegenbewegung, besser gesagt, ob diese korrigiert oder nachvollzogen wird. Überträgt man Fibonaccis Zahlenreihe und Verhältniszahlen auf den Wertpapierhandel, haben Kursverläufe oder Trends, die mit einer Prozentigkeit von weniger als 61,8 % korrigiert werden, zumindest das Potenzial zu exponentiellem Kurswachstum, auch wenn dies nicht garantiert ist. Abschnitte, die mit mehr als dieser Prozentigkeit nachvollzogen werden, geht eben dieses Potenzial ab. Kommt es zum Kurswachstum, kann die Ratio außerdem dazu herangezogen werden, künftige Kursziele, zeitweise Höchststände oder Trendwenden zu bestimmen.
Fibonacci- Analyse risikolos üben mit der Demo
- Vom Standpunkt der Mathematik aus gesehen ist die Anwendung der Fibonacci-Zahlen im Rahmen der Chartanalyse leicht verständlich. Doch in der Praxis gestaltet sich der Chart unübersichtlicher als in der Theorie. Eine falsche Einschätzung kostet Einsteiger beim Trading in diesem Fall Geld, vielleicht sogar viel Geld, und das kann man durchaus vermeiden. Denn es gibt hinlänglich Gelegenheit, den Handel zu üben, einschließlich der Handhabung der Technischen Analyse und der Kurszielbemessung durch die Fibonacci-Zahlen. Möglich macht es ein sogenanntes Demokonto, wie es immer mehr Broker ganz kostenfrei anbieten. Oft ist die Demo sogar zeitlich unbefristet oder kann verlängert werden, und bietet eine reale Handelsumgebung, ist aber mit virtuellem Guthaben ausgestattet.
- Da nicht selten auch Schulungsressourcen angeboten werden, die Einsteigern die Grundbegriffe des Handels vermitteln, können Anfänger auf Online-Kurse, Webinare oder Videotutorials zugreifen. Dabei wird in der Regel auch die Technische Analyse besprochen. Die Anwendung des Stoffes in der Demo ist dann eine ausgezeichnete Gelegenheit, das Erlernte zu praktizieren, denn im Normalfall können alle Funktionen der Handelssoftware genutzt werden – also auch der Chart und die Tools für die Chartanalyse. Eine ideale Möglichkeit, auch die Anwendung der Fibonacci-Analyse auszuprobieren. Denn die Methode erfasst komplexe Abläufe und Wechselwirkungen an den Märkten im Chart und leitet aktuelle Trends aus vergangenen Entwicklungen ab.
Der richtige Broker erleichtert den Einstieg
- Wenn es darum geht, den Einstieg ins Trading so risikolos und fundiert wie möglich zu gestalten, spielt die Auswahl des richtigen Brokers eine große Rolle. Wie bereits erklärt, tragen Online-Broker durch ihren Service und die Informationsangebote wesentlich zum Erfolg ihrer Kunden bei. Dazu gehört neben Bildungsressourcen die kostenlose Demo, aber auch ein gut erreichbarer Kundendienst, der schon bei ersten Übungstrades ein kompetenter Ansprechpartner ist. Ein Brokervergleich wirft Schlaglichter auf die Qualität ausgewählter Anbieter, und zwar anhand verschiedener Bewertungskriterien.
- Dabei wird beispielsweise die Transparenz der Kosten und Konditionen bewertet. Auch Anfänger müssen sich auf der Website gut zurechtfinden und überblicken können, worauf sie sich einlassen, möglichst ohne versteckte Kosten. Ein diverses Handelsangebot mit interessanten Werten ist für die Zukunft wichtig, wenn die eigenen Handelsaktivitäten ausgeweitet werden sollen.
- Der Standort des Anbieters und seine Regulierung geben Aufschluss darüber, wie die Absicherung der Kundengelder gehandhabt wird. Auch die Handelsplattform(en) werden berücksichtigt, dies ist für Trader, die in die Chartanalyse einsteigen wollen, besonders wichtig. Bietet die Software das Handwerkszeug, das sich Nutzer wünschen, einschließlich der Indikatoren und Tools beispielsweise für eine Fibonacci-Analyse? Kann der Broker in den meisten der genannten Bereiche überzeugen, dürfen Trader davon ausgehen, eine gute Wahl getroffen zu haben. Auszeichnungen können in diesem Fall als Tüpfelchen auf dem I die Bewertung durch renommierte Plattformen erkennen lassen. Wer einen rundum guten Broker findet, erhält damit die besten Bedingungen für den Start ins Trading – vor allem der Einstieg in die Chartanalyse mithilfe des Demokontos sollte dabei ausgiebig genutzt werden.