Der Handel mit Differenzkontrakten und die Hebelwirkung
Der Handel mit Differenzkontrakten kann eine Alternative zur Investition in Aktien, Fremdwährungen, Kryptowährungen oder Gold kann sein. Sie investieren hier nicht direkt in Aktien oder andere Basiswerte, sondern Sie profitieren, wenn Sie die richtige Kursentwicklung vorhersagen. Differenzkontrakte können bei Online-Brokern gehandelt werden. Über den CFD Broker Vergleich können Sie einen geeigneten CFD-Broker auswählen. Sie müssen bei diesem Broker ein Handelskonto eröffnen und Geld darauf einzahlen. Dabei gilt eine Mindesteinzahlung und bei manchen Brokern auch eine CFD Nachschusspflicht. Zur Sicherheit muss sich auf dem Handelskonto ein Guthaben in einer Mindesthöhe befinden. Parallel zum Handelskonto bieten die meisten Broker ein kostenloses CFD Demokonto über eine bestimmte Zeit an. Mit diesem Demokonto können Sie in einer echten Handelsatmosphäre den CFD-Handel üben.
Der CFD-Handel ist mit vielfältigen Basiswerten möglich:
- Aktien
- Indizes wie DAX, TecDAX oder Dow Jones
- Fremdwährungen
- Kryptowährungen
- Rohstoffe wie Gold oder Rohöl
Für den CFD Handel wählen Sie einen Basiswert aus, beispielsweise den DAX. Sie sagen die Kursentwicklung voraus und legen Ihren Einsatz sowie einen Hebel fest. Haben Sie auf einen steigenden DAX gesetzt und steigt der DAX tatsächlich, bedeutet das einen Gewinn. Aufgrund des Hebels kann der Gewinn ein Vielfaches Ihres Einsatzes ausmachen.
Tritt jedoch die entgegengesetzte Kursentwicklung ein und der DAX fällt, haben Sie nicht nur den Einsatz verloren. Aufgrund des Hebels ist auch das Guthaben auf Ihrem Handelskonto betroffen. Ist nicht genug Guthaben auf dem Handelskonto vorhanden, kann abhängig vom Broker eine Nachschusspflicht bestehen. Sie müssen den Verlust ausgleichen und zusätzliches Geld einzahlen.
Was bedeutet die Nachschusspflicht?
Aufgrund der Hebelwirkung bei Differenzkontrakten sind sehr hohe Gewinne, aber auch sehr hohe Verluste möglich. Besonders bei Einsteigern, die erst mit dem Handel mit Finanzderivaten beginnen, kann es häufig zu Verlusten kommen. Einsteiger können die Kursentwicklung oft noch nicht einschätzen oder legen den Hebel zu hoch fest. Die Broker sichern sich gegen hohe Verluste ab, indem sie Einzahlungen in einer Mindesthöhe und ein Mindestguthaben auf dem Handelskonto verlangen. Das Mindestguthaben wird als Maintenance Margin bezeichnet. Es dient zur Instandhaltung des Handelskontos, abgeleitet vom englischen Wort Maintenance für Instandhaltung, und ist eine Sicherheitsleistung. Als Trader sind Sie verpflichtet, dafür zu sorgen, dass immer eine Maintenance Margin in der geforderten Höhe vorhanden ist. Wird diese unterschritten, da Sie beim CFD-Trading einen hohen Verlust erlitten haben, werden Sie aufgefordert, den Betrag auszugleichen. Kommen Sie dieser Aufforderung nicht nach, kann der Broker einige Positionen schließen, um die Margin wieder auszugleichen.
Wird nicht nur die Maintenance Margin unterschritten, sondern ist aufgrund der Hebelwirkung bei einem Verlust ein Negativsaldo eingetreten, muss dieser Negativsaldo ausgeglichen werden. Hier greift bei vielen Anbietern die Nachschusspflicht. Haben Sie nicht genügend Rücklagen, kann es zu einem Totalverlust kommen, der sogar zum finanziellen Ruin führen kann. Das Risiko wird umso höher, je höher der Hebel bei einer Position festgelegt wird.
Welche Arten der Nachschusspflicht gibt es?
Bei der CFD Nachschusspflicht wird zwischen zwei Arten unterschieden: die beschränkte und unbeschränkte Nachschusspflicht.
Die beschränkte Nachschusspflicht ist bis zu einer bestimmten Summe begrenzt. Liegt der Negativsaldo darüber, muss der Trader den Ausgleich nur bis zur festgelegten Summe vornehmen. Der Broker kann jedoch einige Positionen schließen, um den Negativsaldo auszugleichen.
Noch ungünstiger ist die unbeschränkte Nachschusspflicht, da hier der Anleger in vollem Umfang für den Ausgleich des Negativsaldos verantwortlich ist. Das kann für ihn schwerwiegende Folgen haben, da er sich hoch verschulden kann.
Sie sollten bei der Auswahl eines Brokers immer darauf achten, dass keine unbeschränkte Nachschusspflicht besteht. Bei der Wahl eines guten Anbieters hilft Ihnen der Broker Vergleich. Sie sollten sich sehr genau darüber informieren, wie hoch die Maintenance Margin ist und wie es mit der Nachschusspflicht aussieht. Um sicherzugehen, dass keine unbeschränkte Nachschusspflicht besteht, sollten Sie sich die Zeit nehmen und die allgemeinen Geschäftsbedingungen lesen.
Wird ein kostenloses Demokonto angeboten, sollten Sie es nutzen, um sich einen Einblick in das CFD Trading zu verschaffen. Mit diesem Demokonto gehen Sie noch keine Verpflichtung ein. Sie müssen sich zwar meist beim Broker anmelden, um das Demokonto nutzen zu können, doch ist noch keine Einzahlung erforderlich.
Keine CFD Nachschusspflicht für deutsche Trader
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (BaFin) hat in einer Verfügung festgelegt, dass für Anleger, die ihren Wohnsitz in Deutschland haben, keine CFD-Konten mit Nachschusspflicht mehr angeboten werden dürfen. Sie müssen also als Anleger mit einem deutschen Wohnsitz einer Nachschusspflicht nicht nachkommen.
Es haben sich bereits einige Broker etabliert, bei denen generell keine Nachschusspflicht besteht.
Die CFD Nachschusspflicht wird auch als Margin Call bezeichnet. Wird bei einer Position die Maintenance Margin aufgrund eines Kursverlustes unterschritten, wird der Trader zu einem Nachschuss verpflichtet. Die Aufforderung zum Nachschuss kann per E-Mail oder SMS erfolgen. Der Trader muss den Verlust umgehend ausgleichen. Leistet er der Aufforderung nicht Folge, kann er keinen CFD-Handel mehr vornehmen, da kein Guthaben mehr vorhanden ist. Alternativ zu einem Nachschuss kann der Trader selbst einige Positionen schließen. Er kann dabei auswählen, welche Positionen er schließen möchte.
Die Tatsache, dass deutsche Trader keiner Nachschusspflicht nachkommen müssen, kann Konsequenzen haben: Gleicht der Trader den Negativsaldo nicht durch eine Einzahlung oder das Schließen einiger Positionen aus, kann der Broker selbst Positionen schließen. Er wählt dafür meist die Positionen aus, die den höchsten Margin-Anteil haben. Im Ernstfall können alle vorhandenen Positionen durch den Broker geschlossen werden. Das ist dann der Fall, wenn nur wenige offene Positionen vorhanden sind.
Obwohl Sie als deutscher Kunde bei einem CFD-Broker keiner Nachschusspflicht nachkommen müssen, sind aufgrund des Hebels bei Differenzkontrakten Verluste möglich, die über Ihren Einsatz hinausgehen.
Margin Call aufgrund von Kurslücken
Eine Margin Call resultiert meist aus Kurslücken, wie sie häufig bei Aktien auftreten. Selbst wenn Sie keine Aktien erwerben, sondern nur den CFD-Handel mit Aktien betreiben, kann es zu solchen Kurslücken kommen. Wird eine Aktie über das Wochenende geordert und die Order erst am folgenden Montag ausgeführt, kann sich der Kurs ändern. Die Aktie schließt am Freitag zum Börsenschluss mit einem bestimmten Kurs. Startet die Börse am Montag wieder, wird ein neuer Kurs festgelegt. Dieser Kurs kann höher oder niedriger liegen als zum Börsenschluss am Freitag. Diese Kursveränderungen betreffen auch die Indizes. Nicht nur am Wochenende, sondern auch unter der Woche kann es zu Kursveränderungen kommen.
Wenn Sie beim CFD-Handel auf Aktien setzen, können ebenfalls solche Kurslücken eintreten, die dazu führen können, dass Sie Ihren Einsatz verlieren; zudem ist das Guthaben auf dem Traderkonto betroffen. Der Broker kann mit der Margin Call zum Ausgleich der Maintenance Margin auffordern.
Die Differenz zwischen den veranschlagten Kosten beim Kauf einer Aktie und dem tatsächlichen Kurs wird als Slippage bezeichnet. Schlimmstenfalls kann die Slippage zu einem Totalverlust führen. Die Differenzen können verschiedene Ursachen haben. Das Verhalten der Anleger an anderen Börsen in der ganzen Welt, die weltpolitische Lage, aber auch unternehmensspezifische Faktoren können zu einer Slippage führen. Öffnet die Börse, wird ein Kurs für eine Aktie festgelegt, bei dem Käufe und Verkäufe in einem angemessenen Verhältnis stehen sollen.
Wie können Anleger die CFD Nachschusspflicht umgehen?
Die Nachschusspflicht können Sie umgehen, indem Sie einen Broker auswählen, bei dem keine Nachschusspflicht gilt. Wer bester CFD Broker ist, zeigt Ihnen der Vergleich der Broker. Sie sollten darauf achten, dass die Maintenance Margin möglichst gering ist. Als Trader sollten Sie ein gutes Risikomanagement betreiben, um sich vor einem Totalverlust zu schützen.
Grundsätzlich sollten Sie für den Handel mit Differenzkontrakten nur einen Geldbetrag aufwenden, den Sie im Verlustfall verschmerzen können. Für Einsteiger mag es verlockend erscheinen, einen hohen Einsatz zu leisten und den CFD Hebel hoch anzusetzen, da hohe Gewinne aufgrund der Hebelwirkung erzielt werden können. Um die Verluste möglichst gering zu halten, sollten Sie jedoch nur einen geringen Einsatz leisten und den Hebel nur niedrig festlegen. Haben Sie das Trading mit dem Demokonto ausprobiert, sollten Sie beim ersten Handel mit echtem Geld nur den Mindesteinsatz leisten.
Sie sollten zudem nur mit Basiswerten handeln, die Sie kennen, beispielsweise mit dem DAX, mit Gold, mit Rohöl oder mit einer Kryptowährung, die Ihnen bekannt ist. Möchten Sie das CFD-Trading mit Aktien betreiben, sollten Sie grundsätzlich nur Aktien von Unternehmen auswählen, über die Sie Bescheid wissen.
Eine gründliche Information über die Kursentwicklung ist beim CFD-Handel unerlässlich. Sie sollten die Instrumente nutzen, die Ihnen der Broker kostenlos zur Verfügung stellt. Bei den meisten Brokern sind Charts über die Kurse sowie verschiedene Zeicheninstrumente verfügbar.
Verluste können Sie zudem begrenzen, indem Sie Stop-Loss-Order tätigen.
Verluste reduzieren mit der Stop-Loss-Order
Unabhängig davon, ob bei einem Broker eine Nachschusspflicht besteht, ist das Risiko beim Handel mit Differenzkontrakten hoch. Eine Form des Risikomanagements ist die richtige Order. Die meisten Broker bieten verschiedene Arten von Ordern an. Bei vielen Brokern können Sie Stop-Loss-Order tätigen. Sie müssen einen Betrag festlegen, den Sie maximal als Verlust hinnehmen. Verliert eine Position im Kurs und unterschreitet der Verlust die festgelegte Grenze, wird die Order nicht ausgeführt. Verlustgrenzen können Sie ebenso bei Positionen festlegen, die über einen längeren Zeitraum gehalten werden sollen. Wird die Verlustmarke erreicht, erfolgt automatisch eine Verkaufsorder. Das ist mit einem Verlust verbunden, doch können größere Verluste abgewendet werden. Der Verkauf erfolgt nicht zum festgelegten Stop, sondern zu einem niedrigeren Kurs.
Ein Stop-Loss-Limit können Sie auch aktivieren, wenn Sie verkaufen möchten. Der Verkauf erfolgt, wenn die Stop-Loss-Marke erreicht ist. Fällt der Kurs unter das definierte Limit, wird die Position gehalten.
Alternativ können Sie ein Trailing-Stop setzen. Das Verkaufslimit erhöht sich, wenn der Kurs ansteigt. Rutscht der Kurs unter eine bestimmte Marke, erfolgt ein Verkauf. Kursgewinne werden gehalten, während Verluste begrenzt werden.
Auch bei Stop-Loss-Ordern und bei Trailing-Stops sind Verluste niemals ganz auszuschließen. Die Verluste können jedoch in Grenzen gehalten werden. Solche Ordertypen sind eine gute Möglichkeit, bei einer CFD Nachschusspflicht das Risiko unter Kontrolle zu halten.
Tipps & Tricks: Wie Sie das Risiko von Totalverlusten begrenzen
Möchten Sie in das CFD-Trading einsteigen, sollten Sie das Risiko minimieren. Das ist mit verschiedenen Mitteln möglich:
- Broker auswählen, bei dem keine Nachschusspflicht besteht
- Auf eine niedrige Maintenance Margin achten
- Demokonto nutzen, um einen Einblick in den Handel zu bekommen
- Nur mit bekannten Basiswerten handeln
- Stop-Loss-Order oder Trailing-Stops setzen
Wenn Sie die vom Broker bereitgestellten Tools verwenden, können Sie sich über die Kursverläufe informieren. Sie sollten nur geringe Einsätze leisten und die Hebel niedrig festsetzen.
Zur Nachschusspflicht bei CFDs
Beim Handel mit Differenzkontrakten kann eine Nachschusspflicht erforderlich werden. Erleidet der Trader einen Verlust, da er den falschen Kurs vorhergesagt hat, verliert er nicht nur seinen Einsatz, sondern auch das Guthaben, das auf dem Traderkonto vorhanden ist. Es kann zu einem Totalverlust kommen. Zur Sicherheit legen die Broker eine Maintenance Margin fest. Es handelt sich dabei um Mindestguthaben, das auf dem Traderkonto vorhanden sein muss. Wird dieses Guthaben unterschritten, kommt es zur CFD Nachschusspflicht, die auch als Margin Call bezeichnet wird. Diese Nachschusspflicht kann beschränkt oder unbeschränkt sein. Der Trader muss Geld nachschießen, um den Verlust auszugleichen. Leistet der Trader keinen Nachschuss, kann der Broker offene Positionen schließen. Die BaFin hat eine Verfügung erlassen, nach der für deutsche Trader keine Konten mit Nachschusspflicht angeboten werden dürfen. Allerdings kann der Broker Positionen schließen, um Verluste zu reduzieren. Mit der Wahl des richtigen Brokers, mit geringen Einsätzen und mit Stop-Loss-Ordern oder Trailing-Stops können Sie größere Verluste abwenden.