Das geschieht beim Daytrading
Einsteiger, die noch keine Trading-Erfahrung mitbringen, sind oft verblüfft, dass beim Daytrading die Positionen in der Tat nur extrem kurzfristig gehalten werden – einige Stunden, oft sogar nur wenige Minuten. Der Name leuchtet ein, wenn man sieht, dass Trades am selben Tag geöffnet und wieder geschlossen werden. Daytrader halten nur sehr selten eine Position über Nacht oder einige Tage – unter anderem, um Kosten und Kurslücken zu vermeiden.
Die gar nicht so seltenen Kurslücken während der Nacht entstehen durch Ereignisse, die sich abspielen, während Märkte geschossen sind. Da man sie selbst als erfahrener Trader nicht prognostizieren kann, können sie die erwartete Rendite zunichte machen. Daytrader müssen sich mit diesem Phänomen aufgrund ihres Vorgehens nicht herumschlagen.
Daytrading: Geschwindigkeit ist Trumpf
Wenn man den konventionellen Wertpapierhandel mit einer langen und soliden Ehe vergleichen würde, wäre Daytrading eher eine Form von Speed-Dating. Denn hier ist Schnelligkeit wichtig. Trader benötigen zum einen den Zugang zu den Märkten, und zwar über Broker, die die gewünschten Werte in ihrem Portfolio führen, und andererseits das Handwerkszeug, sprich eine Handelssoftware, die zuverlässig und schnell reagiert.
- Positionen werden sehr schnell geöffnet und geschlossen
- Die gewünschten Strategien müssen zuverlässig ausführbar sein
- Handelsplattform und Analysetools sind für Daytrader besonders wichtig
Sowohl die Echtzeitkurse als auch die Platzierung von Orders müssen ohne Verzögerungen verfügbar sein, denn ein Daytrader muss wichtige Entscheidungen mitunter in wenigen Momenten treffen. Neben erstklassigen Tools benötigen Trader, die sich auf Daytrading Strategien verlegen, natürlich auch das notwendige Hintergrundwissen und Erfahrung mit den gehandelten Werten. Denn wenn es darauf ankommt, gibt es keine Zeit, lange zu überlegen.
Keine Kosten durch Übernachtgebühr und Gaps
Wer sich für die schnellen Abläufe im Daytrading entscheidet, hat dabei zweifellos einige Vorteile. Wer seine Trades innerhalb eines Tages ausführt, kommt mit geringeren Kosten davon. Vor allem die sogenannten Übernachtgebühren können die Rendite schmälern. Der Broker erhebt derartige Gebühren, wann immer ein Trader seine Position über den Börsenschluss hinaus offen halten will. Berechnet werden sie meist prozentual und abhängig vom gehandelten Volumen – bei hohen Volumina können die Übernachtgebühren entsprechend hoch ausfallen. Besonders am Wochenende schlägt die Gebühr zu Buche, da sie sich dann verdreifacht. Daytrader müssen aufgrund ihrer Methodik keine Übernachtgebühren zahlen.
Während die Übernachtgebühr immerhin noch kalkulierbar ist, sorgen Kurslücken regelmäßig für Überraschungen. Sie entstehen während der Nacht oder am Wochenende, verursacht durch Ereignisse oder Nachrichten, die die Kursverläufe maßgeblich in die Höhe treiben oder absinken lassen. Für Trader bedeutet dies, vor vollendeten Tatsachen zu stehen und eventuell Verluste hinnehmen zu müssen. Auch dies bleibt Daytradern erspart.
Außerbörslicher Handel
Ein weiterer Vorteil beim Daytrading ist, dass hier auch der außerbörsliche Handel möglich ist. Trader sind beim CFD- und Forex-Trading nicht limitiert durch die Handelszeiten der Börsen. Vor allem beim Forex-Trading kann – auch dank der Zeitverschiebung der internationalen Handelsplätze – eigentlich rund um die Uhr gehandelt werden. Wenn in Deutschland längst Börsenschluss ist, sind die US-amerikanischen oder asiatischen Handelsplätze noch oder wieder aktiv. Die persönlichen Daytrading-Strategien müssen in diesem Fall nur auf die Einbeziehung der wichtigsten internationalen Börsen abgestimmt sein.
Die außerbörslich handelbaren Produkte, auf die ein Daytrader Zugriff hat, sind überdies in vielen Fällen Hebelprodukte – was bedeutet, dass nur ein Bruchteil des umgesetzten Handelsvolumens selbst erbracht werden muss. Die Hebel sind zwar bei Brokern innerhalb der EU für private Trader eingeschränkt, machen bei den Forex-Hauptwerten jedoch immer noch einen Faktor von 30:1 aus. Mit geringem Handelskapital lassen sich so im besten Fall vervielfachte Renditen erzielen.
Risiken im Daytrading
Daytrading hat also zweifellos viele Vorteile, birgt jedoch auch Risiken. Wie generell beim Trading sollten vor allem Einsteiger nicht davon ausgehen, dass hier das schnelle Geld zu machen ist. Da Daytrader innerhalb sehr kurzer Zeitspannen Entscheidungen treffen, können die Verluste aufgrund einer Fehleinschätzung sehr hoch ausfallen.
Hinzu kommt der Hebel, der im Erfolgsfall die Renditen vervielfacht, jedoch auch bei Verlusten greift. Inzwischen arbeiten Broker mit Sitz innerhalb der Europäischen Union mit dem sogenannten Schutz vor negativen Kontoständen. In der Praxis bedeutet dies, dass die Positionen eines Traders automatisch geschlossen werden, wenn das Handelskonto ins Minus zu rutschen droht. Was als Sicherheitsmaßnahme gegen hohe Verschuldung beim Broker gedacht ist, führt im Daytrading jedoch nicht selten zur Schließung von Positionen, die sich kurze Zeit später möglicherweise wieder ins Plus gedreht hätten.
Wie wird man Daytrader?
Angesichts der raschen Abläufe und der zweifellos vorhandenen Risiken ist Daytrading sicher nicht jedermanns Sache. Wer es eher gemächlich mag, kann sich auf Aktien, Anleihen und ETF beschränken und sein Portfolio gelegentlich ein wenig umschichten. Wer Daytrader werden will, sollte einige Voraussetzungen mitbringen.
- Erfahrung
- Gelassenheit
- Kapital
- Lernwillen
Ist Daytrading für Einsteiger geeignet? Besonders gut gelingt der Einstieg Tradern, die bereits Erfahrung und Kenntnisse mitbringen, am besten über einige Jahre gewachsen. Für den Start sollten sich Trader zunächst die Grundkenntnisse des Handels aneignen, diese im Demokonto üben und dann auf ein Echtgeldkonto umsteigen. Wer das Gefühl hat, dass die eigenen Strategien größtenteils aufgehen, kann sich dann am Daytrading versuchen.
Mit ausreichend Kapital und Gelassenheit zum Daytrading
Wer hinreichend Erfahrung gesammelt hat, ist beim Daytrading besonders dann im Vorteil, wenn das benötigte Handelskapital vorhanden ist. Die bewährten eigenen Strategien lassen sich am besten umsetzen, wenn sich nicht schon beim ersten Verlust Druck aufbaut, der die Einschätzung verzerrt. Auf der Grundlage eines guten Finanzpolsters lässt es sich verhältnismäßig entspannt handeln – das gilt auch für Trader, die sich dem Handel eher nebenbei widmen und nicht auf Einkünfte aus dieser Tätigkeit angewiesen sind.
Einsteiger und erfahrenere Trader, die diese Voraussetzungen mitbringen, profitieren unter anderem davon, dass man sich dem Daytrading auch dann widmen kann, wenn man wenig Zeit hat. Besonders Berufstätige, die sich nur in den Abendstunden oder am Wochenende ihrem Handelskonto widmen können, finden auch in einem beschränkten zeitlichen Rahmen immer noch die Möglichkeit, dem Daytrading nachzugehen.
Mit dem richtigen Broker zum Daytrading
Das eigene Verhalten ist also von nicht unerheblicher Bedeutung für den Erfolg als Trader und Daytrader, mindestens ebenso wichtig ist aber die Wahl des geeigneten Partners. Immer mehr Onlinebroker drängen auf den Markt und wetteifern um Neu- und Bestandskunden. Allerdings sind nicht alle für jeden Trader geeignet und nicht alle Angebote können vorbehaltslos empfohlen werden. Ein Brokervergleich schafft einen Überblick über die wichtigsten Kriterien, auf die es bei der Auswahl des geeigneten Brokers für Daytrader ankommt:
- Regulierung und Portfolio
- Mindesteinlage und Handelskosten
- Handelssoftware und Bildungsangebot
- Demokonto und Kundensupport
Nicht immer ist der Broker mit den geringsten Kosten oder den höchsten Hebeln die beste Wahl für das Daytrading. Außerdem haben Einsteiger andere Bedürfnisse als Trader mit Handelserfahrung. Seriöse Anbieter kommen den Anforderungen ihrer Kunden mit abgestuften Kontotypen und verschiedenen Marktmodellen entgegen. Ein gutes Bildungsangebot, dass auch Grundlagen und Strategien des Daytrading einschließt, ist ebenfalls von Vorteil bei der Entscheidung für einen Daytrading Broker.
Einstieg ins Daytrading mit dem Demokonto
Angesichts der Risiken empfehlen sowohl erfahrene Trader als auch Broker die Nutzung eines Demokontos für den Einstieg in den Handel. Zahlreiche Broker bieten diese Demo nicht nur zeitlich limitiert zum Einstieg, sondern gänzlich unbefristet an – das macht sie für die Optimierung eigener Strategien, auch für angehende Daytrader, besonders wertvoll.
Mit einem Demokonto handeln Trader in einer echten Handelsumgebung, mit Echtzeitkursen oder solchen, die nur leicht zeitversetzt sind. Meist können die bei einem Broker handelbaren Werte im Rahmen der Demo für Übungstrades genutzt werden, nicht wenige Broker erlauben Tradern, sämtliche angebotenen Handelsplattformen zu testen. Der Vorteil dabei: Die Demo ist mit „Spielgeld“ kapitalisiert, wer sie nutzt, schont den eigenen Geldbeutel. Sind die virtuellen Taler verbraucht, kann man unter Umständen nach Rücksprache mit dem Kundenservice die Demo wieder aufladen lassen. Bietet der Broker überdies Schulungsmaterialien an, können die erlernten Inhalte in der Demo praktiziert und eingeübt werden, bis ein Gefühl für Software und Methodik vorhanden ist.
Fazit: Informiert durchstarten beim Daytrading
Daytrading ist eine Form des Tradings, die unter Umständen und bei guter Vorbereitung hohe Gewinne erzielen kann.Angesichts der besprochenen Risiken sollten Trader sich nicht aufs Geratewohl auf diese sehr dynamische Form des Handels einlassen, sondern zunächst Grundkenntnisse und Erfahrungen im konventionellen Trading sammeln. Zahlreiche Broker, wie Beispielsweise iTrader, unterstützen den Werdegang ihrer Kunden durch das Angebot von Bildungsressourcen und Demokonten und fordern ausdrücklich zu deren Gebrauch auf. Außerdem sollte das für das Daytrading benötigte Handelskapital entbehrlich sein – um die finanzielle Sicherheit nicht zu gefährden und keinen unnötigen Druck aufzubauen. Mit gutem Risikomanagement und bewährten Strategien kann der Einstieg ins Daytrading sehr lohnend sein.