Was ist unter Daytrading zu verstehen?
Daytrading heißt, Derivate oder Aktien innerhalb eines Tages zu erwerben und zu veräußern. Der Daytrader versucht, innerhalb eines einzigen Börsentages von den Schwankungen der Börsenkurse zu profitieren. Ein solcher Trader muss keine Bilanzen lesen. Er nutzt die technische Analyse, um in Charts gewisse Muster zu ermitteln. Er möchte schnelle Kursbewegungen nach unten oder oben ausnutzen und damit Gewinne erzielen. Gleichermaßen soll das Risiko klein gehalten werden, um kein Kapital zu verlieren. Deshalb hält ein Daytrader keine Positionen über Nacht. An einigen Märkten ist der 24-Stunden-Handel möglich, so dass berufstätige Trader auch nach Feierabend bzw. nebenberuflich traden können. Wie kann man Daytrader werden?
Die Tätigkeit eines Daytraders anhand eines Beispiels erklärt:
Wie gehen Daytrader vor? Ein Beispiel: Eine Aktie wird an einer US-Börse gehandelt. Im Chart ist zu erkennen, dass an diesem Tag der Anfangskurs mit 40 US-Dollar beinahe exakt dem Schlusskurs entspricht. Wer die Aktie in seinem Depot langfristig gehalten hat, kann für sich an diesem Tag nicht viel an Verlust oder Gewinn verbuchen. Für einen Daytrader sieht die Sache anders aus. Im Laufe des Tages ist die Aktie um rund acht Prozent gefallen und konnte den Verlust zum Tagesende hin wieder aufholen. Eben solche Bewegungen möchte ein Daytrader mitnehmen. Durch sogenannte Leerverkäufe (Shorten) kann er an fallenden Kursen verdienen. Die Handelsmöglichkeiten erweitern sich hierdurch enorm.
Nicht selten steht das Daytrading in der Kritik, sei es von Personen, die selbst nicht an der Börse handeln, oder aber von Investoren mit eher langfristigem Anlagehorizont. Ein erfolgreicher Daytrader sollte sich von derartigen Kommentaren nicht beeinflussen lassen.
Wie ist das Daytrading entstanden?
Diese Form des Börsenhandels stammt aus den USA. Das Daytrading wurde mit der Entstehung vieler Online-Broker und -Banken sowie der zunehmenden Verlagerung des Wertpapier-Tradings auf das Internet bekannt. Schon lange hatten Berufstrader den Intraday-Handel praktiziert. Weil die Ausführungen bei Daytrading-Brokern recht schnell sind, war damit auch für Privatpersonen ein Intraday-Handel möglich. Trader können somit sehr kleine Tagesschwankungen für sich ausnutzen, wie professionelle Wertpapier-Händler sekundengenau traden und an den Kursbewegungen innerhalb eines Börsentages verdienen.
Womit handelt ein Daytrader?
Zu den bevorzugten Handelsinstrumenten von Daytradern gehören
- Aktien,
- Devisen (Forex),
- Futures und
- CFDs
Der Handel ist an vielen internationalen Börsen möglich. Für den Futures- und Aktienhandel benötigen die Trader ein großes Handelskonto. Forex- und CFD-Trading ist auch für Anfänger mit kleineren Handelskonten geeignet.
Was wird für das Daytrading benötigt?
Zunächst gilt es, einen geeigneten Broker (Vermittler) zu finden. Einen solchen findet man in unserem Broker Vergleich. Dieser nimmt die Aufträge des Traders entgegen und vermittelt diese an eine Börse. Ein Daytrading Broker hat sich darauf spezialisiert, die Kundenaufträge schnellstmöglich umzusetzen. Für den Einstieg genügt in der Regel ein gewöhnlicher Computer. Da der Trader je nach Trading-Stil zahlreiche Informationen gleichzeitig sehen muss, kann es praktisch sein, wenn er zudem mindestens zwei Monitore besitzt. Die Handelssoftware wird vom Broker zur Verfügung gestellt. Während viele Handelsplattformen kostenlos sind, können einige Profi-Programme Geld kosten. Zu Beginn genügen die kostenlosen Handelsprogramme, die alle notwendigen Funktionen bieten. Nur wenn sehr spezielle Strategien gehandelt werden sollen, lohnt sich die Anschaffung einer Software mit zusätzlichen Funktionen.
Wie sieht der Alltag eines Daytraders aus?
Wie kann man Daytrader werden? Personen, die keine Erfahrungen mit der Tätigkeit eines Daytraders haben, vermuten oft, dass diese ihren Tag mit einer Lektüre diverser Finanzmagazine und Zeitungen anfangen. Zwar ist dies nicht ganz falsch, doch die Informationen aus den Fachzeitungen reichen häufig nicht aus, um im Handel zum Einsatz zu kommen. Viele Daytrader treffen ihre Entscheidungen anhand der Marktentwicklung und nicht in Anlehnung an die Nachrichten. Kurz gesagt: Ein großer Teil der Tätigkeit eines Daytraders besteht darin, die Geschehnisse auf den Finanzmärkten zu beobachten.
Der tägliche Handel
Oftmals beobachtet ein Daytrader das Tagesgeschäft schon vor der Eröffnung der Märkte. Häufig liefern die Terminmärkte in Asien etwa Hinweise auf die Tendenz an den europäischen Märkten. Am Nachmittag sind dann durch Impulse aus den USA Bewegungen an den Börsen in Europa zu erkennen. Der Handel startet kurz nach der Eröffnung der Börse. Während die ersten, zumeist sehr bewegten Handelsminuten in der Regel ausgelassen werden, können Daytrader dann entweder über den ganzen Tag hinweg oder zu bestimmten Zeiten handeln. Dies hängt unter anderem von den Erfahrungen, dem Zeitbudget und der Strategie des Daytraders ab. Letztere entscheidet zudem darüber, ob die Positionen vollautomatisch oder manuell gehandelt werden. Ein wesentlicher Teil der Arbeit des Traders besteht unabhängig davon in der Begutachtung, Überwachung und (falls nötig) der Optimierung seiner Strategie.
Märkte beobachten: Ein wesentlicher Teil der Arbeit eines Daytraders
Zu den wichtigsten Aufgaben eines Daytraders gehört das Beobachten der Märkte. In der Praxis spielen dabei Zeitungen und TV eine untergeordnete Rolle. Daytrader verwenden stattdessen Marktscanner, mit denen sie anhand bestimmter Kriterien weltweit die Aktienmärkte in Echtzeit sortieren können. Einem Daytrader genügt es nicht, zu wissen, wo ein bestimmter Index steht. Vielmehr werden Märkte mit modernen Marktscannern genau untersucht. Dabei übernimmt die Software die Berechnung und der Trader verwendet die Informationen, um sie in sein Trading einzubeziehen. Unter anderem werden dabei Fragen wie „In welchen Marktbereichen steigt das Volumen?“ oder „In welchen Marktsegmenten ändern sich aktuell Korrelationen?“ beantwortet.
Ein Daytrader kennt seine Performance immer
Zu den alltäglichen Ritualen eines Daytraders gehört der Blick in die Performance-Berichte und auf das Handelskonto. Das bedeutet, dass ein guter Daytrader die wichtigsten Kennzahlen seiner Strategie sowie seinen Kontostand kennt. Um als Daytrader erfolgreich zu sein, sollten Sie dazu in der Lage sein, mit Gewinnen und Verlusten professionell umzugehen, aber auch ein gewisses Faible für Daten und Zahlen besitzen. Im Übrigen spielt die Vernetzung mit anderen Tradern über ein Soziales Netzwerk für einen Daytrader zunächst keine große Rolle. Ein Daytrader möchte nicht, dass jemand seine Strategie (ohne Gegenleistung) kopiert.
Fünf Hinweise darauf, dass Sie ein Daytrading Profi sind und so können Sie Daytrader werden!
Kommen wir nun zu den wichtigsten Punkten, die einen guten Daytrader ausmachen. Ein Daytrader kann sich selbst als Profi bezeichnen, wenn er sich mit folgenden wichtigen Themen auseinandergesetzt hat und diese in sein Trading einbindet:
1. Funktionsweise der Handelsinstrumente kennen
Um als Daytrader aktiv zu sein, ist es wichtig, die gewünschten Handelsinstrumente vollständig zu verstehen. Einige davon sind sehr komplex. Dennoch muss der Trader die Berechnungen von Positionsgröße und Risiko beherrschen.
2. Eigene Denkweise auf den Handel nicht unterschätzen
Für den Erfolg als Daytrader spielt die Tradingpsychologie eine große Rolle. Kein Trader sollte den Einfluss der eigenen Denkweise auf sein Trading unterschätzen.
3. Gutes Risikomanagement anwenden
Für jeden Trader ist dies ein wichtiger Punkt, da er damit sein Kapital schützt. So ist ein guter Daytrader insbesondere ein Risikomanager. Es ist wichtig, mit Stopp Limits richtig umzugehen, um einen möglichen Verlust zu begrenzen.
4. Individuelle Daytrading Strategien einsetzen
Es gibt zahlreiche Daytrading Strategien, wie zum Beispiel das News-Trading oder Ausbrüche, die je nach Handelsinstrument oder Marktphase eingesetzt werden. Ein guter Daytrader nutzt ein Demokonto, um seine eigenen Strategien zu entwerfen und diese ohne Risiko zu testen. Darüber hinaus hält er die Regeln in einem eigenen Handelsplan fest, damit er die Trades jederzeit nachvollziehen und wiederholen kann.
5. Eigene Trades analysieren und dokumentieren
Ein Daytrading Profi dokumentiert und analysiert seine Trades, um hieraus zu lernen. Alle Trader machen Fehler, auch fortgeschrittene. Nur wer aus ihnen lernt, kann sie künftig vermeiden und dauerhaft profitabel traden.
Engagement und Durchhaltevermögen zeichnen einen Profi-Trader aus
Für den Trading-Erfolg können einige Tipps entscheidend sein. Eines der wichtigsten Fakten ist, dass immer über Nacht Dinge geschehen können, die am Vortag noch nicht abzusehen waren und die anschließend großen Einfluss auf den Einstieg in den Handel nehmen können. In Bezug auf die Währungsbörse könnten diese zum Beispiel dafür sorgen, dass ein Trader über Nacht sein Geld oder seinen Gewinn verliert. In den wenigsten Fällen kommen Erträge für einen Händler sehr zeitnah. Es kann durchaus sein, dass erst nach einer langen Tradingphase Gewinne realisiert werden können. Ein Trader sollte grundsätzlich nicht damit rechnen, dass er innerhalb eines Tages hohe Erträge erzielt.
Daytrader bilden sich kontinuierlich weiter
Auch beim Daytrading gilt, dass sich innerhalb eines Tages zumeist nur kleine Erträge erzielen lassen. Nur mit viel Glück und Geduld treten größere Gewinne ein. Deshalb sollte grundsätzlich ein stetiges Wachstum angestrebt werden. Natürlich kann für den Trader der Einsatz an einem guten Tag stetig gute Erträge einbringen. Für das schnelle Geld eignet sich Daytrading jedoch ebenfalls nicht. Im schlechtesten Fall kann es sogar zu Verlusten kommen. Wie bereits erwähnt, kommt kein Daytrader an Analysen vorbei und auch nicht an einer stetigen Verbesserung seines Wissens.
Nur, wer sich im Vorfeld entsprechende Grundkenntnisse angeeignet hat und sein Wissen kontinuierlich verbessert, kann sich als Daytrading Profi bezeichnen.
Übung macht den Daytrading Profi
Übung macht bekanntlich den Meister, und ebenso den Daytrading Profi. Wer sich für das Daytrading entschieden hat und Daytrader werden möchte, jedoch noch nicht über die notwendigen Kenntnisse und Erfahrungen verfügt, sollte sich zunächst eingehend mit der Thematik vertraut machen. Zu diesem Zweck gibt es zum Beispiel Demokonten, die Broker zumeist kostenlos zur Verfügung stellen. Sie ermöglichen den Handel unter realen Marktbedingungen und helfen dem Trader dabei, seine Kenntnisse zu erweitern, ohne dass er hierfür echtes Geld einsetzen muss. Weiterhin bieten Broker oft kostenlose Informationen zum Trading, zum Beispiel mit diversen Weiterbildungsangeboten und über einen FAQ-Bereich auf der eigenen Webseite, wo Sie Daytrading lernen können.
Mit einem Demokonto üben
Um ein erfolgreicher Daytrader zu werden, ist es dann von großer Bedeutung, das Marktgeschehen über lange Zeit zu beobachten, um so ein Gefühl für kleine Trends und die Märkte an sich zu bekommen. Ein Daytrader bildet sich stetig fort, um flexibel auf Marktschwankungen und -änderungen reagieren zu können. Kleine Erträge haben für Daytrader einen hohen Stellenwert. Mit großen Gewinnen innerhalb kurzer Zeit sollten Sie nicht rechnen. Es ist ratsam, das eigene Trading zu dokumentieren und zu analysieren. Damit erkennen Sie, wie gut Ihre Kenntnisse bereits sind und an welchen Stellen möglicherweise nachgearbeitet werden muss. Hilfreich können zudem die Analysen und Charts von Experten sein, um hieraus neue Erkenntnisse zu ziehen.
Mit Geduld und Disziplin zu Profi Daytrader werden
Um ein Profi-Daytrader zu werden, benötigen Sie keine Banklehre und kein Betriebswirtschaftsstudium. Ganz im Gegenteil: Nicht selten sind Banker oder Studenten der Betriebswirtschaft die schlechteren Händler, weil sie sich in Bezug auf den Markt feste Meinungen gebildet haben und sich an aktuelle Situationen nicht flexibel anpassen können. Hinzu kommt, dass zwar viele akademische Betrachtungen der Börse durchaus interessant sind, in der Praxis zeigen sie jedoch oft wenig Nutzen. Prinzipiell kann jeder ambitionierte Trader ein professioneller Daytrader werden. Wichtig ist, dass Sie die mit dem Handel verbundenen Risiken kennen und Ihr Wissen immer auf dem neuesten Stand halten. Einsteiger lassen sich häufig von den Verdienstmöglichkeiten beim Trading blenden. Sie rechnen die möglichen Gewinne hoch und träumen davon, von den Erträgen leben zu können. Tatsächlich sind hohe Gewinne innerhalb kurzer Zeit aber eher selten. Darüber hinaus kann es bei jeder Form des Tradings zu sogenannten Draw-Down-Phasen kommen. In solchen Phasen verliert eine Handelsstrategie Geld, obwohl sie korrekt umgesetzt wurde. Die Märkte sind hin und wieder sehr ruhig, es fehlt die Volatilität der Kurse. Dann sind Gelegenheiten nur schwer zu finden. Ein guter Daytrader weiß um derartige Phasen und die möglichen Risiken beim Trading. Er hält sich strikt an seinen Trading-Plan und setzt seine Strategie vorbildlich um. Um ein professioneller Daytrader zu werden, bedarf es viel Zeit, Engagement und Disziplin. Da es von großer Bedeutung ist, die Märkte stetig zu beobachten, um gute Handelsmöglichkeiten zu erkennen, spielt nicht zuletzt auch das Zeitbudget eine entscheidende Rolle.