1. Daytrading mit ETF: Was sind börsengehandelte Indexfonds?
ETF ist eine Abkürzung für den englischen Terminus „exchange traded fund“. Übersetzen lässt sich das mit „börsengehandelte Fonds“ – dahinter stecken Fonds, die einen Aktien- oder auch Anleihenindex abbilden, auch ETC auf Rohstoffe gibt es. Welcher Index dem ETF zugrunde liegt, ist der emittierenden Fondsgesellschaft überlassen. Waren zunächst wichtige Leitindizes die Favoriten, beispielsweise der deutsche DAX 30 oder der MSCI World, können Anleger inzwischen auch in ETF auf Branchen- und Regionalindizes investieren oder zu Themen-ETF mit Schwerpunkten auf ESG oder grünen Strategien greifen.
So bilden ETFs und Futures zahlreiche Indizes ab
Die Zusammenstellung und ständige Anpassung bei ETFs wird nicht durch einen menschlichen Fondsmanager vorgenommen, sondern erfolgt durch einen Algorithmus. So ist sichergestellt, dass nicht nur die Kursentwicklung, sondern auch die Gewichtung der Werte im Index ständig korrekt abgebildet wird. Der Verzicht auf menschliches Eingreifen ist die Ursache für die Bezeichnung „passive“ Geldanlage und macht ETF verglichen mit aktiv gemanagten Fonds sehr viel günstiger. Für Anleger hat der Indexfonds die Vorteile, dass ein Aktienkorb bereits fertig zusammengestellt ist, um die Auswahl und ständige Umschichtung muss man sich nicht kümmern, indem man einzelne Werte erwirbt und wieder abstößt.
Mit einem ETF lassen sich ganze Märkte, aber auch einzelne Segmente auf einen Schlag replizieren. Die unkomplizierte Handhabung und niedrigen Kosten führen zu steigender Nachfrage nach ETFs vor allem seitens der Anleger – dem kommen Emittenten mit immer mehr Indexfonds entgegen. Da ein ganzes Bündel von Werte in einem ETF auf einen Schlag gehandelt wird, fallen die Transaktionskosten vergleichsweise gering aus. Hinzu kommt die Vielseitigkeit der Basisindizes. Kein Wunder also, dass sich die Produkte großer Beliebtheit erfreuen.
2. So läuft der Handel mit Indexfonds ab: Direkthandel an der Börse
Wie schon die Bezeichnung „börsengehandelte Fonds“ erkennen lässt, werden ETF über die Börse gehandelt, zu Kursen, die börsentäglich in Echtzeit aktualisiert werden. Dabei läuft der Handel in der Regel über die Börse ab, an der der Basisindex des ETF gelistet ist, aber auch elektronische Handelsplätze wie die Xetra, Tradegate oder Lang & Schwarz ermöglichen den Handel. Die Rohstoff-Gegenstücke der ETFs sind sogenannte ETC oder „exchange traded commodities“ – auch sie wegen des Zugriffs auf Rohstoffe für private Anleger sehr interessant. In diesem Fall ist der ETC an der entsprechenden Terminbörse notiert.
Physische und synthetische ETF
Beim Handel oder Daytrading mit ETF sollten Anleger und Trader außerdem noch berücksichtigen, dass es Unterschiede in der Abbildung der Indizes gibt. Physische ETFs sind durch entsprechende Werte in ihrer Gewichtung im Basisindex tatsächlich gedeckt, während bei synthetischen ETF spezielle Segmente wie Rohstoffe oder Geldmarkt-Zinssätze etwa durch Futures-Kontrakte abgebildet werden. Auch bei der Ausschüttung von Dividenden oder Renditen gibt es Unterschiede – während bei einigen ETF eine Auszahlung erfolgt, wird bei anderen reinvestiert, so dass man im Laufe der Zeit von einem Zinseszins-Effekt profitiert.
Renditepotenziale von ETF verstehen
- Wem das gesamte Thema ETF und ETF Daytrading noch neu ist, der wird sich mit den bekannteren Indizes leichter tun. Bei der Investition in ETFs auf den deutschen DAX 30 oder den MSCI World lässt sich die Kursentwicklung des Basisindex vergleichsweise gut nachvollziehen. Sollten weitere Informationen gewünscht sein, können diese gut zusammengetragen werden, und auch neueste Nachrichten und Analysen zum Index und den wichtigsten enthaltenen Werten können Anleger in Eigenarbeit ohne allzu große Schwierigkeiten recherchieren.
- Bei den weniger bekannten Indizes, etwa auf disruptiv-innovative Technologien oder Branchen bzw. Regionen in Schwellenländern, ist das Renditepotenzial gegenüber den Leitindizes der Industrienationen wesentlich höher. Dafür sind Informationen aber auch weniger einfach zu beschaffen, so dass Anleger viel Eigenarbeit leisten müssen, um derartige ETF einschätzen zu können.
Einmal-Anlage oder ETF-Sparplan als langfristige Kapitalanlage
Die weitaus meisten Anleger greifen zu ETFs, um damit langfristigen Vermögensaufbau zu betreiben. Die gut nachvollziehbar konstruierten Finanzinstrumente laufen seit längerem den früher beliebten konventionellen Anlageformen den Rang ab – hauptsächlich, weil mit Tages- und Festgeldkonten keine Rendite mehr zu erzielen ist. Dabei ist die Einmal-Investition über ein Depotkonto beim Aktienbroker oder bei der Bank möglich, aber auch die Einrichtung eines Sparplans. So können die Vorteile von ETFs auch mit geringen monatlichen Sparraten genutzt werden. Nur wenige Anleger – und auch Trader – wissen, dass die populären Produkte auch im Daytrading ihre Vorteile haben.
3. Daytrading mit ETF: Indexfonds mit CFD handeln
Nicht jeder möchte eine größere Einmal-Investition in ETFs tätigen oder sein Kapital langfristig in Sparraten binden. Wer das Daytrading bevorzugt, sollte dabei den börsengehandelten Indexfonds auf jeden Fall auch einen Blick widmen, denn ETFs können auch über CFDs getradet werden. Die contracts for difference oder Differenzkontrakt bilden ebenfalls den Kursverlauf eines Basiswertes ab – in diesem Fall den des ETF. Allerdings muss der Indexfonds nicht gekauft werden. Statt dessen partizipiert der Halter des CFD an dessen Kursentwicklung – ohne weitere Bedingungen. Die Laufzeit und damit Ein- und Ausstiegszeitpunkte können selbst gewählt werden.
Vorteilhaft dabei ist, dass mit dem ETF-CFD nicht nur bei steigenden Kursen des Basis-ETF eine Rendite erzielt werden kann. Wer ein Short-CFD auf das Underlying seiner Wahl tradet, macht bei fallenden Kursen Gewinne. Und um mit ETF Daytrading zu betreiben, ist nicht einmal ein hoher Kapitalaufwand nötig. Trader hinterlegen nur einen Teil ihres Handelsvolumens, da CFDs zu den Hebelprodukten gehören.
4. Die wichtigsten Unterschiede zwischen ETFs und ETF CFDs
Einer der grundlegenden Unterschiede zwischen ETF und dem Daytrading von ETF-CFDs ist auf jeden Fall der Anlagehorizont. Mit der direkten Investition wird in der Regel eine langfristige Strategie verfolgt, die Vermögensbildung erfolgt, ähnlich wie bei einem Aktienportfolio, über Jahre. Beim Daytrading hingegen werden die eröffneten Positionen nur kurze Zeit gehalten und oft noch am selben Tag wieder geschlossen – daher die Bezeichnung. Am folgenden Tag stehen das Kapital und mögliche Renditen für neue spekulative Trades zur Verfügung. Das spricht vor allem Anleger an, die sich nicht über längere Zeit festlegen möchten oder keinen größeren Betrag langfristig entbehren können.
5. ETFs mit Hebel handeln im Daytrading
ETF im Daytrading zu handeln anstatt zu einer Direktinvestition zu greifen, ist deshalb so interessant, weil auf diese Weise die Indexfonds mit Hebeln gehandelt werden können. Das bedeutet, dass die Rendite erheblich vervielfacht werden kann. Der sogenannte Hebel ist in der Praxis ein kurzzeitiges Darlehen des CFD-Brokers, über den der Handel abläuft. Dafür wird der Broker mit einer Kommission oder leicht erhöhten Spreads vergütet. Beim Handel mit ETF-CFDs wird also nur ein Teil des tatsächlich bewegten Betrags hinterlegt.
Investiert man hingegen direkt in ETF, lassen sich Renditen nur bei Kurssteigerungen erzielen, dies auf jeden Fall ohne eine Multiplizierung durch einen Hebel. Und die direkte Anlage in ETF macht natürlich in jedem Fall Verluste, wenn der Basis-Index einbricht. Auch in diesem Fall ist das ETF Daytrading mit CFDs im Vorteil – denn man kann mit einem Short-CFD auch bei fallenden Kursen erfolgreich traden. So lässt sich aus fast jeder Marktentwicklung noch Gewinn schlagen – außer bei Seitwärtsmärkten.
6. Hedging von Indexfonds mit CFDs
CFDs auf die börsengehandelten Fonds haben noch weitere Einsatzmöglichkeiten. Wer langfristig in ETF auf erfolgreiche Indizes investiert, wird zwar eigentlich infolge dieser Anlagestrategie kein Interesse am CFD-Trading haben. Doch in diesem Fall können Differenzkontrakte für das Hedging der Anlage genutzt werden. In diesem Fall hat der Begriff nichts mit „Hedge Fonds“ zu tun, sondern bezeichnet entsprechend dem ursprünglichen Wortsinn „schützen, umhegen“ eine Strategie, bei der sich der Anleger gegen Kursverluste absichert.
Möglich machen es Short-CFDs. Mit der Spekulation auf fallende Kurse erzielt eine Short-Position mit ETF-CFDs genau dann Gewinne, wenn die Direktinvestition Verluste macht, und kann so dazu beitragen, das verlorene Kapital zumindest teilweise wieder herein zu holen. Davon profitieren besonders Anleger, die schon seit Jahren ETFs halten, insbesondere aus Zeiten vor der Einführung der Abgeltungssteuer, die ihren Bestandsschutz nicht verlieren wollen. Sie können durch den Einsatz von CFDs bei Hedging-Strategie ihr ETF Portfolio mit Grundkenntnissen im Daytrading auch über ungünstige Marktphasen hinweg erhalten.
7. So lohnt sich das Daytrading von ETFs
Neben dem Einsatz zur Absicherung der Direktinvestition sollten allerdings auch Daytrader ETFs in den Blick nehmen. Gerade die größten börsengehandelten Indexfonds sind ausgesprochen liquide und unter Umständen hinreichend volatil, um im Daytrading bei Einsatz von Hebeln sehr gute Renditen erzielen zu können. Zu den lohnendsten Kandidaten gehören ETFs auf den S&P 500, aber auch den MSCI World Emerging Markets oder Branchen-Indizes auf Öl oder Gold. Daneben können Daytrader mit guten Ergebnissen auch Anleihe-ETFs über CFDs handeln. Schon rund eine Stunde nach der Öffnung der Märkte können Daytrader einen Zeitraum mit hoher Handelsaktivität abpassen, um mit Positionen auf ETFs einzusteigen. Geübte Daytrader werden dabei nicht nur die bekanntesten Indizes berücksichtigen, sondern auch ETFs auf Volatilitätsindizes hinzuziehen und deren exponentielle Bewegungen auszuschöpfen.
8. Handeln von ETF-CFDs: Vorbereitung mit Schulungsangeboten
ETF Daytrading bietet also für CFD-Trader, aber auch für Langzeit-Anleger eine ganze Reihe Vorteile. Wer sich bislang noch nicht für den börsentäglichen Handel mit Differenzkontrakten interessiert hat, wird vielleicht neugierig auf die Renditemöglichkeiten, die die Hebelprodukte eröffnen. Einsteigern gelingen erste Schritte im Daytrading mit eingehender Vorbereitung. Der Handel findet über einen Forex- und CFD-Broker statt, der im besten Fall mit seriöser Regulierung und günstigen Konditionen überzeugen kann. Das Handelsangebot muss natürlich eine Auswahl an Indexfonds enthalten, die über Differenzkontrakte handelbar sind.
Viele Broker unterstützen ihre Kunden bei ihren ersten Schritten im Daytrading. Zu diesem Zweck werden multimediale Schulungsmaterialien angeboten, oft von guter oder sogar sehr guter Qualität, so dass Anfänger von regelrechten Trading Akademien profitieren. Hier ist Wissensaufbau von den grundlegenden Kenntnissen bis hin zu fortgeschrittenen Trading-Strategien möglich, oft sogar in Echtzeit-Webinaren, bei denen die Teilnehmer sich mit den Experten austauschen können.
9. ETF Daytrading im Demokonto
Die so erworbenen Kenntnisse können mit einem Demokonto zunächst ohne Risiko in die Tat umgesetzt werden. Ein Übungskonto mit vollkommen realistischen Handelsbedingungen und Echtzeitkursen erlaubt das ETF Daytrading auf der Basis von virtuellem Kapital. Wo keine unmittelbaren Verluste drohen, kann man sich darauf konzentrieren, die Handelssoftware und das Trading von ETFs über Differenzkontrakte in der Praxis kennenzulernen. Und natürlich können dabei auch andere Anlageklassen als Basiswerte getestet werden. Bei vielen Brokern werden bevorzugt Forexpaare und CFDs auf Indizes, Anleihen oder Rohstoffe angeboten, mit denen man die eigenen Trading-Strategien nach Wunsch ausbauen kann.
Besonders hochwertig sind Demokonten, die zeitlich nicht befristet sind und damit den Lernenden nicht unter Druck setzen. So können sich Anfänger in ihrem eigenen Tempo auf das ETF Daytrading vorbereiten – und die Demo auch später noch für das Testen neuer Strategien nutzen. In manchen Fällen kann sogar das „Spielgeld“, mit dem das Demokonto kapitalisiert ist, in Absprache mit dem Kundensupport wieder aufgefüllt werden.
Fazit: ETF Daytrading als interessante Option – auch für Langzeitanleger
ETFs, die immer beliebteren börsennotierten Indexfonds, sind passive Anlagemöglichkeiten, die dank der algorithmischen Abbildung der Basisindizes niedrige Kosten mit sehr guter Diversifizierung der Anlage verbinden. Gern greifen Anleger zur Direktinvestition, sei es in Form einer Einmalanlage über größere Summen oder mithilfe von Sparplänen. Doch ETFs können auch im Daytrading durchaus lukrativ gehandelt werden.
CFDs auf die besonders liquiden großen Indizes eröffnen bei hinreichender Volatilität interessante Renditepotenziale. Dabei werden die ETFs, die dem Differenzkontrakt zugrunde liegen, nicht einmal erworben. Statt dessen hat der Daytrader für einen begrenzten Zeitraum Anteil an der Kursentwicklung des Indexfonds und kann sogar, im Gegensatz zur Direktinvestition, auf fallende Kurse spekulieren. Da im ETF Daytrading mit CFDs Hebel genutzt werden, muss nicht einmal das gesamte bewegte Handelsvolumen tatsächlich hinterlegt werden.
Zugang zum Trading gewähren dafür lizenzierte und regulierte CFD-Broker. Sie stellen die Handelsplattform und alle benötigten Tools zur Verfügung und unterstützen ihre Nutzer oft mit Bildungsressourcen, die Grund- und weiterführende Kenntnisse vermitteln. Abgerundet werden derartige Übungsmöglichkeiten oft durch das Angebot kostenloser Demokonten, mit denen das ETF Daytrading risikolos und mit virtuellem Kapital geübt werden kann.