Grundbegriffe beim Forex Trading
Bevor wir darauf eingehen, wie man Forex Chanen erkennen kann, werden wir zunächst einige Grundbegriffe des Währungshandels erklären. So hat es sich beim Handel mit Devisen eingebürgert, die Bezeichnung „Pips“ und nicht „Punkte“ zu verwenden. Zudem werden Devisenpaare nicht alleine, sondern stets paarweise gehandelt. Zu den wichtigsten Währungspaaren zählen dabei der Euro/US-Dollar (EUR/USD), das Britische Pfund/US-Dollar (GBP/USD) sowie der US-Dollar/Japanische Yen (USD/JPY).
Beim Handel mit Devisen muss man sich auch daran gewöhnen, dass mitunter auf sehr kleinen Einheiten getradet wird: So handelt man beispielsweise beim EUR/USD die vierte Stelle hinter dem Komma. In der Regel findet der Handel mit sogenannten „Lots“ statt. Wenn man mit einem Lot handelt, bedeutet jede Veränderung um 1 Pip einen Gewinn oder Verlust von 10 US-Dollar. Steigt zum Beispiel der EUR/USD von 1,1300 Pips auf 1,1310 Pips, gewinnt man dadurch 100 US-Dollar. Wem diese Beträge zu hoch sind, der kann bei den meisten Brokern auch mit sogenannten „Mini Lots“ traden. In diesem Fall führt jede Veränderung um 1 Pip zu einem Gewinn oder Verlust von 1 US-Dollar. Zum Trainieren kann man aber zum Beispiel auch auf „Micro Lots“ zurückgreifen. Hier werden die Beträge nochmals durch 10 geteilt, sodass 1 Pip nur noch einen Wert von 0,10 US-Dollar hat. Wer bisher noch keine Erfahrungen beim Forex Trading gesammelt hat, kann auch ein kostenloses Demokonto bei einem Broker eröffnen.
Forex Chancen erkennen: So können Sie Bewegungen vorhersagen
Wer sich schon etwas länger mit dem Forex Trading beschäftigt, wird bemerkt haben, dass sich bestimmte Chartformationen und Kerzenmuster immer wieder wiederholen. Dies liegt daran, dass die Trades an den Börsen letztendlich von Menschen getätigt werden und der Mensch bekanntlich ein „Gewohnheitstier“ ist. Dazu kommt, dass sich Menschen in bestimmte Situationen immer ähnlich verhalten. Wenn zum Beispiel die Kurse stark fallen, entsteht bei den meisten Tradern ein Gefühl der Angst, was schließlich dazu führt, dass Trades geschlossen werden und die Kurse infolgedessen noch stärker fallen. Dazu kommt, dass vielen Tradern bekannt ist, an welchen Stellen mit Bewegung im Chart zu rechnen ist. Alleine die Tatsache, dass viele Händler mit einer Bewegung rechnen, führt daher häufig im Rahmen einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung dazu, dass die Kurse sich dann tatsächlich wie vorhergesagt verhalten. Jedenfalls sollte man als Trader insbesondere bei den folgenden Ereignissen mit Bewegungen im Chart rechnen:
Im Chart werden Widerstände erkennbar, an denen der Kurs schon öfters abgeprallt ist. In einem solchen Fall wirkt der Widerstand zunächst wie ein Magnet, allerdings besteht die Wahrscheinlichkeit, dass es beim Erreichen des Widerstands zu einer starken (Abprall-) Bewegung kommt. Das Gleiche lässt sich spiegelbildlich im Falle einer Unterstützungslinie beobachten.
Zudem sollte man auf bestimmte Chartformationen und Kerzenmuster achten, auf welche wir im Folgenden noch detaillierter eingehen werden. Dazu gehört es zum Beispiel auch, Fibonacci Levels zu verwenden, um vorherzusagen, wie weit die Kurse laufen werden. Außerdem haben sich Indikatoren wie Oszillatoren als hilfreich erweisen, um den Marktzustand besser einschätzen zu können.
Forex Chancen erkennen: profitable Trading Setups finden
Im Folgenden werden wir auf profitable Trading Setups eingehen, bei denen häufig mit Bewegung im Chart zu rechnen ist. Dabei werden wir insbesondere auf nachfolgende Punkte zu sprechen kommen:
- Forex Chancen: Schulter-Kopf-Schulter Formation (SKS)
- Bewegungen nach Doppel Tops und Doppelten Böden
- RSI Indikator verwenden, um Bewegungen vorherzusagen
- Fibonacci Levels nutzen, um Kursziele zu bestimmen
Schulter-Kopf-Schulter Formation (SKS)
Beginnen werden wir mit einem sehr bekannten Chartmuster, nämlich mit der Schulter-Kopf-Schulter Formation (SKS). Wie gleich zu sehen ist, trägt die Formation ihren Namen aufgrund ihres prägnanten Aussehens. So handelt es sich bei der SKS um ein Chartmuster, welches am Ende eines Aufwärtstrends auftritt. Wir werden dies anhand eines kurzen Beispiels veranschaulichen: Dabei traden wir mit dem EUR/USD. Dieser steht zunächst bei 1,1500 Pips und steigt sodann auf 1,1550 Pips, wodurch ein neues Hoch ausgebildet wird (linke Schulter). Danach korrigiert der Kurs und stabilisiert sich erst wieder im Bereich von 1,1500 Pips. Sodann gelingt es den Käufern, das Währungspaar auf ein neues höheres Hoch, nämlich auf 1,1600 Pips ansteigen zu lassen (Kopf). An diesem Punkt scheint es, als ob der Aufwärtstrend fortgesetzt werden wird. Allerdings kommt es auch hier wieder zu einer Korrektur, die bis zur Marke von 1,1500 Pips läuft. Bereits an dieser Stelle erkennt man, dass im Bereich von 1,1500 Pips die „Nackenlinie“ der SKS verläuft. Schließlich gelingt es den Bullen erneut, die Oberhand zu gewinnen, und es kommt zu einem weiteren Kursanstieg. Dieser endet aber auf der Höhe der linken Schulter beim Kurs von 1,1550 Pips (rechte Schulter). Danach fallen die Kurse wieder, zunächst bis zur Nackenlinie. Sobald die Nackenlinie aber nach unten gebrochen wird, kommt es in der Regel zu sehr starken Bewegungen im Chart. Das Kursziel ergibt sich folgendermaßen: Man „spiegelt“ den Abstand zwischen der Nackenlinie und dem Kopf nach unten – für unser Beispiel ergibt sich daraus ein Ziel von 1,1400 Pips.
Im Abwärtstrend gibt es ebenfalls eine SKS, diese wird allerdings als „Inverse SKS“ bezeichnet und verhält sich spiegelbildlich.
Bewegungen nach Doppel Tops und Doppelten Böden
Auch bei einem „Doppel Top“ wird zunächst ein neues Hoch ausgebildet. Danach kommt es zu einer Korrektur, die bis zur (erst später sichtbar werdenden) Nackenlinie verläuft. Sodann sieht es auch hier so aus, als ob die Bullen den Aufwärtstrend fortsetzen können. Allerdings stoppt der Kurs genau an der Stelle, an welcher der Kurs sein vorheriges Hoch ausgebildet hat. Daher entsteht im Chart ein „Doppel Top“. Dabei handelt es sich um einen Widerstand, der anzeigt, dass die Verkäufer an dieser Stelle in der Überzahl sind.
Wenn an einer solchen Stelle noch weitere Signale hinzukommen, kann man bereits an diesem Punkt eine Short Position eröffnen, da mit fallenden Kursen zu rechnen ist. Zu sehr schnellen Bewegungen kommt es jedenfalls häufig, wenn die Nackenlinie ebenfalls nach unten gebrochen wird. Wie bei der SKS ergibt sich auch hier das Kursziel dadurch, dass man den Abstand zwischen der Nackenlinie und dem Doppel Top nach unten spiegelt. Im Abwärtstrend wird dieses Chartmuster dabei als „Doppelter Boden“ bezeichnet.
Als weitere Signale, welche für einen Short Trade sprechen, kommen zum Beispiel bestimmte Kerzenmuster in Betracht. Als Trader sollte man dabei vor allem auf Umkehrkerzen achten. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass sie in der Regel einen sehr langen Docht im Verhältnis zu ihrem Körper haben. Dies deutet darauf hin, dass den Käufern die Kraft ausgegangen ist und die Bären das Ruder übernommen haben. Daher ist im Folgenden mit fallenden Kursen zu rechnen. Allerdings sollte eine Umkehrkerze stets durch eine nachfolgende Kerze bestätigt werden.
RSI Indikator verwenden, um Bewegungen vorherzusagen
Beim Trading kann es zudem sinnvoll sein, Indikatoren zu verwenden, um Forex Chancen zu entdecken, bei denen es zu starken Bewegungen kommen wird. Ein beliebter Indikator ist der RSI (Relative Stärke Index). Beim RSI handelt es sich um einen Oszillator (er pendelt), welcher sich auf einer Skala zwischen 0 und 100 bewegt. Hat der RSI einen Wert von über 70, befindet sich der Markt in einer überkauften Situation. Hingegen spricht man von einem überverkauften Markt, wenn der RSI unter dem Wert von 30 notiert. Bildet daher zum Beispiel EUR/USD ein Doppel Top aus und zeigt einem zusätzlich der RSI einen stark überkauften Markt an, spricht vieles dafür, dass es alsbald zu einer starken Abwärtsbewegung kommen wird.
Auch sollte man als Forex Trader auf Divergenzen (Unterschiede) zwischen dem Kurs-Chart sowie dem RSI Indikator achten. Dazu wiederum ein kurzes Beispiel zur Verdeutlichung: So erreicht der EUR/USD ein neues Hoch bei 1,1600 Pips und der RSI hat an diesem Punkt einen Wert von 80. Danach kommt es zu einer Korrektur, an die sich aber eine erneute Bewegung anschließt und ein neues höheres Hoch bei 1,1630 Pips erreicht wird. Allerdings kommt es beim RSI nicht zu steigenden, sondern zu fallenden Werten: Er sinkt von 80 auf 70. Somit erkennt man im Kurs-Chart einen Aufwärtstrend, während im RSI ein Abwärtstrend vorliegt. Diese Divergenz ist ein Warnzeichen und man muss damit rechnen, dass es schon bald zu fallenden Kursen mit starken Bewegungen kommen wird.
Fibonacci Levels nutzen, um Kursziele zu bestimmen
Auch innerhalb einer Korrektur kann es beim Forex Trading immer wieder zu starken Bewegungen kommen. Um zu bestimmen, wie weit eine Korrektur ungefähr laufen wird, sollte man die sogenannten Fibonacci Levels verwenden. Diese zeichnet man in der Trading Plattform mithilfe eines Fibonacci Tools ein. Der Anfangspunkt ist dabei der Beginn der Bewegung und der Endpunkt das Hoch der Bewegung. Unseren Erfahrungen nach wird die vorangegangene Bewegung häufig um 50 % korrigiert. Als Trader muss man aber auch mit kleineren Korrekturen (38,3 %) sowie mit stärker ausgeprägten Korrekturen (61,8 %) rechnen.
Sobald der Kurs daher eine dieser Marken erreicht, sollte man wachsam sein. Denn es ist damit zu rechnen, dass die Korrektur alsbald zu Ende sein wird und sodann starke Bewegungen auftreten werden. Allerdings sollte man sich am besten nicht nur auf ein Signal (Fibonacci Level) verlassen. Vielmehr ist es auch hier empfehlenswert, zum Beispiel auf entsprechende Umkehrkerzen zu achten. Generell ist es besser, wenn einem der Einstieg in einen Trade nicht nur von einem, sondern von mehreren Signalen angezeigt wird. Allerdings bietet auch dies keine Garantie, dass der Trade im Endeffekt auch erfolgreich sein wird. Jedoch besteht, wie gezeigt, eine Wahrscheinlichkeit dafür, dass sich die Kurse wie erwartet verhalten werden. Fibonacci Levels kann man dabei nicht nur dafür einsetzen, um Korrekturen zu berechnen. Vielmehr ist es auch häufig zu beobachten, dass der Kurs nach erfolgter Korrektur das 1,618-fache der ursprünglichen Bewegung erreicht.
Am besten mehrere Methoden nutzen, um Forex Chancen zu finden
In unserem Artikel hat sich erwiesen, dass zahlreiche Möglichkeiten bestehen, um Bewegungen im Chart beim Forex Trading vorherzusagen. Wichtig ist es zum Beispiel, auf markante Unterstützungen sowie Widerstände im Chart zu achten. Zudem sollte man gezielt nach Doppel Tops, Doppelten Böden und SKS-Formationen suchen. Allerdings sollte man sich auch im Klaren darüber sein, dass das Vorliegen eines Signals noch keine Garantie dafür bietet, dass ein Trade im Endeffekt auch erfolgreich sein wird. Jedoch zeigt sich beim Trading jeden Tag aufs Neue, dass sich zahlreiche Chartformationen und Kerzenmuster immer wieder wiederholen. Daher sollte man im Chart nach den dargestellten Mustern Ausschau halten. Dabei ist es auch sinnvoll, Indikatoren wie den RSI zu verwenden, um auf diese Weise die aktuelle Marktsituation besser einschätzen zu können. Zudem ist es sehr hilfreich, Fibonacci Levels zu verwenden, um mögliche Kursziele zu errechnen. Insgesamt empfehlen wir, den Handel zunächst auf einem Demokonto auszuprobieren. So bieten mittlerweile die meisten Broker ein solches Konto kostenlos an. Auf diese Weise hat man dann nicht nur die Gelegenheit, die Trading Plattform des Brokers besser kennenzulernen. Vielmehr kann man auch die Analyse des Charts trainieren und selbst nach Forex Chancen suchen. In der Regel wird man dabei mit der Zeit immer besser werden und kann somit Bewegungen immer besser und präziser vorhersagen. Auf diese Weise wird sich ebenso die eigene Performance beim Forex Trading Schritt für Schritt verbessern.