Huawei Nachrichten: immer wieder Sicherheitsbedenken
Der bereits 1987 gegründete Technologiekonzern aus Shenzhen begann bereits 1997 mit internationalen Aktivitäten und ist in Deutschland seit 2001 aktiv. Schon seit 2005 liegen die Auslandserträge von Huawei über den Erträgen aus dem chinesischen Markt. Führend ist der Konzern nicht nur mit seinen Smartphones, sondern auch mit Wearables wie Fitnessarmbändern, Modemen und Router und weiteren unterstützenden Kommunikationstechnologien.
Mit Geschäftskunden kooperiert Huawei Enterprise in den Bereichen Netzwerkinfrastruktur, Cloud Computing und Management von Rechenzentren, sowohl für Unternehmen und Institutionen als auch für öffentliche Verwaltung. Am Standort Deutschland ist Huawei in den Nachrichten mit der Forschung und Entwicklung von 5G Technologien, der Konzern betreibt eine Testumgebung in München in Kooperation mit dem Freistaat Bayern, der Stadt München und der Technischen Universität. Eine Beteiligung am Ausbau eines deutschen 5G-Netzwerks wird von Huawei ausdrücklich angestrebt. Dies macht das Unternehmen für Investoren auch in der Bundesrepublik interessant. Aber wie sieht es mit Huawei Aktien aus?
Huawei News – aber keine Aktien
Von einem Börsengang des Tech-Riesen aus Shenzhen ist zwar schon seit 2012 immer wieder die Rede, stattgefunden hat er jedoch noch nicht – und wird es wohl auch nicht so bald. Dabei gibt es durchaus eine Huawei Aktie, nur ist diese nicht auf dem freien Markt handelbar. Der größte Teil der Unternehmensanteile verbleibt bis dato in den Händen des Unternehmensgründers Ren Zhengfei.
Über die Gründe für die Verzögerung des Börsengangs kann man mutmaßen. Nach Ansicht von Fachleuten erhoffte sich der Konzern von einem IPO eine Ausweitung des Geschäfts in den Vereinigten Staaten. Dort allerdings betrachtet man den chinesischen Konzern mit Misstrauen, das Unternehmen wurde bereits 2002 von Cisco des Produktplagiats bei Netzwerkkomponenten beschuldigt. Beide Unternehmen einigten sich auf einen Vergleich. Sorgen macht der US-amerikanischen Regierung eine unterstellte Nähe von Huawei zur chinesischen Regierung, weshalb der Geheimdienst NSA das Unternehmen gezielt ausspähte.
Die Huawei Finanzchefin in den Nachrichten
Umgekehrt werden immer wieder gegen Huawei Spionagevorwürfe erhoben, sie konnten allerdings nicht bestätigt werden. Auch Huawei News, die sich um angebliche Sicherheitslücken bei Smartphones oder Routern drehen, erwiesen sich als nicht begründbar. Wie sehr die Vereinigten Staaten die technologische und wirtschaftliche Macht großer chinesischer Konzerne fürchten, zeigt sich an der Festnahme von Meng Wanzhou, bei Huawei Chefin der Finanzabteilung. Die Tochter des Unternehmensgründers wurde am 1. Dezember 2018 in Kanada beim Umsteigen am Flughafen Vancouver festgenommen. Der Vorwurf: ein Verstoß gegen die Iran-Sanktionen, die auf Betreiben der USA verhängt wurden. Zwar fanden direkte Lieferungen von Huawei an den Iran vor dem Inkrafttreten des Embargos statt, spätere Lieferungen über Dritte werden jedoch angenommen.
Inzwischen ist die Huawei Finanzchefin auf Kaution frei. Sollte es zu einem Schuldspruch durch ein US-amerikanisches Gericht kommen, drohen Meng Wanzhou bis zu 30 Jahre Haft. Ein harter Schlag für den Konzern und die Familie von Ren Zhengfei.
Huawei Datenschutz: Sorge um die Sicherheit
Die Vorwürfe der Spionage beeinträchtigen auch das Geschäft mit den geplanten neuen 5G-Netzen. Denn hier war Huawei bislang führender Lieferant der derzeit gebräuchlichen UMTS- und LTE-Netzwerke. Bei der Umsetzung von 5G will man in Deutschland die bereits vorhandene Technologie nutzen. Dies wirft allerdings die Frage auf, wie berechtigt die amerikanischen Spionage-Anschuldigungen gegen Huawei sind.
Der Konzern selbst weist entsprechende Vorwürfe ebenso zurück wie Vertreter der chinesischen Regierung. Nicht von der Hand zu weisen ist allerdings, dass vor einigen Jahren zwei Mitarbeiter von Huawei in einem Forschungslabor der deutschen Telekom bei der Industriespionage erwischt wurden. Nach Angaben des FBI liegen dem amerikanischen Inlandsgeheimdienst E-Mails vor, die belegen, dass Industriespionage ausdrücklich gefördert und sogar belohnt wird bei Huawei. Allerdings wurde das erwähnte Beweismaterial noch nicht veröffentlicht. Einstweilen werden die Sorgen um den Huawei Datenschutz also wohl noch bestehen bleiben.
Huawei – Nachrichten zum Börsengang
Ein Börsengang von Huawei, mit Interesse erwartet, wird wohl auch im laufenden Jahr 2019 noch nicht stattfinden. Anleger, die darauf warten, die Unternehmensanteile handeln zu können, sollten ein Auge auf Huawei News zum IPO haben. Sobald die Aktien in den Handel kommen, können sie theoretisch über einen Broker erworben werden. Hier stellt sich jedoch für deutsche Anleger das zusätzliche Problem, dass die Huawei Aktie wohl zunächst an einer chinesischen Börse wie Shenzhen oder Hong Kong gelistet sein wird und der Broker hier einen Zugang ermöglichen kann, bzw. ob die Ausgabe der ersten Aktien auf den chinesischen Markt beschränkt sein wird. Chinas Börsen unterscheiden zwischen Aktien, die ausschließlich für chinesische Anleger bestimmt sind und in Renminbi gehandelt werden, und Aktien, die über Hong Kong Dollar auch für ausländische Investoren verfügbar sind. Des weiteren ist natürlich die Frage, ob die Aktien nicht in erster Linie an interessierte institutionelle Anleger gehen werden.
Investitionsmöglichkeiten für Anleger
Anleger interessieren sich angesichts der außerordentlich guten Bilanzen von Huawei für den Konzern. Bereits 2017 hatte das Unternehmen einen höheren Marktanteil als der frühere Marktführer Apple. Schulden hat der chinesische Tech-Konzern ebenfalls kaum. Auch die mögliche Beteiligung des Unternehmens am deutschen 5G-Netz würde eine Huawei Aktie für Investoren interessant machen – nur ist diese leider nicht verfügbar. Alternativ ist allerdings die Anlage oder das Trading mit anderen Finanzprodukten denkbar. Dazu gehören Aktien der stärksten Huawei Konkurrenten Apple und Samsung, die eine ähnliche Produktpalette anbieten und im internationalen Markt etwa gleich stark oder stärker rangieren.
Eine Investition in Aktien bedeutet jedoch zugleich auch eine langfristige Bindung des angelegten Kapitals. Die Vermögensbildung durch Aktien sollte über einige Jahre geplant werden, zwischenzeitlich kann man auf die angelegten Summen nicht zugreifen, wenn man die Anlagestrategie konsequent verfolgen will. Alternativen für kurzfristigere Aktivitäten sind der Handel mit CFDs auf Einzelaktien von Technologieanbietern, aber auch auf Tech-Indizes. Ebenfalls denkbar für die Vermögensbildung: ETFs auf Branchenindizes.
Aktien- und Index-CFDs handeln
Sogenannte Differenzkontrakte oder Contracts for Difference wurden in Großbritannien entwickelt, um die dort verbindliche Stempelsteuer auf Aktientransaktionen zu umgehen. Mit einem CFD erwirbt man nicht den zugrundeliegenden Basiswert – statt dessen bildet der Differenzkontrakt dessen Kursverlauf ab. Ursprünglich als Aktienderivate konzipiert, können inzwischen zahlreiche Basiswerte aus allen Anlageklassen gehandelt werden.
- CFDs bilden die Kurse von Aktien, Anleihen, Indizes, Rohstoffen oder Währungen ab
- Der Basiswert wird nicht erworben
- Spekulation ist auf steigende und fallende Kurse möglich
- CFDs sind Hebelprodukte
Der Vorteil von Differenzkontrakten besteht darin, dass sie nicht nur bei steigender Kursentwicklung profitabel sind, wie es bei Aktien der Fall wäre. Auch auf sinkende Kurse kann spekuliert werden, man kann mit CFDs also auch short gehen. Überdies handelt es sich um Hebelprodukte, bei denen nur ein Teil des eingesetzten Kapitals als Sicherheitsmargin hinterlegt wird. Tatsächlich können Trader bei Aktien-CFDs, etwa von Samsung oder Apple, jedoch das bis zu 30-fache des hinterlegten Betrags handeln.
Branchen-ETFs: Sparpläne im Tech-Sektor
Wem der Handel mit Differenzkontrakten zu Komplex ist, der kann statt dessen die passive Vermögensbildung mit ETFs nutzen. Die sogenannten Exchange Traded Fonds sind Indexfonds, die die Wertentwicklung des Basis-Index 1:1 abbilden. Dabei kann es sich um Leitindizes handeln, aber auch um designierte Tech- oder Branchenindizes. Denkbar ist eine Anlage in ETFs auf den MSCI World Information Technology oder den STOXX Digital.
Der Vorteil bei ETFs: die Indexfonds werden algorithmisch angepasst, ein menschlicher Fondsmanager ist nicht notwendig. Das macht ETFs wesentlich kostengünstiger als aktiv gemanagte Fonds. Überdies sind bei zahlreichen Direktbanken oder Brokern viele ETFs dauerhaft oder über befristete Aktionen ohne Ausgabeaufschläge oder ein Orderentgelt verfügbar. Für Anleger, die einen Sparplan einrichten wollen, ein nicht zu unterschätzender Vorteil, denn so entfallen monatliche Kosten für die jeweilige Sparrate. Da ein ETF-Sparplan problemlos gekündigt und die ETF-Anteile wieder veräußert werden können, liegt das Kapital nicht in der gleichen Weise fest wie bei Aktien.
Statt Huawei: Alternativen im 5G Geschäft
Neben ausgesprochenen Technologie-Aktien von Samsung oder Apple können Anleger auch auf Aktien bzw. Derivate auf die Kursentwicklung anderer Unternehmensanteile zurückgreifen. Angesichts der geplanten Umsetzung des 5G-Netzwerks in Deutschland – und im weiteren Sinne auch in Europa – ist eine Investition in Unternehmen interessant, die sich hier besonders hervortun. In Deutschland sind dies die derzeit bei der 5G-Auktion registrierten Bieter Telekom, Vodafone, Telefónica und 1&1 Drillisch. Huawei ist hingegen (noch) nicht zugelassen. Auch der schwedische Konzern Ericsson, Nokia und ZTE sind maßgeblich in der Entwicklung von 5G-Technologie tätig und wollen so bald wie möglich mit dem neuen Netzwerk an den Start gehen, da die Umsätze beim 4G allmählich abnehmen.
Technologiewerte: nichts für schwache Nerven
Aktien von Technologieunternehmen wie Apple oder der deutschen Telekom haben angesichts des Innovationspotenzials (unter anderem beim 5G) durchaus noch Luft nach oben, sind aber nichts für nervöse Anleger. Die Ursache: Die Kurse entwickeln sich zwar im langjährigen Mittel meist stetig nach oben, durchlaufen über das Jahr jedoch ihre Höhen und Tiefen – bei der deutschen Telekom wird nicht zu Unrecht von einer regelrechten „Rallye“ gesprochen.
Erklärlich wird dies aus dem Geschäftsmodell etwa von Konzernen, die Kommunikationstechnologie entwickeln. Mit innovativen neuen Geschäftsideen und Produkten werden immer wieder Spitzenwerte erreicht – die allerdings nach der ersten Markteinführung eines neuen Erzeugnisses nach einer Weile wieder abflachen. So lange, bis das nächste neue Modell an den Start geht. Auch Flops bei einem Launch zeichnen sich deutlich im Kursverlauf der jeweiligen Aktie ab, Apple ist hier ein ausgezeichnetes Beispiel. Im Chart legen große Telekommunikationsanbieter und Digital-Unternehmen allerdings über mehrere Jahre hinweg in den meisten Fällen deutlich zu.
Aktien hedgen mit CFDs
Große Technologieanbieter wie Apple, Samsung, Ericsson oder die Telekom werden angesichts der guten Marktdurchdringung wohl nicht insolvent werden. Die Aktien dürften also nicht wertlos werden, Aktionäre müssen aber durchaus mit seitwärts verlaufenden Märkten rechnen. Auch Kursverluste sind möglich. Sofern das Unternehmen keine Dividende ausschüttet, kann dies für den Anleger zunächst eine Einbuße bedeuten.
Eine Absicherung des eigenen Aktienportfolios kann auf verschiedene Weisen ausgeführt werden. Denkbar – und empfehlenswert – ist die Streuung des angelegten Kapitals. Also eine Investition nicht in eine einzige Aktie, sondern in einen ganzen Aktienkorb. Möglicherweise kann dies um Indexfonds etwa auf Tech-Indizes ergänzt werden.
Ein Hedging gegen Kursverluste lässt sich mit CFDs vornehmen. Wer beträchtliche Summen in ein Huawei vergleichbares Unternehmen investiert, ist gut beraten, gleichzeitig mit CFDs auf dieselbe Aktie short zu gehen. So können fallende Aktienkurse mit dem CFD ausgeglichen werden.
Huawei News: Keine Huawei Aktien – aber jede Menge Alternativen
Anleger, die sich für Aktien des Telekommunikationsanbieters aus Shenzhen interessieren, werden sich wohl noch eine Weile gedulden müssen. Zwar gibt es bereits eine Huawei Aktie, die Unternehmensanteile verbleiben aber derzeit mehrheitlich in der Hand des Gründers und Inhabers. Für Investoren stellt sich derzeit natürlich auch die Frage, in wie weit die immer wieder aufflammenden Vorwürfe der Spionage oder der Sicherheitslücken das internationale Geschäft von Huawei beeinträchtigen. Gleiches gilt für die Anschuldigungen gegen die Huawei Finanzchefin Meng Wanzhou. Deutsche Kooperationspartner wie die Telekom haben bereits beschlossen, ihre Beschaffungsstrategien neu aufzustellen und damit ihre Abhängigkeit von Huawei-Produkten zu reduzieren.
Für Anleger und Trader bieten sich jedoch zahlreiche Alternativen, bis eine Huawei Aktie irgendwann und möglicherweise gehandelt werden kann. Dazu gehören Aktieninvestitionen in andere, vergleichbare Unternehmen, vor allem solche, die ähnliche Marktanteile vorweisen können und/oder sich besonders in der Entwicklung der 5G-Netze engagieren. Hier kämen Aktien von Samsung, alternativ von Nokia, Ericsson oder ZTE in Frage.
Wem die langfristige Anlage in Aktien nicht liegt, der kann mit ETF-Sparplänen auf Branchenindizes von der Wertentwicklung der größten Digital-Konzerne profitieren und muss sich zugleich bei dieser passiven Form der Geldanlage nicht allzu sehr um das eingesetzte Kapital kümmern.
Guten Renditen ermöglichen auch CFDs. Mit den Hebelprodukten können Trader von steigenden ebenso wie von fallenden Kursen profitieren – neben dem CFD-Handel im Daytrading eignen sich die Differenzkontrakte auch zur Absicherung des Aktienportfolios.