Die Investition in Gold
Gold ist ein Edelmetall, ein Luxusgut und ein Anlageobjekt. Wer sein Geld anlegen möchte, hat mit Gold mehrere Möglichkeiten. Sie könnten zwar in goldenen Schmuck mit edlen Steinen investieren, doch als Anlageobjekt ist das nicht zu empfehlen. Natürlich können Sie Goldschmuck mit Diamanten, Smaragden oder Rubinen tragen, wenn Sie das mögen. Dieser Schmuck hat jedoch keinen Anlagewert. Ganz anders sieht das bei Goldbarren oder Goldmünzen aus. Für Goldbarren zahlen Sie als Investor den aktuellen Goldpreis für eine Unze. Der Goldpreis pro Unze kann im Laufe der Zeit steigen oder fallen. Eine Feinunze Gold bezieht sich auf den Edelmetallanteil und entspricht etwas mehr als 31 Gramm.
Bei den Banken werden Goldbarren mit verschiedenen Gewichten angeboten. Der Vorteil bei der Anlage liegt darin, dass Sie den reinen Goldpreis bezahlen. Möchten Sie in Gold investieren, sollten Sie den aktuellen Kurs verfolgen und dann kaufen, wenn der Preis gerade niedrig ist. Die Investition in Gold ist längst nicht so volatil wie in Aktien. Der Goldpreis verändert sich, die Entwicklung ist aber stabiler als bei Aktien.
Alternativ zu Goldbarren können Sie in Goldmünzen investieren. Die Banken bieten verschiedene Münzen an, beispielsweise den Krügerrand. Ein Krügerrand entspricht einer Feinunze Gold. Goldmünzen sind keine Zahlungsmittel. Sie sind schön anzusehen, doch als Investitionsobjekte haben sie einen geringeren Wert als Goldbarren.
Gold als stabiler Anlagewert
Gold ist eine relativ stabile Geldanlage. Während sich der Kurs von Aktien in Krisenzeiten stark verändert, bleibt der Goldpreis dann vergleichsweise konstant. Entscheidend ist der Preis, den Sie für eine Feinunze Gold zahlen müssen. Goldener Schmuck hat oftmals einen großen optischen oder emotionalen Wert, doch der Goldanteil ist je nach Sorte (zum Beispiel 333er, 585er oder 750er Gold) nur gering. Einen Goldring bekommen Sie oft schon für weniger als 100 Euro. Wollen Sie allerdings in eine Feinunze Gold investieren, müssen Sie mehr als 1.000 Euro bezahlen. Wie volatil der Goldpreis ist, soll die nachfolgende Entwicklung zeigen:
- Goldpries im Jahr 2000: circa 300 US-Dollar
- Goldpreis im Jahr 2010: circa 1.250 US-Dollar
- Goldpreis im Jahr 2017: circa 1.500 US-Dollar
Für Aktionäre ist es ebenso wie für Investoren interessant zu wissen, welche Faktoren Einfluss auf die Preisentwicklung nehmen. Bei Aktien wirken sich die weltpolitische Lage und die wirtschaftliche Situation eines Unternehmens auf den Kurs aus. Beim Goldpreis spielt die Weltpolitik, aber auch das Verhalten der Anleger eine Rolle. Investieren viele Anleger in Gold, steigt der Preis. In einer wirtschaftlichen Krise, wenn die Anleger ihr Gold verkaufen, sackt der Goldpreis ab. Eine weltpolitische Krise kann sich also auf den Goldpreis auswirken.
Gold – was Sie über den Preis wissen sollten
In den Börsennachrichten können Sie sich über den Preis für eine Feinunze Gold informieren. Bei den Online-Brokern, die Gold anbieten, sind meist Instrumente vorhanden, mit denen Sie die aktuellen Preise vergleichen können. Kurven zeigen an, wie sich der Goldpreis im Laufe der Zeit entwickelt. Sie zahlen bei der Investition in Gold nicht nur den Preis für eine Unze. Zum aktuellen Goldpreis kommen verschiedene Aufschläge hinzu, da die Händler etwas verdienen möchten. Wer einen 100-Gramm-Goldbarren kauft, muss weniger zahlen, als wenn er fünf 20-Gramm-Barren kauft. Gold ist im Ankauf billiger als im Verkauf. Kaufen Sie einen Goldbarren und verkaufen Sie ihn direkt danach wieder, erleiden Sie einen Verlust. Für Anleger heißt es abzuwarten, wie sich der Preis künftig entwickelt.
Gold wirft keine Zinsen ab und bringt keine Gewinne, wie es etwa bei Aktien der Fall ist. Anleger können mit Aktien oder Investmentfonds deutlich schneller Gewinne erzielen. Beim Kauf von Gold müssen Investoren darauf hoffen, dass immer eine gute Nachfrage herrscht und diese bestenfalls steigt. Es besteht keine Garantie dafür, dass der Anleger bei einer langfristigen Investition tatsächlich einen Gewinn erzielt. Der Goldpreis halbierte sich von 1987 bis 1999. Im Jahr 2008 sank der Goldpreis innerhalb eines Jahres um 30 Prozent.
Preissteigerungen in Krisenzeiten
Der Goldpreis kann in Krisenzeiten steigen. In wirtschaftlichen Krisen investieren private Anleger ebenso wie Staaten und Notenbanken verstärkt in Gold. Als in den 1970er-Jahren viele Anleger eine hohe Inflation fürchteten, investierten sie in Gold, was zu einem starken Anstieg des Goldpreises führte. Der Preis sank in den 1980er Jahren, nachdem Paul Volcker zum Chef der US-Notenbank Fed wurde und eine stärkere Regulierung der Edelmetallbörsen vornahm. Gleichzeitig beschränkte er die Geldmenge. Das führte bei Privatanlegern zu mehr Sicherheit und zu einer sinkenden Nachfrage.
Die Nachfrage nach Gold stieg im Jahr 2008 im Zusammenhang mit der Wirtschafts- und Finanzkrise. Bei den Anlegern ging die Sorge vor einer Schuldenkrise um und sie investierten verstärkt in Edelmetall. Im Jahr 2012 versprach EZB-Präsident Mario Draghi, alles für die Rettung des Euro zu tun.
Der Sachwert ist für viele Menschen eine sichere Bank. Das Edelmetall ist beständig und nur in begrenzten Mengen in der Natur vorhanden; irgendwann werden die Lagerstätten erschöpft sein. Doch noch werden immer wieder neue Goldvorkommen entdeckt. Aufgrund des technischen Fortschritts kann Gold inzwischen an Lagerstätten, bei denen der Abbau früher unwirtschaftlich war, abgebaut werden. Gold wird niemals völlig wertlos werden. Es hat besondere chemische Eigenschaften und wird daher nicht nur für Schmuck und als Anlageobjekt, sondern auch in zahlreichen Branchen wie der Elektronik und in der Medizin verwendet.
Wer langfristig in Gold investieren möchte, kann Gewinne oder Verluste machen. Gold gehört zu den spekulativen Geldanlagen.
Was Sie bei der Anlage beachten sollten
Es ist viel zu unsicher, Gold zu Hause im Schrank aufzubewahren. Sie können zwar einen Tresor kaufen, um das Gold einzulagern, doch eine solche Investition ist teuer. Lagern Sie Gold zu Hause, ist es nicht in der Hausratversicherung versichert. Möchten Sie Ihr Gold sicher aufbewahren, mieten Sie ein Schließfach. Die Preise für die Schließfächer sind nicht zu vergessen. Gold kann im Wert steigen, doch müssen Sie die laufenden Kosten beachten, die mit dem Besitz verbunden sind. Sie sollten sich erkundigen, wie hoch der Inhalt im Schließfach versichert ist.
Nicht immer deckt die Versicherung den Wert des Schließfachinhaltes tatsächlich ab. Zusätzlich zur Schließfachmiete sollten Sie noch eine Schließfachversicherung abschließen. Der Goldpreis muss sich so entwickeln, dass ein Verkauf nicht nur einen Gewinn bringt, sondern auch die Kosten für das Schließfach und die Versicherung abgedeckt werden. Die Gebühr für das Schließfach wird meist monatlich erhoben. Legen Sie langfristig in Barren oder Goldmünzen an, kann eine beachtliche Summe für die Miete entstehen.
Verkaufen Sie das Gold, fällt dafür eine Gebühr an, genau wie beim Kauf. Der Händler muss seine Kosten für Versand, Lagerung sowie Betriebskosten decken und selbst einen Gewinn erwirtschaften. Da nicht gesagt werden kann, wie sich der Goldpreis entwickelt, sollten Sie nicht Ihr gesamtes Vermögen in Gold anlegen. Gold ist jedoch neben der Investition in Aktien, Investmentfonds oder Anleihen geeignet, um das Risiko zu streuen. Die Investition ist nicht ohne Risiko. Möchten Sie Gold kaufen, sollten Sie sich genau über die damit verbundenen Kosten informieren.
Wertpapiere als Alternative
Eine Alternative zum Kauf von Barren oder Münzen ist der Kauf von Wertpapieren für Gold. Das hat mehrere Vorteile: Sie müssen keine Miete für ein Schließfach zahlen und sich nicht um die Einlagerung des Goldes kümmern. Wertpapiere können Sie schnell erwerben und auch wieder loswerden. Die Tatsache, dass Sie kein Gold erwerben, kann ebenso als Vorteil wie als Nachteil empfunden werden. Sie haben als Anleger lediglich das Zertifikat in der Hand, das den Kurs abbildet. Steigt der Kurs, profitieren Sie vom Gewinn. Für solche Zertifikate erheben die Online-Broker nur eine geringe Gebühr.
Eine weitere Alternative ist der Erwerb von Aktien aus der Goldindustrie. Der Aktienkurs kann in kurzer Zeit steigen. Dennoch kann es selbst bei steigenden Goldpreisen zu einem Kursverfall der Aktie kommen. Bei den Unternehmen der Goldindustrie besteht eine große Auswahl: Von Unternehmen, die Goldminen betreiben, Scheideanstalten und andere Gesellschaften, die Gold verarbeiten, können Sie Aktien kaufen. Um das Risiko zu streuen, wählen Sie Aktien aus verschiedenen Ländern.
Da immer mit Gold gehandelt wird, ist damit zu rechnen, dass sich die Aktienkurse von Unternehmen aus der Goldbranche gut entwickeln. Aktien können Sie schnell erwerben und wieder verkaufen. Sie sind als kurzfristige Geldanlage gut geeignet.
Gold online kaufen
Gold können Sie nicht nur bei Banken, sondern auch bei Online-Händlern erwerben. Ein Preisvergleich kann sich lohnen. Verschiedene Internetportale bieten einen Händlervergleich mit Bewertungen an. Sie sollten beachten, wie hoch das Aufgeld ist, dass Sie beim Kauf von Gold zahlen. Bei den Online-Händlern können Sie nicht nur Gold, sondern ebenso andere Edelmetalle wie Platin, Palladium oder Silber kaufen. Um den richtigen Zeitpunkt für die Investition in Gold zu finden, betrachten Sie die Kursverläufe über bestimmte Zeiträume.
Die Online-Händler bieten Münzen und Barren mit unterschiedlichem Gewicht an. Bereits geringe Mengen wie 1 Gramm werden angeboten. Goldmünzen sind aus verschiedenen Ländern erhältlich. Der Krügerrand aus Südafrika, die Wiener Philharmoniker, der American Eagle oder der kanadische Maple Leaf werden gehandelt. Die Münzen haben meist ein Gewicht von einer Unze. Der Preis für Münzen als Unzen ist höher als für Goldbarren mit einem Gewicht von einer Unze.
Bevor Sie in Gold investieren, sollten Sie genau überlegen, welchen Betrag Sie anlegen möchten. Kalkulieren Sie die Nebenkosten wie die Miete für das Schließfach ein. Die Investition in Gold sollte mittel- oder langfristig erfolgen. Anders als Aktien werden Sie Gold nicht so schnell wieder los. Bei den Online-Händlern können Sie sich nicht nur über die Preise informieren, die Sie beim Kauf zahlen müssen, Sie erfahren auch, was Sie beim Verkauf bekommen würden.
Wenn Sie Gold online kaufen, sollten Sie darauf achten, bis zu welchem Wert die Sendung versichert ist.
Gold als langfristige Geldanlage
Gold ist eine spekulative Geldanlage und sollte als mittel- oder langfristige Investition betrachtet werden. In Krisenzeiten steigt die Nachfrage und damit der Goldpreis. Sie sollten nicht Ihr gesamtes Anlagevermögen in Gold investieren, da Gold keine Zinsen abwirft. Sinnvoll ist eine Investition von 10 bis 20 Prozent Ihres Anlagevermögens.
Gold wird als Münzen und als Barren angeboten. Barren können Sie bereits mit einem geringen Gewicht kaufen. Sie sollten das Gold in einem Schließfach einlagern und sich informieren, bis zu welchem Wert der Inhalt im Schließfach versichert ist. Bei einem hohen Wert sollten Sie eine Schließfachversicherung abschließen. Ein Preisvergleich für die Schließfachmiete kann sich lohnen.
Beim Kauf zahlen Sie neben dem Goldpreis einen Ausgabeaufschlag. Beim Verkauf ist der Preis geringer, als wenn Sie das Gold am selben Tag kaufen würden. Es ist nicht sicher, ob der Goldpreis langfristig steigt. Wer sein Geld in Gold anlegt, sollte daran denken, dass der Preis auch fallen kann.
Bevor Sie Gold online kaufen, sollten Sie den Händlervergleich nutzen. Er informiert über die Preise und über die Leistungen bei den Händlern. Statt Barren oder Münzen können Sie auch Wertpapiere über Gold kaufen. Eine gute Möglichkeit für die Investition sind Aktien von Goldfirmen, die Sie zusätzlich zu Ihrem Gold in Ihr Portfolio aufnehmen können.