Welche Funktionen muss eine Trading-Plattform erfüllen?
Eine Trading-Plattform muss diverse Funktionen bieten. So liegt natürlich auf der Hand, dass sie die Orders möglichst schnell an den entsprechenden Handelsplatz weiterleiten sollte. Dabei kommen verschiedene Faktoren zum Tragen: Zum einen muss die Handelsplattform sehr schnell reagieren, zum anderen muss die Latenzzeit möglichst klein sein. Und auch die Orderaufgabe muss möglichst schnell funktionieren und dennoch so gut wie möglich vor Fehlern geschützt sein.
Dabei muss sie letztlich vor allem die Verbindung vom Trader über den Broker zum Handelsplatz gewährleisten, bzw. bei Market Makern von Trader zu Broker. Die Zuverlässigkeit dieser Verbindung gehört zu den absoluten Grundlagen, die jede Handelsplattform leisten sollte. Wenn Orders mit zu großer Verspätung auf den Handelsplätzen eintreffen, wird die Slippage zu groß und es ist kaum noch möglich, gewinnbringend zu handeln. Gute Gelegenheiten können so nicht nur nicht genutzt werden, sie können auch zu Fehltrades führen.
Außerdem muss eine Trading-Plattform natürlich auch Nutzer befähigen, möglichst genaue Chartanalysen durchzuführen. Dafür muss sie diverse verschiedene Funktionen und Leistungen mitbringen. Als absolute Grundvoraussetzung gelten:
- Indikatoren
- Verschiedene Chart-Darstellungsarten
- Grafische Werkzeuge
- Echtzeitkurse
Dabei ist es natürlich sinnvoll, wenn die Auswahl möglichst umfangreich ist, damit sich entsprechend viele Indikatoren-Sets einsetzen lassen.
Deswegen bevorzugen viele Trader Handelsplattformen, die erweiterbar sind. Die erfolgreichsten Plattformen sind deswegen bewusst so angelegt, dass eigene Indikatoren oder Tools programmiert werden können. Oft stellen sie dann sogar eine ganze Datenbank mit Ergänzungen zur Verfügung und ermöglichen es so, dass die Handelsplattformen nach den eigenen Anforderungen ausgestaltet werden können.
Welche Merkmale unterscheiden gute und schlechte Software voneinander?
Beim Trading ist es von größer Bedeutung, dass die Orders so ausgeführt werden, wie es im Sinne des Traders ist. Das bedeutet, dass die Orders nicht nur so schnell wie möglich durchgeführt werden sollen, sondern dies auch immer möglich ist. Viele der Broker, die sich an semi-professionelle Trader richten, geben deswegen auch Spezifikationen zur Orderausführung an. Darunter fallen wichtige Daten wie:
- Ordergeschwindigkeit
- Latenzzeit
- Positive und negative Slippage
Alle diese Faktoren können nämlich dazu führen, dass sich die wesentlichen Parameter eines Trades deutlich verschieben. Nicht immer ist dafür alleine die Software verantwortlich, sondern es hängt auch stark von der Hardware des Brokers ab. Die Software sorgt durch eine saubere Programmierung jedoch dafür, dass sie möglichst zuverlässig und wenig fehleranfällig ist.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist der Funktionsumfang, der von Haus aus mitgeliefert wird, zugleich jedoch auch die Möglichkeit der Ergänzung durch den Trader selbst. Hier unterschieden sich die Handelsplattformen teils so deutlich, dass sich das Trading in der Praxis stark unterscheidet. Vor allem Trader, die eher seltene Indikatoren nutzen, sollten vor der Anmeldung prüfen, ob sie die Möglichkeit haben, ihre bisherigen Strategien umzusetzen.
Viele Trader legen zudem sehr viel Wert darauf, dass die Handelsplattform sehr einsteigerfreundlich ist. Dies sollte jedoch niemals die entscheidende Eigenschaft einer Trading-Software sein, auch wenn dies zu Beginn sicherlich weiterhelfen kann. Stattdessen ist wichtig, dass die Bedienung nach etwas Einarbeitung schnell gelingt und möglichst sinnvoll ist. Dazu gehört beispielsweise die Option, Indikatoren und Anzeige unkompliziert auf die eigenen Bedürfnisse abzustimmen.
Warum ist der MT4 bei vielen Brokern Standard?
Wer eine Trading Software sucht, wird in vielen Fällen direkt auf den MetaTrader 4 stoßen. Er gilt als die beliebteste Trading-Software für Privatkunden und kann vermutlich tatsächlich mit Abstand die meisten Nutzer verzeichnen.
Dabei steht außer Frage, dass der Metatrader 4 eine hochwertige Trading-Umgebung darstellt und viele Vorteile hat. Vom hohen Maß an Individualisierbarkeit und die Möglichkeit, fast beliebig Add-ons, Indikatoren und andere Tools zu ergänzen, über die Benutzerfreundlichkeit bis hin zur guten Zuverlässigkeit gibt es viele Gründe, den MT4 oder seinen Nachfolger MT5 als Trading-Software zu wählen.
Dass die Handelsplattformen so bekannt sind, liegt allerdings nicht zuletzt daran, dass es sich nicht um eine Eigenentwicklung eines einzelnen Brokers handelt. Stattdessen kann grundsätzlich jeder den Metatrader 4 anbieten, der die Lizenzgebühren des Entwicklers MetaQuotes zahlt. Dadurch konnte sich die Handelsplattform sehr weit verbreiten.
Dabei stellt MetaQuotes auf Wunsch auch einige weitere Services zur Verfügung, wie beispielsweise Lernmaterialien, Wirtschaftskalender und weitere Tools. Ein Pluspunkt ist auch die gute Integrierbarkeit von anderen Diensten. Trader können den Metatrader so auf sehr vielfältige Art und Weise nutzen. Vor allem die gute App sorgt auch dafür, dass die Handelsplattform beliebt ist und bleibt.
Das bedeutet allerdings nicht, dass der Metatrader 4 hinsichtlich seiner Qualität vollständig unangetastet wäre. Es gibt durchaus unbekanntere Konkurrenten auf dem Markt, die eine echte Alternative darstellen. Vor allem bei Brokern mit Zielgruppe semi-professionelle Trader finden sich einige noch leistungsstärkere Handelsplattformen.
Mobile Umsetzung immer wichtiger
Einer der wichtigsten Faktoren für viele Privatkunden ist inzwischen die Frage, ob es auch möglich ist, mobil zuverlässig zu handeln. Die meisten Broker haben darauf reagiert und bieten auch eine App an. Gerade in diesem Bereich zeigt sich allerdings die Vorherrschaft des MetaTrader sehr stark. Der MT4 und der MT5 sind in der mobilen Version fast die einzigen, ernstzunehmenden und vor alle zuverlässigen Handelsplattformen.
Denn gerade mobiles Trading stellt die Anbieter vor besondere Herausforderungen. Kleinere Bildschirme erschweren:
- Eine übersichtliche Darstellung
- Eine schnelle und unkomplizierte Bedienung
- Eine komfortable Orderaufgabe, die nicht fehleranfällig ist
Hinzu kommt, dass es bei einer mobilen Verbindung deutlich komplizierter ist, Orders zuverlässig durchzuführen und schnell abzuwickeln. App-Anbieter müssen also ihre Handelsplattformen oft noch einmal neu denken und viele Änderungen vornehmen. Außerdem müssen sie sie natürlich auch an ein völlig anderes Betriebssystem anpassen und deswegen erneut umfangreich auf Fehler prüfen.
Das lohnt sich natürlich nur für die größeren Entwickler und Broker. Deswegen ist die Qualität der Apps teilweise sehr unterschiedlich. Trader, sie sehr viel Wert auf mobiles Trading legen, sollten deswegen die Qualität der App durchaus in ihre Entscheidung für einen Broker einbeziehen, um nicht enttäuscht zu werden und bald wieder wechseln zu müssen.
Worauf sollten Trader bei einer App achten?
Wer weiß, dass er mobil handeln möchte, sollte der App in jedem Fall größere Beachtung schenken. Am einfachsten ist es oft, die Erfahrungsberichte von anderen Tradern zu lesen, um auf Schwächen und Stärken der App aufmerksam zu werden. In vielen Fällen ist es so, dass erst die praktische Erfahrung mit der App zeigt, wie leistungsstark, zuverlässig und komfortabel sie tatsächlich ist.
Außerdem sollten sich Trader darüber im Klaren sein, dass der Funktionsumfang im Vergleich zu einer Desktop-Version oftmals stark eingeschränkt ist und auch nicht ohne Probleme erweitert werden kann. Dementsprechend ist das mobile Trading oft mit kleineren Einschränkungen verbunden. Wer ungewöhnlichere Indikatoren nutzt, sollte überprüfen, ob die App diese auch bietet.
Es ist sehr sinnvoll, wenn der Broker einen Test der App ermöglicht, auch wenn der Trader eigentlich schon seit längerem Bestandskunden ist. Standardisiert bietet dies kaum ein Broker an, die meisten ermöglichen allerdings die Nutzung der Demokonten, wenn ein Kunde den Support diesbezüglich kontaktiert. Da sich die Bedienung deutlich unterscheiden kann und nicht immer direkt ersichtlich ist, wo sich Unterschiede zur Desktop-Version ergeben, sollten Trader immer erst ein paarmal mit Spielgeld traden.
Ein guter Anhaltspunkt für die Qualität der Handelsplattform ist oftmals auch der Support und die Häufigkeit der Aktualisierungen. Wird die App regelmäßig geupdatet, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie sicher bleibt und Fehler behoben werden. Ein Support, der auf Kritik eingeht, zeigt hingegen, dass Kunden ernstgenommen werden und oft schlägt sich das auch in der App-Qualität nieder.
Fazit: Handelsplattform und App vorher testen
Eine leistungsstarke und funktionale Plattform ermöglicht es, dass Trades genauso durchgeführt werden, wie es vom Trader auch gewünscht und vorgesehen ist. Die Geschwindigkeit und die Zuverlässigkeit der Software spielt dabei eine wichtige Rolle. Trader sollten deswegen vor allem dann, wenn sie sehr ambitioniert sind auch ein Auge auf die technischen Details haben und die Statistik zu den getätigten Trades prüfen.
Trading-Plattformen müssen viele Funktionen erfüllen. Die größere Herausforderung ist allerdings, dass sie die Orders möglichst zuverlässig und schnell abwickeln. Hier reicht das Bauchgefühl und die Erfahrungen andere Trader oft nicht aus, um eine aussagekräftige Meinung zu fällen, sodass die statistischen Angaben hierzu sehr wichtig sind. Sie werden jedoch nicht immer mitgeliefert.
Für viele Gelegenheits-Trader dürfte die App allerdings noch wichtiger als die Geschwindigkeit sein. Sie ermöglicht es, dass Trader auch von unterwegs handeln können und offene Positionen auch dann im Blick haben, wenn sie nicht am PC sitzen. Nicht zuletzt deswegen wird mobiles Trading immer beliebter. Die Apps haben allerdings teils sehr deutliche Qualitätsunterschiede und selbst eine hochwertige Desktop-Software garantiert noch kein gutes mobiles Trading.
Deswegen empfiehlt es sich immer, neue Handelsplattformen oder Apps erst einmal als Demoversion zu testen. Trader können so in Ruhe herausfinden, ob die App für sie geeignet ist und sie damit gut und auf hohem Niveau traden können.