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Welches Trading-Instrument eignet sich zum Traden?

Christian Habeck trader
Updated 30 Mrz 2021

Lange war Trading Bankern und professionellen Tradern vorbehalten. Inzwischen bieten Broker auch Privatkunden eine Vielzahl an Trading-Instrumenten an. Doch nicht alle sind gleichermaßen und für jeden Zweck geeignet. Sie unterscheiden sich in vielen Merkmalen, die sich natürlich auch auf die Eignung für das Trading auswirken.

Wir stellen die Unterschiede bei den verschiedenen Instrumenten vor, sodass Sie möglichst unkompliziert und schnell das Trading-Instrument finden, dass zu Ihnen passt. So verhindern sie zu großes Risiko oder zu hohe Kosten und können beim Trading direkt erfolgreich sein.a


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Das ist bei Trading-Instrumenten wichtig

Trader haben die Qual der Wahl: Wollen sie eher Zertifikate handeln oder in den CFD-Handel einsteigen? Sind Optionen am besten für die eigenen Ziele geeignet oder ist sogar das Investment in Futures möglich?

Jedes Finanzinstrument hat unterschiedliche Eigenschaften. Die einzige Gemeinsamkeit ist, dass sie üblicherweise gehebelte Trades ermöglichen. Eine Ausnahme hiervon bildet der direkte Kauf von Aktien, ohne dabei einen Hebel einzusetzen.

Ein wichtiger Faktor ist sicherlich das Risiko des Finanzinstrument. Dieses hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Hebelwirkung
  • Bedingt oder Unbedingt
  • Zeitlich befristet oder unbefristet
  • Schwellen für Knock-Outs

Auch der Basiswert spielt eine Rolle bei der genauen Definition. So ist es beispielsweise nicht möglich, allgemeingültige Regeln aufzustellen und Trader sollten dies immer beachten.

Das Risiko, das durch die Hebelwirkung entsteht, ist vielen Einsteigern nicht immer ganz klar. Beim Handel mit CFDs mag es offensichtlich sein. Bei vielen anderen Finanzinstrumenten entsteht es ebenso dadurch, dass Trader mit deutlich weniger Kapital an der gesamten Kursentwicklung partizipieren.

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Gerade Trader, die sich für Leerverkäufe interessieren, müssen den Unterschied zwischen bedingten und unbedingten Finanzderivaten kennen. Wer diesen nicht beachten, kann weit mehr als seinen eigentlichen Einsatz verlieren. Für Longseller ist der Unterschied hingegen oft nicht so relevant.

Zudem gilt: Je mehr Zeitpunkte dem Trader zur Verfügung stehen, umso besser sind die Chancen, dass er sie gewinnbringend verkaufen kann. Allerdings erhöht eine längere Haltedauer bei Finanzderivaten die Kosten. Dennoch senkt es das Risiko oft, wenn es mehr als eine Möglichkeit gibt, das Derivat zu verkaufen.

Optionen als Alternative?

Optionen gelten als Liebling von Privatanlegern. Sie lassen sich schon deutlich länger handeln als einige andere Finanzinstrumente und sind entsprechend beliebt. Einer der größten Vorteile beim Trading mit Optionen ist zudem, dass sie kein gesondertes Konto benötigen, sondern bei den meisten Aktienbrokern recht unkompliziert gekauft werden können.

Das Risiko ist zudem in den meisten Fällen überschaubar und die Kosten vergleichsweise gering. Das hat dazu geführt, dass es viele Strategien gibt, bei denen das Risiko durch den Kauf mehrerer Optionen zugleich gesenkt wird.

Ein Problem bei Optionen ist allerdings die ungleiche Verteilung von Pflichten. Wer Optionen als Stillhalter leer verkauft, ist auf Wunsch des Käufers zur Ausführung verpflichtet. Auf diese Weise steigt das Risiko deutlich an und es ist prinzipiell auch möglich, Verlust weit über den Einsatz hinaus zu verzeichnen.

Ohnehin gilt der Handel als vergleichsweise komplex. Die Ausgestaltung der unterschiedlichen Derivate kann gerade Einsteiger überfordern, was gemessen an dem doch recht hohen Risiko natürlich ein Problem darstellen kann.

Ein Vorteil beim Handel von Optionen ist hingegen die Tatsache, dass Trader diese sehr standardisiert kaufen und auch wiederverkaufen können. Dadurch ist dieses Finanzinstrument letztlich sehr gut vor Betrug und Manipulation geschützt und kann auch zuverlässig gehandelt werden. Zudem haben Trader die Möglichkeit, die Option schon vor Ablauf der Laufzeit zu verkaufen und somit Gewinne doch zu realisieren, auch wenn sich die Trends zu verändern drohen.

CFDs als beste Lösung?

CFDs haben sicherlich in vielerlei Hinsicht Vorteile: Sie müssen nicht zu einem fixen Zeitpunkt verkauft werden und bieten Tradern so die Möglichkeit, flexibel zu reagieren. Eine Gefahr ist dabei jedoch, dass sie durch die zusätzlichen Gebühren dennoch keinen Gewinn realisieren können.

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Einer der größten Vorteile von CFDs ist ihre Vielseitigkeit und Flexibilität. Die Auswahl an Basiswerten ist bei einigen Brokern kaum beschränkt und Trader können sie in verschiedenen Märkten und Assetklassen einsetzen. Außerdem können sie viele wichtige Faktoren weitestgehend frei selbst bestimmen:

  • Einsatzhöhe
  • Hebelwirkung
  • Zeitpunkt von Kauf und Verkauf des CFDs
  • Richtung des Trades

CFDs haben jedoch nicht nur Vorteile und sind deswegen eher für ambitionierte Trader geeignet. Das große Risiko ist, dass die gesamte Einlage als Sicherheit dient. Während beispielsweise bei Zertifikaten der Einsatz das Maximum dessen ist, was ein Trader verlieren kann, ist dies bei CFDs ganz anders. Denn die Einlage dient als Sicherheit.

Entwickeln sich nur zwei Trade deutlich anders als eigentlich geplant und Sicherheitsvorkehrungen wurden nicht getroffen oder greifen nicht, kann die gesamte Einzahlung verloren sein. Dass es Trader nicht noch schlimmer treffen kann, liegt zudem am Anlegerschutz innerhalb der EU. Privatkunden können seit einiger Zeit nicht mehr als ihre Einlage verlieren und nicht mehr als 50 % der Einlage je Trade. Zuvor war das Trading noch deutlich riskanter.

CFDs bieten also sicherlich am meisten Möglichkeiten und Trader können ihr Risiko dort selbst bestimmen. Wer jedoch nicht weiß, was er macht, handelt eines der risikoreichsten Finanzinstrumente überhaupt.

Futures als Instrument für Profis

Futures stammen ursprünglich aus dem Rohstoffmarkt und sollte Lieferanten, Produzenten und Käufer gegen Preisunsicherheiten absichern. Auch heute noch ist diese Herkunft durchaus spürbar, an Futurebörsen lassen sich inzwischen jedoch deutlich mehr Basiswerte und Assetklassen handeln. Dennoch ist die Auswahl im Vergleich zu CFDs oder auch Optionen allerdings deutlich eingeschränkter. Oftmals werden Futures eher für Werte mit sehr hohem Handelsvolumen angegeben, wie es nicht nur bei Rohstoffen, sondern auch bei Indizes der Fall ist.

Für viele Trader ist die große Herausforderung, dass Futures vergleichsweise kapitalintensiv sind. Für die meisten durchschnittlichen Privatkunden sind deswegen oftmals nur Mini-Futures handelbar, die nur einen Bruchteil des Wertes haben. Das Risiko, dass Privat-Trader mit einem Future eingehen, ist sonst viel zu groß, weil auch die Hebelwirkung recht hoch ist. Trader, die Futures handeln möchten, sollten sich im Vorfeld genau mit der Funktionsweise auseinandersetzen, um ein zu hohes Risiko zu vermeiden.

Einer der großen Unterschiede zu CFDs ist, dass Futures sehr standardisiert gehandelt werden. Sie werden an Börsen gehandelt und haben ein festes Ablaufdatum. Dabei hat ein Future kein fixes Ablaufdatum, sondern alle Futures enden zu einem bestimmten Termin, der quartalsweise stattfindet. Es ist möglich, Futurs auch noch länger zu halten. Allerdings wird dann eine sogenannte Roll-Over-Gebühr fällig, weil der Kontrakt in das nächste Quartal „gerollt“ wird.

Dennoch sind Futures in der Regel in Bezug auf die Transaktionsgebühren sehr günstig und gelten als eine der kosteneffizentesten Möglichkeiten. Durch den Börsenhandel sind sie zudem in Bezug auf die Preisgestaltung sehr transparent.

Optionsscheine und Zertifikate als sehr diverse Option

Optionsscheine und Zertifikate sind schon länger fester Bestandteil von Aktienbroker mit Fokus auf Trading und deswegen für viele Anleger deutlich bekannter als beispielsweise CFDs. Allerdings sind sie vergleichsweise schwer zu durchschauen, da sie viele unterschiedliche Ausprägungen haben können.

Allein im Bereich der Zertifikate scheint die Auswahl fast unbegrenzt:

  • Bonus- Zertifikate und Knockout-Zertifikate
  • Index-Zertifikate und Sprint-Zertifikate
  • Garantie- und Basket-Zertifikate
  • Express-, Outperformance- oder Airbag-Zertifikate

Sie alle können in unterschiedlichen Marktphasen sehr gewinnbringend eingesetzt werden. Die Vielfalt unter den Optionsscheinen ist zudem noch größer. Bis der Trader einmal durchschaut hat, welches Finanzderivat in welchem Fall geeignet ist und dann noch die Produktqualität richtig einschätzt, vergeht in der Regel viel Zeit. Am sinnvollsten ist ein solches Vorgehen in der Regel deswegen für Sonderfälle: Der Trader weiß genau, was er von einem Basiswert erwartet und sucht daraufhin das Finanzderivat, dass ihn bestmöglich von dieser Entwicklung profitieren lässt.

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So gibt es viele Produkte, die eine Knock-Out-Schwelle besitzen. Fällt der Kurs in der gesamten Laufzeit nur einmal unter diese Schwelle (bei Long), ist die gezahlte Prämie verloren, selbst wenn der Kurs danach wie erwartet steigt.

Einer der großen Nachteile dieser Produkte ist nicht zuletzt, dass die Preisgestaltung vergleichsweise intransparent ist und durch die Schwellen das Risiko weniger eindeutig berechnet werden kann. Die Intransparenz gilt dabei im besonderen Maße für Optionsscheine, da diese nicht wie Zertifikate an Börsen gehandelt werden, sondern der Emittent der Handelspartner ist.

Fazit: Tradinginstrumente für unterschiedliche Ziele nutzen

Wer sich für das Trading interessiert, kann inzwischen eine ganze Reihe von unterschiedlichen Finanzinstrumenten nutzen. Insgesamt gibt es dadurch wohl kaum ein Szenario, indem kein passendes Derivat zur Verfügung steht, um es optimal zu nutzen.

Oftmals ist die Herangehensweise umgekehrt: Jemand, der sich fürs Trading interessiert, sucht das Finanzinstrument aus, von dem er sich den größten Erfolg verspricht. Grundsätzlich haben alle Möglichkeiten Vor- und Nachteile. Wer mit dem Trading beginnt, sollte vor allem das Risiko im Blick behalten und Finanzderivate in einer Art und Weise wählen, dass dieses begrenzt ist. Vorsichtig sollten Trader immer dann sein, wenn sie mehr als ihren Einsatz verlieren können oder es Schwellen gibt, die eine im Sinne des Traders eigentlich positive Entwicklung egalisieren können.

Einsteiger sollten sich darüber im Klaren sein, was sie von ihrem Finanzinstrument erwarten: Soll es standardisiert sein? Dann kommen Futures, Optionen und Zertifikate in Frage. Soll es möglichst einfach sein? In diesem Fall sind CFDs und Futures die beste Wahl. Steht wenig Kapital zur Verfügung? Dann sind eher Optionen, Mini-Futures und Zertifikate geeignet. Soll der Handel kurzfristig möglich sein? CFDs sind das Finanzinstrument, das dies ermöglicht. Muss das Risiko begrenzbar sein? Dann sollten Trader einen Blick auf ungehebelte CFDs, Futures und Zertifikate werfen.

Christian (Habeck) hat mehr als 20 Jahre Erfahrung auf den Finanzmärkten und handelt nach wie vor aktiv an der Börse. Seine Leidenschaft hat er vor neun Jahren zum Nebenberuf gemacht.