Für welche Anleger sind diese Fragen relevant?
Bevor Trader in die Finanzmärkte investieren, sollten sie sich zunächst einige Fragen stellen. Die drei wichtigsten stellen wir nachfolgend ausführlich vor und zeigen, auf welche Details beim Trading zu achten ist. Doch wer kann von diesem Ratgeber überhaupt profitieren? Auf den ersten Blick sind es vor allem Anfänger, die aus diesen drei Fragen einen Nutzen ziehen können. Sie weisen in der Regel keine große Erfahrung beim Trading auf und stoßen immer wieder auf Fragen und Probleme. Doch auch erfahrenen Tradern bietet dieser Ratgeber einen Mehrwert.
Einige der Punkte werden möglicherweise als selbstverständlich angesehen und rücken beim täglichen Trading dadurch in den Hintergrund. Unter Umständen kann der ein oder andere sicher geglaubte Gewinntrade dadurch in einem Verlust enden. Es sollte also nicht schaden, sich diese Fragen von Zeit zu Zeit vor Augen zu führen. Weiterhin spielt es keine Rolle, welche Basiswerte Trader anschließend handeln wollen.
Zu den meistgehandelten gehören unter anderem diese Märkte:
- Rohstoffe
- Devisen
- CFDs
- Optionen
- Aktien
- Zertifikate
Unabhängig davon, ob Trader in Wertpapiere, Commodities (Rohstoffe), Differenzkontrakte (CFDs) oder Devisenpaare investieren – sie sollten stets ein klares Tradingziel vor Augen haben, das sie erreichen wollen. Neben der Art des Investments spielt außerdem der gewählte Tradingstil keine Rolle. Aktive Daytrader, die den Tag über Charts nach geeigneten Handelssignalen scannen und so ihren Lebensunterhalt bestreiten, finden hier ebenso wertvolle Antworten wie Trader, die lediglich nach Feierabend investieren, um sich einen Nebenverdienst zu sichern.
Frage 1: Was ist meine Motivation für das Trading?
Hierbei dürfte es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um die zentrale Frage handeln. Denn wie sollen Trader ihr Anlageziel erreichen, wenn sie nicht einmal wissen, aus welchem Grund sie traden. Wie zuvor bereits erwähnt, können die Gründe hierfür vielfältig sein. So gibt es beispielsweise die Gruppe der professionellen Trader, deren Beruf das Trading ist. Sie verfügen über einen großen Erfahrungsschatz und setzen diesen ein, um durch das Trading ihre monatlichen Einkünfte zu sichern. Professionelle Trader sind zudem häufig auf Social Trading Plattformen zu finden, wo weniger erfahrene Trader ihre Strategie oder ihr Portfolio kopieren können.
Eine weitere Gruppe stellen Trader dar, die zwar ein großes Wissen über Finanzmarktprodukte und Strategien besitzen, das Trading aber hauptsächlich zusätzlich zu ihrer regulären Arbeit betreiben. Einige sehen das Trading lediglich als Hobby an, bei dem sie sich nebenbei etwas dazuverdienen können. Andere versuchen wiederum, aktiv ein Vermögen auf zu bauen, das beispielsweise den nächsten Urlaub finanziert oder einen anderen Wunsch erfüllt.
Die wahrscheinlich größte Gruppe dürfte jedoch aus Tradern bestehen, die grundsätzlich zwar auch diese Ziele verfolgt, jedoch nicht über das Wissen verfügt, ihr Geld gewinnbringend an den Märkten anzulegen. Einigen fehlt zusätzlich schlicht die Zeit, sich mit Strategien und Produkten auseinanderzusetzen, was allerdings eine Grundvoraussetzung für erfolgreiches Trading darstellt. Auch diese Gruppe kann ohne Frage erfolgreich sein und durch das Trading Geld verdienen. In der Anfangszeit werden diese Trader jedoch verstärkt auf die Hilfe erfahrener Trader angewiesen sein.
Frage 2: Wie ist mein Wissensstand in Bezug auf Trading?
Wie wir zuvor bereits gelernt haben, können Trader über gänzliche unterschiedliche Kenntnisstände in Bezug auf das Trading verfügen. Wichtig anzumerken ist an dieser Stelle, dass auch erfahrene Trader keineswegs in allen Bereichen Experten sind, sondern sich meist auf spezielle Gebiete konzentrieren. In Anbetracht der großen Zahl an Finanzmarktprodukten, Strategien und Tradingarten ist es kaum möglich, auf allen Feldern bewandert zu sein. Unerfahrene Trader sollten diesen Ansatz ebenfalls verfolgen und sich zunächst spezialisieren.
Wer mit seiner Geldanlage eine langfristige Investition in Aktien oder Aktienindizes anstrebt, sollte sich sowohl davor als auch danach intensiv mit den Geschäftsberichten der entsprechenden Unternehmen auseinandersetzen. Außerdem kann es helfen, branchenspezifische Nachrichten zu verfolgen und so einen Einblick in die mögliche weitere Entwicklung der Branche zu gewinnen. Weitestgehend uninteressant ist hingegen der tägliche Blick in die Chart, um auf kurzfristige Veränderungen reagieren zu können. Beim Daytrading und anderen Tradingarten, die einen verhältnismäßig kurzen Anlagezeitraum umfassen, ist dies hingegen alternativlos.
Bei diesen Anlageformen sind Trader darauf angewiesen, die Volatilität des Marktes und somit auch kleinste Veränderungen zum eigenen Vorteil zu nutzen. Um auch durch kleine Chartbewegungen einen relevanten Gewinn zu erzielen, sind Daytrader häufig auf dem Forexmarkt anzutreffen, wo große Stückzahlen eines Basiswertes gehandelt werden können. Auch Hebelprodukte bieten sich in diesem Zusammenhang an, da selbst kleine Preisveränderungen durch den Hebel in verhältnismäßig großen Gewinnen – aber auch Verlusten – resultieren können.
Gut zu wissen
Bei Brokern sind meist zahlreiche Angebot zu finden, über die interessierte Anleger ihren Wissensstand ausbauen können. Hierzu gehören unter anderem Onlineinhalte wie Webinare und Video-Tutorials, die über jeden modernen Browser abgespielt werden können. Seminare, über die sich Trader meist ein ganzes Wochenende über verschiedene Inhalte informieren können, werden ebenfalls häufig angeboten. Zuletzt muss an der Stelle auch das Demokonto erwähnt werden. Dieses bietet viele Vorteile und sollte daher von Anfänger und Profis gleichermaßen genutzt werden.
Frage 3: Welches Risiko bin ich bereit beim Trading einzugehen?
Ohne Frage hängt die Risikobereitschaft stark mit der Erfahrung des Traders zusammen. Gerade unerfahrene Trader sollten am Anfang vorsichtig agieren und zunächst mit kleinen Beträgen erste Erfahrungen am Finanzmarkt sammeln. Doch gerade diese Gruppe beherzigt diesen Ratschlag oftmals nicht. Möglicherweise geblendet von den Versprechungen selbsternannter Börsengurus und ersten Erfolgen auf dem Demokonto investieren sie viel zu früh viel zu hohe Summen in nur wenige Assets. Daraus resultiert zumeist, dass große Teile des Tradingkapitals bereits nach kurzer Zeit verloren sind.
Ein großer Teil der unerfahrenen Trader verliert an dieser Stelle bereits die Motivation und sieht davon ab, weiter an den Finanzmärkten aktiv zu sein. Mit einer besseren Vorbereitung und weniger Risikobereitschaft hätte dieses Szenario jedoch leicht vermieden werden können. Das Stichwort lautet in diesem Fall Risiko- und Moneymanagement. Zwar wäre es auch zu einem Verlust gekommen, wenn der Trader diesen Grundsatz befolgt hätte – er wäre sehr wahrscheinlich jedoch deutlich geringer ausgefallen.
Trader setzen in der Regel nur einen bestimmten Prozentsatz ihres Gesamtkapitals bei der Positionseröffnung ein. Für den Anfang kann 1% Vermögens als Richtwert angenommen werden. Dadurch fallen die Gewinne zwar zu Beginn noch nicht allzu hoch aus, auf der anderen Seite können Trader jedoch auch mehrere Verlusttrades in Folge verkraften, ohne umgehend große Teile ihres Kapitals zu verlieren.
Zum Risikomanagement gehört außerdem das Setzen eines Stopps. Durch diese Order werden Positionen automatisch geschlossen, sobald sie eine gewisse Verlustschwelle erreicht haben. Wenngleich sich Anleger damit auch der Chance berauben, dass die Position in Zukunft wieder an Wert gewinnt.
Tradingstrategie sollten individuell an den Trader angepasst sein
In allen Bereichen des Lebens weisen auch Menschen individuelle Stärken und Schwächen auf. Auch auf Trader trifft diese Aussage zu. Zwar können einige Fertigkeiten durch intensives Studium erlernt und durch die Ausbildungsangebote vertieft werden. Wer jedoch keine Affinität zur charttechnischen Analyse und anderen wichtigen Hilfsmitteln besitzt, wird kaum eigenständig in viele Finanzmarktprodukte investieren können. Anleger, auf die dies zutrifft, haben bei Social Trading Plattformen stattdessen die Möglichkeit, direkt von den Erfahrungswerten anderen Trader zu profitieren. Hierbei handelt es sich in der Regel um Profis, deren Portfolios in der Vergangenheit eine gute Wertentwicklung aufweisen konnten.
Mit nur einem Klick haben Interessierte die Möglichkeit, mit ihrem eigenen Kapital in die durch einen anderen Trader ausgewählten Assets zu investieren und dabei auch seine Strategie zu kopieren. Spezielle Vorkenntnisse sind für diese Vorgehensweise in Regel nicht notwendig. Daneben haben Trader jedoch auch die Möglichkeit, eigene Strategien zu entwickeln und diese auf die Märkte anzuwenden. Dies setzt zwar ein gewisses Maß an Erfahrung voraus, über das bereits angesprochene Demokonto besteht jedoch die Möglichkeit zu einem Backtesting der Strategie.
Anhand historischer Daten kann ein Kauf verschiedener Basiswerte simuliert werden. Die Entwicklung des Portfolios lässt sich unmittelbar nachverfolgen, so dass Anleger umgehend ein Feedback erhalten, ob ein Einsatz auf dem Livekonto bereits Sinn ergibt oder ob einige Parameter angepasst werden müssen. Zu beachten ist bei dieser Vorgehensweise allerdings, dass historische Daten zwar einen realistischen Eindruck über mögliche Entwicklungen vermitteln, allerdings nicht als Garantie angesehen werden können.
Nur mit einem klaren Ziel stellt sich der Erfolg ein
Die meisten neuen Trader scheitern bereits in den ersten Wochen. Die Gründe hierfür dürften vielfältig sein. Meist mangelt es an einer entsprechenden Vorbereitung auf bevorstehende Investitionen, andere wiederum versuchen den Erfolg direkt zu Beginn durch ein hohes Risiko zu erzwingen. In beiden Fällen fällt das Resultat in der Regel gleich aus: innerhalb kürzester Zeit ist das Tradingkapital aufgebraucht und die Motivation des Traders dahin. Doch dieses Szenario könnte in vielen Fällen mit wenig Aufwand vermieden werden, wenn sich Trader vor der ersten Investition die drei Fragen stellen würden, die zuvor in aller Ausführlichkeit beantwortet wurden.