Was ist ein Underlying?
Der Begriff „Underlying“ ist Englisch und bedeutet „zu Grunde liegend“, wenn man ihn wörtlich übersetzt. Auf Deutsch nutzt man dagegen üblicherweise die Bezeichnung „Basiswert“, wenn es um Finanzthemen geht.
Basiswerte sind zum Beispiel Aktienindices wie der DAX oder auch einzelne Aktien wie beispielsweise die Apple Aktie oder die Volkswagen Aktie.
Häufig besteht die Möglichkeit, Basiswerte direkt zu kaufen, um mit ihnen zu handeln. So kann man zum Beispiel Apple Aktien kaufen und wird damit zum Aktionär des Unternehmens. Häufig geht es einem aber gar nicht darum, Aktionär zu werden. Vielmehr möchte man nur von den Kursbewegungen des Basiswerts profitieren.
Derivate für den Handel nutzen
Zu diesem Zweck kann man sogenannte Derivate nutzen. Ein Derivat ist ein Finanzinstrument, das von einem Basiswert abgeleitet ist. Dies klingt wiederum komplizierter, als es eigentlich ist. Ein Beispiel ist wiederum die Apple Aktie.
Diese stellt einen Basiswert dar, den man kaufen kann. Daneben existieren aber auch Derivate, um mit der Apple Aktie zu handeln. Ein Beispiel hierfür sind CFDs.
Ein Derivat zeichnet sich immer dadurch aus, dass sein Wert vom zugrunde liegenden Basiswert abhängt. Wenn daher die Apple Aktie bei 100 US-Dollar notiert, so orientiert sich auch der Kurs von einem abgeleiteten Finanzinstrument wie dem Apple Aktien CFD an den 100 US-Dollar.
Wenn man daher mit einem Apple Aktien CFD Long geht und die Apple Aktie steigt, so kann man davon als Trader profitieren. Wie man sieht, ist es daher gar nicht erforderlich, tatsächlich Aktionär von Apple zu sein.
Im Folgenden wird sich noch zeigen, dass der Handel mit Derivaten zahlreiche Vorteile für den Anleger und Trader hat.
Welche Underlyings gibt es?
Zunächst klären wir noch die Frage, welche Underlyings es überhaupt gibt. So handelt es sich zum Beispiel bei der gerade angesprochenen Apple Aktie um einen Basiswert. Darüber hinaus sind insbesondere die folgenden Underlyings denkbar:
- Aktienindices wie der DAX, Dow Jones Index oder der Nasdaq Index
- Währungspaare wie der Euro / US-Dollar (EUR / USD) oder der US-Dollar / Japanische Yen (USD / JPY)
- Edelmetalle wie Gold oder Silber
- Rohstoffe wie Öl oder Gas
- Kryptowährungen wie der Bitcoin oder Ethereum
Für die meisten Privatanleger sind die genannten Basiswerte bereits mehr als ausreichend. Es gibt darüber hinaus aber zum Beispiel auch noch die Möglichkeit, Anleihen als Basiswerte zu nutzen.
Welche Vorteile hat der Handel mit Derivaten?
Wie bereits angesprochen, hat der Handel mit Derivaten zahlreiche Vorteile. So gibt es zum Beispiel Basiswerte, mit denen man gar nicht oder nur sehr schwer handeln kann. Ein Beispiel hierfür ist der Dax: Während es ohne weiteres möglich ist, eine Aktie zu erwerben, kann man nicht einfach „einen Dax“ kaufen.
Daher ist man darauf angewiesen, mit Derivaten zu handeln. Früher hieß dies in der Regel, mit dem Dax Future zu traden. Allerdings eignet sich diese Art des Tradings eher nicht für Privatanleger. Dies liegt vor allem daran, dass der Dax Future einen sehr hohen Wert hat. So führt beim Handel mit einem Dax Future Kontrakt jede Kursbewegung des Dax um einen Punkt zu einem Gewinn oder Verlust von 25 Euro.
Wenn der DAX sich daher um 100 Punkte bewegt, so bedeutet dies ein Plus oder Minus von 2.500 Euro auf dem Handelskonto. Gerade für Einsteiger sind diese Beträge viel zu hoch.
CFDs sind für Privatanleger viel besser geeignet
Daher ist es viel sinnvoller, den DAX mit CFDs zu traden. So hat 1 DAX CFD normalerweise einen Wert von 1 Euro. Im gerade genannten Beispiel bedeutet daher die Kursbewegung von 100 Punkten ein Plus oder Minus von 100 Euro auf dem Handelskonto.
Solche Summen sind gerade auch für Einsteiger viel beherrschbarer. Mit steigender Erfahrung besteht allerdings durchaus die Möglichkeit, die Kontraktanzahl zu erhöhen. Wenn man zum Beispiel mit 3 Dax CFDs tradet, so bedeuten 100 Punkte Gewinn bereits ein Plus von 300 Euro auf dem Trading Account.
CFD Handel auch mit wenig Kapital möglich
Ein weiterer Vorteil beim Handel mit CFD besteht darin, dass man von seinem Broker einen Hebel zur Verfügung gestellt bekommt. Die Größe des Hebels ist dabei vom gehandelten Basiswert abhängig. Wie sich aus der folgenden Auflistung ergibt, erhält man als Trader den größten Hebel beim Handel mit Währungspaaren:
- Hebel bei Währungspaaren wie dem Euro / US-Dollar: maximal 1 zu 30
- Hebel bei Aktienindices wie dem DAX oder Dow Jones Index: maximal 1 zu 20
- Hebel bei Rohstoffen wie Öl: maximal 1 zu 10
- Hebel bei einzelnen Aktien wie der BMW Aktie: maximal 1 zu 5
- Hebel bei Kryptowährungen wie dem Bitcoin: maximal 1 : 2
Der Hebel bestimmt beim Trading darüber, wie viel Kapital man auf dem Handelskonto benötigt, um mit einem bestimmten Basiswert handeln zu können. Im weiteren Verlauf des Artikels werden wir anhand von einigen Beispielen aufzeigen, wie sich der Hebel auf das Trading auswirkt.
Insgesamt lässt sich bereits an dieser Stelle sagen, dass der Hebel es einem beim CFD Trading ermöglicht, auch mit wenig Kapital handeln zu können.
Welche Basiswerte eignen sich am besten für das Trading?
Nunmehr gehen wir darauf ein, welche Basiswerte sich am besten für den CFD Handel eignen. Pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten, da es vor allem auf die persönliche Situation ankommt.
Wenn man zum Beispiel von 9:00 bis 17:30 Uhr arbeiten muss, wird es einem schwerfallen, mit dem Dax zu traden. Denn dieser wird genau während dieser Zeit gehandelt. Wer dagegen bereits früher Feierabend hat, kann sich zum Beispiel überlegen, mit dem US-amerikanischen Dow Jones Index zu handeln. Denn dieser eröffnet um 15:30 Uhr deutscher Zeit und schließt um 22:00 Uhr.
Eine Rolle spielt auch, über wie viel Erfahrung man bereits mit bestimmten Basiswerten verfügt. So ist es gerade für Einsteiger sinnvoll, nicht sofort mit eher „exotischen“ Basiswerten wie Silber oder Erdgas zu handeln.
Vielmehr ist es empfehlenswert, das Trading mit „mainstream“ Basiswerten wie dem Euro / US-Dollar oder dem Dax zu beginnen. Dabei ist es sinnvoll, den Handel zunächst auf einem kostenlosen Demokonto auszuprobieren. Dazu später mehr.
Währungspaare wie den Euro / US-Dollar handeln
Der Handel mit Währungen hat für den Anleger und Trader verschiedene Vorteile. So ist das Trading unter der Woche ohne Unterbrechung möglich. Wenn man daher erst nach Feierabend Zeit hat, um sich mit der Börse zu beschäftigen, ist der Währungshandel ideal.
Währungen werden dabei nicht einzeln, sondern immer paarweise gehandelt. Das bekannteste und auch wichtigste Währungspaar ist hierbei der Euro / US-Dollar. Weitere große Währungspaare sind der US-Dollar / Japanisches Yen und das Britische Pfund / US-Dollar.
Wie bereits angesprochen, kann man beim Währungshandel den größten Hebel einsetzen. Dazu ein Beispiel: Wir traden mit dem EUR / USD und haben auf dem Handelskonto 10.000 Euro zur Verfügung. Beim Handel ohne Hebel könnten wir das Währungspaar mit 1 Mini Lot handeln. Das bedeutet wiederum, dass jede Veränderung um 1 Pip (Einheit, die beim Währungshandel anstelle von Punkten genutzt wird) zu einem Gewinn oder Verlust von 1 US-Dollar auf dem Handelskonto führt.
Wenn daher der EUR / USD um 10 Pips von 1,1990 Pips auf 1,2000 Pips ansteigt, so gewinnt man mit diesem Long Trade 10 Euro.
Hebel beim Handel mit dem Basiswert EUR / USD nutzen
Nutzt man hingegen einen Hebel von 1 : 30, so können wir mit unserem Handelskapital von 10.000 Euro nicht nur 1 Mini Lot, sondern 30 Mini Lots handeln. Das bedeutet, dass sich auch unser Gewinn von 10 Pips um den Faktor 30 vergrößert, nämlich auf 300 US-Dollar.
Der Hebel ist dabei auch sehr hilfreich, wenn man aktuell nur über wenig Handelskapital verfügt. So genügen zum Beispiel für den Handel mit 1 Mini Lot dank des Hebels bereits 333 Euro auf dem Trading Account.
Trends beim Euro / US-Dollar auch auf den kleinen Zeiteinheiten gut erkennbar
Aber nicht nur der große Hebel spricht für den Handel mit dem EUR / USD. So besteht ein weiterer Vorteil darin, dass sich das Währungspaar auch gut für den Handel auf den kleinen Zeiteinheiten eignet.
So kann man zum Beispiel auch auf dem 1 Minuten Chart Trends erkennen, welche man handeln kann. Das Trading auf kleinen Zeiteinheiten ist bei vielen Tradern beliebt, da man dort häufiger Signale erhält, als auf den großen Zeiteinheiten. Außerdem kann man in der Regel einen kleineren Stop Loss nutzen.
Insgesamt handelt es sich beim Devisenmarkt um den liquidesten Markt überhaupt. Daher kann der Markt auch kaum von einzelnen Marktteilnehmern manipuliert werden. Auch aus diesem Grund entscheiden sich viele Trader für den Handel mit Währungen.
Aktienindices wie den Dax als Underlying nutzen
Wer möchte, kann auch einmal den Handel mit dem Dax ausprobieren. Wie gesagt, wird dieser hauptsächlich zwischen 9:00 und 17:30 Uhr gehandelt. Wer zu dieser Zeit verhindert ist, kann trotzdem mit dem deutschen Leitindex handeln: Allerdings ist es in diesem Fall erforderlich, auf eine höhere Zeitebene auszuweichen.
Empfehlenswert ist hier der Tages-Chart. Denn in diesem Fall reicht es aus, wenn man sich den Chart einmal am Tag ansieht. Wenn man daher am Abend feststellt, dass sich tagsüber eine Umkehrkerze entwickelt hat, kann man dies als Signal für einen Trade am nächsten Tag nutzen.
Im Vergleich zu kleineren Zeiteinheiten erhält man auf dem Tages-Chart viel seltener Signale. Dies sollte man berücksichtigen, wenn man sich für diese Art des Handels entscheidet.
Auch beim Handel mit dem Dax kann man einen Hebel nutzen. Wie bereits erwähnt, beträgt dieser maximal 1 : 20.
Hebel beim Handel mit dem Dax als Basiswert nutzen
Die Wirkung des Hebels erkennt man wiederum am besten an einem Beispiel. So nehmen wir an, dass der deutsche Leitindex bei 12.000 Punkten notiert. Beim Handel ohne Hebel würde man beim Trading mit 1 Dax CFD 10.000 Euro auf dem Handelskonto benötigen.
Durch den Hebel von 1 : 20 reduziert sich der erforderliche Betrag auf nur noch 600 Euro. Es kann dabei durchaus passieren, dass der Dax an einem Tag nicht nur um 50 oder 100 Punkte steigt oder fällt, sondern auch um 200 oder 300.
Beim Handel mit 1 Dax CFD bedeutet jede Kursveränderung von 1 Punkt einen Gewinn oder Verlust von 1 Euro.
Wenn man sich daher bei einem Kurs von 12.000 Punkten für einen Long Trade entscheidet und der DAX danach um 400 Punkte ansteigt, so bedeutet dies einen Gewinn von 400 Euro.
Wer dagegen über mehr Erfahrung und Kapital verfügt, könnte zum Beispiel auch mit 3 Dax CFD traden. In diesem Fall würde sich dann auch der Gewinn auf 1.200 Euro verdreifachen.
Vorteile beim Dax Trading
Für das Trading mit dem Dax spricht, dass es bei vielen Brokern Schulungsangebote gibt, die sich gezielt mit dem Handel des deutschen Leitindex beschäftigen. Empfehlenswert sind hier unserer Erfahrung nach vor allem Webinare und Videos. Auf diese Weise wird man auch als Anfänger schnell mit der Materie vertraut.
Um einen guten CFD Broker zu finden, der über ein hilfreiches Schulungsangebot verfügt, kann man zum Beispiel auch unseren großen Broker Vergleich nutzen.
Einzelne Aktien als Basiswerte nutzen
Bei vielen Anlegern ist auch das Trading mit einzelnen Aktien sehr beliebt. Heutzutage hat man auch bei den meisten CFD Brokern die Möglichkeit, einzelne Aktien als Basiswert zu nutzen. Der maximale Hebel beträgt hier 1 : 5 und ist damit deutlich niedriger als bei Aktienindices.
Häufig fallen die Kursbewegungen bei einem einzelnen Wert heftiger aus, als bei einem Index. Dies bedeutet höhere Chancen, aber natürlich auch potentiell größere Risiken. Überhaupt verlaufen die Kursbewegungen bei einem Aktienindex häufig sauberer, als bei einzelnen Aktien.
Daher eignen sich Indices oftmals besser für diejenigen Trader, die gerne die technische Analyse einsetzen.
Allerdings spricht nichts dagegen, sein Handelskonto zu diversifizieren. So könnte man zum Beispiel sowohl mit Währungspaaren und Aktienindices, als auch mit ein paar einzelnen Aktien traden. Wir empfehlen allerdings gerade Anfängern, sich zunächst auf einem Markt zu konzentrieren.
Tesla Aktie als Beispiel für ein lukratives Underlying
In den vergangenen Monaten hat sich die Aktie von Tesla sehr positiv entwickelt. So stand sie im Frühjahr 2020 noch bei 70 US-Dollar. Binnen weniger Monate konnte sich die Tesla Aktie auf 500 US-Dollar versiebenfachen.
Solche Kurssteigerungen finde man in der Regel nur bei einzelnen Aktien, und nicht bei Indices. Allerdings hat sich im gleichen Zeitraum zum Beispiel auch die US-amerikanische Technologiebörse Nasdaq fast verdoppelt.
Auch beim Handel mit Indices können sich daher für den Trader sehr lukrative Chancen ergeben.
Weitere Underlyings für das Trading nutzen
Ein weiteres beliebtes Underlying ist bei vielen Tradern das Edelmetall Gold. Auch Gold kann man sehr einfach mit Hilfe von CFD traden. Das Edelmetall bietet sich dabei vor allem als Beimischung für das Depot an.
Überhaupt ist Gold aktuell sehr beliebt, da es von vielen Anlegern als Inflationsschutz angesehen wird. So führen die Hilfsmaßnahmen der Regierungen zur Bekämpfung der Corona Krise dazu, dass die Geldmenge immer weiter ausgeweitet wird.
Im Endeffekt wird dies eine hohe Inflation zur Folge haben. Da Gold begrenzt ist und nicht beliebig vervielfältigt werden kann, wird es gerne dazu genutzt, um das Vermögen zu schützen. Daher gehen viele Analysten und Experten davon aus, dass der Goldpreis in Zukunft noch weiter zulegen wird. Auch beim Handel mit Gold kann man einen Hebel nutzen.
Insgesamt besteht ein großer Vorteil beim Handel mit CFD auch darin, dass man die verschiedensten Basiswerte handeln kann. Es ist dabei nicht erforderlich, zich verschiedene Handelskonten zu eröffnen. Das Trading mit CFD ist daher bequem und bietet die genannten weiteren Vorteile, wie zum Beispiel den Hebel.
Trading mit verschiedenen Basiswerten auf einem Demokonto testen
Wir empfehlen, das Trading mit CFD zunächst auf einem kostenlosen Demokonto auszuprobieren. Die Eröffnung eines solchen Kontos dauert in der Regel nur wenige Minuten. Bereits auf dem Demokonto erhält man normalerweise echte Kurse zur Verfügung gestellt. Damit lässt sich das Trading mit verschiedenen Basiswerten sehr gut testen und trainieren.
Auf dem Demokonto handelt man allerdings nicht mit echtem Geld, vielmehr stellt einem der CFD Broker ein virtuelles Guthaben zur Verfügung. Häufig beträgt dieses unserer Erfahrung nach 10.000 Euro.
Fazit: verschiedene Basiswerte am besten mithilfe von CFD traden
Im Rahmen dieses Artikels haben wir verschiedene Underlyings vorgestellt. Am beliebtesten sind dabei sicherlich Währungspaare und Aktienindices. Allerdings hat man bei den meisten CFD Brokern heutzutage auch die Möglichkeit, andere Basiswerte wie einzelne Aktien, Edelmetalle und Kryptowährungen zu nutzen.
Der Handel mit CFD hat dabei den Vorteil, dass für das Trading nur wenig Kapital erforderlich ist. So genügen bei den meisten Anbietern bereits 100 oder 200 Euro, um ein Handelskonto zu eröffnen. Außerdem hilft einem der Hebel dabei, die Kaufkraft des eigenen Handelskapitals zu erhöhen.
Um einen guten Broker für das Trading zu finden, kann man unseren großen Aktien Broker Vergleich nutzen. Den Handel mit verschiedenen Basiswerten trainiert man am besten auf einem kostenlosen Demokonto.