Eigenschaften der Basiswert sind entscheidend
Grundsätzlich wäre es nicht sinnvoll, einen bestimmten Wert oder eine bestimmte Assetklasse beim Trading auszuschließen. So gut wie jeder Basiswert ändert im Laufe der Zeit seine typischen Eigenschaften zumindest über kurze Zeiträume mehr oder weniger stark. Wesentlich wichtiger ist die Frage, welche Eigenschaften ein Basiswert aktuell aufgreift. Für das Trading sind oft vor allem zwei dieser Eigenschaften besonders entscheidend:
- Liquidität
- Volatilität
Die Liquidität entscheiden dabei über viele Risikofaktoren, die mit dem Trading zusammenhängen. Wenn sie groß ist, stehen die Chancen ebenfalls sehr gut, dass auch der Spread gering ist. Das sorgt dafür, dass es leichter ist, mit dem Basiswert erfolgreich zu handeln. Immerhin muss jeder Wert irgendwann zum Briefkurs gekauft und zum Geldkurs verkauft werden. Wenn diese Differenz gering ist, ist es deutlich leichter, dass Trader gewinnbringend handeln können. Außerdem stellt eine geringe Liquidität immer ein großes Risiko für große Kursschwankungen mit. Die Liquidität ist immer dann groß, wenn auf einem Markt viele Käufer und Verkäufer aktiv sind.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Volatilität. Sie ist kein zuverlässiges Risikomaß, erlaubt jedoch eine ungefähre Einschätzung. Wenn die Volatilität zu groß ist, steigt das Risiko eines Trades üblicherweise auch (es sei denn, die Kursschwankungen finden nur sehr asymmetrisch statt). Ist die Volatilität hingegen zu klein, ist es mit gerade mit kurzem Investitionszeitraum kaum möglich, gewinnbringend zu handeln.
Es ist also letztlich auch eine Frage der eigenen Strategie, welche Basiswerte sich eignen und welche nicht. Trader sollten dabei darauf achten, nicht zu viele Werte gleichzeitig beobachten zu wollen.
Warum Werte zur Strategie passen müssen
Es wäre sicherlich möglich, einige allgemeine Regeln aufzustellen, welche Merkmale der optimale Wert fürs Trading aufweisen müsste oder welche Märkte besonders lukrativ sind. Grundsätzlich gilt jedoch vor allem eines: Es gibt keinen Wert, der gewinnbringender ist als ein anderer. Es gibt dementsprechend auch keinen Wert, der für das Trading besser ist als andere Werte. Immer wenn ein Trader Verlust macht, macht ein anderer Marktteilnehmer Gewinn oder umgekehrt.
Wenn jeder Wert gewinnbringend genutzt werden kann, ist also die Frage, wie ein Trader dafür sorgen kann, dass er besonders häufig auf der Gewinnerseite steht. Hier kommt dann die Strategie zum Tragen, die dies möglichst sichern soll. Für jede Strategie gibt es geeignetere Wert und schlechter geeignete Märkte.
Welche Märkte dies genau sind, hängt von vielen Faktoren ab. So kann eine langfristige Strategie beispielsweise auch dann gut angewendet werden, wenn der Wert weder besonders volatil noch liquide ist. Durch die Länge des investierten Zeitraums können die Nachteile gut ausgeglichen werden, wenn sich der Kurs in die gewünschte Richtung entwickelt.
Auf der anderen Seite nutzen viele Trader gerade die Volatilität und sich dabei ankündigende Veränderungen dafür, um geeignete Einstiegssignale zu finden. Es ist also durchaus möglich, auch Veränderungen bei den Werten heranzuziehen, um Entscheidungen für oder gegen einen Basiswert zu treffen.
Einige Strategien setzten zudem auf eine besonders hohe Liquidität. Je kurzfristiger der Handel, umso wichtiger ist es, dass die Märkte liquide genug sind.
Warum sind EUR/USD oder DAX so beliebte Basiswerte?
Das Währungspaar EUR/USD und der DAX (GER30) zählen zu den beliebtesten Underlyings beim Trading. Dass dies so ist, hat verschiedene Gründe. Beiden gemeinsam ist die Tatsache, dass sie unter normalen Umständen zu den liquideren Werten gehören. Das macht den Handel oft deutlich günstiger als bei vergleichbaren Werten.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die sogenannte Home Bias. Der DAX wird beispielsweise vor allem in Deutschland so gerne gehandelt. US-Amerikaner handeln hingegen eher den Dow Jones, Japaner den Nikkei. Wichtig ist also vor allem der Vorteil, der beim Handel von Indizes existiert. Weil diese die Stimmung in einer Volkswirtschaft abbilden, eignen sie sich oft auch ohne die tiefgreifenden Analysen, die beispielsweise bei einem Investment in eine Aktie empfehlenswert sind. Außerdem sind sie relativ unempfindlich gegenüber Schwankungen und bilden Trends oft relativ zuverlässig über einen längeren Zeitraum ab.
Die Voreingenommenheit für den Heimatmarkt gilt auch für das Währungspaar EUR/USD. Allerding ist dies auch das meistgehandelte Währungspaar der Welt. Für viele Trader hat es den Vorteil, dass es natürlich außerordentlich liquide ist und durch die geringen Spreads einen Gewinn deutlich wahrscheinlicher macht. Außerdem konkurrieren hier in gewisser Weise zwei der größten Volkswirtschaften gegeneinander: Die EU und die USA. Entsprechend attraktiv ist der Wert für Trendfolger, Fundamentalanalysten und viele Trader. Zugleich ist die Volatilität jedoch auch groß genug, um auch Tradern entgegenzukommen, die sehr kurzfristig handeln möchten.
Mit wie vielen Werten sollten Trader gleichzeitig handeln?
Wie viele Werte Trader gleichzeitig handeln sollte, liegt vor allem an drei Faktoren:
- Länge, über die eine Position gehalten wird
- Multi-Tasking-Fähigkeit des Traders
- Das zur Verfügung stehende Kapital
Es wird natürlich immer schwerer, mehrere Positionen gleichzeitig zu verwalten, je kürzer die Haltedauer ist. Befindet sie sich im Minutenbereich, ist es kaum noch sinnvoll viel mehr Trades zu eröffnen. Dies hängt jedoch natürlich auch vom Typ des Traders ab. Manche sind auch in der Lage, mit vielen Positionen gleichzeitig zu jonglieren. Grundsätzlich steigt das Risiko für den menschlichen Fehler hierbei jedoch.
Das automatisierte Trading schafft hier Abhilfe, wenn auch die Ausstiegssignale automatisiert festgelegt werden. Dann ist es grundsätzlich auch möglich, dass Trader mehre Positionen zugleich offenlassen, auch wenn sie nur kurzfristig gehalten werden. Der Trader muss dann nur noch die Überwachung übernehmen und üblicherweise nicht eingreifen.
In diesen Fällen ist die Anzahl der gleichzeitig gehandelten Werte jedoch immer noch durch das zur Verfügung stehende Kapital begrenzt. Gerade dann, wenn Trader mit einem größeren Hebel handeln, ist die Grenze sehr schnell erreicht, weil die Margin nicht für weitere Trades ausreicht. Trader sollten zudem darauf achten, dass sie ihr Konto nicht zu stark gefährden, wenn sie zu viele Trades gleichzeitig geöffnet haben. Die Hebelwirkung sollte dann sehr gering gewählt sein.
Wie finde ich gute Werte fürs Trading?
Anfänger sollten sich erst einmal in Ruhe mit dem Trading vertraut machen und sich auf ein oder zwei Werte konzentrieren. So erhalten sie besser ein Gefühl für das Trading und was möglich ist.
Das hängt auch davon ab, welche Art von Strategien Trader nutzen möchten. Es gibt einige Strategien, bei denen es wichtig ist, dass die Strategie zum Basiswert passt. Bei anderen ist es hingegen entscheidend, dass der Basiswert zur Strategie passt. Das hängt vor allem davon ab, welche Herangehensweise ein Trader wählt.
Oft finden Trader geeignete Werte auf vergleichsweise konservative Art und Weise. Ein Klassiker ist immer noch der Blick in den Wirtschaftskalender, um festzustellen, welche Währungspaare am jeweiligen Tag eine interessante Entwicklung durchmachen könnten.
Eine andere Möglichkeit, sind die Trends zu durchforsten. Die Gewinner oder Verlierer des (Vor-)Tages bieten oft interessante Investmentmöglichkeiten. Natürlich müssen Trader darauf achten, nicht zu spät einzusteigen und den Trend somit zu verpassen.
Viele Trader arbeiten zudem mit Einstiegssignalen, die von verschiedenen Anbietern zur Verfügung gestellt werden und häufig nur gegen Gebühren genutzt werden können. Sie sollen frühzeitig auf gute Investitionsmöglichkeiten aufmerksam machen, sodass Trader schon vor dem Trend einsteigen können.
Interessant sind oft auch Marktanalysen von Experten und professionellen Analysten. Sie schätzen die Entwicklung auf einem oder mehren Märkten ein und geben Tradern so einen kleinen Leitfaden für den Tag an die Hand. Auch Aktien werden häufig auf diese Weise eingeschätzt, auch wenn sich eine Analyse mit Prognose nicht immer als Treffer erweist.
Fazit: Viele Märkte zum Trading geeignet
Grundsätzlich gibt es kaum einen Markt oder einen Wert, der sich nicht für das Trading eignet. Etwas schwierig werden Underlyings allerdings dann, wenn die Liquidität gering ist. Dies birgt zum einen das Risiko für große Kursveränderungen in kurzer Zeit, zum anderen sorgt die fehlende Liquidität jedoch auch für einen größeren Spread. Dadurch wird es sehr schwierig für den Trader, gewinnbringen zu kaufen und zu verkaufen.
Darüber hinaus gibt es allerdings kaum Begrenzungen bei den Basiswerten. Wichtig ist vor allem, dass Strategie und Basiswerte zusammenpassen und gemeinsam eine gute Kombination ergeben. Denn verschiedene Taktiken haben oft auch unterschiedliche Anforderungen an die Basiswerte. Gerade Faktoren wie die Volatilität spielen oft eine wichtige Rolle.
Geeignete Werte zu finden, ist dabei je nach Strategie recht leicht. Es gibt viele unterschiedliche Quellen, die es Tradern ermöglichen, schon früh die Basiswerte zu finden, die an dem jeweiligen Tag intensiv gehandelt werden. Langfristig orientierte Trader können ebenso von den Analysen von Profis profitieren, weil dies zukünftige Trends oft deutlich früher erkennen.
Trader sollten allerdings beachten, dass sie sich nicht auf zu viele Werte und Positionen gleichzeitig konzentrieren. Sonst steigt die Fehleranfälligkeit und gerade beim gehebelten Handel entstehen große Risiken.